Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kurzgefasst

Sonntag, 17. August 2008

Zwei Mal das gleiche Thema.

Die folgende Spam mit dem Betreff „Final Notification“ wurde nicht von mir gekürzt und wird in ihrem originalen Layout zitiert:

Contact: Mr.Pinkett [… Mailadresse von mir entfernt] for a lump sum pay out of £1,000,000.00 pounds. Provide him with these informations: 1.Name: 2.Address: 3.sex. 4.Occupation. 5.Phone: 6.Age. 7.Country. 8.Nationality.

Wer würde bei so einem Text schon daran zweifeln, dass er jetzt eine Million Pfund ausgezahlt kriegt? Wer würde da nicht gleich die gewünschten Angaben machen? Es ist ja schließlich ganz normal und vollkommen verständlich, dass man irgendwelche Unbekannten anschreibt, um sie um einen Datenstriptease zu bitten und ihnen dafür anschließend eine Million zu schenken, oder? Wer würde also nicht wie vom Spammer gewünscht antworten?

Eigentlich nur jemand, der unter seinen Haaren ein bisschen Gehirn versteckt hat. :mrgreen:

Da macht es dieser vorgebliche Vertreter einer japanischen „Lotterie“ schon etwas geschickter, wenn er unter dem Betreff „CONTACT MISS LINDA MARK FOR YOUR PRIZE“ das folgende flotte Werk der unholfenen Arbeit mit der Zwischenablage in meinen Briefkasten kotzt. Ich habe das Layout der Textmail mit allen seinen falschen Zeilenumbrüchen und fehlenden Leerzeichen belassen, um die enorme Glaubwürdigkeit eines solchen Textes zur Geltung kommen zu lassen:

OFFICE OF THE VICE PRESIDENT
JAPAN JUMBO DRAW/EUROPEAN E-MAIL LOTTERYPROMOTIONS
E-MAIL LOTTERYPROMOTIONS/PRIZE AWARD DEPT
NOTIFICATION / FINAL 

Dear Beneficiary, 

You have just won One Million Dollers (Usd$1,000 000.00 )in the Japan Jumbo E-
mai
l Lottery held in JAPAN, MALAYSIA,CHINA through a computer ballot system draw.
 Users from over 20,000.00 companies and 3,000,000.00 individual e-mail addres
ses and names from all over the world were collected and this e-mail emerged a
s one of the winners. 


        1. FULL NAME(S): ________________________________
2. ADDRESS, CITY, STATE, COUNTRY: ________________
3. SEX: ________________________________________
4. AGE: _______________________________________
5. OCCUPATION: _______________________________
6. COMPANY: _____________________
B. POSITION HELD: ____________ 7. WINNING E-MAIL ADDRESS: ____________________________ 8. TELEPHONE NUMBER: ________________________ Contact clearance officer. CONTACT MISS LINDA MARK FOR YOUR PRIZE MALAYSIA.TELEPHONE: 60196332911, EMAIL: [… von mir entfernt] Sincerely, Hirotaka Nakara –<@nifty??>————— @nifty????!??????????????????????? http://navi.nifty.com/nifmail/6545bf84/

Langsam wird die Lotterie-Spam zum Vorschussbetrug wirklich unerträglich blöd. Der Text ist das übliche, er gewinnt hier aber durch die völlig zerschossene Darstellung enorm an Lächerlichkeit! Die wissen nichts über den Empfänger und wollen ihm eine Million Dollar geben, wenn er nur einen kompletten Datenstriptease hinlegt.

