Mit Punkt nach dem Betreff. Ein nahezu vollkommen sicheres Kriterium für eine Spamfilter-Regel. Denn ein Mensch macht diesen Punkt niemals, ein Spammer hingegen, vor allem, wenn er das benutzte Skript nicht gut versteht, macht ihn relativ häufig. Und woher sollte der Spammer sein Skript verstehen? Wenn er sich Mühe geben wollte, wäre er doch kein Spammer geworden, da könnte man ja gleich arbeiten gehen…
An: gammelfleisch@tamagothi.de
Da, bei der Kontaktadresse für unseriöse Angebote, treffen sich immer die Besten der Besten der Besten! 😀
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich bin aber das liebe Gammelfleisch! 😀
nach unserem Besuch Ihrer Homepage möchten wir Ihnen ein Angebot von Produkten vorstellen, das Ihnen ermöglichen wird, den Verkauf Ihrer Produkte sowie Dienstleistungen deutlich zu erhöhen.
Oh, ihr habt meine Homepage besucht? Wie habt ihr es geschafft, dort meinen Namen zu übersehen? 😉
Aber hey, ihr habt ja auch nicht gemerkt, dass ich da gar keine Produkte verkaufe. Ihr sendet einfach den gleichen debilen Text an ein paar Millionen Leute und hofft drauf, dass er schon irgendwo passt.
Unser Angebot beinhaltet Datenbanken mit den Adressen deutscher Firmen, respektive potentiellen Kunden für Ihr Unternehmen.
Und was soll ich damit? ❓
Die Datenbanken der Firmen sind in für Sie interessante und relevante Zielgruppen untergliedert.
Ah, da gibt es also Zielgruppen. Damit ich besser zielen kann, wenn ich mit meinen unverlangt zugestellten, unerwünschten Reklametexten – so etwas nennt man übrigens Spam, und es ist gleichermaßen illegal wie asozial – die Gehirne treffen will, damit sie meinen überteuerten Tinnef kaufen.
Ob der Spammer wohl selbst seine Zielgruppen-Kategorien für seine eigenen Spams verwendet? Wäre ja dumm von ihm, wenn er es nicht täte, oder? Also stehe ich da grob in mindestens folgenden „Zielgruppen“:
- Homepagebesitzer
- Kaufmann für Zeug oder Dienstleistungen
- Unternehmen/Unternehmer
- Typen, die Reklame machen müssen
Ich wills mal so sagen: Das erste stimmt. Der Rest nicht. Und zwar gar nicht. Und das ist auch schon alles, was ich über die Qualität dieser „interessanten und relevanten Zielgruppen“ sagen muss. Eine Qualitätssicherung findet dabei nicht statt. Schon ein realer und nicht nur behaupteter Besuch meiner Homepage hätte schon nach einem flüchtigen Blick die Punkte zwei bis vier dieser kurzen Liste verschwinden lassen, wenn sich jemand um die Pflege der Daten kümmern würde. Es ist Datenmüll. Unbrauchbar. Man könnte genau so gut würfeln, wen man jetzt mit Spam belästigen will.
Die Firmenangaben beinhalten:
Name der Firma, Ansprechpartner, E-mail Adresse, Tel. + Fax-Nr., PLZ, Ort, Straße etc.
Was ist denn „etc“? Name des Lebensgefährten und sexuelle Präferenzen für Schmutzkampagnen? Name und Anschrift der Schule, die von den Kindern besucht wird, falls man mal mit einer Entführung Geld erpressen will? Mit Telefon, Fax, Anschrift, Firma, Ansprechpartner und Mailadresse ist man doch gut bedient… ach! Das „etc“ steht da nur, damit es nach mehr aussieht? Ich verstehe, Spammer.
1. Gesamtpaket 2019 DE 1 Mio. Firmenadressen ( 1 457 620 ) – 190 EUR ( bis zum 19.03.2019 )
2. Gesamtpaket 2019 DE,AT,CH ( 1 747 921 ) – 399 EUR ( bis zum 19.03.2019 )
Wie, die 1.457.620 Firmenadressen gibts nur noch heute für 1,9 Hektoeuro? Und morgen willst du sie gar nicht mehr verkaufen? Schön doof.
Die Verwendungsmöglichkeiten der Datenbanken sind praktisch unbegrenzt und Sie können durch Verwendung der von uns entwickelten Programme des personalisierten Versendens von Angeboten u.ä. mittels E-mailing bzw. Fax effektive und sichere Werbekampagnen damit durchführen.
Auf E-Mail- und Fax-Spam sind wir alle ganz ganz heiß! Wer so etwas macht, erhält aus gutem Grund die Reputation eines grenzkriminellen Vollidioten, mit dem man am besten nichts zu tun hat.
