Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Hier noch mal die Zusammenfassung

Samstag, 2. August 2014

Wie jetzt, nochmal? Aber ich habe doch schon… 😀

Hallo,

Ich heiße aber „Liebe Mailadresse“.

wie schon in der Vorwoche haben auch diese Woche wieder etliche Teilnehmer bei uns so richtig abgesahnt. Falls Sie sich noch einmal informieren wollen, worum es geht, so können Sie es hier tun.

Oh, das ist ja toll! Ich kann in eine Spam klicken! Das habe ich ja noch nie gesehen! Da wird bestimmt was ganz tolles kommen! Jemand, den ich nicht kenne und der mich nicht kennt und nicht einmal die Mühe erbracht hat, meinen Namen zu recherchieren, schreibt mir von ganz vielen Leuten, die ich ebenfalls nicht kenne und die es vielleicht gar nicht gibt, die aber abgesahnt haben. Um mir dann zu sagen, dass ich gar nicht weiß, worum es geht und mir den Klick anzubieten. Das ist ein so großartiger Stil, das wird in seiner Klasse nur noch von der Güte und Intelligenz dieses Spammers übertroffen. :mrgreen:

Da wir aber im Moment sehr viele neue Interessenten haben, haben wir uns entschlossen, den Kreis der neuen Teilnehmer zu verkleinern.

Das ganz besondere Denkvermögen des mutmaßlich vollenthirnten Texteschreibers im Auftrag der organisierten Kriminalität zeigt sich darin, dass er den Kreis der Teilnehmer durch Versenden von ein paar hunderttausend zur Teilnahme auffordernden Müllmails zu verkleinern gedenkt. Ich habe dieses beachtliche Dokument vollständiger Denkverweigerung neunmal auf insgesamt sieben Mailadressen erhalten, und zweie von ihnen waren reine Honigtopf-Adressen, die ich für das Bot-Gestümper derartiger Lallbacken etwas versteckt im Web ausgelegt habe. (Ja, ich lache gern.) Diese Matschbirnen wollen also weniger Teilnehmer haben, indem sie jede Mailadresse vollmüllen, die nicht bei drei auf den Bäumen ist. Sehr überzeugend!

Da glaube ich doch sofort, dass die Angebote von intellektuell Unbewaffneten, die immer ein bisschen Pech beim Denken haben, zu einer großen Bereicherung meines Lebens werden können und mich so richtig nach vorne bringen. :mrgreen:

Durch die kleinere Teilnehmerzahl sind wir in der Lage einen herausragenden Service zu bieten. Das heißt, dass nur noch eine ausgewählte Gruppe teilnehmen kann.

Das ist also Ihre Chance.

Wer wegen akuter Intelligenzanfälle keine Lust hat, auf einen Link in einer Spam zu klicken: Ich habe einen Screenshot der betrügerischen Website zu zu Flickr hochgeladen. Vor ein paar Wochen sah die gleiche Masche noch so aus. Vermutlich fanden die ganzen Unternehmungen, deren Firmierung und Logo damals missbraucht wurde, es nicht so toll, dass sie eine betrügerische, ausschließlich mit illegaler und asozialer Spam beworbene Software für das Börsenzocken mit hochspekulativen Wettzetteln (Binäre Optionen) mit Seriosität aufladen sollten und haben sehr große Hebel in Bewegung gesetzt, diesen Müll zu beseitigen.

Der gesamte Beschiss mit den Binären Optionen ist hier unter einem eigenen Schlagwort abgelegt und kann so in seiner Entwicklung verfolgt werden. Zwischenzeitlich wurden die Betrugsseiten sogar auf gehackte Server anderer Menschen hochgeladen. Wer einem solchen Pack immer noch Geld geben möchte und wer immer noch glaubt, dass man sich Software von einem solchen Pack auf seinem Computer installieren sollte und damit sogar Geld bewegen sollte, der melde sich bitte ganz schnell zum Einschläfern beim nächsten Tierarzt. Das Hirn ist ja schon recht tot.

