Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Allgemein“

Eine mehr Chance, Kapital zu verdienen

Mittwoch, 5. August 2009

Betreff: One more chance to earn funds- Eine mehr Chance, Kapital zu verdienen

Könnt ihr euch mal auf eine Sprache einigen?!

Wir sind eine Immobilienfirma und suchen zur Zeit Mitarbeiter fur unseren Haus.

[Alle Umlautprobleme und späteren Probleme mit dem Zeichen „ß“ stammen unverändert aus dem Originaltext.]

Ihr könnt mich also nicht mit Namen anreden, weil diese tolle Mitteilung als illegale und kriminelle Spam an ein paar Millionen Empfänger gegangen ist. Und ihr seid eine ganz tolle Firma, die es aber nicht für nötig hält, ihre tolle Firmierung zu nennen. Da braucht man gar nicht mehr zu sehen, dass ihr nicht einmal diese Pünktchen über die umgelauteten Vokale hinbekommt, weil ihr diese Zeichen auf eurer russischen Tastatur nicht gefunden habt und beim Hinstrokeln eures Spamskriptes auch noch nicht verstanden habt, wie man die Zeichencodierung in einer Mail angibt. Man weiß einfach schon lange, bevor man diese Details sieht, dass man es mit Halunken zu tun hat.

Sie sind motiviert, arbeiten gerne mit Kunden und wollen beruflich etwas erreichen?

Wir bieten Ihnen einen interessanten Arbeitsplatz mit besten Verdienstmoglichkeiten und die Unterstutzung eines erfolgreichen Teams. […]

Klar doch, und weil es in Deutschland überhaupt keine Arbeitslosigkeit gibt, müsst ihr solche tollen Jobs über illegale Spam anbieten. Da kann man sich gleich vorstellen, was das für tolle Jobs sind…

[…] Erfahrung im Immobilienbereich ist nicht notwendig. Verkaufserfahrung im Au?endienst/Einzelhandel wird von uns begru?t. […]

…bei denen man eigentlich nichts können muss.

Ihr könnt ja schließlich auch nichts, nicht einmal eine formal korrekte Mail über ein Skript verschicken, was jeder vierjährige Nachwuchshacker auf dem Pisspott sitzend hinbekäme.

Wo ihr so unfähig seid…

[…] Unsere Spezialisten sorgen fur Ihre Aus-/Weiterbildung. […]

…möchte man sich doch total gern von euch „ausbilden“ lassen. Zum Beispiel zum Hilfsgeldwäscher oder zu einem Deppen, der mit gephishten eBay-Accounts und gephisten PayPal-Konten für euch Geschäfte macht, um sich dann als Täter ermitteln zu lassen. Das ist ein total gutes Geschäft, aber nur für euch.

[…] Neben sehr guten Kenntnissen in der Immobilienbranche verfugen Sie uber eine ausgepragte Kommunikationsfahigkeit und Verhandlungsgeschick. Daruber hinaus sollten Sie flexibel, kundenorientiert und belastbar sein und selbstverstandlich gute EDV-Kenntnisse besitzen.

Komisch, zwei Sätze vorher brauchten eure Opfer noch gar nichts zu können. Schon scheiße, wenn man nur rudimentär Deutsch kann und sich den Text aus ein paar vorherigen, leidlich erfolgreichen Texten zusammensetzt, ohne das Ergebnis so richtig zu verstehen… :mrgreen:

Aber wer so merkbefreit ist, dass er so etwas nicht merkt, der ist für euch eben gerade richtig. Ideal ist jemand, der gar nicht erst liest, sondern wie eine konditionierte Ratte sofort zu klicken anfängt, wenn ihm nur einer etwas von Geld erzählt. Das sind die richtigen Opfer für euch Betrüger.

Wir bieten Ihnen eine leistungsorientierte Vergutung sowie eine vielseitige, anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tatigkeit sowie einen dauerhaften Arbeitsplatz mit Ubernahmegarantie.

