Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Spam-Splitter (19)

Samstag, 27. September 2008

Entspannt 60 Minuten nicht kommen

Wie, nur 60 Minuten nicht kommen? Eurer Vi. und Ci. kommt schon seit ein paar Monanten nicht, und dabei habe ich doch schon bezahlt.

Was für Erwartungen wurden an Angela Merkel gestellt.

Als ich die das erste Mal so richtig bewusst gesehen und gehört habe, da habe ich eigentlich gar nichts mehr erwartet. Dabei liegt das völlig daneben, von Angela können wir heute (und in den nächsten Tagen) noch so einiges erwarten.

Ob Sie Ihre alten Rockn Roll Platten oder Ihre Klassik-Platten, die Sie im Handel nicht mehr als CD finden, hoeren moechten. Endlich haben Sie dazu wieder die Gelegenheit.

Das können sogar Platten aus dem Zeitalter vor den Umlauten und den Apostrophen sein.

Auf http://voe(.)iniguide(.)cc einfach Klammern entfernen lernte ich Remo kennen.

Und seit der an mir klammert, schreibe ich in jeder Spam „Klammern entfernen“.

Und auch unterwegs werden die Fahrer mit etlichen Gefahren und Unwägbarkeiten konfrontiert. Was für Erwartungen wurden an Angela Merkel gestellt. Doch bei diesem Rennen gehe es eben nicht in erster Linie um Geschwindigkeit.

Wie, schon wieder. Eben ging es bei Angela Merkel in erster Linie um die Spamprosa zu einem Betrugscasino. Und jetzt kommt Angela Merke mit genau dem gleichen Sprüchlein als Spamprosa in der Spam für eine Pimmelpille. Dieses Mal ist sie allerdings in einem besseren Kontext, geht es hier doch nicht um Geschwindigkeit. Die hätte ich auch gar nicht mehr von ihr erwartet.

I am here to burn your life with love.

Aber du scheißt mein virtuelles Postfach mit Spam zu.

Wenn Sie diese Mail nicht korrekt angezeigt bekommen, rufen Sie bitte diesen Link auf!

So weit kommt es noch, dass ich dem unfähigen Gestrokel von irgendwelchen Spam-Gaunern auch nur einen Schritt entgegenkomme!

Sie erzielen eine jährliche Rendite von bis zu 12% und mehr p.a. und geniessen gleichzeitig ein Höchstmass an Sicherheit.

Klar, so eine sichere und rentable Anlage (in Teakholz-Anbau) bleibt ja so etwas von unbekannt, da muss man gleich ein paar Millionen illegale und asoziale Spams mit gefälschten Absendern raushauen. Weil da draußen ja niemand heiß auf Berge sicheren Geldes ist. Das glauben wir alle sofort. Zumindest, wenn wir nicht mit dem Hirn, sondern mit dem Darm denken.

Taking tadalafil with any of these medications may cause very low blood pressure, possibly resulting in dizziness, fainting, stroke, or heart attack. FDA has approved new labels for C1alis

Au weia, wer das überfliegt, kriegt bestimmt demnächst Angst, dass er an Cialis verrecken könnte.

Die populärsten Medikamente können Sie nun bequem und kostengünstig online bestellen. Die wirkungsvollsten Liebes-Helfer für Frau und Mann (Viag.., Cial.., Levit..) : Inf o hier

Habt ihr eigentlich schon mitgekriegt, dass man in Deutschland Deutsch spricht, mit Euros bezahlt und „Bestellen“ statt „ORDER NOW“ sagt? Ja? Warum stellt ihr dann dieses Bild zu eurer Anpreisung:

Viagra + Cialis - 69,99 $ - 10 x Viagra 100 mg - 10 x Cialis 20 mg - ORDER NOW

Ach so, weil ihr einfach zu blöd seid, eure von anderen Spammern geklauten Bilder für die Betrugsspam noch ein bisschen anzupassen. Das habe ich mir doch gleich gedacht.

I am Faith Kone a female in Cte d‘ivoire of 22 years of age.

