Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für September 2009

Why i am contacting you

Montag, 14. September 2009

Das brauchst du mir eigentlich gar nicht mehr zu sagen, warum du mich „kontaktierst“ (besser benannt als: „zuspammst“). Du tust es, weil du mich bescheißen willst. Es gibt keinen andere Grund zu spammen.

DEAR RESPECTED ONE,

Und deinen besonderen Respekt erweist du mir, indem du mich mit klemmender Großmachtaste zubrüllst.

KINDLY REVIEW THE ATTACHED FILE TO KNOW WHY I AM MOVED TO CONTACT YOU. AND GET BACK TO ME IMMEDIATELY FOR MORE DETAILS.

Wow, an der Mail hängt deine spammende Gnade in Form eines Word-Dokumentes. Ein gutes Mittel, um nur noch von den Merkbefreitesten gelesen zu werden! Denn jeder Denkende weiß, wie gefährlich es ist, die Datei eines kriminellen Spammers zu öffnen und wird sich hüten. Aber du brauchst für deine Betrügereien ja keine Denkenden, sondern Deppen – und die machen das. Die klicken auf das kleine Bildchen und freuen sich, dass sich Word öffnet. Die fragen sich nicht, ob man schon einmal etwas von Makroviren gehört hat. Die fragen sich auch nicht, wieso in einem Mailprogramm denn dieses lustige Feld ist, in dem man Texte eingeben kann, die dann zu einer so genannten Mail werden. Nein, die denken das muss so. Sind eben Deppen.

GOD BLESS YOU,

Fahr zur Hölle!

FROM YOUR BELOVED SISTER,
MRS. FLORENCE DECCA AND SON UBANNA.

Wir sind bestenfalls in diesem Sinne Geschwister, in dem auch Kain und Abel Geschwister waren.

Ich konnte übrigens nicht widerstehen, mir einmal anzuschauen, was in diesem Anhang drinsteht. (WARNUNG: So etwas macht man nur mit einem besonders gesicherten System, und die bloße Existenz einer Firewall und eines Virenscanners ist noch keine ausreichende Sicherung. Wer nicht weiß, wie man einen Rechner wirklich absichert, sollte niemals auf die Idee kommen, den Anhang einer Spam zu öffnen.) Zum allgemeinen Genuss und Verdruss habe ich daraus ein PDF gemacht, das ich hier zum Download stelle: Der Anhang von Mrs. Florence im PDF-Format

Und hier nochmal der Text, der offenbar nicht in die Mail sollte, damit die Mail bessere Chancen erhält, durch einen Spamfilter zu kommen:

Dear respected,

So respektlos unpersönlich hast du mich schonmal angesprochen.

Complements of the season and greetings to you and your family in the name of God. I am Mrs. Florence Decca an aging widow of 45 years old suffering from Neck Cancer. I am from Sierra-Leone but lived in Abidjan Cote d‘Ivoire here managing my late husband factory before I sold it out because of my ill health. I could not even be able to write you this email. It is with the assistance of my only son Ubanna, 17 years old boy that I am able to write you today.

Schade, dass deine Geschichte nicht stimmt, sonst könnte ich mich wenigstens darüber freuen, dass es bald einen Spammer weniger gibt.

Ich finde es übrigens total interessant, dass du mir einen von der Elfenbeinküste erzählst. Aber leider hast du es versäumt, beim Überarbeiten deines vorherigen Betrugstextes die Dokumentbeschreibung an den nächsten Betrug anzupassen. Deshalb steht da als Dokumenttitel immer noch „Offshore Services Online (Monaco) Ltd“ drin. Ist schon schade, wenn man so tolle Tricksereien versucht und dann an so einem dummen Kleinkram scheitert, nicht? Immerhin hast du daran gedacht, die Versionsverwaltung in Word abzuschalten, so dass ich leider nicht noch zusätzlich den Text deines letzten Betrugs zu lesen kriege. Das wäre bestimmt ein guter Lacher geworden!

I have some funds $7,500,000.00Million US dollars which I inherited from my late husband. I needed you being a very honest and God fearing person to receive this money in your account and use part for the well-being of the poor in your country or elsewhere in the world and part you will safeguard for my son Ubanna to have a better life in the event of my death. I found you as a person that can be trusted and i decided to contact you if you may be willing and interested to use this fund as i directed below.