Alles Gute und ich hoffe, von Ihnen zu hören.

Auf bald
Karl

Geh sterben!

Unsubscribe

Vor meinem Arsch ist auch kein Gitter!

Grüße von Frau Rebecca Richard Marius

Freitag, 1. August 2014

Schöner Name, wenn auch etwas fremd… 😀

Grüße von Frau Rebecca Richard Marius

Aber das hast du doch schon in den Betreff geschrieben. Und es ist übrigens auch kein guter Ersatz für eine Anrede.

Ich bin Mrs.Rebecca Richard Marius eine alternde Witwe leidet lange Krankheit, […]

Vermutlich gehört die Schwierigkeit eines treffenden Ausdrucks in der Sprache, in der du mich anschreibst, zu den quälenden Symptomen deines Krankseins.

[…] Kürzlich sagte mir mein Arzt, dass ich nicht für die nächsten drei Monate wegen meiner Krebs problem.

Immerhin, deiner Krebs Problem wird sich dann erledigt haben. Eingentlich eine sehr schöne Vorstellung, dass es einen Spammer weniger gibt.

I derzeit in einem Krankenhaus bin Liguster zugelassen dauern [sic!], ich habe einige Fonds ich von meinem verstorbenen liebevoller Ehemann Richard Marius geerbt, wir waren für Achtzehn Jahre mit einer Tochter (Hannah), der später starb bei einem Autounfall verheiratet.

Nett, dass ihr so vorbildliche Eltern wart, dass ihr eure Tochter nicht nur geliebt, sondern gar geheiratet habt – und zwar während eines tödlichen Autounfalls.

Als mein verstorbener Mann noch am Leben war er hinterlegt die Summe von (US $ 2.500.000) zwei Millionen fünfhunderttausend US-Dollar, die er mit einer erstklassigen Bank in Abidjan Cote d‘Ivoire hinterlegt.

Immer wieder faszinierend, dass stinkreiche Leute von der Elfenbeinküste nicht wissen, wie man „Côte d‘Ivoire“ schreibt (mit accent circonflex über dem „o“). Oder wie dieser Staat auf deutsch heißt, wenn sie schon deutsch schreiben. Schließlich würde sich ja auch jeder Deutsche beim Wort „Deutschland“ verschreiben. Aber hauptsache, das mit dem Geld stimmt.

Nachdem bekannt meinen Zustand habe ich beschlossen, diesen Fonds zu einer Organisation spenden, Waisenhäusern , humanitäre Hilfe, und ich brauche eine sehr ehrliche und gottesfürchtige Person, die diese Mittel für Gottes Werk verwenden können. Ich beschloss, diese Fonds zu einer Charity-Organisation und der humanitären Hilfe zu spe [sic! Zeilenumbruch aus dem Original.]
nden, dass dieses Geld den Weg werde ich hier anweisen nutzen wird, nach dem Wunsch meines verstorbenen Mannes vor seinem Tod. Und 15% von der gesamten Mittel werden für Ihre Entschädigung für diese Arbeit Gottes zu sein.

Todesnähe und geheuchelte Frömmigkeit sollen hier erklären, wie jemand auf dieser Welt so unsäglich dumm sein kann, irgendeinem Fremden zweieinhalb Millionen Dollar in die Hand drücken zu wollen. Offenbar ist es der guten Frau nicht möglich, einfach einen Überweisungsauftrag auszufüllen oder Schecks in Briefumschläge zu stecken, und deshalb möchte sie es maximal umständlich machen – mit einem unbekannten Ausländer, der das Geld empfängt und dann unkontrolliert an irgendwen weiterverteilt (oder sich selbst in die Tasche steckt, es soll ja, wie ich mir kürzlich erst hab sagen lassen, Menschen geben, die gierig werden, wenn sie Geld sehen und die Diebe werden, wenn sie Gelegenheit dazu haben).

