Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Schadsoftware“

Rechnung Nr. 152259 vom 15.02.2016

Montag, 22. Februar 2016

Das ist die Pest des heutigen Tages. Die Ziffernfolge ist natürlich jedesmal eine andere. Dabei wird auch vor führenden Nullen nicht zurückgeschreckt.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich weiß nicht, wie du bist, obwohl ich dir eine „Rechnung“ schicke.

in der Anlage erhalten Sie unsere Rechnung 152259 vom 15.02.2016 im MS-Office Word Format. Diese Reifen sind per DPD an Sie unterwegs.

Wenn du dir kein Microsoft Office gekauft hast oder kein Betriebssystem benutzt, auf dem Microsoft Office überhaupt lauffähig ist, kannst du meine „Rechnung“ nicht lesen und bekommst auch niemals eine andere „Rechnung“ von mir, mit der du etwas anfangen kannst. Bezahl dann einfach nichts! :mrgreen:

Bitte drucken Sie diesen Beleg für Ihre weitere Verwendung und für Ihre Unterlagen aus.

Diese „Rechnung“ ist ein „Beleg“. Wenn man ihn nicht ausdruckt, kann man ihn nicht verwenden und nicht archivieren.

Bitte beachten ! Dieser Beleg ist das Orginalexemplar !

Und der „Beleg“ ist sogar ein „Original“. Und wenn man ihn fünfmal ausdruckt, gibt es fünf „Originale“. Eine einfache Kopieroperation kann allerdings waldschonender neue Originale erzeugen.

Mit freundlichen Grüßen

Gunther Schulz

ADVANCED COURIER

Freundlich wie die Pest
Dein Spammer

Kurzes Spamkompetenztraining – was bedeutet wohl die Kombination folgender Merkmale:

  1. Unpersönliche Anrede, obwohl mal beim Absender Kunde sein soll;
  2. Verzicht auf jegliche Information, worum es überhaupt geht, stattdessen gibt es eine Nummer;
  3. natürlich ist es eine Rechnung; und
  4. um überhaupt etwas zu erfahren, muss man einen Mailanhang öffnen, weil in der Mail kein Platz mehr war?

Richtig, es handelt sich um Schadsoftware von schäbigen Kriminellen im Anhang. Nach Öffnen des Word-Dokumentes – das übrigens wie eine „kaputte Datei“ aussieht¹ und laut Word-Metadaten nur aus neun Buchstaben besteht – und nach dem Zulassen von Makros steht ein Computer anderer Leute auf dem Schreibtisch.

In diesem Beispiel wird die Schadsoftware wieder einmal von der Mehrzahl der Antivirus-Programme nicht als Schadsoftware erkannt. Wer sich auf sein Antivirus-Programm verlassen hat, hat verloren. Wer die Spam sofort als Spam erkannt hat und gelöscht hat, hat gewonnen. Und wer niemals einen Mailanhang öffnet, außer, wenn die Zustellung vorher ausdrücklich vereinbart wurde, kann über E-Mail kaum an Schadsoftware kommen.

¹Ich weiß nicht, ob den Kriminellen hier ihr MIME-Encoding verunglückt ist oder ob eine Schwäche von Microsoft Word ausgenutzt wird.

Rechnung Nr. 2016_131

Freitag, 19. Februar 2016

Das ist die Pest des heutigen Tages. Eine hochgefährliche Spam mit vergiftetem Anhang.

Von: fueldnerCAC (at) lfw (strich) ludwigslust (punkt) de

Natürlich ist der Absender gefälscht.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich heiße aber „Lieber Kunde“.

bitte korrigieren Sie auch bei der Rechnung im Anhang den Adressaten:

Ich muss ja Kunde sein, wenn ich eine „Rechnung im Anhang“ bekomme.

LFW Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten

GmbH & Co.KG

Vielen Dank!

Bitte, bitte!

Kleines Spamkompetenztraining. Was bedeutet wohl diese Kombination von Merkmalen:

  1. Unpersönliche Ansprache;
  2. es handelt sich um eine Rechnung, es geht also um Geld, so dass möglichst schnelle Aufmerksamkeit gefordert ist;
  3. im Text der Mail steht nichts Näheres zur Sache; und
  4. um zu erfahren, um was es überhaupt geht, muss man einen Anhang einer E-Mail öffnen?

Richtig: Es ist eine Spam und der Anhang ist Schadsoftware!