Klar, wie immer beim Vorschussbetrug. Irgendjemand, den man nicht einmal mit Namen ansprechen kann, wird für so vertrauenswürdig gehalten, dass man ihm die Dollars gleich Millionenweise in die Hand drücken will. Jeder würde ja jedem völlig Fremden so einen Hundert-Euro-Schein in die Hand drücken und kurz weggehen und davon ausgehen, dass der Fremde geduldig mit dem Schein auf die Rückkehr wartet. Menschen sind ja von Natur aus ehrlich, nicht?

Damit die Dummheit glaubwürdiger klingt, wird sie um reichlich Frömmelei angereichert, denn wer fromm ist, der ist oft auch dumm.

I do not know you in person but I have summoned up courage to contact you believing God that you will use this fund with all sincerity.

Geh doch in die USA! Da kann man mit einer solchen Einstellung sogar Präsident werden. Ach, geht ja doch nicht, dafür bist du einfach zu klein in deiner Kriminalität.

I am willing to offer 15% of this total sum and another 5% for any expenses which you may incur in this transaction. 40% for the poor and 40% you will invest for my son and assist him to come over to meet you in your country to further his education.

If you are interested, Let me know in your mail reply immediately for more details and directives. Any delays in your replying will give me room to look for another.

Und bloß schnell antworten, sonst kriegt noch jemand anders von den fünf Millionen Empfängern dieses Müllbriefes die ganze imaginäre Kohle! Immerhin wird eines schon in diesem Drecksdokument klar: Wer 350.000 Dollar als Ausgleich für seine ganzen Vorleistung angeboten kriegt, dem wird man richtig Zaster abnehmen.

Warmest regards,
from your beloved sister,
Mrs. Florence Decca and son Ubanna.
ONE WITH LOVE AND BEST WISHES!!!

Geh langsam und qualvoll sterben!

SCAMMED VICTIM/REF/PAYMENTS CODE: 02007 $2.500,000,00.USD.

Sonntag, 13. September 2009

Wow, da versucht aber ein Betrüger mit dem Absender Dr. Roland James [todo2000 (at) yahoo.cn] offiziell auszusehen (siehe weiter unten):

Dear Beneficiaries
SCAMMED VICTIM/$2.500,000,00. BENEFICIARIES.
REF/PAYMENTS CODE: 02007 $2.500,000,00.USD.

Schon klar, kennt nicht einmal meinen Namen und faselt von Millionen! Geld gibt man ja am liebsten irgendwelchen Unbekannten.

This is to bring to your notice that We have been having a meeting for the passed 7 months which ended 2 days ago with the former secretary to the UNITED NATIONS. On this faithful recommendations, I want you to know that during the last U.N. meetings held at ACCRA, Federal Republic of GHANA, it was alarmed so much by the world in the meetings on the lost of funds by various individuals to scams artists operating in syndicates all over the world today. In other to compensate these victims, the U.N Body is now paying 221 victims of this operators $2.500,000,00.USD

[Dieser Absatz endet im Original so.]

Also kurz gesagt: Wer einmal auf den Vorschussbetrug irgendwelcher vorgeblicher nigerianischer Bankangestellter reingefallen ist, der fällt bestimmt noch ein zweites Mal darauf herein. Doof bleibt schließlich doof, da helfen keine Pillen. Und wer so richtig doof ist, der wird nicht einmal aus Schaden klug. Der kriegt eine total anonym gehaltene Mail mit einem Absender beim chinesischen Yahoo-Ableger, weil es so viel überzeugender wirkt, dass diese tolle Mail von den Vereinten Nationen kommt. Die können sich ja schließlich keine eigene Domain und keine Mailadressen leisten, weil sie ihr ganzes Geld ausgeben, um Munition zu kaufen, mit der Löcher in den Schweizer Käse geschossen werden. Und natürlich geben sie ihr ganzes Geld aus, um es irgendwelchen steinblöden Betrugsopfern zuzustecken, weil sie von den ganzen Betrügereien so alarmiert sind.

Wer so richtig doof ist, der fühlt sich so geschmeichelt, dass die Vereinten Nationen für ihn da sind, dass er gar nicht erst auf die Idee kommt, so etwas zu hinterfragen. Der ist bis zur Geisteskrankheit narzisstisch. Genau solche völlig merkbefreiten Deppen brauchen die Vorschussbetrüger als Opfer für ihre dreisten Nummern.