Bitte informieren Sie sich über die weiteren Details einmal unverbindlich auf unseren Webseiten:
Oh, schon wieder die „Webseiten“ geändert. Es handelt sich nicht mehr wie früher um die Website in der Domain…
- gc (strich) marketing (punkt) net,
- de (strich) kontakt (punkt) net,
- firmen (strich) gdbs (punkt) net,
- glob (strich) data (punkt) net,
- db (strich) ct (punkt) net, oder
- adressendirekt (punkt) net?
Na, wer so wenig Wert auf seine eigene Reputation legt, dass er anderen Leuten Spam empfiehlt, der braucht auch nichts für die Kundenbindung zu tun. Denn die einen wenden sich sofort mit Grauen ab, und die anderen wenden sich mit Grauen ab, nachdem sie die gerechten Früchte der Spam geerntet und gekostet haben: Strafanzeigen, wettbewerbsrechtliche Abmahnungen und einen völlig ruinierten Ruf, der jedes halbwegs seriöse Geschäft auf lange Sicht unmöglich macht. Deshalb muss dieser Kram auch immer wieder gespammt werden, damit sich immer wieder ein paar neue Dumme finden, die für eine wertlos kategorisierte Datensammlung Geld hinlegen.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Wild
Mit den unfreundlichen Grüßen wart ihr wenigstens mal ein bisschen ehrlich, und das habt ihr auch noch abgetan. 😀
Die letztes Jahr im Screenshot festgehaltene Website ist übrigens immer noch unverändert. Auch die behauptete Anzahl der Datensätze liegt nach wie vor bei 1.457.620. Das bedeutet, dass diese Daten seit mindestens dem 10. Juli 2018, also seit 252 Tagen, keinerlei Pflege erhalten haben. Weder wurden Daten nicht mehr bestehender Unternehmen gelöscht, noch wurden neue Unternehmen in die Daten aufgenommen. Dies unterstreicht ein weiteres Mal die völlige Wertlosigkeit des mit der Spam angebotenen Datenmateriales. Es könnte sogar jahrzehntealt sein.
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![Sie kennen mich gegebenfalls nicht und erfragen sich vermutlich, weshalb Sie diese Email empfangen haben, richtig? Ich bin ein Hacker, der vor einigen Monaten ihre Emails und Vorrichtungen geknackt hat. Probieren Sie nicht, mich in Kontakt zu treten oder auch nur mich zu feststellen. Es ist unrealistisch, denn ich ihnen eine E-Mail von Ihrem eigenen Konto geschickt habe. Ich habe Malware auf der Video für Erwachsene (Porno) Website errichtet und nachdenke, dass sie diese Website besucht haben, um Vergnügung zu haben (sie wissen, was ich denke). Während Sie Videos angesehen haben, funktionierte ihr Internetbrowser zuallererst als RDP (Fernbedienung) mit einem Keylogger, der mir Zugang auf ihren Anzeige und ihre Webcam befähige. Danach empfing mein Software komplett Auskunft. Sie haben auf den von ihnen aufsuchten Websites Kennwörter eingegeben, und ich habe sie abgefangen. Sie können sie offensichtlich auswechseln oder schon gewandelt haben. Aber es spielt keine Rolle, meine Malware auf den neuesten Stand bringt es jedes Mal. Was habe ich gemacht? Ich habe ein Video mit zwei Bildschirmen erstellt. Der erste Teil zeigt die Videoaufnahme, das Sie zugesehen haben (Sie haben einen guten Geschmack haha|ja ja...), und der zweite Teil zeigt die Erfassung ihrer Webcam. Was genau brauchen du tun? Meiner Stellungnahme nach sind 1000 € ein begründet Preis für unser kleines Geheimnis. Sie zahlen per Bitcoins (wenn Sie dies nicht wissen, fahnden Sie nach "Wie einkaufe ich Bitcoin" in Google). Meine Bitcoin Brieftasche Adresse [UNKENNTLICH GEMACHT]. (Es ist CaSe-sensitiv, kopieren Sie es und fügen Sie es ein.) Wichtig. Sie haben achtundvierzig Stunden Zeit, um die Zahlung vorzunehmen. (Ich habe ein einzigartiges Pixel in dieser Email, und zu diesem Zeitpunkt weiß ich, dass sie die Email gelesen haben). Um das Lesen dieser Nachricht und die darin enthaltenen Aktionen zu verfolgen, einsetze ich ein Facebook-Pixel. Danke ihnen (Alles, was für die Behörden benutzt wird, kann uns helfen.) Wenn ich keine Bitcoins bekomme, werde ich Ihr Videoaufnahme freilich an alle Ihre Kontakte senden, inklusive Angehörigen, Mitarbeitern, etc](https://spam.tamagothi.de/wp-content/uploads/2019/03/erpressung-500.jpg)
Diese Mitteilung eines angeblichen „Hackers“ – ich glaube nicht einmal, dass der unfallfrei Holz hacken könnte – offenbart zunächst einmal peinliche technische Inkompetenz. Jeder Mensch mit etwas technischem Grundverständnis würde keine verlustbehaftete und an den Buchstabenkanten mies aussehende JPEG-Grafik für ein derartiges Bild verwenden, sondern ein