Es handelt sich hier um ein ZIP-Archiv, in dem eine Javascript-Datei liegt, die vorsätzlich unverständlich gecodet wurde. Das ist kein Dokument und somit auch keine Rechnung, sondern ein Programm, das von einem Kriminellen mit einer E-Mail zugestellt wurde. Wer darauf doppelklickt, führt dieses Programm aus. Danach steht ein Computer anderer Leute auf dem Schreibtisch.

Und nein, das Antivirus-Programm hilft überhaupt nicht. Zurzeit wird diese völlig klare Schadsoftware von keinem einzigen Antivirus-Schlangenöl als Schadsoftware erkannt. Das einzige, was hilft, ist eine Haltung, Anhänge von E-Mails mit äußerster Vorsicht zu behandeln und nur zu öffnen, wenn ihre Zustellung vorher explizit vereinbart wurde. Denn jeder E-Mail-Anhang ist gefährlich.

Mit freundlichen Grüßen

Anke Füldner

Finanzbuchhaltung

Tel.: 03874-422xxx

Fax: 03874-4220xxx

E-Mail: fueldner (at) lfw (strich) ludwigslust (punkt) de

Logo: Ludwigsluster... seit 1892

LFW Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten

GmbH & Co.KG, Bauernallee 9, 19288 Ludwigslust

HRA 1715, Amtsgericht Schwerin

Geschäftsführer: U.Müller, U.Warncke

USt.-IdNr. DE202820580, St.Nr. 08715803209

[Ich habe die Telefonnummern mal unkenntlich gemacht, denn an dieser Leitung möchte ich heute nicht sitzen…]

Ja, die Zeilenumbrüche sind aus dem Original. Und unbedingt daran denken:

Diese E-Mail kann vertrauliche und/oder rechtlich geschützte Informationen enthalten. Wenn Sie nicht der richtige Adressant sind oder diese E-Mail irrtümlich erhalten haben, informieren Sie bitte sofort den Absender und vernichten diese E-Mail und alle Anhänge und Ausdrucke unverzüglich.

Das Gebrauchen, Publizieren, Kopieren oder Ausdrucken sowie die unbefugte Weitergabe des Inhalts dieser E-Mail ist nicht erlaubt.

This e-mail and any attached files may contain confidential and/or privileged information. If you are not the intended recipient (or have received this e-mail in error) please notify the sender immediately and destroy this e-mail. Any unauthorised copying, disclosure or distribution of the material in this e-mail is strictly forbidden.

Diese unverschlüsselte E-Mail, die offen wie eine für jeden sichtbare Postkarte durch das Internet befördert wird, ist eine ganz geheime Geheimsache, die man nach dem Lesen aufessen muss.

Leute, die solche Sprüche unter einer unverschlüsselten E-Mail schreiben… ach, wenn Dummheit rollen würde, könnte man sie den Berg hochbremsen! :mrgreen:

Am Rande bemerkt: Heise Online ist der Meinung, dass ein „Krypto-Trojaner“ in Deutschland „wütet“, weil es zurzeit angeblich über 5.000 Infektionen pro Stunde gibt. Das ist mitnichten der Fall. Was in Deutschland wütet, das ist ein zu jeder unüberlegten Tat aufgelegtes Unwissen und eine brütende Dummheit, die dazu führen, dass jede Stunde 5.000 Menschen auf Anhänge einer E-Mail wie der hier zitierten klicken. Ein Gutteil dieser gefährlichen Dummheit, die zu großen Schäden bei Menschen und Unternehmen sowie zu großen Einnahmen bei der Organisierten Kriminalität führt, geht auf eine dümmliche und ihre Leser verdummende Presse zurück, die immer wieder so tut, als sei Antivirus-Schlangenöl (siehe auch hier) der Inbegriff der Computersicherheit und andererseits jede Aufklärung ihrer Leser über aktuelles kriminelles Vorgehen und den möglichen Schutz davor unterlässt. Ich kann meine Aufforderung nur wiederholen: Bitte fallen sie niemals, niemals, niemals auf Reklame oder auf den dummen, hässlichen Bruder der Reklame, den Journalismus, herein! Sie werden davon nämlich nur Schaden haben.

Per E-Mail senden: Rechnung-CD-57144.xls

Donnerstag, 18. Februar 2016

Von: „MTC Hof – MTC GmbH“ <mtc (strich) hof (at) mtc (strich) handy (punkt) de>

Natürlich ist der Absender gefälscht. Es ist eine Spam.