Natürlich existiert das Geld nicht. Wer auf die dürftige und stümperhaft vorgetragene Story reinfällt, bekommt einen entzückenden Mail- und Telefonkontakt mit einer kleinen, aber gut eingespielten Betrügerbande, die eine tolle Geschichte von angeblich herumliegenden Millionen aufführt. Damit das Geld „jetzt endlich“ überwiesen werden kann, ist immer nur noch eine kleine Vorleistung des Empfängers fällig – mal ein paar hundert Dollar für eine notarielle Beglaubigung, dann ein paar hundert Dollar für einen korrupten Beamten, dann ein paar hundert Dollar für ein Sicherheitsunternehmen, dass die Sache übernimmt, dann ein paar hundert Dollar für eine Prüfung durch den Zoll, dann ein paar hundert Dollar, weil ein Polizist bestochen werden muss, der wegen Geldwäsche ermittelt und den Vorgang um Jahre verzögen kann. Natürlich nie mit Überweisungen oder Schecks, sondern immer anonym über Western Union und MoneyGram, denn diese Leute hören nicht gern das Klicken von Handschellen um ihre Gelenke und eröffnen deshalb nicht so gern Konten, die es ermöglichen, dass der Geldfluss nachvollzogen werden kann.

Bitte, wenn Sie in der Lage wäre, diese Mittel für das Werk des Herrn zu verwenden, humaniterian Hilfe bitte antworten Sie mir.

Religiosität ist für die Betrüger natürlich eine große Hilfe, denn wer an seinen unsichtbaren Begleiter glaubt, ist auch ansonsten tendenziell ein leichtgläubiger Gimpel, der auch auf eine schlecht vorgetragene Betrugsnummer reinfallen kann.

Mit freundlichen Schwester im Herrn [sic!].
Frau Rebecca Richard Marius

Auch, wenn das Deutsch der Mail immer noch fürchterlich klingt… es hat sich gebessert. 😀

Ihrer Sendung 00340489766158649254

Dienstag, 29. Juli 2014

Der gefälschte Absender lautet DHL Paket <paket (at) dhl (punkt) de>, und die Ziffernfolge ist jedesmal anders – immerhin, der Spammer hat so viel „Kompetenz“, dass er die Funktion zur Erzeugung von Pseudozufallszahlen gefunden hat. Das schafft nicht jeder.

In die HTML-formatierte Spam eingebettet sind drei GIF-Grafiken: Eine mit dem DHL-Logo, eine weitere mit einer Fußzeile „Deutsche Post DHL“ und eine dritte mit dem Logo von s.Oliver. Natürlich haben diese Unternehmen nichts mit dem Absender zu tun. Die Reputation dieser Unternehmen muss nur dazu herhalten, einer dummen Spam Gewicht zu geben, damit sie zumindest bei einigen Empfängern glaubwürdig aussieht – und damit diese Empfänger dann die angehängte Schadsoftware auf ihrem Computer installieren. Ich werde diese von irgendwo aus dem Internet „mitgenommenen“ Grafiken im Zitat nicht wiedergeben.

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,

Genau das ist die richtige Ansprache für namentlich bekannte Kunden

die für Sie bestimmte Sendung 0034881724168793821 wurde an DHL übergeben und wird voraussichtlich am 30.07.2014 zwischen 12:30 – 15:30 Uhr zugestellt.

…die sich dann auch nicht weiter darüber wundern, dass in der Mail eine ganz andere Nummer steht als im Betreff der Mail. 😀

Tja, Spammer! Das mit den Pseudozufallszahlen hast du hinbekommen, jetzt musst du noch lernen, wie man die in einer Variablen speichert, um sie mehrfach zu verwenden. In der nächsten Spamwelle kannst du das vielleicht! Oder auch nicht…

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr DHL Team

im Auftrag von

Ja ja, „im Auftrag von“. Von nichts. Immer eine gute Sache.