each in accordance with the U.N recommendations. Due to the corrupt and in-efficient Banking Systems in Federal Republic of GHANA, the payments are to be paid by International Commercial Bank Ghana as corresponding paying bank under funding assistance by United Nation body. Benefactor will be cleared and recommended for payment by International Commercial Bank Ghana. According to the number of applicants at hand, 184 Beneficiaries has been paid, half of the victims are from the United States ,we still have more 37 left to be paid the compensations of $2.500,000,00.USD each. Your particulars was mentioned by one of the Syndicates who was arrested as one of their victims of the operations, you are hereby warned not to communicate or duplicate this message to him for any reason what so ever as the U.S. secret service is already on trace of the other criminals. So keep it secret till they are all apprehended.Other victims who have not been contacted can submit their application !
as well for scrutiny and possible

[Der Beginn des Absatzes und die vereinsamte Zeile am Ende entspricht ebenso wie die inkonsistente Zeichensetzung dem Original. Die Betrüger geben sich wirklich so wenig Mühe, wenn sie sich als Vereinte Nationen ausgeben!]

Und obwohl jetzt wohl Millionen von Empfängern diesen Drecksbrief in ihrem virtuellen Postfach gefunden haben, soll man darüber Stillschweigen behalten. Der Idiot, der auf so etwas reinfällt, soll glauben, dass sich sogar die ganz geheimen Geheimdienste der USA mit seiner Dummheit beschäftigen und alles ganz geheim ist – so geheim, dass man nicht einmal die Mail verschlüsselt oder signiert…

Und jetzt das Wichtigste…

You can receive your compensations payments via, DRAFT/CHEQUE PAYMENTS. You are advised to contact Mr.PAUL DOSU of International Commercial Bank Ghana, as he is our representative in GHANA, contact him immediately for your Cheque/International Bank Draft of $2.500,000,00.USD This funds are in a Bank Draft for security purpose ok? so he will send it to you and you can clear it in any bank of your choice. Therefore, you should send him your full Name and telephone number/your correct mailing address where you want him to send the Draft to you.

…denn man soll ja noch an 25.000 grüne Lappen mit Herrn Franklin vorne und der Independence Hall hinten drauf kommen. Deshalb kann man mit diesen Halunken Kontakt aufnehmen und ihnen ganz nebenbei mal mitteilen, wie man überhaupt heißt – denn das wissen die nie, wenn sie solche Beträge über die Welt regnen lassen. Eine solche Kontaktaufnahme wird Folgen haben. Freundliche Menschen werden telefonisch einen sehr persönlich wirkenden Kontakt aufbauen und über Wochen hinweg allerlei Probleme inszenieren, die verhindern, dass das (gar nicht vorhandene) Geld überwiesen werden kann, und alle diese Probleme lassen sich nur lösen, wenn das Opfer ein bisschen in Vorleistung tritt. Aber was sind schon zwanzig- oder dreißigtausend Euro (es fängt klein mit ein paar Hundertern an und wird immer größer) im Vergleich zu den Millionen. Ideal für diesen Betrug sind vollenthirnte Rückenmarksdenker, die sich auch niemals daran stoßen, dass diese ganzen Vorleistungen auf gar keinen Fall über Banken gehen sollen, sondern immer schön bar mit Western Union oder MoneyGram durch die Welt befördert werden. Schließlich hat man bei den Vereinten Nationen auch keine Bankkonten, ist ja klar. Und so ein Nichthirner als ideales Opfer denkt sich auch niemals etwas dabei…

Bank Name: INTERNATIONAL COMMERCIAL BANK.
PERSON TO CONTACT: Mr.PAUL DOSU
E-MAIL: unitednation1 (at) neu.com.cn
PHONE: +233-27-543xxxx

[Telefonnummer von mir unkenntlich gemacht]

…dass er so eine Mail nicht einfach beantworten kann, indem er in seinem Mailprogramm auf „Antworten“ klickt. Er wundet sich auch gar nicht über die seltsame Mailadresse. Er ist Nichthirner und tut das einfach ohne darüber nachzudenken.

Und weil Nichthirner so blindgläubig sind…

Thanks and God bless you and your family.
Hoping to hear from you as soon as you receive your payment.
Making the world a better place.

…machen sich ein paar blindfromme Sprüche gar nicht schlecht zum Abschluss des betrügerischen Vortrages. Die Welt würde übrigens ganz schnell ein besserer Ort, wenn es mal wieder so richtig Feuer auf solche heuchlerischen Halunken regnen würde.

Regards,
Mr. Koffi Annan
Former Secretary (UNITED NATIONS).

Wie „Kofi“ seinen Vornamen schreibt, lernt er wohl auch noch. :mrgreen:

http://www.un.org/sg
SCAMMED VICTIM/REF/PAYMENTS CODE: 02007 $2.500,000,00.USD.