Und ich bin der von Gott persönlich autorisierte Gegenpapst Maledictus Primus. Und als solcher reagiere ich allergisch auf frömmelnde Briefe, die vorgeben, von der Elfenbeinküste zu kommen, aber nicht einmal das „O“ mit einem Circonflex darüber im weißrussischen Zeichensatz finden und deshalb einfach das „O“ weglassen. Und deshalb rufe ich die ganze Hölle auf dein Haupt herab und habe auch keine Angst, dass dabei drei Millionen nicht existente Dollars verbrennen können. Stirb grauenhaft!

Best offers. (C) 2008. To unsubscribe click here

Irgendwas hat der Spammer hier vergessen. Kann aber nicht so wichtig gewesen sein, denn an die Proklamation eines Copyrights hat er gedacht. Auch eine Jahreszahl hat er dazu geschrieben. Und er hat den Deppen die Möglichkeit gegeben, einmal hoffnungsvoll auf einen Link zu klicken, bevor sie merken, dass damit das Problem nur schlimmer wird. Er hat doch an alles gedacht in seiner Mitteilung. Was fehlt hier nur?

start believing in wonders, be young and attractive again

Und demnächst bitte auch noch an den Weihnachtsmann glauben!

Für eine gutere Welt

Mit nichtmehrerer Spam.

DRINGENDE AUFMERKSAMKEIT

Freitag, 26. September 2008

Das ist ein Kadidat für den dümmsten sprachkranken Betreff in einer Spam, den ich in diesem Jahr zu Gesicht bekommen habe. Mal schauen, ob der Text sprachlich das hält, was der Betreff verspricht.

OFFIZIELLE GEWINNBENACHRITIGUNG

Ach, schon wieder?

Lieber Gewinner,

Wir sind zufrieden, Sie heute am 22Th SPT 2008 der Ergebnisse Euromillones Lotterien primitiv international zu informieren,

Au weia, das ist ja wieder ganz große Kunst. Das hier vom Betrüger gewählte Datumsformat wäre nirgends in Europa richtig, und zur deutschen Sprache passt es gar nicht. Aber bei so viel mechanisch erstellter Unbeholfenheit ist zumindest eines korrekt, nämlich die Bezeichnung „Euromilliones Lotterien primitiv“ – sie spiegelt die plumpe Primitivtät dieser Betrugsmasche trefflich wider.

hielt am 20th SPT 2008 als ein Teil unserer Goldgrube Bonanza fest des Jahres 2008. Ihr Name beigef?gt an der Karte No 134-03650116-211, Gl?ckszahlen 01-04-18-32-40-4607, Seriennummer 01-4276, mit GRUPPE -ZAHL 01-4276/ES/08/DE, KENNZIFFER MOBIG/77/575/211/0508 die Lotterie auf der 3.Kategorie gewann hat. GL?CKW?NSCHE!!

„zu informieren, hielt“ – mann, so ein Satzbau ist ja nicht einmal im Russischen (die Mail kommt aus Bjelorussland) sinnvoll. Und die Umlaute sind auch mal wieder ein bisschen daneben heute, damit auch jeder merkt, dass sich zu der sprachlichen Imkompetenz dieser Halunken eine technische gesellt. Wer dann immer noch auf die Nummer reinfällt, der würde wohl auf jeden Beschiss reinfallen.

Sie sind deshalb f?r eine Aussch?ttung der einmaligen Pauschale von ?,950,777.00 (NUEN HUNDERT UND F?NFZIG TAUSEND, SIEBEN HUNDERT, SIEBEN UND SIEBZIG EURO) im Bargeld kreditiert mit der KENNZIFFER MOBIG/77/575/211/0508 genehmigt worden.

Ah, ich bin also genehmigt worden. Gut, das zu wissen.

Das ist von einem Gesamtkassenpreis (?10,485.547.00 ( ZEHN MILLIONEN VIERNHUNDERT UND F?NF UND ARCHTZIG TAUSEND, F?NF HUNDERT SIEBEN UND VIERZIG EURO) Geteilt unter den elf internationale Sieger in dieser Kategorie.