Dabei ist allerdings das Feld „2″ für die vollständige Anschrift recht klein geraten, und das Feld „3″ für die Angabe des eigenen Geschlechtes und „4″ für die Angabe des Alters umso größer. Da bietet es sich doch geradezu an, dass man einige Milliarden Jahre alt ist und sich durch Knospung vermehrt. Da der Spammer viel zu faul war, die Nummerierung neu zu machen, hat er einfach zwischen die Punkte „6″ und „7″ die tolle, neue Ziffer „B“ gequetscht, damit die Opfer dieser Masche auch noch sagen können, welche Stellung sie in ihrer Firma bekleiden. So kriegen die Spammer schließlich auch dann noch gute und handelsfähige Datensätze leichtgläubiger Deppen, wenn es zum eigentlichen Betrug nicht kommen sollte. Und mit diesen Datensätzen werden Mitglieder der Spammafia ganz bestimmt etwas anzufangen wissen.

Dass man nicht einfach die Absenderadresse anmailen kann und dass der Spammer wieder einmal nicht verstanden hat, wozu so eine Antwortadresse im Mailheader gut ist, krönt diese unglaublich schlechte Spam genau so passend wie die „Nifty“-Zeile mit ihrem Bandwurm voller Fragezeichen.

Wer darauf reinfällt, der fällt auf alles rein.

Ich geb ein aus

Freitag, 15. August 2008

Der Kommentar-Idiot des Tages zeigt schon mit seinem geistvoll gewählten Namen und der zugehörigen Homepage-Adresse klar auf, dass er lieber als Spam erkannt werden möchte:

prurfprap onlinepoker.de

Dieser Wunsch, sofort als Spammer erkannt zu werden, wurde ihm auch von der automatischen Filterung erfüllt. Das ist schade, denn es verbirgt die gnadenlose Unbeholfenheit eines Spameintrages vor einem größeren Publikum. Aber es gibt hier ja „Unser täglich Spam“, und da soll er doch noch zu seinem Recht kommen, dieser Dummarsch.

Hallo,

Immer eine beliebte Anrede in Spams. Schön unpersönlich und meistens passend.

ich moechte euch gerne mal mal Glueck erzaehlen. Ich hab letzte Woche 9.456 Euro im Online Casino gewonnen. Bei Roulette und Blackjack. De Scheck habe ich auch schon erhalten und bei meiner Bank eingereicht. Ohne Probleme.

Na, herzlichen Glückwunsch. Du bist wohl der Betreiber, was? 😀

Das Casino wo ich gespielt habe ist http://www.onlinekasino.de

Klar doch, da hast du gespielt. Glaube ich dir aufs Wort. Habe sogar einmal mit einem gut gesicherten System auf den Link geklickt, um zu sehen, dass ich gleich woandershin weitergeleitet wurde. Dahin, wo mir diese tolle Site sofort die tolle „Casino-Software“ installieren wollte. Wer genug Euros auf den Augen hat, der ist vielleicht mal so blöd und installiert sich Software von kriminellen Spammern auf seinen Rechner.

Wegen meines grossen Glueckes moechte ich alle Mitglieder hier im Forum zu einer Party kostenlos einladen. Ich gebe ein aus.

Wenn du mit diesem Schrotttext Blogs zupflasterst, denn pass wenigstens das Wort „Forum“ an. Sonst merkt noch jemand, dass du nur ein dummes Stück Scheiße bist, dessen Interaktion sich auf Spam beschränkt.

Einfach per Email an mich wenden. Jeder ist eingeladen. Egal ob wir uns kennen oder nicht. Ich freue mich schon auf euch alle.

Über welche Adresse? Etwa über die ausgedachte Mailadresse, die du als die deinige angegeben hast? Die sieht im Blog aber keiner.

Euer Benny

Wenn du so einen hübschen Namen hast, warum nennst du dich denn „prurfprap“? Bist du einfach nur zu blöd, dein Spamskript mal ein bisschen anzupassen? Schon scheiße, wenn man sogar zum Spammen noch zu blöd ist, nicht wahr? Aber wenn du schon kein Glück bei der Intelligenzvergabe hattest, denn hast du doch wenigstens Glück beim Zocken. Oder bist du sogar zu deppert, um einen Editor zu bedienen und hast es deswegen auch nicht geschafft, das Wort „Forum“ mal kurz gegen das Wort „Blog“ auszutauschen? Oder gar eine Formulierung zu nehmen, die im Kontext eines Blogs nicht ganz so unbeholfen wirkt?

