Wieso dieser Kommentarspammer (er hat hier „kommentiert“) durch Akismet geflutscht ist? Keine Ahnung. (Aber mehr dazu später.) Die verlinkte Website lespensex (punkt) extrem (strich) geil (punkt) info
lässt es ja trotz der kreativen Schreibweise „Lespen“ nicht an spamwertigen Glitschwörtern mangeln, und auch der Text der Mitteilung setzt diesen Hang zur Offenheit fort:
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Soso, „reale Privatamateure“, aber ganz real und privat…
Nicht, dass ich diese durch kriminelle und asoziale Spam beworbene Dreckssite jetzt besucht hätte, aber das eine kann ich sagen: Jede Website, die durch Spam bekannt gemacht wird, ist auf jeden Fall zu meiden. Wer ein bisschen Pr0n haben möchte – dafür ist das Internet ja schließlich auch da – sollte lieber zu YouPorn* gehen, wo es eine große Kollektion bewegten Bildmateriales der physikalischen Liebe gibt.
Alle Pr0n-Sites, die durch Spam in Kommentarbereichen und Foren beworben werden, enthalten mitnichten das, was in den getexteten Appellen an den Lechzreflex versprochen wird – wenn auch noch die Startseite danach aussieht. Wenn nicht gerade die aktuellen Sicherheitslöcher in Browser-Plugins ausgenutzt werden, denn steht immer die Installation einer Software an – einer Software, die von Kriminellen auf obskuren, nur durch Spam bekannt gemachten Websites angeboten wird. Was von derartiger Software zu halten ist, bedarf hoffentlich keiner weiteren Erläuterung.
Also: Besser zu YouPorn* gehen.
Warum ich diese Kommentarspam – sie ist typisch für ihre Gattung – überhaupt erwähne? Weil sie es durch Akismet geschafft hat. Es handelt sich bei Akismet um einen zentralen Dienst, der Spam aus Kommentaren und Forenbeiträgen herausfiltert. Dies geschieht aufgrund der Beurteilung der vielen Akismet-Nutzer, welche Beiträge nun erwünscht sind und bei welchen es sich um Spam handelt.
Ich habe immer schon befürchtet, dass sich ein solcher zentral organisierter Dienst angreifen lässt, wenn die Kapazität eines Botnetzes zur Verfügung steht. Dies gilt um so mehr, wenn eine solcher Angriff dadurch lohnend erscheint, dass beinahe alle WordPress-Blogs und sämtliche Blogs bei wordpress.com mithilfe von Akismet vor Spam geschützt werden und nach einem erfolgreichen Attacke für den Missbrauch durch Spammer offen stehen. Das sind viele Millionen Websites. Es reicht hin, massenhaft Kommentare mit Merkmalen einer kommenden Spamwelle durch die Akismet-API zu bewegen und sie hinterher als Fehlerkennung zu markieren, um derartige Spams mit Links auf kriminelle und betrügerische Websites in den Blogs (und in etlichen durch Akismet geschützte Foren) unterzubringen. Und so etwas lässt sich natürlich auch automatisieren.
Genau das muss hier geschehen sein. Von daher ist in den nächsten Tagen für jeden Blogger und Forenbetreiber eine erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich, wenn sie ihre Internet-Projekte nicht zu Linkschleudern für Kriminelle machen wollen. Denn vermutlich ist eine dermaßen eindeutige Spam, die es geschafft hat, kein Einzelfall.
*Wegen der in der BRD geltenden Linkhaftung und der gezielten Rechtsunsicherheit und juristischen Willkür (nicht nur) in Sachen Jugendschutz sehe ich davon ab, YouPorn direkt zu verlinken oder auch nur einen deutlichen Hinweis auf die Adresse zu geben. Die Site ist aber wirklich nicht schwer zu finden.
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