Dieser Spammer, der übrigens sein Microsoft Office mit kyrillischer Codepage benutzt und dessen Excel-Tabellen stets „Лист“ mit einer fortlaufenden Nummer heißen, hatte gar keine Lust, sich irgendeine unglaubwürdige Geschichte auszudenken, sondern hat gleich eine Excel-Arbeitsmappe an die Mail gehängt, ohne einen Text dazu zu schreiben. Anders, als das bei Word-Anhängen manchmal der Fall ist, handelt es sich…

$ file Rechnung-CD-57144.xls | sed 's/, /\n/g'
Rechnung-CD-57144.xls: Composite Document File V2 Document
Little Endian
Os: Windows
Version 6.2
Code page: 1251
Author: 1
Last Saved By: 1
Name of Creating Application: Microsoft Excel
Create Time/Date: Thu Jul 30 06:24:02 2015
Last Saved Time/Date: Thu Feb 18 08:40:25 2016
Security: 0
$ _

…hier auch wirklich um eine Excel-Mappe. Diese ist übrigens völlig leer – wenn man einmal von ein paar Makros absieht, die beim Öffnen automatisch gestartet werden sollen¹.

Kurz: Es ist Schadsoftware, und zwar mal wieder eine, die nur von rd. einem Fünftel der gängigen Antivirus-Programme als solche erkannt wird. Deshalb ist es so wichtig, selbst wachsam zu sein.

Zum Glück ist es sehr einfach, sich einzuprägen, dass Mailanhänge das reinste Gift sind und deshalb niemals einen Anhang zu öffnen, wenn er nicht vorher explizit (und am besten: nicht per Mail) abgesprochen wurde. Rechnungen und Mahnungen kommen auch weiterhin aus Gründen der Rechtssicherheit mit der Sackpost – und Unternehmungen, die nicht dazu imstande sind, ihre Mitteilung im Text der E-Mail unterzubringen und sie stattdessen anhängen, sind in dieser dummen Geste aktive Gehilfen der Organisierten Kriminalität.

Und abschließend noch ein kleiner Witz: Wisst ihr, was Entscheidungsträger aus dem Management und Kühe gemeinsam haben? Die haben beide genau den gleichen Blick drauf, wenn man ihnen von der Möglichkeit digitaler Signaturen erzählt. 😈

¹Teil dieser Makros ist übrigens ein „lustiges“ Spielchen mit wachsenden Schlangen in einer Excel-Tabelle. Natürlich ist die Schadsoftware verwirrend gecodet, und ich habe nicht kontrolliert, ob dieser Teil überhaupt ausgeführt wird, aber er ist darin enthalten. (Nein, ich habe kein Microsoft Office, ich will auch keines haben; sondern ich überfliege die Quelltexte nur schnell.) Offenbar spekulieren die Kriminellen darauf, dass solche neckischen Spielereien dazu führen, dass derartige Dateien in gelangweilten Büroräumen weitergeleitet werden und die Runde machen, bis sie schließlich auch bei Leuten ankommen, bei denen Schadsoftware richtig Schaden anrichten kann. Was mir daran Angst macht: Das könnte funktionieren…

Diese Spam ist ein Zustecksel meines Lesers S. W.

Fw: FYI

Dienstag, 16. Februar 2016

Kurz und schmerzlos:

Dear,

Find attached
Best Regards,
FERNANDES
00971-52-9156908

So so: „Hey, Empfänger, einen Namen von dir kenne ich nicht und in die Mail mochte ich auch nichts reinschreiben, mach doch mal den Anhang auf. Komm, vertrau mir! Ich habe Katzen im Sack! Ich habe auch einen Namen und sogar eine Telefonnummer“. Was wird das wohl sein?

Tja, Katzen im Sack, die mit E-Mail kommen, sind keine LOLCats.

Der Anhang ist angeblich ein Dokument für Microsoft Word – die Datei sieht in Wirklichkeit ein bisschen „kaputt“ aus – das einen Fehler in Word ausnutzt, um eine aktuelle Kollektion von kriminellen Trojanern zu installieren. Zurzeit wird diese Schadsoftware von weniger als der Hälfte der gängigen Antivirus-Programme erkannt.