Der „dauerhafte Arbeitsplatz“ wird leider bei so manchem, der auf euch reinfällt, hinter Gittern sein.

Bitte, schicken Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an unsere E-Mail Adresse velso.job (at) gmail.com

Bitte nicht darüber wundern, dass sich so eine tolle Firma nur kostenlose Mailadressen bei einem Freemail-Provider leisten kann…

Velso Estate Solutions

…und zwar übers Internet Leute werben will, aber zu ihrer gagaistischen Firmierung nicht einmal so etwas wie eine eigene Website hat. Denn wer sich darüber wundert, der ist nicht das richtige Opfer, der könnte auch später noch etwas merken, bevor die Polizei an der Tür klingelt.

Eine ganz besondere Post

Samstag, 1. August 2009

Offenbar sind die penetranten und hoch kriminellen Spammer von Euro VIP Prime Bullshit Royal Fraud Vegas Magic Subterfuge Dice Kazyno Deceit Privilege Jackpot Casino mit ihren ständig wechselnden Internet-Adressen nun auch begeisterte Leser von Unser täglich Spam geworden. Frank hat nämlich heute unter der im Impressum angegebenen Anschrift einen hübschen Brief mit der guten alten Sackpost erhalten.

Absender dieses Briefes war ein Zeitgenosse aus der Schweiz, der mit seinem Brief einforderte, dass Frank sofort mit dem Spamversand für irgendwelche Glücksspiele aufhören soll, ansonsten würde er eine Strafanzeige erstatten. Er erhält regelmäßig mindestens vier Exemplare dieser virtuellen Kothäufchen aus einem angeblichen „Casino“, das häufiger im Internet umzieht, als wir unsere Unterhosen wechseln.

Ein bisschen rätselhaft war es schon, warum ein derartiger Brief an Franks Postanschrift geht.

Aber das ließ sich schnell durch ein (wegen des zu Recht erregten Gegenübers etwas anstrengendes)  Telefongespräch in die Schweiz klären. Dabei stellte sich heraus: In etlichen Versionen dieser Spam ist jetzt Franks Anschrift als „Absender“ angegeben.

Es reicht diesen mafiös organisierten Verbrechern also nicht mehr, einfach nur ihre Mailadresse zu fälschen, sie machen eine weitere falsche Angabe nur mit dem einen Ziel, Unser täglich Spam zu sabotieren. Dieses recht harmlose und relativ wenig beachtete kleine Blog ist den Betrügern mit ihren nur vorgeblich angebotenen illegalen Glücksspielen und ihrer kriminellen Verstopfung von Postfächern mit völlig unerwünschten Nullmitteilungen wohl ein Dorn im Auge, und deshalb haben die jetzt nicht nur ihre Website mal wieder neu gestaltet, sondern überlegen sich auch ein paar Dinge, mit denen sie dieses Ärgernis aus dem deutschsprachigen Internet entfernen können. Dies könnte im Zusammenhang damit stehen, dass eine einfache Google-Suche sofort den kriminellen Charakter dieses „Casinos“ und der sintflutartig versendeten Spam offenbart. Der gegenwärtig vor allem verwendete Name Euro Prime Casino für diesen Betrug ist noch nicht so „verbraucht“, und die Spammer möchten wohl gern, dass das auch möglichst lange so bleibt, weil das besser für ihr „Geschäft“ ist. Da wird dann auch vor solchen Schritten nicht mehr zurückgeschreckt – und gerade damit belegen die Betrüger ihre große kriminelle Energie und die völlige Illegalität ihres gesamten Vorgehens. Handelte es sich um ein legales, angeblich (wie in den Spams immer wieder einmal behauptet) „von den Glücksspielbehörden kontrolliertes“ Casino, wäre es nämlich ein Leichtes, die dann klar geschäftsschädigenden Behauptungen aus dem Internet zu entfernen und uns dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Aber nein, die sind nicht legal, und die werden das Betreten einer Polizeiwache meiden, weil sie einfach nicht so gern Handschellen tragen…  :mrgreen:

Überflüssig zu erwähnen, dass weder Frank noch ich irgendeine Spam versenden – wir empfangen sie nur. Und zwar mehr, als uns lieb sein kann. Deshalb gibt es ja auch dieses Blog.