Egal. Mit einem Klick ist alles weg. 😀

Ava Living

Donnerstag, 14. August 2008

So sieht diese Spam ausUnd wieder einmal hat ein Spammer versucht, die inhaltliche Dummheit seiner Spam durch ein Streben nach grafischer Großartigkeit zu übertünchen. Das Ergebnis ist eine HTML-Mail, deren Gestaltung durch einen Klick auf das Vorschaubild „genossen“ werden kann.

Dafür, dass es sich um ein „erstrangiges soziales Netzwerk“ handeln soll, dass sich „allen Fragen der Gestaltung von Innenräumen“ widmen will, erscheint es allerdings schon etwas erstaunlich, dass es ausgerechnet mit der Werbeform der Verbrecher bekannt gemacht werden soll. Und ob das in die Mail aufgenommene grafische Element, eine leere Kugel, die von einer Schicht unscharfer Nationalflaggen begrenzt wird…

Eine leere Kugel, gebildet aus grauen Flaggen

wirklich dazu geeignet ist, einen trefflichen Eindruck von der dort angeblich thematisierten Gestaltung von Innenräumen zu vermitteln, ist eine offene Frage. Für mich zeigt sich darin vor allem der wenig ausgestaltete Hohlraum im Kopfe eines Spammers, der die ganze Welt mit seinen Nullnachrichten zupflastern will.

PlayStarPoker

Mittwoch, 13. August 2008

Betreff: Mahnung

Huch! Da hätte ich mich ja erschrocken, wenn die blöden Spammer diesen Trick nicht schon so oft versucht hätten…

Vielen Dank fr Ihre Wahl.

Kommt diese Spam von der FDP, der SPD, der CDU oder den Grnen? :mrgreen:

Unser Poker Raum PlayStarPoker wurde als Testsieger bei Computerbild 2008
gewhlt.

Er bekam den ersten Platz in der Kategorie „Erfolglose Spam mit der Unfähigkeit, die Umlaute so zu kodieren, dass sie auch lesbar werden“.

Als Danke schn erhalten jetzt alle neuen Spieler 100 Euro Gratis. Ohne selbst Geld einzahlen zu mssen.

Wie? Jetzt erst? Oder gibt es die Euro erst jetzt ohne Umlaute?

Sie knnen sofort anfangen mit den 100 Euro zuspielen. Gewinne werden sofort ausgezahlt und drfen behalten werden.

Ohne jedes Risiko oder Verpflichtung.

Klar, ganz „risikolos“. Man muss nur eine Website von kriminellen Spammern aufrufen und Software von kriminellen Spammern installieren.

http://games-towns.net/Poker/

Na immerhin! Da sind nicht nur neue Fehler in der Schrottmail, da wird auch gleich eine neue Adresse im Internet mit dem gleichen, dummen Text angeboten. So ein „Testsieger“ braucht ja keine Kundenbindung.

- Spielen Sie mit oder ohne Geld ( Funmodus )
- Lizenziert und Reguliert.
- Tgliche Pokerturniere mit ber 10.000 Spielern
- Poker Jackpot 500.000 Euro
- 24 Std Support – 7 Tage die Woche
- Sicher und Geschtzt

Ob man den Spammern Geld gibt oder nicht, man verliert in jedem Fall. Das ist der besondere „Fun“ dabei, zumindest für diese Verbrecher. Lizenziert von der russischen Spam-Mafia, und reguliert durch das Maß der Dummheit derer, die darauf reinfallen. Das sind ganz viele. Fresst Scheiße, Leute, denn Millionen Schmeißfliegen können sich nicht irren! Und glaubt, dass beim Pokern ein Jackpot entstehen kann. Den Support nach dem persönlichen Ruin wegen eines gelungenen Betruges leistet die Telefonseelsorge rund um die Uhr. Das alles ist sicher, und geschützt sind jene, die aus der Anonymität heraus mit solcher Spam auf Opferfang gehen.

