Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


SEO-Spamsau: galleryy.net

Mittwoch, 5. November 2008, 0:23 Uhr

Die SEO-Spamsau des heutigen Tages ist auf die grandiose Idee gekommen, die Veröffentlichung eines von mir in die deutsche Sprache übersetzten WordPress-Themes in folgender Weise „kommentieren“ zu wollen:

Karikaturen - info@galleryy.net - galleryy.net - unglaublich

Dieser „Kommentar“ zeichnet sich nicht nur durch seine fröhliche Belanglosigkeit und seine die Wiederverwendung der dürren Worte nahe legende Bezuglosigkeit zu jeglichem Thema aus, er richtet sich zudem noch nicht einmal an Menschen. Jemand, der sich hier suchbegriffoptimiert „Karikaturen“ nennt, als ob seine Eltern ihm keinen schöneren Namen gegeben hätten, will dieses an Google gerichtete Schlagwort mit einem Link auf eine kommerzielle Site verbinden, um auf diese Weise das Ranking einer Site zu verbessern. Die Kommentarfunktion eines Blogs wird bei diesem Ansinnen einfach als billige Werbefläche verstanden, die man ruhig zukleistern und mit Reklame zuscheißen kann. Es ist eben das Werk eines ganz normalen, miesen Spammers, der noch nicht einmal meinen sehr deutlichen Hinweistext zu diesem Thema direkt am Kommentarfeld gelesen hat. Dieser antisozialen und gierblinden Gestalt reicht eben die Tatsache, dass mein Blog einen leidlich guten Pagerank bei Google hat und die Links nicht mit einer nofollow-Auszeichnung entwertet, und alles andere ist glechgültig – da ist es doch auch scheißegal, dass man einen Kanal des zwischenmenschlichen Austausches mit explizit unerwünschten Formen der Reklame flutet. Alle Ächtung!

[Und nein, das war kein Mitbewerber. Niemand kann Interesse daran haben, dass ein Konkurrent Vorteile in den Suchmaschinen bekommt. Bei keiner anderen Form von Spam ist die Quelle so deutlich wie bei der Seuche der SEO-Spam.]

Die Seite, die auf diese Weise beim Suchen mit Google nach oben befördert werden soll, sieht übrigens so aus (zum Vergrößern klicken):

Screenshot der kommerziellen Website eines deutschen Spammers

Dies ist die Website eines deutschen Spammers, eines schädlichen und fressenden Parasiten auf den kommunikativen Strukturen des Internet, dem es bei der Verfolgung seiner gierigen und kurzsichtigen Ziele scheißegal ist, dass er die kommunikativen Strukturen des Internet beschädigt und mit seinem Tun ein Stückweit unbrauchbarer macht.

[Das Urheberrecht an der grafischen Gestaltung der hier bewusst nicht verlinkten Website und an allen ihren Inhalten liegt natürlich bei den Rechteinhabern, die Veröffentlichung an dieser Stelle dient rein dokumentarischen Zwecken.]

Dies ist die Website eines Unternehmens, das in interaktiven Angeboten für den zwischenmenschlichen Austausch einfach nur eine billige Litfaßsäule sieht. Dabei wird nicht vor Methoden haltgemacht, die sich in einer Grauzone hart am Rand der Illegalität befinden. Denn genau dort befindet sich die Werbung mit Spam. Und hier handelt es sich um Spam, ich lösche jeden Tag etliches von dieser Machart, und zwar jeden Tag mit wachsendem Missvergnügen. Ebenso habe ich jeden Tag damit zu kämpfen, dass echte menschliche Mitteilungen fälschlich vom Filter als Spam erkannt werden, und darf diese von Hand aus einem Strom kommerziellen und oft strunzdummen Unflats herausfischen. Den Spammern ist es scheißegal, dass der eigentliche Sinn eines Angebotes für den Austausch von Meinungen und menschlichen Eindrücken durch ihr Tun torpediert und zerstört wird.

Auch, wenn da steht, dass man schon jetzt ans Weihnachtsgeschenk denken soll – diese Typen sind nicht weihnachtlich. Es empfiehlt sich nicht das kleinste Geschäft mit ihnen. Wer zu den gleichen Methoden der Werbung greift wie ein illegales Abzock-Casino, ein fragwürdiger Pillenhändler oder ein sonstiger Betrüger, der disqualifiziert sich für jedes Geschäft. Erst recht für das Geschäft über ein Internet, dass solche Leute aus lauter Habgier noch zerstören würden, wenn ihnen das nur einen kurzfristigen Vorteil brächte. Solche Spammer haben die volle Verachtung des gesamten Internet des menschlichen Austausches verdient. So weit jedenfalls meine Meinung dazu, bei der ich glaube, dass jeder von der täglichen Seuche der Spam betroffene Mensch zustimmen würde. Es gibt keine friedliche Koexistienz mit Spammern, solange diese nicht damit beginnen, einen leidlich zivilisierten und gewaltfreien Stil für ihre geschäftlichen Absichten zu finden.

Ach ja: Willkommen in Akismet!

Und ich werde auch weiterhin in unregelmäßigen Abständen willkürlich irgendwelche SEO-Spammer rausgreifen, die mein Blog mit dieser speziellen Form der Spam zuscheißen, um sie hier in ganz besonderer Weise und ohne Link auf ihre mit Spam beworbenen Websites zu würdigen. Wenn Sie ein Geschäft im Internet machen wollen und eine solche Erwähnung für nicht wünschenswert halten, kann ich ihnen nur empfehlen, einfach nicht zu spammen. Die beste Methode, in den Suchmaschinen nach oben zu kommen und bei Google ein hübsches Ranking zu kriegen, sind immer noch richtige Inhalte. Das hat mir auch geholfen, zu meinem Ranking und zu meiner Beliebtheit zu kommen.

2 Kommentare für SEO-Spamsau: galleryy.net

  1. […] Die dumme SEO-Spamsau des Tages ist galleryy.net…   […]

  2. Alex sagt:

    Ich frage mich derzeit bei den meisten Kommentaren, die ich in letzter Zeit erhalte, ob diese denn wirklich echte Kommentare sind oder als Spam dienen?! Weil auffällig ist: Die Blogs haben immer das gleiche Theme. Weiterhin sind die Kommentare teils übertrieben von wegen: „was für eine grandiose Lösung, da wär ich nie drauf gekommen“, wobei meine „Lösungen“ sehr einfach waren / sind. Teils sind sie auch noch am Thema vorbei … Die URLs sind auch alle … naja, sie schreien nach SEO.
    Ich werde wohl bei einigen Kommentaren wieder das no-follow-Attribut mit einbinden … und bei ein bißchen Zeit in den nächsten Tagen mal einen Artikel dazu posten. Es wird sicher noch mehr Leute geben, die das kennen …
    Auf deinen Artikel gestoßen bin ich eben wegen eines Kommentares von g_a_l_l_e_r_y_y_._n_e_t (ohne Unterstriche natürlich 🙂 )
    MfG, Alex

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