Schon klar, ihr schickt die fetten Millionen zu „internationale“ Gewinner, aber ihr habt nicht einmal einen Grammatikbeauftragten bei euch rumsitzen. Übrigens auch niemanden fürs Arbeiten mit der Zwischenablage, denn wie man an „VIERNHUNDERT“ oder „ARCHTZIG“ sieht, tippt das irgendein Depp bei euch vom Bildschirm ab, statt es einfach zu kopieren und in den Text einzufügen. Aber eure technische Imkompetenz habt ihr ja schon gezeigt.

Ihr Fonds wird jetzt mit einem Finanzfirmenversicherungsnehmer in Ihrem Namen abgelegt. Deshalb wird kein Abzug ?berhaupt erlaubt, um von Ihrem Fonds gemacht zu werden.

Und es wird kein Hirn erlaubt, um von euren Opfern gebraucht zu werden.

Wie man erwartet, berichten Sie dem Ausschuss, wenn das durchgebrochen wird. Wegen Mischung und verwechseln von einigen Zahlen und Namen, fragen wir, dass Sie diesen Preis von der Bekanntheit abhalten, bis Ihr Anspruch bearbeitet worden ist und Ihr Geld zu Ihrem nominierten Bank Konto erlassen worden, weil das ein Teil unseres Sicherheitsprotokolls ist, doppelte Behauptung oder das unberechtigte Ausnutzen dieses Programms durch Teilnehmer zu vermeiden.

Ein weiterer Teil eures „Sicherheitsprotokolles“ ist die Verwendung unlesbarer, vom Computer erstellter Übersetzungen, die von den Empfängern nur mit großer Mühe verstanden werden. Das ist gut, denn so fällt bestimmt keiner auf euren Betrug rein.

( WIE HABE ich DIESEN WETTKAMPF EINGETRAGEN ?? WIE HABEN SIE MEINE E-MAIL-ADRESSE ERHALTEN ?? WIE HABE ich GEWONNEN ?? ).

Alle Teilnehmer wurden durch ein Computerstimmzettel System gezeichnet von ?ber 100.000 Firmen und 55,000.000 einzelnen E-Mail-Adressen und Namen von ?berall auf der Welt ausgew?hlt.

Eure Spamliste hat also 55 Millionen Mailadressen, und die habt ihr alle angeschrieben.

Um Ihren Lotterienanspruch zu beginnen, setzen Sie sich bitte in verbindung mit Ihrem Anspruch-Agenten, DON ANTONIO RUIZ Auslander abteilungleiter des EUROSKY SEGUROS S.A auf TEL.NR. 00-34-626-648-756, Oder FAX.NR. 00-34-917-905-000. f?r die Verarbeitung und ?berweisung Ihres Geldpreises zu einem nominierten Bank Konto Ihrer Wahl. Erinnern Sie sich, der alle Preisgeld muss nicht sp?ter als 12 OCT 2008 gefordert werden. Nach diesem Datum wird das ganze Kapital in den MINISTERIO DE ECONOMIA Y HAZIENDA als nicht beansprucht zur?ckgegeben.

Schon klar, so was spanisch klingendes mailt mit weißrussischem Zeichensatz über eine gefälschte Mailadresse mit Hilfe eines in China stehenden Privatrechners. Glaube ich alles aufs Wort.

Und auch informiert werden Sie dass 10 % Ihrer Lotterie wining geh?rt EUROSKY SEGUROS S.A, weil sie in Ihren Namen f?r diese Attraktion eingingen und sie Ihr Anspruch-Agent sind. Das, das 10 % vergeben werden, nachdem Sie Ihren gewinnenden Fonds in Ihre Bank Konto erhalten haben, weil der Fonds in Ihrem Namen bereits versichert wird. Um unn?tige Verz?gerungen und Komplikationen zu vermeiden, erinnern Sie sich bitte, Ihre Kennziffer und Kunden nummer in jeder Ihrer ?hnlichkeit mit uns oder Ihres Agenten zu zitieren. Au?erdem, sollte dort jede ?nderung Ihrer Adresse sein, informieren Sie wirklich Ihren Anspruch-Agenten so bald wie m?glich. Eingeschlossen mit diesem Brief ist auch eine Zahlung bearbeitet Formular die Sie vollenden ausf?llen und zur?ck senden sollten zur FAX NR.00-34-917-905-000.(EUROSKY SEGUROS S.A.) Gl?ckw?nsche wieder von Allen unseren Mitgliedern und bedanken Sie sich daf?r, dass Sie ein Teil unseres Internationalen Promotionsprogramms Sind.