Deshalb öffnet man eben keine Anhänge in einer E-Mail, außer sie wurden vorher explizit (und nicht über E-Mail) abgesprochen und die E-Mail sowie der Anhang sind digital signiert, damit jenseits jedes vernünftigen Zweifels sichergestellt werden kann, wer der Absender ist. (Natürlich sollte man die Signatur auch überprüfen.) Denn E-Mail-Anhänge sind immer gefährlich. Die Möglichkeit, jemanden in einem anonymisierenden Medium eine Datei zustellen zu können, die er dann beklicken muss, ist für Kriminelle nun einmal außerordentlich attraktiv, und Antivirus-Programme nutzen oft erschreckend wenig.

You have 2 damaged emails

Montag, 15. Februar 2016

Und du, Spammer, du hast ein beschädigtes Gehirnchen.

Diese Mail…

Screenshot der HTML-formatierten Spam

…kommt natürlich nicht von Google, sondern ist eine Spam von Verbrechern. Das kann man nahezu sofort an folgenden Merkmalen erkennen:

  1. Es wird nicht das aktuelle Google-Logo verwendet.
  2. Die Mail ist nicht in der bei Google eingestellten Sprache verfasst.
  3. Der Inhalt ist dümmlicher Bullshit.
  4. Alle Links führen nicht zu Google.

Google

Wenn du Google bist, Spammer, dann ist ein Kuhfladen eine Pizza.

We have sent you a message.

<loriot>Ach</loriot>, und ich habe eine Nachricht bekommen, in der drinsteht, dass „ihr“ mir eine Nachricht gesendet habt. Das hätte ich sonst nie bemerkt! :mrgreen:

Und was steht nun drin in dieser Nachricht?

2/13/2016

Aha, ein Datum. Das stimmt immerhin. (Die Mail ist von vorgestern.) Aber das Datum steht sowieso in der Mail und ist deshalb eine völlig nutzlose Angabe.

2 damaged emails was recovered and re-sent to you.

View emails

Und auch das ist ein völlig nutzloser Hinweis. Denn ich würde die Mail ja ganz einfach im Posteingang finden, wenn ich nach meiner Mail schaute.

Tolle Nachricht!

Der Link geht in die Domain sbtechnologies (punkt) in und nicht zu einer Domain von Google. Den Server haben Kriminelle mit einem Crack übernommen und verwenden ihn nun als Zieladresse für ihren Dreck – und dass die Sahyog Development Services dadurch auf Blacklists landet, möglicherweise vom E-Mail-Verkehr ausgeschlossen wird und wirtschaftlichen Schaden erleidet, ist den asozialen und kriminellen Spammern egal. Dort gibt es eine kryptisch formulierte Javascript-Weiterleitung, die schließlich in die Domain genericherbpurchase (punkt) ru führt, wo man scheinbar eine Betrugsapotheke der Marke „Canadian Pharmacy“ vor sich hat, die sich mit krimineller Spammerei schon eine beachtliche Reputation im Web of Trust „erarbeitet“ hat.

Wie eben schon angedeutet, handelt es sich um kriminelle Cracker, die Computer anderer Menschen einfach übernehmen, und diese Website sollte man deshalb nur mit der Kneifzange anfassen. Zeilen wie die folgende im HTML-Quelltext der Startseite…

<script type="text/javascript" src="d5e1500cdeec800c25e887a4a5b5f97c1f4f.gif?1455536929"></script>

…wo ein Javascript-Programm für den Browser mit der Dateinamenserweiterung für ein GIF-Bild gespeichert wurde, sehen jedenfalls sehr verdächtig aus. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die „Apotheke“ nur Mummenschanz ist. (Warum sollte jemand, der erwartet, sich zu Google zu klicken, auch Lust auf einen Viagra-Kauf haben?) In Wirklichkeit gibt es wohl einen kostenlosen „Sicherheitscheck“ des Betriebssystems und des Browsers durch Kriminelle, und wenn irgendein ausbeutbarer Fehler vorliegt, kommt eine aktuelle Kollektion von Schadsoftware hinterher.

Zum Glück ließ sich diese Spam sehr leicht als Spam erkennen, so dass kaum jemand so dumm gewesen sein wird. Aber solche Spams können auch besser gemacht werden – und deshalb verwendet man im Browser eben ein Addon wie NoScript. Damit hätte die „Reise“ schon auf der Weiterleitungsseite geendet – und nicht bei einem Satz heimlich installierter aktueller Trojaner.