Und zum Abschluss des Betrugsversuches bekommt man noch einmal die Domain der Vereinten Nationen präsentiert und darf sich noch einmal darüber wundern, warum eigentlich keine Mailadressen in dieser Domain verwendet werden. Wer es denn immer noch nicht bemerkt, ist wirklich ein ideales Opfer für diesen betrügerischen Grabsch.

Referer-Spam

Sonntag, 13. September 2009

Es gibt immer noch eine ganze Menge Blogs und vergleichbarer dynamischer Sites, die irgendwo öffentlich anzeigen, von welchen Websites sie verlinkt werden – diese Information wird in der Regel aus dem Referer [im HTT-Protokoll aus historischen Gründen falsch geschrieben] einer HTTP-Anfrage ermittelt. Häufig werden diese Referer dann auch noch als Links dargestellt.

So nutzlos so ein Feature für normale Leser ist, so sehr freuen sich Spammer darüber, können sie doch auf diese Weise recht einfach ihre fragwürdigen Angebote im Internet verbreiten. Dabei wird – wie bei jeder Form der Spam üblich – mit Schrotmunition vorgangen, und auch ein Blog, das keine Referer anzeigt, wird mit solchen Informationen zugemüllt. Diese Liste von Referern hat sich etwa heute auf meiner Website für den Download einer deutschen Sprachdatei für das Forensystem bbPress breitgemacht:

Referer-Spam

Angesichts der Tatsache, dass der Betreiber einer Website für verlinkte Inhalte haftbar gemacht werden kann, würde ich jedem von einer offenen Darstellung verlinkender Websites abraten. Diese Information lässt sich kinderleicht und ohne besondere Programmierkenntnisse fälschen, und Spammer tun dies auch. Außerdem: Warum sollte man einem kriminellen Spammer eine Chance für sein asoziales „Geschäft“ geben?

In eigener Sache

Sonntag, 13. September 2009

Wer hier regelmäßig hineinschaut (man kann ja nie genug von der Spam kriegen), der hat es schon gemerkt: Das Design dieses Blogs wurde verändert, nachdem es in den letzten Tagen einige Basteleien gab.

Dieses Design soll nicht „toll“ aussehen. Es handelt sich um eine schnelle Bearbeitung des Standard-Themes „Kubrick“. Immerhin sind Kubrik-basiserte Bloglayouts inzwischen so selten, dass sie mit etwas Gestaltung durchaus einen Wiedererkennungswert haben.

Der Hintergrund dieser Entscheidung ist, dass sich das alte Design bei Updates des Kernsystemes von WordPress sehr „zickig“ anstellen konnte. Die jüngste XSS-Schwachstelle in WordPress hat mir deutlich gemacht, dass so etwas in Zukunft vermieden werden muss.

Aus „Unser täglich Spam“ sind jetzt viele Elemente herausgenommen worden, die von Lesern nur selten genutzt wurden. Insbesondere gibt es hier jetzt keine komplexe, auf AJAX basierende Navigation mehr, die beinahe nie verwendet wurde, doch durch die Übertragung großer Mengen JavaScripts das Blog für Nutzer schmalbandiger Internetzugänge verlangsamt hat. Natürlich wurde so auch sinnloser Traffic auf dem Server verursacht.

Zum Glück ist Herausnehmen viel einfacher als Einbauen. 😉

Die vertrauten Navigationselemente in „Unser täglich Spam“ sind geblieben. Allerdings ist auch darin eine kleine Änderung zu verzeichnen.

Unter der Überschrift „Beliebte Spam“ findet sich jetzt nicht mehr eine Liste der meistgelesenen Einträge seit Eröffnung dieses Blogs, sondern nur noch die beliebteste Spam der letzten sechs Monate, so dass in Zukunft etwas mehr Bewegung in diese Liste kommen wird. Die positive Rückkopplung der vorherigen Lösung führte leider dazu, dass eine einmal in der Liste aufscheinende Spam durch die prominete Platzierung in der Navigation kaum noch durch eine andere Spam verdrängt werden konnte.

Die Prozentzahlen vor den Einträgen zeigen die „Beliebtheit“ der Spams an. Der nach Zugriffen und Kommentaraktivität beliebteste Eintrag erhält den Wert „100%“, und diese Angaben weisen diese Parameter in Relation zu den erfolgreichsten Einträgen aus. Da durch die jahrelange prominente Platzierung einer Handvoll Einträge diese Statistik erheblich verzerrt ist, sind diese Prozentzahlen relativ gering. Sie geben dennoch einen Eindruck davon, wie einschlagend eine aktuelle Spam-Masche ist, und sollte diese Prozentzahl einmal deutlich über 10 Prozent steigen, so handelt es sich schon um einen wirklich viel gelesenen Text und damit um eine offensichtlich höchst penetrante Spam.