Lotterie wining? :mrgreen:

ZAHLUNG VERARBEITEN BESCHEINIGUNG

BITTE, DIESE ANTRAG BESCHEININGUNG SORGF?LTIG FULLEN UND FAXEN ZUR?CK SOFORT AUCH BEFESTIGUNG COPY IHRER INTERNATIONALEN PASS-ODER IHRER F?HRER SCHEINE. BBIG

Vor allem der Führerschein ist wichtig!!!!1!

Das Formular zum Ausfüllen lasse ich mal weg, da soll man nur den üblichen Datenstriptease vor kriminellen Spammern machen.

Impotenz? Wir haben Abhilfe

Montag, 22. September 2008

Und ich dachte schon, diesen Viagra- und Cialis-Betrügern, die ihre täglich wechselnden Websites mit Spam bekannt machen, würde gar kein neuer Text mehr einfallen. Seit Monaten war der Strunz konstant. Aber jetzt hat sich mal wieder jemand daran gesetzt, ein paar neue Worte über die alten Angebote zu setzen:

Haben Sie das Gefühl, dass die Potenz während des Sex nachlässt?

Nun ja, nachdem die Befriedigung erreicht wurde, ist das ja ein ganz normales Gefühl.

Es läuft im Bett nicht mehr wie früher?

Nun ja, nachdem das Alter von 17 Jahren überschritten wurde, ändert sich so einiges und man kann kennt auch noch andere Geisteszustände als gibbrige Geilheit.

„Kommen“ Sie zu früh? Oder hätten Sie einfach gerne längeren und intensiveren Sex?

Genau! Länger und intensiver! Sex ist Leistung! Und zwar eine, die man in Watt und Sekunden angeben kann.

Das Leben ist zu kurz – genießen Sie das in vollen Zügen.
Mit Geld kann man nicht alles kaufen! Die Potenz und über 30 Minuten Standhaftigkeit schon!

Mag sein, aber bei euch Verbrechern kann man es gewiss nicht kaufen. Man kann zwar dafür bezahlen, aber man kriegt nichts dafür.

Mit unserem Produkt vergessen die Potenzprobleme und haben wieder Spaß am Sex. Wir haben genau das Richtige für Sie!

Bei eurem Betrug soll man vor allem vergessen, dass man mit anonymen und asozialen Verbrechern besser keine Geschäfte machen sollte. Schon gar nicht im Internet. Und noch weniger auf eine millionenfache Spam hin.

Das Geld kommt und geht – unvergessliches Sex-Erlebnis bleibt und schließlich ist das die schönste nebensache der Welt!

Stimmt. Das Geld kommt, nachdem man es sich erarbeitet hat, und es geht denn zu euch, wenn man so blöd ist, auf so einen Schrieb reinzufallen.

Damit man auch trotz des veränderten Textes merkt, mit wem man es hier zu tun hat, bleibt der folgende Teil (bis auf die ständig wechselnden Preise) völlig unverändert:

Angebote des Monats:
NEU – Vi. Super Active 100 mg 30 Tab. 81,08 Euro
Vi. 10 Tab. 100 mg + Ci. 10 Tab. x 20 mg 48,95 Euro

Vi. 10 Tab. 22,00 Euro
Vi. 30 Tab. 55,00 Euro – Sie sparen: 17,00 Euro
Vi. 60 Tab. 82,70 Euro – Sie sparen: 53,00 Euro
Vi. 90 Tab. 118,20 Euro – Sie sparen: 85,00 Euro

Ci. 10 – 27,80 Euro
Ci. 20 – 54,00 Euro – Sie sparen: 2,00 Euro
Ci. 30 – 72,90Euro – Sie sparen: 11,00 Euro

- Visa verifizierter Onlineshop
- kostenlose, arztliche Telefon-Beratung
- kein langes Warten – Auslieferung innerhalb von 2-3 Tagen
- keine versteckte Kosten
- bequem und diskret online bestellen.
- diskrete Verpackung
- diskrete Zahlung
- kein peinlicher Arztbesuch erforderlich

Aber immerhin, noch etwas hat sich gegenüber den früheren Texten verändert. Man bekommt jetzt nicht mehr Tabletten, P|llen, Tab., Dosen oder Doosen…

Vier Packchen gibts bei jeder Bestellung umsonst

…sondern Packchen. Und das mit dem „ä“, das üben wir nochmal für die nächsten Millionen von Müllmails.

