Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


My photo, my pussy

Montag, 18. Mai 2015, 14:57 Uhr

So so, eine „Frau“, die ich gar nicht kenne, will mir also pornografische Fotos ihres Vordereinganges schicken? Sehr glaubwürdig… zumal die Mail auch auf alles verzichtet, was an wirkliche Kommunikation erinnern würde:

Mmy new photo pussy , send u photo

Ja, das war der ganze Text. Und dann gibt es noch einen Anhang mit dem wenig subtilen Dateinamen my_pussy.zip. Wer hier regelmäßig mitliest, weiß schon, wie es weitergeht: Das ZIP-Archiv enthält eine einzige Datei, und diese ist kein Foto, sondern eine ausführbare Datei für Microsoft Windows, die von kriminellen Spammern zusammen mit einer Irreführung über den wirklichen Inhalt zugestellt wurde. Wer dieses Programm auf seinem Computer ausführt, hat hinterher einen Computer anderer Leute auf dem Schreibtisch stehen.

Wie so oft bei Schadsoftware in E-Mail sind viele Menschen verlassen, wenn sie sich auf ihr Antivirus-Schlangenöl verlassen haben: Die recht aktuelle Schadsoftware wird zurzeit nur von einem Fünftel der gängigen Antivirus-Programme als solche erkannt.

Wer sich aber auf das beste Antivirus-Programm der Welt – das völlig kostenlose und den Computer nicht ausbremsende Gehirn – verlässt, hat diese Spam schon gelöscht, bevor er auch nur gesehen hat, was drinsteht. Und wer temporär defizitäre Hirnfunktionen ob des Blutabflusses zum Schwellkörper nach Genuss des Betreffs hatte, der hat spätestens beim Anblick eines ZIP-Archives für ein angebliches Foto die gebieterische Zuckung im Löschfinger bekommen, denn ein JPEG-Bild wäre bereits komprimiert und ließe sich nicht mehr wesentlich verkleinern.

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