Ferner werde ich in Zukunft die Spam auch mit Schlagwörtern auszeichnen, um eine Navigation jenseits der etwas unflexiblen Kategorien zu ermöglichen. In einigen Monaten, wenn genügend verschlagwortetes Material vorhanden ist, werden diese Schlagwörter wohl auch in die Seitennavigation aufgenommen, vielleicht werden sie sogar die Kategorien ersetzen.

Was hier aber unverändert ist: Es gibt auch in Zukunft jede Menge lecker lecker Spam!

MAIL FOR YOU

Samstag, 12. September 2009

Wie jetzt, für mich, echt? Ach, das ist ja englisch – und da weiß man beim Personalpronom für die zweite Person nie so genau, ob es jetzt Singular oder Plural ist. Denn passt es ja zu den paar Millionen Empfängern dieses Schrottbriefes.

MR. Patrick K. W. Chan
(Executive Director & Chief financial Officer)
Hang Seng Bank Limited
83 Des Voeux Road, Central
Hong Kong SAR

Seine Majestät Patrick der Letzte, Spamkönig
(Angemaßte Spitzenkraft einer Bank ganz weit weg)
Herrscher über Botnetze und gehackte Privatrechner

FOR YOUR ATTENTION

PASS MAL AUF, OPFER

It is understandable that you might be a little bit apprehensive because you do not know me but I have a lucrative business proposal of mutual interest to share with you. I got your reference in my search for someone who suits my proposed business relationship.

Ich kann ja echt verstehen, dass du übelrascht bist, weil dein Postfach schon wieder von Spam überquillt. Aber ich bin echt total echt. Und ich habe ein total lohnendes Geschäftchen für uns beide. Gefunden habe ich dich, als die mal eben die fünf Millionen Einträge unserer Spamliste auf mein hingekacktes Skript losgelassen habe.

I am Mr. Patrick K. W. Chan Executive Director & Chief financial Officer of Hang Seng Bank Ltd. I have an obscured business suggestion for you. I will need you to assist me in executing a business project from Hong Kong to your country. It involves the transfer of a large sum of money. Everything concerning this transaction shall be legally done without hitch. Please endeavour to observe utmost discretion in all matters concerning this issue.

Ich bin Seine Majestät Patrick der Letzte, Spamkönig und Herrscher über große Botnetze. Meine durchlauchten und durchtriebenen Briefe sind automatisch erstellt und auch ohne persönliche Anrede gültig und verlogen. Und ich habe ein echt obskures Geschäftchen für dich, der ich dich nicht einmal ansprechen kann. Ich werde einfach so tun, als wenn du völlig Unbekannter mir bei irgendeiner nicht näher bezeichneten Investition hülfest. Natürlich ist das damit verbunden, dass ich dir ganz ganz ganz viel Zaster in die Hand drücke, obwohl ich dich gar nicht kenne. Das ist natürlich alles ganz reibungslos und legal, wer würde einem Absender mit gefälschter Mailadresse auch misstrauen. Aber bitte halte das alles ganz geheim, damit dich auch ja nicht jemand zum Nachdenken animiert, bevor ich die wie eine Weihnachtsgans mit den diversen Vorleistungen ausnehme.

Once the funds have been successfully transferred into your account, we shall share in the ratio to be agreed by both of us

Denk lieber daran, dass du ordentlich was von dem Zaster abkriegst. Und frag dich nicht, warum so ein großes Kreditinstitut aus Hong Kong keine Partner hat und deshalb welche über Spam suchen muss.

I will prefer you reach me on my private email address below (chaptrck (at) aol.com) and finally after that I shall furnish you with more information’s about this operation.

Ich würde es echt bevorzugen, wenn du diese Mail nicht beantwortest, indem du auf „Antworten“ in deiner Mailsoftware klickst, denn meine Mailadresse ist gefälscht und ich bin zu dumm, das mit dem Reply-To in dieses blöde Spamskript reinzuhacken. Wunder dich bitte auch nicht darüber, dass ich nur eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei einem Freemail-Provider habe. Wenn du das hingekriegt hast, denn schicke ich dir einen weiteren, lustigen Schrottbrief voller unglaublicher Lügen.

Please if you are not interested delete this email and do not hunt me because I am putting my career and the life of my family at stake with this venture. Although nothing ventured is nothing gained.