Amelie ist in der Datenbank

Samstag, 20. September 2008

Die arme, arme Amelie! Es täte ihr gewiss besser, wenn sie zu Hause wäre…

Hi Julia,

Name verfehlt. Geschlecht verfehlt. Sprachlichen Ausdruck verfehlt. Schon mit nur zwei Wörtern ein Versagen auf der ganzen Linie, das ist Spam. :mrgreen:

Schau mal rein bei:
http://demonoid.com/redirect.php?url=http://tinyurl.com/54df2a

Ein Link, der sich um zwei Ecken verstecken muss, erst über einen ausbeutbaren Redirect und dann noch einmal über den Missbrauch von TinyURL, der muss etwas ganz Besonderes sein. Zum Beispiel ganz besonders übel.

Dort findest Du sofort Kontakt zu heissen Singles aus Deiner Umgebung…

Ich hätte aber lieber Langspielplatten auf Zimmertemperatur.

…oder zu einsamen Ehefrauen, deren Männer viel unterwegs sind.

Ganz bestimmt. Ich glaube das auf der Stelle. Denn die Kunde von so einem kostenlosen Puff würde sich nicht etwa wie ein Lauffeuer verbreiten, sondern bedarf der Werbung mit illegaler und asozialer Spam.

Auf http://demonoid.com/redirect.php?url=http://tinyurl.com/54df2a geht die Post so richtig ab 🙂

Der einzige Ort, an dem die „Post so richtig abgeht“, ist mein virtuelles Postfach. Mann, da kommt echt viel von dieser Spam rein.

Viel Spass
Samira 31

Geh sterben!
Nachtwaechter 42

Spam für Spam

Donnerstag, 18. September 2008

Man hat es als Teilnehmer des Internet nicht leicht. Ständig muss man sich mit der Seuche der Spam herumschlagen, die alle Kanäle flutet und jeden Vorgang des menschlichen Austausches mit Reklame für meist illegale Angebote vergällen will. Meistens kommt diese Spam ja mit gefälschtem Absender daher, findet ihren Weg durch Botnetze und sucht mit allen nur denkbaren Mitteln ihren Ursprung zu vertuschen.

Aber es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel diese hier:

Betreff: Anfrage an die Gesch?fsleitung oder Marketingleitung

Bei einem solchen Betreff fühle ich mich doch gleich nicht mehr als bloggender, obdachloser Bettler, sondern als richtiger Geschäftspartner. Ich werde sogar so ernst genommen, dass man mir zutraut, dass ich eine falsch angegebene Zeichenkodierung einfach so entschlüsseln kann.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Natürlich kennt der Absender solcher Nachricht keinen Namen, unter dem er mich ansprechen könnte, was erstaunlich ist…

wir sind gerade im Internet auf Ihre Internetseite (http://www.tamagothi.de) aufmerksam geworden.

…da sich mein Name doch gut lesbar im Impressum der „Seite“ befindet, auf die diese Leute aufmerksam geworden wollen sein. Nach dem Genuss dieses Impressums hätte man vielleicht auch einen etwas anderen Betreff gewählt oder wäre gar von der idiotischen Idee abgekommen, mich mit dem folgenden Angebot „beglücken“ zu wollen:

Ihre Webseite ist derzeit nicht auf den vordersten Pl�tzen bei google gelistet. Wenn Sie Interesse haben, noch weiter vorne gefunden zu werden, stehen wir Ihnen gerne per E-Mail oder auch per Telefon zur Verf�gung.