Testsieger in Computerbild 2008 ( Geprft und Geschtzt )

Und empfohlen vom Papst. Nur, dass die Spammer sowohl die Urkunde des päpstlichen Nuntius als auch die Ausgabe der Computerbild verlegt haben.

http://games-towns.net/Poker/

Wer da klickt, lasse alle Hoffnung fahren!

Newsletter Abmelden ? Ganz Einfach hier:

http://games-towns.net/abmelden.htm

Klar, ganz einfach ist das! Da erscheint dann ein Feld, und da gibt man seine Mailadresse ein. Damit die Spammer auch wissen, dass Mails unter der Adresse auch bei leichtsinnigen Menschen ankommen, die auf Links in einer Spam rumklicken. Mit solchem Wissen werden die Spammer schon etwas anfangen können.

42ads: Vorschlag zur Zusammenarbeit

Mittwoch, 13. August 2008

Na sowas, da will jemand mit mir zusammenarbeiten. Da werden bestimmt Berge von Geld vom bannerblauen Himmel in die Taschen meiner Armut prasseln:

Betreff: Vorschlag zur Zusammenarbeit zwischen 42ads und www.tamagothi.de

Schade nur, dass diese Zusammenarbeit schon getrübt ist, wenn ich nur die Mailadresse sehe, an die dieser Schrieb gesendet wurde. Denn diese Mailadresse ist keineswegs meine reguläre Adresse, sie dient lediglich für einen sehr speziellen Zweck und wird darüber hinaus von mir oder jemanden anders niemals verwendet. Das stört den gewiss gierigen Menschen, der da seinen verkackten Spam-Harvester auf mein Blog losgelassen hat, aber gar nicht. Da hat er diese eine Mailadresse in den Tiefen der Quelltexte gefunden, und da musste er denn gleich mal eine illegale Massenmail hinschreiben…

Sehr geehrter Administrator,

…um mir als Empfänger dieses Schrottbriefes zu zeigen, dass er nicht einmal meinen Namen im Impressum gelesen hat. Dafür spricht er mich dann äußerst persönlich als „Administrator“ an. Wozu auch lesen? Das wäre ja menschliche Tätigkeit, und die ist viel aufwändiger als die massenhaft und mechanisch erstellte und unverlangt zugesandte Mail. Das mit dem Lesen, der menschlichen Tätigkeit und dem echten Kundenkontakt wäre allerdings auch ein bisschen weniger antisozial als ein Skript, das Mailadressen aus Websites extrahiert.

als Mitarbeiterin der Agentur 42ads.com möchte ich Ihnen gerne unsere Werbeangebote vorstellen.

Und die Leseschwäche geht gar noch weiter. Denn es bedarf eigentlich nur eines sehr flüchtigen Blickes auf die Website, mit der diese „Agentur“ doch unbedingt zusammenarbeiten will, um zu sehen, dass gerade diese Website ohne jede Reklame daher kommt. Zu allem Überfluss ist auf jeder Seite dieser Site ein relativ leicht zu findender Link auf einen Text gesetzt, der klar macht, dass es sich bei diesem Verzicht auf Werbung um eine bewusst und sehr reflektiert getroffene Entscheidung handelt. Aber um das zu sehen, hätte man eben hinschauen müssen. Und das kann das dumme, asoziale und verbrecherische Skript eines Spammers nicht.

Wir vertreten renommierte Unternehmen, die an qualitativen Online-Werbeanzeigen Interesse haben. In diesem Zusammenhang bin ich auf Ihre Webseite aufmerksam geworden und möchte Ihnen gerne nähere Informationen zu unseren Werbeformaten zusenden.