Sei bitte so nett und lösch diese Spam, wenn du nicht darauf reinfällst. Weis keinen anderen darauf hin und blogge bloß nicht darüber, denn ich brauche für meinen verfeinerten Lebensstil ganz viele Deppen als Opfer für meine Betrügereien.

Your earliest response to this letter will be appreciated.

Am besten ist es aber, wenn du drauf reinfällst.

Kind Regards,

Mr. Patrick Chan
chaptrck (at) aol.com

Mit gnädigem Gruß

Patrick der Letzte, Spamkönig
(Wie immer mit ner Adresse bei so einem Freemaildingsda)

Ein Casino, dem du vertrauen kannst!

Freitag, 11. September 2009

Wie, echt jetzt?

Bereits seit Jahren sind wir online […]

Stimmt, ich kriege eure Drecksspams schon seit Jahren. Immer wieder mit der gleichen Masche.

[…] und weltweit anerkannt […]

Das korrekte deutsche Wort lautet „berüchtigt“.

[…] für unsere Fairness, […]

Die Fairness zeigt ihr mir jeden Tag, wenn ihr mir vier bis acht Handvoll solcher illegaler Drecksmails in diverse virtuelle Postfächer stopft.

[…] den fantastischen Kundendienst […]

Aber ganz fantastisch! Man könnte fast schon eingebildet und nicht vorhanden dazu sagen!

[…] und eine schnelle und zuverlässige Auszahlung der Gewinne […]

Klar doch, wer allen Ernstes daran glaubt, dass er bei einem illegalen und durch nichts und niemanden kontrollierten Glücksspiel irgendwas gewinnen kann, der glaubt auch noch, dass dieser Gewinn auch ausgezahlt wird. Und er glaubt sogar an den Weihnachtsmann.

[…] – das alles macht uns zu einem Casino, dem man auf jeden Fall vertrauen kann!

Nein, es ist sogar eines, dem man vertrauen muss! Je blöder und blinder, desto besser für euch.

http://www.game777jackpot.net/de/

Hui, nicht nur ein neuer Text (der alte schaffst wohl kaum noch durch die Spamfilter), sondern auch mal ein neues Schema für eure Wegwerfdomains. Aber wenn ihr eure Drecksmails so richtig direkt über dynamische IP-Adressen von den Zombierechnern eures Botnetzes versendet, denn nützt alle „Kunst“ nichts mehr und der Ausfluss eurer kriminellen Energie landet sicher im Glibberschleim des Spamfilters.

PRIZE WINNING DETAILS

Freitag, 11. September 2009

Was, gewonnen habe ich?

Reference Number: 24-33-79-88-2

Ach nee, auch diesmal diesmal gewinnt wieder nur irgendein…

import random
'-'.join([str(random.randint(1,100)) for i in range(5)])

…Zufallsgenerator. :mrgreen:

LuckyDay Lotto Email Sweepstakes program This is to inform you that your Email Address attached to a Ticket Number (15-21-4-19-27-44) has won the prize Sum of EUR450,000.00 Only ( Euro Only), in an Email Sweepstakes program held on the 8 th of sep 2009.

LuckDay Lotto E-Mail Vorschussbetrug Versuch Dies ist Ihre Information dass Ihre Mailadresse, die irgendwie zu einem Haufen sinnloser Zahlen, die nichts mit den Zahlen da oben zu tun haben, einen Gewinn in Höhe von 450000 Euro abgesaht hat. Unsere tolle Lotterie finanziert sich über das E-Mail-Porto und gefällt sich darin…

Your full Names:
Fax/Telephone:
Age:

…so zu tun, als würde sie irgendwelche völlig unbekannten Menschen beschenken. Wer darauf reinfällt, kommt in richtig persönlichen Kontakt mit uns und wir sorgen dafür, dass er sich als ganz großer Gewinner sieht. Leider ist der Transfer des imaginären Gewinnbetrages nicht ganz so einfach, und deshalb muss unser Opfer ein bisschen in Vorleistung treten. Nachdem der Depp ein paar tausend Euro geblutet hat, brechen wir den Kontakt einfach ab. Leicht verdientes Geld.