Diese Mail dient lediglich der Information und garantiert nicht die Zustellung der Sendung. Auf diese Mail kann nicht geantwortet werden. Ihre E-Mailadresse wird ausschließlich für die Paketankündigung der oben genannten Sendung genutzt und nicht zu werblichen Zwecken gespeichert. Sollten Sie die Paketankündigung nicht mehr beziehen wollen, klicken Sie bitte hier: DHL Benachrichtigungsservice

Und „klicken Sie bitte hier“, wenn darauf kein Link folgt, ist auch gnadenlos doof. Das ist halt mistig, wenn man die Texte irgendwie schnell aus Mails und aus dem Internet zusammenkopiert und gar nicht mehr drauf achtet, was für ein Müll dabei herauskommt.

Das Zitat des Impressums von DHL spare ich mir mal – auch dort wurden die drei Links auf „Website“, „Kontakt“ und „Impressum“ nicht gesetzt.

Diese Spam hat einen Anhang, und das ist der eigentliche Zweck dieser Spam. Es handelt sich um… ja, ich weiß: das langweilt inzwischen… ein ZIP-Archiv, in dem sich eine Datei befindet, deren Name auf .pdf.pif endet. Auch, wenn die Dateinamenserweiterung .pif den meisten Jüngeren nicht mehr bekannt sein sollte – es handelt sich um Parameter, mit denen MS/DOS-Anwendungen unter Microsoft Windows gestartet werden¹ – ist der übliche „Dateinamenstrick“ erkennbar. Und natürlich ist .pif eine ausführbare Datei für Microsoft Windows, was bedeutet, dass bei einem Doppelklick auf diese Datei ein von Verbrechern zugestelltes Programm ausgeführt wird.

Und dieses von Verbrechern zugestellte Programm ist wie immer eine sehr aktuelle Schadsoftware, die nur von rund einem Fünftel der gängigen Antivirusprogramme als solche erkannt wird. Das als Sicherheit verkaufte Antivirusprogramm war also oft völlig nutzlos. Wer sich nur darauf verlassen hat, hatte hinterher einen Rechner anderer Leute auf dem Schreibtisch stehen. Deshalb ist es so wichtig, die Spam als solche zu erkennen und zu löschen, damit man auf so eine Überrumpelung nicht hereinfallen kann. Selbst dann nicht, wenn man zu den vielen zehntausend Menschen gehört, die gerade eine Bestellung gemacht haben und ein Paket erwarten.

In diesem Fall war das Erkennen der Spam sehr einfach:

  • Die Ziffernfolge war in Betreff und Mail verschieden.
  • Die Ansprache „Sehr geehrter Kunde“ ist unpersönlich.
  • Die Spam ist sehr schlampig gemacht, Links wurden einfach vergessen.

Dass es so einfach ist, ist ein Glücksfall. Wenn eine derartige Spam mit persönlicher Anrede kommt und gut formuliert ist, ist sie gefährlich. Deshalb gilt es für jeden Menschen mit Mailadresse, sich eine einzige Sache gut zu merken und immer daran zu denken: Jede angeblich geschäftliche E-Mail mit einem Dokument im Anhang, deren Text nichts über den Vorgang mitteilt, stinkt. Das gilt in besonderer Weise für Anhänge mit ZIP-Archiven, in denen angebliche PDF-Dokumente liegen, denn es gibt keinen technischen oder irgendeinen anderen plausiblen Grund, ein bereits komprimierbares Dokumentformat wie PDF noch einmal zu packen und damit für den Empfänger schwieriger zugänglich zu machen, da er nun zwei Schritte zum Lesen ausführen müsste. Der einzige Grund für ein derartiges Vorgehen ist es, Schadsoftware durch derartige Verpackung an Spamfiltern vorbeizubringen².

Die Faustregel zum Selbstschutz lautet: Es hängt ein ZIP dran, ich mach das nicht auf, sondern lösche den Müll! (Und wenn es doch einmal plausibel sein könnte, dann rufe ich, bevor ich irgendetwas anderes mache, beim Absender an und stelle auf diesem Weg sicher, dass es sich nicht um eine Spam handelt.)