Schon klar, „renommierte“ Unternehmen sind so wenig auf ihren geldwerten Ruf bedacht, dass sie auch mit Spammern zusammenarbeiten. Einfach nur, weil sie glauben, dass Spammer eine „qualitativ“ brauchbare Reklame ins Netz bringen können. Zum Beispiel auf der Website eines Menschen, der sich als obdachloser Bettler vorstellt und übrigens heute noch keinen Happen gegessen hat und heute wohl auch nichts mehr essen wird. Aber wenigstens hat er heute eine Schlafgelegenheit. Jemand, der so lebt und sich damit nicht schamvoll in die Ecke der gesellschaftlichen Unsichtbarkeit setzt, ist genau das richtige Umfeld für „renommierte“ Unternehmen.

Deshalb ist dieser Spammer wohl in diesem Zusammenhang auf mein größtenteils harmloses und fast völlig unbedeutendes Blog aufmerksam geworden. Fragt sich nur, wofür der da werben will.

Ich würde mich sehr freuen von Ihnen zu hören.

Das ist jetzt durch diesen Blogeintrag geschehen. Und es ist verbunden mit der hier offen geäußerten Hoffnung, dass dieser kleine Hinweis auch viele andere Menschen davon abhält, mit solchen Spammern und ihren vorgeblichen Klitschen irgendeine „Zusammenarbeit“ zu haben. Zumal ich persönlich nicht daran glaube, dass sich ein Miteinander mit Leuten, die sich illegaler Methoden der Akquise bedienen, in irgendeiner Weise für die Betroffenen solcher Akquise lohnen wird. Ebenso will der Verdacht nicht von mir weichen, dass die durch solche „Agenturen“ beworbenen Angebote auch von einem Charakter sein könnten, um den man allein schon aus juristischen Gründen besser einen großen Bogen machen sollte.

Wer dennoch aus haltloser Gier für eine Handvoll dreckiger Klimpergroschen ein Werbebanner oder sonstwas bei sich im Blog einbasteln will, nur, weil er diese oder eine ähnliche Spam erhalten hat, der sollte sich natürlich von meiner bescheidenen und völlig harmlosen Meinung nicht weiter abhalten lassen. Es reicht völlig, wenn er in diesem Zusammenhang einmal kurz über das Wort „Linkhaftung“ nachdenkt. Was bei solchem Denken herauskommt, bleibt dem Verstand des Denkenden überlassen. Eine eventuell erforderliche Rechtsberatung gibt es beim Rechtsanwalt ihres Vertrauens.

Mit den besten Grüßen,

J***a M**** [Von mir unkenntlich gemacht]
Werbeberaterin
Business Development Department
42ads

Email: [… Von mir entfernt]
www.42ads.com

Angesichts dieser Spam werden solche Grüße von mir mit deftigen und nicht druckfähigen Verwünschungen erwidert.

P.S.: Um von uns keine weiteren Angebote zu erhalten, antworten Sie bitte einfach mit einer leeren Email. Wir werden Sie dann unverzüglich aus dem Verteiler entfernen.

Selbst zum Abschluss der Spam wird noch einmal an den Würgreflex appelliert. Das fängt schon mit dem PS an, als ob das aus dem Zeitalter der Briefpost auf toten Bäumen stammende Postskriptum in einer mit einem Editor geschriebenen, jederzeit vor dem Absenden veränderbaren Mail irgendeine Berechtigung hätte. Nach diesem begrifflichen Fehlgriff werde ich als Empfänger einer Spam doch glatt aufgefordert, den Spammer gegenüber die Gültigkeit der zum Spammen Mailadresse zu verifizieren, indem ich auf diese Unverschämtheit antworte. Ich habe mich auf keinen derartigen „Verteiler“ eingetragen, und ich will nicht noch eine einzige dieser Mails bei mir sehen. Schon die erste dieser Mails war illegal und verstieß gegen das hier geltende Wettbewerbsrecht; und der hier verwendete Begriff „Verteiler“ macht klar, dass dies in großem Maßstab geschieht.

Wer sich auf irgendein Geschäft mit solchen Leuten einlässt, ist selbst schuld.