We hope you found this message to be useful. However, if you‘d rather not receive future e-mails of this sort, please opt-out here.

Hach, wäre das schön, wenn man Spam abbestellen könnte!

Rechnung Januar 2016-956598

Donnerstag, 11. Februar 2016

Hallo ,

Genau mein Name!

endlich:) Anbei die Rechnung von Januar. Ich hoffe, alles ist gut.

Wenn man eine aktuelle Kollektion von Schadsoftware, die zurzeit von der Mehrzahl der Antivirus-Programme nicht erkannt wird als etwas Gutes empfindet, dann wird alles gut. Aber nicht für die Empfänger, die eine Rechnung von einem anonymen Absender geöffnet haben, weil in der Mail gar nicht drinstand, um was es überhaupt geht.

Liebe Grüße

Holger Schulte

Wenn das die „lieben“ Grüße sind, will ich die bösen nicht mehr kennenlernen.

Fwd: Paket.

Freitag, 5. Februar 2016

Von: DHL Paket <admin (at) paket (punkt) de>

So so, von DHL… 😀

Guten Tag sag (at) ich (punkt) net,

Im Original stand da die Mailadresse der Empfängerin, weil…

Ihr Paket id_55058328 ist empfangsbereit.

…auf dem Adressaufkleber des Paketes leider nur eine Mailadresse stand und keine Anschrift für die Zustellung. Das kennen wir ja alle. Wenn wir jemanden ein Paket schicken, dann schreiben wir da einfach die Mailadresse drauf. Und sonst nix. Aber dafür hat das Paket immerhin eine Nummer. Das klingt „individuell“ und vor allem soooo persönlich. :mrgreen:

Diese e-mail ist eine Mitteilung für die Ankunft.
Lieferung durch den Absender gezahlt.
Die Hohe der Versicherungspaket € 2.270.

Aha, die Ankunft. Aber es wurde doch gar nicht vorbeigebracht, das so teuer versicherte Paket. Ob das daran liegt…

Um das Sendung zu bekommen, bitte drucken Sie das angehangte Dokument und prasentieren sie in einem Lagerhaus.

…dass man einfach nur einen mit einer Spam von Verbrechern zugestellten Anhang öffnen soll?

Beim Anhang handelt es sich um ein ZIP-Archiv, in welchem ein in Javascript formuliertes Programm liegt. Dies ist Software, die von spammenden Kriminellen versendet wurde. Ein Doppelklick auf das angebliche Dokument startet Software von Verbrechern, und danach steht ein Computer anderer Leute auf dem Schreibtisch. Leider wird dieser infektiöse Sondermüll zurzeit nur von einem Fünftel der gängigen Antivirus-Schlangenöle erkannt. Zum Glück ist es in diesem Fall aber sehr einfach, die Mail als eine Spam zu erkennen und sie zu löschen, statt darin herumzuklicken.

Herzliche Grüße
Ihr DHL Team

Aus dem verrotteten Herz eines Verbrechers direkt ins Postfach. DHL hat damit natürlich gar nichts zu tun.

Ihre Telekom Festnetz-Rechnung Jan 2016

Dienstag, 2. Februar 2016

Aber ich bin doch gar nicht bei der Telekom…

Von: <PCook (at) hyperion (strich) bs (punkt) com>

…aber der Absender wohl auch nicht. Weia, wenn man schon einen Absender fälscht, dann könnte der ja auch ein bisschen überzeugend aussehen. Aber wenn ein Spammer sein Gehirn benutzen wollte, könnte er ja auch gleich arbeiten gehen.

Ihre Rechnung für Dezember 2015

Im Betreff war es noch Januar 2016. 😀

Guten Tag gammelfleisch (at) tamagothi (punkt) de,

Tja, wenn man als Spammer den Empfänger nicht mit Namen anreden kann, weil man den Namen nicht kennt, dann muss man ihn eben mit der Mailadresse anreden. Die kennt der Spammer ja.

Hiermit erhalten Sie mit dieser E-Mail Ihre aktuelle Festnetz-Rechnung.

Der Deutschexperte ist leider im Urlaub, und somit erhalten wir mit dieser E-Mail die aktuellen Sprachprobleme eines spammenden Verbrechers.

Die Gesamtsumme im Monat Jan 2016 beträgt: 854,57 Euro.