¹Die Frage, warum im Jahr 2014 – also mehr als Jahrzehnt nach dem völligen Verschwinden MS/DOS-basierter Windows-Versionen und unter Bedingungen, in denen praktisch niemand mehr unter MS/DOS laufende Software verwendet und in denen jeder mit einem entsprechenden Bedürfnis die DOSBox verwenden würde – also, warum zum hackenden Henker immer noch ein Workaround zur Ausführung von MS/DOS-Anwendungen in einem Fenstersystem zur MS-Windows-Standardinstallation für jeden verdammten Anwender auf dieser Welt gehört, diese Frage stellen sie bitte dem Betriebssystemhersteller ihres Vertrauens! Die Kriminellen, die mir diese Spam geschickt haben, freuen sich ja drüber…

²…oder als „Deutsche Telekom“ die digitale Signatur zusammen mit dem Dokument zu versenden, weil dort noch niemand gemerkt hat, dass PDF-Dateien digital signierbar sind. Möge Hirn über dem Laden abregnen, damit er nicht mehr durch seine technische Vorgehensweise Haltungen schafft, die vor allem der organisierten Kriminalität nutzen!

Mr James

Montag, 28. Juli 2014

Das war der ausgedachte Name des Kommentarspammers, der den folgenden Kommentar auf Unser täglich Spam hinterlassen hat – die Zeilenumbrüche sind aus dem Original:

Wir bieten Darlehen rechtliche Organisation, die
gegründet wurde, um Menschen, die Hilfe, finanzielle
Hilfe brauchen. [sic!] Also, wenn Sie in finanziellen
Schwierigkeiten oder Sie sich in einem finanziellen
Schlamassel [sic!] und Sie Geld brauchen, um Ihr eigenes
Geschäft zu starten, oder Sie brauchen einen Kredit,
um Schulden abzuzahlen [sic!] oder die Zahlung von
Rechnungen, starten Sie ein gutes Geschäft oder
hatte Schwierigkeiten, ein Darlehen von lokalen
Banken, Kontaktieren Sie uns noch heute per E-Mail:
jameswoodloan (at) gmail (punkt) com Also diese Gelegenheit
nicht entgehen. Für die schweren Gedanken und
gottesfürchtige Menschen. [sic!] Kreditantrag [sic!]
Name: _______
Adresse: _______
Staat: _______
Beruf: _______
loan________
Anwendungsdauer loan________
Einkommen: _______
Telefon: _______
E-Mail: _______
Password________ [sic!]
Bitte kontaktieren Sie uns über unsere E-Mail: E-Mail:
jameswoodloan (at) gmail (punkt) com

Toll, ein Formular zum Ausfüllen in einem Spamkommentar! Das kann man ausdrucken, den Rest der dargestellten Website einfach mit einer Schere wegschneiden, ausfüllen, einscannen und an eine E-Mail anhängen! Ganz großes Kino im Hohlraum des Spammers!

Besonders „lobenswert“ an diesem Ausfluss aus einem weniger zu schweren Gedanken geeigneten Gehirn finde ich ja, dass man dem Spammer zu seinem Datenstriptease gleich noch ein Passwort mitteilen soll. Welches? Egal, denn die „Zielgruppe“ dieser Kommentarspam – Leute, die allen Erstes glauben, dass in Kommentarbereichen von Blogs Reklame für Darlehen gemacht wird und dass Darlehensgeber ihre geschäftliche Korrespondenz über eine anonym einzurichtende und kostenlose Mailadresse bei Google Mail erledigen – ja, diese „Zielgruppe“ verwendet eh nur ein Passwort. Und zwar überall das gleiche, vom Forum über die Mail über Amazon bis zu PayPal…

Ach ja, apropos Passwort: Ist das Passwort auch sicher genug?! 😉

Stellenangebot

Sonntag, 27. Juli 2014

Eine Anrede ist sowas von gestern, gleich zur Sache.