Und weil das so leicht verdient ist und der Weltvorrat an Deppen schier unerschöpflich ist, deshalb…

Mr.David Moolman
Tel:+31-647-226-334
Email:reply to chaletsp40 (at) aim.com

…geben wir uns nicht einmal Mühe mit unserem Spamskript. Wenn wir mit gefälschtem Absender schreiben, kann man unsere Drecksmail eben nicht einfach beantworten, indem man auf „Beantworten“ klickt. Richtige Deppen stören sich daran nicht und wundern sich auch nicht, dass wir sechsstellige Eurobeträge über eine kostenlose Mailadresse bei einem Freemail-Provider bewegen, keine Homepage haben, keine Anschrift haben und unsere vorgebliche Lotterie nicht einmal auf eine Kakerlake überzeugend wirken würde. Und stattdessen schreiben wir…

Below are your Winning Datas:
Email Ticket Number 15-21-4-19-27-44
Reference Number: 24-33-79-88-2
Draw Lucky Number:8-17-10-13-37
Batch Number :JKPN44521412,
Serial Number: HMML235524453

…jede Menge völlig sinnloser Zahlen in unsere Dreckstexte. Wir wissen schließlich genau, wie so ein richtiger Depp tickt, wir leben schließlich von diesen Deppen. Der sieht die Zahlen, versteht nicht, wie das mit seiner Mailadresse zusammenhängt, und weil der das nicht versteht, glaubt er es. Genau das gleiche Prinzip, nach dem auch jede Religion funktioniert: was nicht verstanden wird, aber einem irgendwie gefällt, das wird eben geglaubt. Und dann muss der Idiot, der auf uns reinfällt…

Please note All winnings must be claimed not later than 14 days

…nur noch ein bisschen in Eile versetzt werden, damit ja nicht zwischendurch sein Hirn mal durchblutet wird. Wenn die Gier das Denken bestimmt, wundert der sich auch nicht mehr über so ein verwaistes Wort in unseren Zeilen, das entstanden ist, als wir diesen Dreckstext einfach aus den Texten früher erfolgreicher Maschen zusammengeschustert haben.

automatically,

[Das steht da wirklich so!]

Jetzt noch schnell eine Grußformel nebst einem ausgedachten Namen druntergeklatscht, damit der Depp vergisst, dass er nicht einmal angeredet wurde…

Sincerely,
Mrs. Gina Borst

…und fertig ist unser neuer Vorschussbetrug.

Dreißig Minuten leichte Arbeit, und wenn fünf Leute drauf reinfallen, haben wir wieder einen ganz tollen Stundenlohn.

Job

Donnerstag, 10. September 2009

Hey, die Betreffzeilen der Verbrecher werden auch immer kürzer. Dafür ihre komischen Müllbriefe immer länger. Aber das heißt nicht, dass sie besser würden…

Sehr geehrte Damen und Herren.

Eine ausgesprochen stilsichere Anrede, die jedem beim bloßen Hinschauen klar macht, dass da jemand schreibt, der die Empfänger seines Schreibens gar nicht kennt.

Ich, Andreas Buhmann, nehme die Interessen der Company Transcontinental Service.

[Das war wirklich der Satz!]

Schön, dass du mit deinem ausgedachten Namen und deiner gefälschten Absenderadresse irgendwelche Interessen nimmst. Und, was machst du damit?

Unsere Gesellschaft verkauft die elektronischen Geraten in GUS-Staaten. Wir kaufen die Elektrogerate in den EU-Staaten und verbreiten unter unserer Ladensnetz in GUS.

Hey, tolle Gesellschaft mit einer tollen Firmierung und ohne jede Präsenz im Internet, ohne Anschrift und voll mit dem internationalen Geschäft! Klingt irgendwie danach, dass hier mit gephishten eBay-Zugängen und PayPal-Konten betrügerische Geschäfte gemacht werden, und die ganze heiße Ware denn ins große, weite Russland geht.

Aber natürlich gibt es auch eine Erklärung für dieses tolle Geschäftsmodell, und zwar…

Viele fragen uns: warum kauft unsere Gesellschaft die Gerate in der EU und verkauft sie in GUS-Staaten. Die Antwort ist einfach: erstens, er ist fur uns wichtig, die hochwertigen Waren zu verkaufen, und zweitens, die EU Produktion ist auch billiger als die in GUS-Staaten.

…sind die Elendslöhne im einst so stolzen Europa inzwischen so schäbig geworden, dass die Produktion in Europa viel viel billiger als irgendwo im weiten weiten Russland ist. Das klingt doch für jeden Hartz-IV-Billigsklaven so richtig glaubwürdig, wenn er beim letzten Naseputzen sein Gehirn mit herausgeschnäuzt hat.

So, es gibt eine Reihe der Vorteile, die Waren aus Europa in GUS Staaten zu verkaufen. Wir arbeiten seit dem Jahre 2005 und haben die gute geschaftliche Reputation einer Lieferanten der elektronischen Haus- und das Burotechnik.