Und, für welchen Anschluss? Manche sollen ja mehrere haben. Aber wenn eine Telefonnummer dabei stünde, dann wäre sofort jedem Empfänger klar, dass es sich um eine Spam handelt.

Im Zusammenhang mit Ihrer Schuld. Wenn die Zahlung bis zum 25. November 2015 nicht eingeht, haben wir das Recht, die Erbringung von Dienstleistungen zu verhindern.

Steck dein Geld in die Zeitmaschine! Im Februar bekommst du laut Betreff die Rechnung des letzten Monats, laut Mailtext hingegen des vorletzten Monats, bezahlt haben sollst du sie vor drei Monaten! Oh, das Geld passt ja gar nicht mehr in die Zeitmaschine rein. Da steckt schon das Gehirn des Spammers drin, weil er das gerade mit einem Aufkleber „Annahme verweigert“ in den Urschleim zurückschickt. :mrgreen:

Zu diese Schreiben ist angehängt Dokumente in Zip archive mit Angabe der Leistungen, sorgfältig zu lesen

In der Tat, es ist ein ZIP-Archiv angehängt. Darin ist nicht etwa ein PDF oder ein anderes Dateiformat, sondern ein Javascript-Programm, das von einem Spammer zugestellt wurde. Dieses ist vorsätzlich kryptisch formuliert. Kein Mensch würde eine Software so kryptisch formulieren, wenn er nicht gerade die Absicht hätte, sie an einem Antivirus-Programm vorbeizumogeln. Es handelt sich vollkommen sicher um Schadsoftware, ohne dass es der verschwendeten Lebenszeit bedürfte, diesen Sondermüll zu dechiffrieren, um herauszubekommen, was er tut. Wer das Archiv entpackt und die Datei doppelklickt, hat hinterher einen Rechner anderer Leute auf dem Schreibtisch stehen. Diese Schadsoftware wird zurzeit von den meisten Antivirus-Schlangenölen nicht als Schadsoftware erkannt; wer auf Werbung und Journalismus hereingefallen ist und sich auf diesen Schutz verlässt, hat also verloren. Wer Spam hingegen als Spam erkennt und löscht, statt darin herumzuklicken, hat gewonnen (und hätte das wirkungslose Schlangenöl gar nicht gebraucht).

Mailanhänge sind gefährlich. Sie sollten im Zweifelsfall nicht geöffnet werden. Ein solcher Zweifelsfall liegt immer vor, wenn in einer anonym und technokratisch formulierten E-Mail steht, dass man ohne Grund viel Geld bezahlen soll, aber erst aus dem Anhang erfährt, worum es eigentlich geht. Ich empfehle, niemals einen E-Mail-Anhang zu öffnen, wenn nicht der Absender mit Hilfe einer kryptografischen Signatur jenseits jedes vernünftigen Zweifels festgestellt werden kann oder die Zustellung der E-Mail in diesem Einzelfall explizit verabredet war. Aber auch Menschen, die so dumm oder unerfahren sind, sich einen deutlich niedrigeren Sicherheitsstandard zu leisten, hätten beim Anblick dieser Spam stutzig werden müssen. Es ist schlicht ausgeschlossen, dass eine echte E-Mail eines großen Unternehmens derart schlecht formuliert ist und so große inhaltliche Fehler hat.

Für weitere Fragen zu RechnungOnline, Ihrer Rechnung oder zur Bezahlung bieten wir Ihnen ein umfangreiches Hilfe-Angebot. Informationen zu den Sicherheitsmerkmalen von RechnungOnline finden Sie unter Sicherheitshinweise.

Nett, dass die Schadsoftware so sicher ist! :mrgreen:

Mit freundlichen Grüßen

Mit freundlichen Grüßen
Ralf Hoßbach
Leiter Kundenservice

Mit doppelter geheuchelter Freundlichkeit
Deine organisierte Internet-Kriminalität
Ein Vollidiot von Spammer

© Telekom Deutschland GmbH

Ich habe wirklich viel Schlechtes über die Telekom zu sagen, aber mit dieser Spam hat sie überhaupt nichts zu tun.

Hinweis: Eine direkte Antwort auf diese E-Mail ist nicht moglich. Wenn Sie uns per E-Mail erreichen wollen, nutzen Sie bitte unser Kontaktformular.

Hinweis: Der Absender dieser Spam ist gefälscht.