Wir sind eine Head Hunter die einen Angestellten in Deutschland sucht.

So so, „Headhunter“ seid ihr. Als erstes habt ihr damit angefangen, eurem eigenen Kopf nachzustellen, und ihr habt ihn (vermutlich mit etwas großkalibrigen Geschossen) erlegt. Und dann ist euch die Idee mit dem Spammen gekommen. Ganz so, als würde euch jemand glauben, dass ihr x-beliebige Leute für unbenannte Unternehmen sucht, und als wäre euch da keine bessere Methode als illegale und asoziale Spam eingefallen.

Und? Um was für einen Job geht es diesmal? Pakete auf eigener Anschrift empfangen und an jemanden anders weitersenden? Geld auf eigenem Konto empfangen und über Western Union zu irgendeinem anonymen Gegenüber in die schöne weite Welt beamen? Als Briefkasten zur Verfügung stehen?

Nun, ihr beschreibt die „Tätigkeit“ mit folgenden Worten:

Gutbezahlter Lohn
Sozialpaket [sic!]
Jahrlicher Urlaub
Bonus

Und das alles für eine Tätigkeit, die nicht beschrieben wurde, die aber so wenig Anforderungen stellt, dass man wahllos Leute mit Spam dafür anwerben kann.

Sende uns bitte Deine aussagekraftige Bewerbung mit Lebenslauf, per E-mail an:
lebenslauf (at) caterekrecruitment (punkt) net

Auf gar keinen Fall auf „Antworten“ klicken, denn der Absender der Mail ist gefälscht – und ihr Idioten von Spammern habt noch nicht nachgelesen, wofür so ein Reply-to-Header gut sein könnte. Weil: Wenn ihr euch Mühe geben würdet, könntet ihr ja gleich mit Arbeiten anfangen.

Mit freundlichen Gruben [sic!]
Staffing agency Caterek

„Freundliche Gruben“, das passt. Bis auf die „Freundlichkeit“.

Sie haben einen großen Fehler gemacht

Samstag, 26. Juli 2014

Stimmt, ich habe meine Mail abgeholt…

Wow. Ich muss etwas aus meiner Brust bekommen: [sic!]
Sie vermasselt.

Ich habe Ihnen ein Narr Beweis Weg [sic!], um Geld zu machen
und Sie nicht einmal versucht, diese noch zu haben.

Sehen Sie, was ich meine?
Sie können Geld verdienen
nur mit Computer oder Handy.

Sie führen die App und Sie bezahlt. [sic!]
Sie können es jetzt beheben [sic!], wenn Sie sich beeilen und folgen Sie den kostenlosen Anweisungen: => Hör zu [sic! Der Linktext des Jahres!]

Tun Sie dies, gerade jetzt, wenn Sie über Ihr Bankkonto zu sorgen.

cheers,
Adam Bevan

Diese Nachricht wurde bestimmt für: xx.xx (at) gmx (punkt) de
Wenn Sie diese Empfehlungen nicht erhalten möchten: Mich entfernen [sic!]
Wenn Sie den Erhalt von E-Mails von diesem Absender nicht erlaubt haben, benachrichtigen Sie uns bitte

Diese wundersame, realdadaistische Spam, die mindestens acht Punkte auf der nach obenen offenen Schwitters-Skala erreicht und deren Entfaltung in die Lächerlichkeit durch jedes kommentierende Wort gehindert würde, wurde mir von meinem Leser R. F. zugesteckt – danke nochmal. 😉

Re: Re: Darlehen Angebot zwischen bestimmten und Gesellschaft

Donnerstag, 24. Juli 2014

Hallo herr und Damen [sic!]

Sie haben Schulden, finanzielle Rechtsstreite und all Ihre Versuche bei den Banken und Finanzinstitute haben nicht bis heute funktioniert?