Weihnachtsgeschenk fuer Sie!

Donnerstag, 16. Juli 2009

Nur mal so eine Frage. Wenn mir die ganzen Pimmelpillenspammer zurzeit jeden Tag mehrere Male „Frohe Weihnachten“ wünschen und mir je nach Laune ihres Spamskriptes vier oder zwölf Dosen, Tab., Tb. od Vg. zu Weihnachten schenken wollen, und das schon seit vielen vielen Wochen… was werden die eigentlich in der Weihnachtszeit schreiben? :mrgreen:

Auch keine Lösung

Mittwoch, 15. Juli 2009

Den folgenden Screenshot stammt von einer gehackten Website. Ich bin mit einer französischen Phishing-Spam auf diesen Hack aufmerksam geworden – natürlich geht es einmal mehr um PayPal.

paypal-phishing-franzoesisch.png

Wer auf den Link in der französischen Mail geklickt hat und hier nun einen Login versucht, der ist aufgeschmissen. Natürlich ist das nicht die PayPal-Website, und natürlich gehen Mailadresse und zugehöriges Passwort nicht zu PayPal, sondern an ein Skript namens Submit.php auf dem gleichen Server. Dieses Skript wird die Daten wohl mit einer Mail an die Verbrecher weitergeben, und schon haben diese frische, neue Konten für ihre Betrugsgeschäfte.

Aber um eines möchte ich jeden Leser noch bitten. Klickt doch mal bitte auf das Bild, um es in vollständiger Größe zu betrachten und schaut auf die Adresszeile des Browsers. Das ist doch mal eine Botschaft: „Kein Alkohol ist auch keine Lösung“ – stimmt, wenn man hier das Phishing nicht erkennt, ist jede Hoffnung verloren, da kann man sich auch getrost das Hirn wegsaufen…  :mrgreen:

Der Betreiber der Website ist natürlich von mir eben über den kriminellen Hack unterrichtet worden, damit dieser Mist schnell wieder verschwindet.

Warum man nicht in Spams rumklickt…

Samstag, 11. Juli 2009

Weil Spams von Kriminellen kommen. Weil jeder Klick in eine Spam gefährlich ist. Weil die Verbrecher, die sich der Spam bedienen, auf neuestem technischen Stand sind und jedes nicht besonders gesicherte System übernehmen können. (Ein Virenscanner ist kein besonderer Schutz.)

Und wenn die Verbrecher den Rechner mit einem Haufen aktueller Schadsoftware übernommen haben, denn tut der Rechner das, was die Spammer wollen. Im günstigsten Fall schickt er einfach nur jede Sekunde zwei neue Spammails raus.

Das bisschen befriedigte Neugierde beim Klick auf einem Link in einer Spam steht in keinem Gegenwert zu dem Ärger, den man damit sich selbst und anderen Menschen bereiten kann.

Und darum klickt man nicht in Spams rum.

Die Mails vom BKA

Sonntag, 24. Mai 2009

Aus aktuellem Anlass eine Meldung von Heise Online: Bundeskriminalamt warnt vor gefälschten BKA-Mails

Seit kurzem sind erneut gefälschte Mails im Umlauf, die angeblich vom Bundeskriminalamt (BKA) verschickt wurden. Die Polizeibehörde weist darauf hin, dass die besagten Mails nicht vom BKA stammten und dass man die darin geforderte Überweisung keinesfalls vornehmen solle. Das Bundeskriminalamt betonte in diesem Zusammenhang nochmals, dass es keine Strafanzeigen per E-Mail verschicke.

