Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


@salerno_news

Montag, 13. Juni 2011, 16:36 Uhr

Spammer's Hall of Shame

In die „Hall of Shame“ für Twitterspammer kommen nur die ganz Harten. Die, bei denen sich der mutige Einsatz von allerlei tollen Tools zum automatischen Followen mit unfassbar dummen oder zynischen Gezwitscher paart. Die, bei denen die Worte erst einmal Luft holen müssen, ehe sie das Gesehene beschreiben können. Wenn du hier landen willst, Müllzwitscherer, denn musst du dir schon Mühe bei deiner Müllproduktion geben…

Oh, schon wieder so viele neue Follower. Mal schauen, was das für Typen sind, die sich mein marginalisiertes Gezwischer anhören wollen – und ob da wenigstens diesmal welche dabei sind, die den Eindruck erwecken, als wollten sie wirklich etwas erlauschen.

Aber nein, es ist wieder nur eine gewaltige Müllhalde von irgendwelchen Kleingeld-hungrigen Vollpfosten aus dem SEO- und Social-Media-Lumpenproletariat. So etwas ist schnell auf die entsprechenden Listen gesetzt, geblockt und als Spammer gemeldet. Schade eigentlich, dass so wenige Twitter-Nutzer das zu tun scheinen, sonst hätte man vor diesem Pack ein bisschen mehr Ruhe.

Aber dieser @salerno_news

Screenshot des Twitter-Spamfollowers @salerno_news

…hat sich leider danach vorgedrängelt, in der Hall of Shame ausgestellt zu werden. Nicht etwa, weil er ein ganz normaler Twitter-Idiot ist, der mit irgendwelchen tollen Programmen tausenden von Leuten folgt und leider fest darauf bauen kann, dass gar nicht so wenige von denen mechanisch und unreflektiert zurückfolgen, um sein wenig erquickliches Zwitschern in ihrer Timeline zu sehen – oh nein, darin ist er genau so unterbelichtet wie die meisten anderen Twitter-Spammer. Auch ist sein Mitteilungsbedürfnis völlig im Bereich der genretypischen Inhalte in der Twitter-Spam. Das alles ist es nicht.

Detail mit Biographie -- Mein Credo: Social Networking heisst, die Lebenslagen der Menschen zu kennen und zu respektieren.Aber dieser Typ, der so völlig ans Geschäftemachen mit Spam glaubt, hat auch ein „Glaubensbekenntnis“ – denn das ist die Bedeutung des hier vom lat. Verb credere (glauben) abgeleiteten Substativs: „Social Networking heisst, die Lebenslagen der Menschen zu kennen und zu respektieren“.

Wow, klingt das toll! Angsichts der Tatsache, dass dieser zertifizierte Dumpfmeister in seinen elf bisherigen Fiepsern – neben ein paar Hinweisen auf „Schnäppchen“, an denen er mutmaßlich selbst ganz gut verdient – vor allem davon „singt“, wie man so richtig Geld mit Facebook, WordPress, Twitter und Konsorten verdienen kann, um dabei vor allem auf seine eigenen tollen Dienstleistungen zu verweisen, fehlt mir nur ein bisschen der Glaube an diese hehren Worte. Zumal das offenbar vollkommen wahllose Followen irgendwelcher Leute, die in deutscher Sprache twittern, weder den Eindruck erweckt, dass hier einer die „Lebenslagen der Menschen“ kennt oder auch nur kennenlernen will, noch, dass er irgendetwas bei anderen Menschen respektiert. Vielmehr entsteht der sehr aufdringliche Eindruck, dass ihm die Menschen ziemlich am Arsch vorbei gehen und dass er ihre offene Kommunikation im Internet nur als eine Möglichkeit sieht, über die gleichen Kanäle stinkende, asoziale Spam zu verbreiten. Welches Licht das auf seine angepriesenen „Dienstleistungen“ in Sachen „Social Media“ wirft, gehört zu den Fragen, die sich jeder Denkende und Fühlende selbst beantworten kann.

Ich habe das „Credo“ gehört, den hl. Brechreiz verspürt und sage auf meine Weise „Amen“: Einmal in die Liste Followerspam, einmal in die Liste Bescheuerte Spammer, Blockieren und als Spam melden, Tschüss!

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