Sie haben die Möglichkeit, von 1.000 Eur zu 9.000.000 Eur [sic!] zu leihen. Wenn Sie eine ehrliche Person und gutgläubig [sic!] sind, sind wir bereit, Ihnen den Betrag Ihrer Wahl zu bewilligen.

Meine Bedingungen:

Ich kann Ihnen ein Darlehen bis zu 9.000.000 Eur anbieten. [sic!]
Der jährliche Zinssatz beträgt 3%.
Die Dauer der Rückzahlung darf nicht 30 Jahre überschreiten.
Die Transaktion wird 72 Uhr (3 Tage) [sic!] dauern, und Sie werden das
Darlehen in Ihrem Bankkonto haben.

Wir müssen einen Vertrag unterzeichnen. [sic!]

Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen und unseren Konditionen: info (at) track (strich) finance (punkt) com

Mfg [sic!]

TRACK FINANCE

ROLAND PATRICK
6 BIS BOULEVARD BÉRANGER,
BP 60253 37012 TOURS/FRANCE
Mail: klaus (punkt) jean (at) hotmail (punkt) com
Tél: (+33)078576xxxx

Ohne Worte.

Angebot für kostenlosen Linktausch

Mittwoch, 23. Juli 2014

Oh schön, an die Honigtopf-Adresse…

Die etwas flatterhaften Zeilenumbrüche im Zitat sind aus der Spam.

Hallo,

Ich heiße aber „Sehr geehrter Webmaster“.

Ich möchte mich gerne vorstellen: mein Name ist Eric Lehrer,
Da ich sehr viele hochqualitative seiten betreibe, möchte ich einen
kostenlosen Linktausch mit spam.tamagothi.de oder anderen Seite, die Sie besitzen, vorschlagen.

Du betreibst also sehr viele hochqualitative „Seiten“, du Lehrer, du. Aber welche das sind, möchtest du in deiner Müllpost lieber nicht erwähnen, weil sonst klar wird, welche Bedeutung das Wort „hochqualitativ“ für dich hat. Ich verstehe. Und du willst, dass ich auf solche Qualitätsseiten – nicht Sites, du hast es nicht so mit der korrekten Ausrucksweise – Linki Linki setze. Auf Sites, die so viel Qualität haben, dass sie niemand freiwillig verlinken will, so dass du irgendwelche eingesammelten Mailadressen vollmüllen musst. Und was kriege ich dafür? Mal schauen…

Sie werden sicher gerne hören, dass ich viele Ideen für einen Linktausch habe,
welcher sicherlich zu unserem Vorteil sein und unsere Rankings bei Google
vorteilhaft beeinflussen wird.

Ah genau, nichts. Okay, du machst auch Linki Linki zu mir. Auf irgendeiner deiner Qualitäts-Linkschleudern, die eher dazu führt, dass jede dort verlinkte Site von Google abgestraft wird. Und wenns dann bei mir mal so aussieht, dass Google mich als spammige Dreckssite behandelt, weil ich wie ein naiver Idiot auf solche Angebote reagiere und sinnlose Links auf illegale Glücksspielsites setze, dann bittest du mich einfach darum, die wieder zu löschen. Oder du brauchst das gar nicht, weil die Betrugscasinos längst in andere Domains umgezogen sind. Die Haftung für Links auf Anbieter illegalen Glücksspiels bleibt bei mir. Komm, unter „vorteilhaft“ verstehe ich etwas anderes. Zum Beispiel eine Konstellation, in der du erfreulich tot vor dich hinverwest und ich ohne dich leben kann.

Bitte lassen Sie mich wissen, ob Sie an weiteren Details interessiert sind oder andere Kommentare dazu haben.

Ich freue mich, von Ihnen zu hören!

Eric Lehrer
http://www.deutschseo.com/

Wie, glaubst du Idiot wirklich, dass diese Domain wieder durch Spamfilter kommt, nur weil du sie zwei Jahre lang nicht genutzt hast? Da hast du dich aber getäuscht…