Tja, und wie wollen die das machen, diese Spammer mit ihrem überaus freundlichen Angebot, dass leider an meinen Bedürfnissen völlig vorbeigeht, wie jeder Leser meiner „Seite“ schon nach einem kurzen Überfliegen bemerken müsste? Und wieso bringen diese spammenden Google-Profis nicht nur die Zeichenkodierungen so durcheinander, dass die Umlaute geschrottet werden, sondern verwechseln auch das deutsche Wort „Seite“ mit dem englischen Wort „Site“, das ganz allgemein einen Ort und im speziellen Falle eine Präsenz im Internet meint? Wahrscheinlich, weil die vom Internet ganz viel Ahnung haben. Deshalb setzen sie auch auf Spam als Werbeform. Denn Spam empfängt jeder gern. Aber um mich mit einem völlig unerwünschten Angebot zuzumüllen, nehmen diese Leute nicht etwa das im Impressum meiner „Seite“ verfügbare Kontaktformular, das übrigens keine Probleme mit schrägen Zeichensätzen hat, sondern wenden sich lieber an jene webmaster-Adresse, die ich schon lange nicht mehr benutzen kann, weil sie so vor Spam überquillt, das die dort eingehenden Mails gleich automatisch in den virtuellen Orkus befördert werden – mutmaßlich mailen die lieber, weil sie so ihr Vorgehen wesentlich besser automatisieren können. Und auf Automatisierung kommt es einen Spammer ja an, er will seine Geschäfte schließlich mit möglichst geringem Aufwand machen.

Doch es kommt noch besser, denn die Frage, wie man meine „Seite“ in Google hochkriegen will, wird in der Mail auch noch beantwortet.

Weitere Informationen finden Sie unter unserer Webseite:
http://www.buy-textlinks.de/paid-bezahlte-blogbeitraege.html

NEU: 250 Backlinks f�r nur 99,- Euro

Bingo! Mit Suchmaschinen-Spam wollen die meine „Seite“ nach oben kriegen! Die haben echt verstanden, worauf es mir ankommt! Deshalb schreiben spammen sie ja auch so freundlich widerlich, als ob ich von den durchschnittlich 400 unerwünschten Mails am Tag noch nicht genug hätte.

paid blogbeiträgeNatürlich nennen die das nicht Google-Spam, das klänge ja hässlich und zutreffend. Nein, da muss ein fröhlich Wort im hippen Denglisch gefunden werden, weil man dort ja so gut englisch kann, dass man glaubt, „Site“ hieße auf deutsch „Seite“. Und dieses Wort lautet „Paid Blogbeiträge“. Das ist so richtig gut durchgemischte Sprache für ein Angebot aus der SEO-Hölle. Es sollen also etliche Blogs mit dem vorrangigen Ziel geführt werden, Links auf andere Websites zu legen. Diese Links sollen sich an Google richten, damit die so mit Google-Spam beworbenen Websites schön in den Ergebnissen nach oben rutschen. Und wer das haben will, der soll Spammer bezahlen. Bäh!

Google hat zu solchen Geschäftchen übrigens auch eine erfreulich klare Meinung.

F�r R�ckfragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verf�gung.

Ich schreibe doch keinem Spammer, der mir in seiner Spam das Angebot macht, für mich zu spammen. Bin ich deppert?!

Mit freundlichen Gr��en

Markus Herbig
TBT-Media

Freundliche Grüße und unfreundliches, antisoziales Verhalten, das will nicht zueinander passen.

Unter Ausruf leider wirkungsloser Verwünschungen

Elias Schwerdtfeger aka Der Nachtwächter
(Nach Diktat verreist)

Der Rest der Mail enthält die Anschrift, die URL der Website, die Telefonnummer und die Steuernummer und wurde von mir rausgekürzt.

Pennyschrei

Dienstag, 16. September 2008

Ich weiß ja nicht, was Werber sich so denken, wenn sie das Bildmaterial für irgendwelche Massendrucksachen auswählen. Aber als ich dieses Bild auf einem Prospekt der Billigkette Penny-Markt gesehen habe…

Der Penny-Schrei

…da habe ich mich unwillkürlich gefragt, ob der darauf abgelichteten Frau wohl ein Hammer auf dem großen Zeh gefallen sei, oder ob sie für dieses wenig fotogene Gebrüll einmal beherzt in das heiße Bügeleisen gegriffen hat.

Quelle des Scans ist das Titelbild einer aktuelle Postwurfsendung des Penny-Marktes, die in Hannover die Briefkästen verstopft.