Und dann habt ihr hier in den letzten vier Jahren so wenig Struktur gebildet, dass ihr eure Hilfshehler „Arbeitnehmer“ nur über kriminelle und asoziale Spam anwerben könnt?

WIr haben eine Reihe der freien Vakanzen:

-Kurier
-Manager (Berufserfahrung 5 Jahre)

Echt toll, ich werd Manager! Ich habe für Jahre Berufserfahrung als Klofrau! :mrgreen:

Die Anforderungen:

- Alter mehr als 18 Jahre
- erfahrener PC-Nutzer
- ein standiger Internetzugriff
- Ausbildung
- Gekonntheit

Und die dicken Anforderungen gibt es auch nicht. Man muss eigentlich fast gar nichts können, und auch eine Ausbildung zum Konditoreifachverkäufer oder Friseur scheint für diesen Job ausreichend zu sein. Man muss nur so viel können, dass man sich niemals fragt, was das Wort „Gekonntheit“ wohl bedeuten mag.

Ihre Aufgaben:

- Schutzprogramm
- Frachbeforderung

Wow! Schutzprogramm! Und Hehlerware durch die Welt bewegen! Toller Job!

Privilegien:
- Gehalz 950 Euro
- Support im Netz
- flexibler Arbeitsplan
- zwei Wochen des von unserer Gesellschaft zu bezahlenden Urlaubs pro Jahr

Allerdings ist die Angabe des Urlaubs etwas daneben. In Wirklichkeit wird der ganze Urlaub für die gesamte Lebenszeit en bloc genommen und in einer komfortabel ausgestatteten JVA mit hohem Freizeitwert verlebt. Und das schon nach wenigen Wochen dieser tollen „Arbeit“. So etwas bietet kein richtiger Arbeitgeber, solche Bedingungen gibt es nur bei der Spam- und Phishing-Mafia. Leider hat man dafür nicht so viel von seinem Gehalt, falls man es überhaupt jemals sieht, denn wer diesen „Job“ macht, ist im vollen Umfang für den Schaden haftbar, den er damit verursacht. Und das wird wohl kein kleiner sein.

Weitere Fragen zu diesen „Jobs“ beantwortet gern die Kriminalpolizei oder auch der freundliche Beamte in der Wache um die Ecke.

Verlieren Sie Ihre Chance nicht!

Eine einmalige Chance, eine ordentliche kriminelle Karriere zu starten!

EIne Arbeit, die nur in EU aktuell ist.

Ein „Job“, den es nur dort gibt, wo sich auch ordentliche materielle Werte mit den Internet-Betrugsnummern bewegen lassen.

Wie kann ich mich fur eine Stelle bewerben.

Meine Arbeit besteht darin, dass ich die Kunden fur die Gesellschaft suche.

Wie jetzt? Echt? Du suchst Kunden für „die Firma“? Oder suchst du gerade Mitarbeiter? Oder ist – mal so ganz deutlich gesagt – Opfer nicht das noch passendere Wort?

Senden Sie bitte Ihre Bewerbugen uns per E-Mail:
job.de (at) hotmail.com
und zwar an unsere Kaderleitung

Wer darauf reinfällt, wundert sich weder über das komische Wort „Kaderleitung“ für eine Personalabteilung, noch über die Benutzung einer kostenlosen und anonym eingerichteten Mailadresse bei einem Freemailer für den geschäftlichen Mailverkehr und schon gar nicht darüber, dass man solche Mails nicht einfach dadurch beantworten kann, dass man in seiner Mailsoftware auf „Antworten“ klickt, weil die Absenderadresse mal wieder gefälscht ist und der Spammer mal wieder zu blöd zum überzeugenden Spammen war. Nein, das ideale Opfer dieser Masche ist ein bisschen dumm und wundert sich über gar nichts. Das kriegt Päckchen nach unter seiner persönlichen Anschrift nach Hause und darf diese an eine andere Adresse weitersenden und fragt sich nicht einen Moment lang, warum so eine Sendung nicht direkt zugestellt werden kann. Und wenn denn die Polizei mit einer Hausdurchsuchung kommt und etwas von Hehlerei erzählt, denn wundert sich ein solches Opfer auch nicht, sondern meint, das alles ganz schnell unter Verweis auf seinen tollen „Job“ aufklären zu können. Solche Leute suchen die. Chronischer Hirnmangel ist die wichtigste Qualifikation für diese „Jobs“.

Aber so dumm kann doch keiner sein, oder?