Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Die Achtziger und Neunziger Jahre…

Montag, 11. März 2024, 14:11 Uhr

…kommen noch einmal mit ihren TetraPaks zurück, völlig ohne zusätzlichen Plastikverschluss, einfach „knick und ab“, mit Bio, das jetzt echt mal weiter geht und vor allem anderen jetzt auch völlig neu ist:

TetraPak zum Aufreißen der Aldi-Marke Nur Nur Natur mit der Anpreisung: Jetzt neu! Ohne Verschluss, 40 % weniger Plastik

Foto dreist bei @bastianallgeier@mastodon.social mitgenommen.

Gar nicht auszudenken, wenn jetzt – beinahe ein halbes Jahrhundert nach der überall großformatig im wehrlosen öffentlichen Blickraum plakatierten Ex-und-Hopp-Kampagne für die Einwegflasche zum einfach Austrinken und Wegschmeißen – auch wieder echte Mehrwegflaschen zurückkämen! Bei denen im Idealfall gar kein Müll mehr entstünde, sondern die Flaschen ausgespült und neu befüllt würden. Und der Müll, der dennoch immer wieder einmal durch Glasbruch entstünde, im Gegensatz zu Plastik und Verbundmaterialen (wie sie etwa im TetraPak verwendet werden) mit relativ geringem Aufwand vollständig recycelt werden könnte: Einschmelzen und völlig ohne Qualitätsverlust neue Flaschen draus machen. Als ganz was neues und „nur nur Natur“, voll mit Bio, Öko und Klima; und jedes Käufery bekäme einen kostenlosen Ablasszettel mit grünem grünem Aldisiegel dazu¹. Mit echtem Werberehrenwort industriell aufs Etikett gestempelt. 😁️

Au mann! Die Intelligenzverachtung von Werbern ist genau so übel und beleidigend wie die Intelligenzverachtung von Spammern.

¹Der größte Nachteil von Mehrwegflaschen sind die Kosten und Emissionen durch den Transport des recht schwergewichtigen Glases. Eine Aufrechnung zwischen Müllverbrennung bei Plastikflaschen und TetraPaks (es gibt praktisch kein Recycling) und Emissionen durch den Transport von Glasflaschen überlasse ich lieber Leuten, die sich damit auskennen. Ihr wisst ja: Jedes Problem hat eine einfache Lösung, und die ist immer falsch.

3 Kommentare für Die Achtziger und Neunziger Jahre…

  1. orinoco sagt:

    Mit dem „Grünen Punkt“ werden wir doch schon seit über 30 Jahren schon verarscht. SERO wurde abgeschafft und durch ein Ex-und-Hopp-Placebo ersetzt. Daran hat und wird auch keine grün oder andersfarbige Regierung etwas ändern.

    • J.R. sagt:

      Immerhin hat das Einwegpfand dafür gesorgt, dass viel weniger Müll in der Gegend rumliegt.

      Ich finde nur, das Pfand auf Glasflaschen müsste viel höher sein, dann würden nicht so viele Scherben auf den Radwegen liegen.

      • orinoco sagt:

        Naja, wieviele Jahrzehnte hat es gedauert bis das Einwegpfand kam? Und da ich regelmäßig im Frühjahr Rundschau halte und den gröbsten Dreck aus dem Straßenbegleitgrün ziehe, kann ich sagen, dass der durch das Einwegpfand vermiedene Müll in der Landschaft durch pfandfreien Einwegmüll aus Osteuropa nahezu 1:1 ersetzt wurde, aber insgesamt nur einen Bruchteil des gesamten Landschaftsmülls ausmacht.
        Wilde Müllablagerungen, insbesondere an neuralgischen Punkten wie Parkplätzen und Haltebuchten sind am besten vor neuem Müll zu schützen wenn sie sauber gehalten werden und Trampelpfade ins Dickicht mit möglichst dornigem Heckenschnitt verbaut werden, dass die Müllfrevler gezwungen sind ihre Müll auf dem sauberen Präsentierteller abzulegen. Da haben viele doch Hemmungen. Deutlich leichter haben sie es wenn schon Trampelpfade ins Dickicht vorgebahnt sind und schon Müll da liegt. Da wird dann gern noch schnell was dazu geschmissen, weil es ja eh keiner sieht.

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