CONFIRM YOUR WINNING INFORMATION

Dienstag, 16. September 2008

Wie oft man doch zurzeit gewinnt, wenn man nur in der Adressliste der Spammer steht…

Dear Sir/Madam,

We wish to congratulate you over your email success in our computer Balloting.

So so, meine Mailadresse hatte also Erfolg in eurer Computer-Lotterie.

This is a Millennium Scientific Computer Game in which email addresses were used.

Und diese Lotterie ist also eine Anhäufung von etlichen Bullshit-Wörtern, in der Mailadressen benutzt werden.

All participants were selected through a computer ballot system drawn from over 100,000 company and 50,000,000 individual email addresses from all over the world.

Und alle „Teilnehmer“ werden aus dem Mailverteiler der Spammer ausgewählt, der eine beachtliche Größe hat. Erfreulicherweise gewinnen alle Teilnehmer dieser tollen „Lotterie“.

It is a promotional program aimed at encouraging internet users; therefore you do not need to buy ticket to enter for it.

Und das tollste daran: Es ist so ein Werbeprogramm mit dem Ziel, Teilnehmer des Internet von irgendeiner Scheiße zu überzeugen, die ihr gar nicht erst beim Namen nennt. Deshalb muss man keinen Einsatz bezahlen und auch kein Los kaufen.

Your email address drew and have won the sum of 750,000 Euros (Seven Hundred and Fifty Thousand Euros) in cash…

Und dabei hat meine Mailadresse einen ordentlichen Batzen Geld gewonnen…

…credited to file with
REFERENCE NUMBER: ESP/WIN/008/05/10/MA
WINNING NUMBER : 14-17-24-34-37-45-16
BATCH NUMBERS : EULO/1007/444/606/08;
SERIAL NUMBER: 45327
and PROMOTION DATE: 10th SEPT. 2008

…und weil es dabei um meine Mailadresse geht, müsst ihr einen Haufen ziemlich sinnloser Zahlen hinschreiben, die einen Eindruck von Lotterie erwecken sollen. Ich denke, ihr zieht Mailadressen. Das einzige, was bei euch wie ein Zufallsprodukt wirkt, ist die Verwendung von Komma, Semikolon und Leerzeichen vorm Doppelpunkt.

To claim your winning prize you are to contact the appointed agent below as soon as possible for the immediate release of your winnings with your full below details.

Jetzt muss ich meinen Gewinn beim Mitarbeiter eines namenlosen Veranstalters, der sein Geld haufweis durch die Welt verschenkt, also nur noch beanspruchen. Und dafür muss ich den Spammern das mitteilen, was sie noch nicht über mich wissen, weil es nicht in ihren Maillisten steht:

1) Your Full Name: MAHENDER KUMAR
2) Your Telephone Number: 9810004879
3) Your Mobile Number: 9810004879
4) Fax Number (If available)

Ich hätte das ja zehnmal überzeugender gefunden, wenn dort mein Name eingetragen gewesen wäre… :mrgreen:

C.G.M AGENCIA S.A.
MR. ROBERTO OMION
TEL: +34 693107282
Email: cxxxxxxxxx@gmail.com
or cxxxxxxxx@aim.com

Und auf gar keinen Fall mit der Antworten-Funktion im Mailprogramm antworten. Bei dieser „Lotterie“ bevorzugt man es, mit gefälschtem Absender zu schreiben, und man ist auch zu doof, eine Antwortadresse im Mailheader anzugeben. Natürlich besitzen die Veranstalter einer „Lotterie“, die Millionen von Euros ausschüttet, auch keine eigene Domain und müssen deshalb für ihre Kundenkontakte Mailadressen bei irgendwelchen kostenlosen Maildiensten verwenden. Denn so eine Domain würde ja fast zwei Euro im Monat kosten, die muss man doch sparen, wenn man so viel Geld durch die Gegend pustet.

Congratulations once again from all our staff.

Du mich auch!

Mrs Hector Palmira. (Secretary)
EURO MILLION LOTTERY.
Madrid, 15th Sept. 2008

Geh sterben!