Wichtiger, aktueller Nachtrag: Durch cimddwc.net bin ich auf folgenden, hier schnell übersetzten Eintrag in einem Forum aufmerksam geworden:

Ich habe ein bisschen mit jemanden von dort geplaudert, der sich David nennt. Er benannte verschiedene Websites von mir, auf denen er Werbung platzieren wollte. Dafür sollte ein Pauschalbetrag für 12 Monate platzierter Werbung gezahlt werden. Nach einigem Hin-und-her über EMail hat sich herausgestellt, dass es sich um Glücksspiel-Sites handeln würde. Ich habe damit kein wirkliches Problem, aber die wollten einen Absatz mit einem selbstformulierten Text um diesen Link herum haben. Ich war damit nicht zufrieden, vielleicht gefällt es Ihnen ja besser. Anfangs wollten die das oben auf der Seite haben, aber sie reduzierten diesen Anspruch so weit, dass es an einer beliebigen Stelle der Seite gegangen wäre.

Angesichts der Tatsache, dass solche Glücksspiele in der BR Deutschland illegal sind und angesichts der weiteren Tatsache, dass jegliche Online-Werbung für jedes (auch für legales und selbst für staatlich veranstaltetes) Glücksspiel nach Paragraf 5, Punkt 3 des Glücksspiel-Staatsvertrages in der Fassung vom 1. Januar 2008 verboten ist, sollte man auf die hier angebotene Einnahmequelle besser verzichten. Denn die Haftung für die Inhalte auf einer Website liegt immer noch bei ihrem Betreiber, und eine solche Anzeige könnte leicht zu einem empfindlichen Ordnungsgeld führen.

Diese Bewertung stammt von einem „Laien“ und entspringt seinem Rechtsempfinden. Ich bin kein Jurist, kann und darf keine Rechtsberatung geben und verweise für weitere Auskünfte auf den Rechtsanwalt Ihres Vertrauens.

test

Dienstag, 12. August 2008

Und noch ein Beispiel aus der Kategorie „Ich bin ja eigentlich zu doof zum Spammen, aber ich mache es trotzdem einfach mal, denn ich muss diesen Kram ja nicht lesen.“

Von: Cornell Vogt [Mailadresse von mir entfernt]
An: exxxxxxxx@xxxxxx.de [Meine Mailadresse gibts hier nicht]
Betreff: test

test

Wirklich lobenswert, dass ein Spammer einmal einen Test mit seinem Spamskript macht, bevor er seine „Mitteilungen“ mit teilweise erheblichen Fehlern auf das Internet loslässt. Weniger lobenswert ist es hingegen, dass dieser gnadenlos dumme Spammer seinen Test auf das Internet losgelassen hat.

Frisch verpackt

Montag, 11. August 2008

Reklame-Scan: FRISCH verpackt

Ist ja wirklich nett, dass euer Käse noch frisch war, als ihr ihn verpackt habt. Da stellt sich nur noch eine Frage: Wie lange mag es wohl her sein, dass ihr ihn verpackt habt? :mrgreen:

Quelle des Scans: Aktuelle Postwurfsendung des Edeka aktiv markt Wucherpfennig, gefunden in der hannöverschen Südstadt.

GOOD EVENING

Sonntag, 10. August 2008

Ja, „MRS. ALESIA MEINOKOV“, du hast schon verstanden, dass alles besser beachtet wird, wenn man nur die Caps-Lock-Taste bei Betreff und Absender benutzt. Tatsächlich war das der einzige Grund, weshalb ich mir deinen Schrottbrief einmal anschaute, ich wollte an diesem trüben Tag ein bisschen lachen. Und dann schreibst du so eine durchschnittliche Geschichte runter! Und das auch noch in sehr erträglichem und ziemlich fehlerfreiem Englisch!

Spammer sind eben auch nicht mehr, was sie einmal waren.

Good Evening,

Gute Nacht! Das ist ja fast so eine persönliche Anrede wie ein einfaches „Hallo“.

I am sending you this message to explain my problems to you to know if you can render a helping hand.