Der Inhalt der gefälschten Mails mit dem Betreff „Bundeskriminalamt“ besage, dass gegen den Empfänger angeblich eine Strafanzeige wegen illegalen Herunterladens von Filmen, Software und MP3-Musikdateien erstellt wurde. Der Empfänger werde aufgefordert, ein „Bußgeld“ an eine in der Mail angegebene Kontoverbindung zu überweisen.

Also einfach löschen und bloß nicht auf die Idee kommen, diesen Betrügern Geld zu überweisen. Wer schon eine Überweisung gemacht hat, sollte diese so schnell wie möglich rückgängig machen und – wenn man schon auf dem Weg ist – man bei der nächsten Polizeiwache vorbeischauen.

Und grundsätzlich immer daran denken: So etwas kommt nicht mit einer Mail. Niemals. Wer in den „Genuss“ einer Strafanzeige kommt, kriegt gute alte Sackpost mit der Aufforderung, zu den Vorwürfen eine Aussage zu machen (was man aber gegenüber der Polizei zunächst nicht tun muss und auch nicht tun sollte, wenn man sich damit selbst oder einen nahestehenden Menschen belasten könnte). Und so ein Bußgeldbescheid kommt ebenfalls in Papierform. Das gleiche gilt übrigens – die Spammer werden diese primitive Nummer mit dem großen Appell an die Angst vieler Netznutzer wohl demnächst noch ein bisschen abwandeln – auch für die Kostennote eines Rechtsanwaltes.

Nach meinem Erachten kann ein derartiger Schwindel nur deshalb ein bisschen funktionieren, weil im Bereich des Internet eine erhebliche Rechtsunsicherheit in der BR Deutschland herrscht. Diese Unsicherheit scheint auch politisch gewünscht zu sein, denn der Anteil von Juristen und juristisch geschulten Mitarbeitern der Verwaltung unter den Mitgliedern des Bundestages ist erheblich. Dass diese Situation neben einem Vorgehen gewisser Juristen, das viele durchaus als „einen schnellen Euro machen“ empfinden, auch eine richtige Kriminalität begünstigen kann, sollte der gesetzgebenden Gewalt viel bewusster sein. Damit endlich ein gesetzlicher Rahmen entsteht, der von normalen Menschen nachvollzogen werden kann – denn unter den dichten Nebelschwaden der in der BR Deutschland mittlerweile geschaffenen Rechtslage ist das gesamte deutsche Internet in Gefahr.

Unter Spam-Bloggern wohlbekannt

Freitag, 24. April 2009

Manchmal erlebt man in der ganzen Plage mit der Spam auch etwas Heiteres. Zum Beispiel, wenn man sich einfach einmal so verhält, wie es wohl auch jemand täte, der die Homepage des „Euro Dice Casino“ im Internet sucht und Google benutzt:

An erster Stelle bei einer Suche nach dem Betrugscasino ist Unser täglich Spam…

Klar, dass eine Website dieses Betrugs- und Abzockcasinos mit seinen dreifach täglich wechselnden Internetadressen nicht gefunden werden kann. Da findet man eben eher den deutlichen Hinweis, um was für ein Gesindel es sich bei diesen Spammern handelt. Und auch sämtliche anderen Namen dieser Betrüger führen dazu, dass Google nicht etwa zur Website führt, die für diesen Beschiss verwendet wird, sondern auf Websites, in denen man etwas über den Spamcharakter erfährt. Zum Beispiel diese oder diese, Jeder, der auf die nahe liegende Idee kommt, einmal nach diesen Verbrechern zu googlen, wird schnell bemerken, was es mit diesem „Casino“ auf sich hat…

Und das finde ich durchaus erfreulich. Es ist also nicht nur amüsant, über die Spam zu bloggen, weil man sie nicht mehr einfach still hinnehmen will, es bringt auch ein bisschen was.