Ein weiterer dieser Spammer, der seine zwei KiB Text lieber in knackige 181 KiB angehängter JPEG-Grafik steckt, die durch die Base64-Codierung für den E-Mail-Versand zu fluffigen rd. 245 KiB Stopfmasse fürs Postfach aufgeplustert werden. Wenn schon der Text nicht intelligent ist, soll die Spam doch wenigstens sinnlos groß sein.
Verglichen mit dem Standard dieses Genres ist das eine bemerkenswert „gute“ Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges; zwar nicht fehlerfrei, aber auch nicht gerade vor Fehlern strotzend. Gut, die Zählung eins, zwei, zwei, drei dürfte auch Menschen auffallen, die sich an den kleinen Rechtschreib- und Grammatikfehlern und Resten unbeholfener Übersetzung nicht stoßen¹.
Natürlich gibt es von diesen Spammern keine Darlehen. Dafür darf man aber – wenn man auf die Masche hereingefallen ist – ein paar gar nicht so teuer wirkende Vorleistungen für angedeutete (angebliche) Dienstleistungen bezahlen, etwa für die Erstellung einer Präsentation und für den Versand von 3,5 Millionen Spams. Vermutlich kommt es danach, wenn endlich ein ausgedachter Investor ordentlich Zaster investieren will, zu weiteren Vorleistungen, etwa für irgendwelche Gebühren, notarielle Beglaubigungen, Bescheinigungen für Behörden und alles, was die Fantasie des Betrügers noch hergibt… schnell ist ein fünfstelliger Betrag weg, der aus irgendwelchen vorgeschobenen Gründen über anonymisierende Dienstleister wie Western Union versendet werden soll. Dieses Geld wird von der Betrügerbande zur Ankurbelung der lokalen Wirtschaft aufgewändet, indem sie es ins nächste Bordell tragen und Kokain davon kaufen. Die Vermittlung von Darlehen war niemals beabsichtigt.
Aber dass etwas nicht stimmt, kann man ja schon an daran erkennen, dass es in einer Spam mitgeteilt wird.
¹Nein, ich weise nicht auf die Fehler hin. Spammer lesen hier immer wieder einmal mit, und ich will ihnen die Korrektur nicht zu leicht machen.
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