Bei einem solchen Einstieg denke ich ja eher, dass „du“ einen Therapeuten brauchst. Offenbar leidest „du“ unter einer bei Spammern recht häufigen Form des Exhibitionismus, „du“ willst einfach deine Probleme vor einem genervten Millionenpublikum ausbreiten. Aber Hilfe ist in Sicht. Meine gar nicht fachmännische Empfehlung: Ein Jahr ohne Internet und danach eine negative Konditionierung durch Teilnahme am RTL-Trash namens „Big Brother“, und „du“ wirst auch von diesem Problem frei werden.

My name is MRS.ALESIA MEINOKOV from RUSSIA.

Klar, ich glaube „dir“ „deinen“ Namen sofort. Der wird schon stimmen. Deshalb verwendest „du“ ja auch eine gefälschte Absenderadresse.

Aber immerhin, im Gegensatz zu anderen Vorschussbetrügern hast „du“ wenigstens kapiert, wofür diese Antwortadresse im Header einer Mail gut ist. So viel Intelligenz ist zurzeit noch selten in „deinem“ Geschäft.

I am the wife of MR.MEINOKOV KALINA. I lost my husband and the only daughter in the last Tsunami disaster that hit Thailand. Before the death of my husband, he deals on cocoa and coffee business.

Na prima! Die Erde weiß sich doch noch manchmal zu wehren! :mrgreen:

Presently, I am having a big problem with my late husband’s brothers because of the wealth and the landed properties he left behind. They forced me to release all his bank deposit informations and all the documents about his landed properties. They did not stop there; they are monitoring my movements till today to the extent that I can not go out freely nor answer or make telephone calls. They can only give me food and shelter and nothing else.

War „dein“ letzter Ehemann irgendwie mit einem gewissen Wolfgang Schäuble verwandt? Oder mit einem Herr Beckstein?

I can only have access to the internet at times when I am left withthe little ones and our house security guard. It is because of this problem that I decided to contact you to help me from this ugly situation.

Schon klar. Da schilderst du mal eben ein paar Millionen Spamempfängern, wie du im goldenen Gefängnis verrottest. Immerhin scheint ja eines „deiner“ Kleinen zu wissen, wie man sich so ein Botnetz der Spammafia gefügig macht. Oder weißt „du“ das sogar selbst?

Because of my relationship with my husband, he told me before his death, about another money he has in LONDON.

Natürlich liegen da irgendwo angebliche Berge von Geld herum. Und natürlich kommst „du“ da nicht dran. Und natürlich brauchst „du“ dafür die Hilfe von irgendeinem Menschen. Und natürlich hast „du“ in den Jahrzehnten an der Seite „deines“ angeblichen Mannes niemanden gekannt, der mal eben so einen kleinen Dienst übernehmen könnte. Und natürlich bleibt „dir“ deshalb nichts anderes übrig, als einen Komplizen über Spam zu suchen. Und natürlich ist sogar jemand wie ich – ein obdachloser Bettler – hervorragend geeignet, um einen schrägen Deal mit Millionen von Dollars zu machen, einfach nur, weil seine Mailadresse in den Listen der Spammafia auftaucht. Und natürlich kriegt er einen ordentlichen Haufen ab, zumindest erzählst „du“ das vorher. Und natürlich muss er dafür ein bisschen in Vorleistung treten, das werden aber nur so ein paar tausend bis zehntausend Euro. Und natürlich verschwindet das ganze Geld.

Es ist schwierig, bei solchen Geschichten ernst zu bleiben. Ich glaube, ich versuche es gar nicht erst. 😀

The money was in a box deposited with an Security Company in LONDON and the amount is US$4.5 million.

Das Geld wurde im Mülleimer einer öffentlichen Toilette in London hinterlegt. Es handelt sich um ein paar Millionen Dollars.

He made me to understand that the money was deposited as a family valuable for security reasons, in this case the officials of the London security outfit does not know that the real content of the box is money.