Ach so, wer auf so einen Schrieb wirklich antwortet, schenkt nicht nur den Spammern einen hübschen Datensatz über seine Person, sondern erhält auch Antwort. Um an sein Geld zu kommen, muss er nur ein bisschen in Vorleistung treten, das ist ja doch alles sehr diffizil. Eine kleine Beurkundung hier, eine kleine Beglaubigung dort, und schwupps sind ein paar Hundert Euro in den Händen von betrügerischen Spammern. Der riesige Gewinn existiert natürlich nicht. Näheres zum Thema Vorschussbetrug im Internet erklärt ihnen gern die nächste Dienststelle der Kriminalpolizei.

Die Mailadresse in der zitierten Spam wurde von mir unkenntlich gemacht. Diese Mailadressen wechseln aber ständig, weil sich weder AOL noch Google zu unfreiwilligen Komplizen für solche Verbrecher machen wollen.

Daten sollten gelöscht werden

Dienstag, 16. September 2008

Und denn war da noch die Hohlniete der zwar „liebevoll“ von Hand geschriebenen, aber doch ganz besonders dummen Kommentarspam:

Software - gefälschte Mailadresse - Link auf eine Seite, die vorgibt, illegale Downloads anzubieten - Kommentar: nach einer zeit sollten diese daten denke ich gelöscht werden sonnst hat mann doch daten müll

Dieser Kommentarspammer hat alles richtig gemacht, um schon automatisch als ein Spammer erkannt zu werden. Wenn alle Spammer so doof wären wie dieser, denn wäre die automatische Erkennung der Spam gar kein Problem mehr.

  1. Da, wo ein Name für den Kommentar stehen sollte, hat dieser Vollpfosten den allgemeinen Begriff „Software“ angegeben, weil er wusste, dass dieser Begriff dann mit seiner „Homepage“ verlinkt wird. Das ist ein derartig dummes SEO-Gehabe, dass es schon automatisch erkannt werden kann. Oder will mir diese Hohlniete wirklich weismachen, dass sie von ihren Eltern mit dem Namen „Software“ gestraft worden wäre?
  2. Er hat als Begriff ausgerechnet „Software“ verwendet. Dieser Begriff landet – ähnlich wie „Ringtones“, „Handy“ oder „Poker“ – bei meinen Blogs grundsätzlich in der Moderation, wenn er nicht schon als Spam erkannt wird, und viele andere handhaben das ähnlich. So wird er nicht öffentlich sichtbar, selbst wenn die automatische Spamerkennung einmal scheitern sollte. Denn niemand möchte eine Website, an der ihm etwas liegt, zu einer Litfaßsäule für die Angebote des illegalen Handels mit nicht-lizenzierten Kopien von Software machen.
  3. Die als „Homepage“ angegebene URL enthält eine Kombination von zwei Begriffen, die schon für sich allein kaum eine Chance hätten, durch einen Spamfilter zu kommen, nämlich „Rapidshare“ und „Software“. Die Kombination ist aber erst richtig tödlich und stinkt so deutlich nach illegalen Kopien, dass sogar so ein dummes Programm wie ein Spamfilter diese Witterung aufnimmt.
  4. Die angegebene Mailadresse ist eine kostenlose Mailadresse bei yahoo.com. Solche Mailadressen und auch Group-Seiten bei Yahoo werden dermaßen häufig von Spammern für ihre kriminellen Angebote benutzt, dass gewiss nicht nur ich in meinen Blogs dafür sorge, dass so etwas niemals unmittelbar sichtbar wird. Yahoo wird für mich erst dann wieder zu einem Bestandteil des Internet, wenn man es dort geschafft hat, dem massenhaften Missbrauch der Angebote durch kriminelle Spammer zu begegnen.

Darüber hinaus ist in diesem Fall der eigentliche Kommentartext besonders erfreulich. Er fordert frei von jeglichem Kontext im kommentierten Text dazu auf, dass „diese Daten“ nach einiger Zeit einfach gelöscht werden sollten. Genau das habe ich eben mit dieser Spam und etlichen, sehr ähnlich gestrickten Arschloch-Versuchen unbekannter Verbrecher getan: Ich habe einmal schnell geklickt und diesen ganzen Datenmüll gelöscht. 😉

Und in meinem Geiste höre ich das Rauschen einer Klospülung…