Er hat mir klar gemacht, dass es sich um eine wertvolle Rücklage zur Absicherung für schwierige Zeiten handelt, und deshalb hat er der Klofrau auch nicht erzählt, was sich in diesem Mülleimer befindet. Dass die Klofrau mal nachschaut, ist völlig ausgeschlossen. Die ist mit dem Zählen der Trinkgelder beschäftigt.

The brothers of my late husband are not aware of this deposit and they will never know about it.

Seine Brüder betreten keine öffentlichen Toiletten und haben deshalb davon keine Ahnung. Nur ich weiß es, und jetzt auch du. Und ein paar Millionen weitere Empfänger dieser Schrottmail.

I am therefore seeking for your assistance to help me secure the consignment from London to your country for safety and investment.

Da das Geld auf einem Männerklo liegt und ich da nicht reinkomme, bitte ich dich um deine Hilfe. Hol das Geld aus dem Klo und bring es in dein Land! Wir werden ein tolles Geschäftchen zusammen machen! Das passt ja auch zum Klo.

You can even go to London so that you can see things for your self.

Natürlich kannst du dir das Klo vorher anschauen. Es gibt dieses Klo wirklich.

Once I got your response to help me, I will get back to you with the details on how we should proceed.

Wenn du so blöd bist, mir für diese Geschichte auf den Leim zu gehen und mir deshalb eine Antwort schreibst, werde ich mich wieder an dich wenden, um dir ein paar noch dreistere Lügen zu erzählen und dir zu sagen, wie wir vorgehen werden.

Das wird dann ungefähr so aussehen: Um das britische Klo betreten zu dürfen, bedarfst du eines Dokumentes zur Bescheinigung deines gesundheitlichen Zustandes, das du allerdings nur unter Vorlage eines beglaubigten Dokumentes über deine für diesen Zweck gefälschte Identität erwerben kannst. Das letztere Dokument kostet nur ein paar hundert Euro, das erste Dokument ist schon ein bisschen teurer. Der gefälschte Ausweis ist übrigens Groschenkram und kostet auch nur dreistellig, aber dafür ist er so gut gefälscht, dass man die Fälschung nur beim Hinschauen bemerkt. Um ohne Aufsehen den Müll auf der Toilette durchwühlen zu können, fehlt dir noch ein Nachweis über die Eignung zur Behandlung aborttypischer Abfälle, den du beim Bürgermeister erwerben kannst. Kostet gar nicht so viel. Wir sind hier ja vor Ort und erledigen das auch alles für dich und senden dir unsere Ausdrucke die Dokumente alle zu. Die Klofrau könnte den ganzen Vorgang beim örtlichen Inquisitionsgericht melden und muss mit einem fünfstelligen Betrag bestochen werden, leider kriegt ihr Bruder davon Wind und muss auch mit einem bisschen Geld abgefüttert werden. Sonst kommst du noch auf den Scheiterhaufen. Aber du hast ja eine Woche später Millionen von Dollars zur Verfügung, da ist also gar kein wirkliches Problem. Am Ende benötigst du noch eine Genehmigung zur Ausfuhr von Devisen mit anhaftenden britischen Krankheitserregern und eine diesbezügliche Erklärung der hygienischen Unbedenklichkeit durch den Dritten Sekretär Seiner Majestät, wir haben da aber gute Beziehungen und kriegen das alles ganz billig hin. Und wir halten dich immer auf dem Laufenden und telefonieren auch ganz viel mit dir. Nachdem du uns im Idealfall mindestens fünfzigtausend Euro in den Arsch geblasen hast, brechen wir den Kontakt einfach ab. Was dir übrig bleibt, ist ein Haufen Müll.

I shall be waiting for your swift response.

Wer möchte mit Leuten wie „mir“ nicht in Geschäft kommen?

Sincerely yours,
MRS.ALESIA MEINOKOV.

Mach doch bitte öfter Urlaub in Thailand, „Alesia“. Der nächste Tsunami kommt bestimmt, und mit „dir“ erwischt es keinen Falschen. 👿