Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Autorenarchiv

Dieser attraktive Bonus ist nur ein Vorgeschmack.

Freitag, 27. Mai 2011

Ach, und ich dachte schon, er wäre ein Vorwand. Nämlich euer Vorwand, um ein paar Leute zum Magic Box Casino zu locken und dann die Affiliate-Judasgroschen für eure Kundenwerbung zu kassieren – und dass das „Casino“ mit seinen beliebig manipulierbaren „Spielen“ nix von euren Zusagen weiß, das kann euch ja wumpe sein, wenn eure Opfer erstmal das Geld gelegt haben.

Aber nett, dass ihr mal wieder einen Punkt an eure Betreffzeilen hängt. Das erleichtert das Filtern ungemein…

Sie viele Boni und Spiele warten auf Sie.

Du viel Bullshit und Babelfish spammst Du.

Um sich zu qualifizieren, müssen Sie sich nur anmelden und der Wahnsinn kann beginnen.

Ach, „qualifizieren“ nennt man das jetzt. Ich dachte immer, es heißt „abgezockt und betrogen werden“. Na ja, wo der Wahnsinn begonnen hat, kommt es schnell zu unverständlichen und wirren Ausdrucksweisen. :mrgreen:

Melden Sie sich an und holen Sie sich den kostenlosen Anmeldebonus.

Boah ey, der Bonus ist kostenlos! Na gut, bis auf die paar hundert Euro, die man legen soll, bevor man ihn bekommt…

http://game-super-club.ru/de/

Jeden Tag drei neue Internetadressen und doch immer die gleiche amputierte Masche, auf die hoffentlich kaum noch jemand reinfällt.

Pennystocks! Lecker Pennystocks!

Donnerstag, 26. Mai 2011

Ich wunderte mich noch vor wenigen Stunden darüber, dass ich nach fast vier erfreulichen Jahren ohne diesen hirnrissigen Schrott mal wieder eine richtige Börsen-Spam im glibberigen Sieb des Spamfilters fand; und fragte ich mich, ob dieser ganze nervtötende Schwachsinn jetzt schon wieder mit einer neuen Generation von Internet-Usern losgeht, die noch keine genügend gebrannten Kinder geworden sind, so weiß ich jetzt, dass es diesmal keineswegs auf eine Flut von Drecksmails beschränkt bleibt – denn ich habe eben gerade mal wieder einen Blick in meine Twitter-Follower geworfen und dort ein paar besonders dümmlich zwitschernde „Börsenexperten“ gefunden. Zum Beispiel den freundlichen Massenfollower 007stockchat, der von sich sagt, dass er die Nummer Eins unter den Pennystock-Foren und Chats sei, kostenlose Trading-Tools anbiete und fortgeschrittene Trade am Mikrofon habe, um den nächsten besten Trade zu finden. Warum jemand mit solchen ganz großen Insider-Kenntnissen des Börsengeschehens überhaupt solche Angebote macht, statt einfach selbst durch seinen Informationsvorsprung reich zu werden, gehört zu den Fragen, die sich jeder durch etwa fünfsekündige Benutzung des Gehirns beantworten kann. Weitaus weniger Gehirn braucht es hingegen, um das gnadenlose Gezwitscher dieses Rektaldenkers als das zu erkennen…

Timeline des Twitter-Spammers 007stockchat

…was es ist, nämlich als Spam. Dazu reicht es, einfach nur einmal flugs über die geistlosen Nullmitteilungen zu schauen. Für genau solche Idioten ist übrigens der Punkt „Als Spam melden“ im Follower-Menü bei Twitter gemacht worden. Schade nur, dass rund 21.000 Twitter-Nutzer einen so offenen und saudummen Versuch der Börsenmanipulation und des Bauernfangs als „wertvoll“ genug erachten, um einem derartigen Idioten zu folgen. Nun gut, so wird Twitter halt ein immer hübscheres Biotop für derartige Spamarschlöcher, und die Freunde menschlicher Kommunikation werden sich halt im Laufe der Zeit immer mehr verdrücken. Ich wäre jedenfalls nicht traurig, wenn Twitter, diese so überaus ideale Plattform für Spam und Geistlosigkeit, einfach verschwände – und seien wir doch mal ehrlich: Gibt es da draußen auch nur einen einzigen Menschen, der allen Ernstes daran glaubt, dass die künstliche Beschränkung der Nachrichtenlänge auf ein Stummelformat und die Abhängigkeit von URL-Kürzern, die das Ziel eines Links verbergen, ein besonderer Vorzug ist?

Andere Idioten auf Twitter versuchen andere Wertpapiere mit besonders wenig Wert durch Spam nach oben zu pushen, wie etwa dieser zertifizierte Dumpfmeister mit dem Nick pennystockspy

Timeline des Twitter-Spammers pennystockspy

…der es inzwischen mit deutlich weniger Tweets auch auf über 13.500 Follower gebracht hat, von denen sich sicherlich einige in den nächsten Monaten fragen werden, wie sie nur so dumm sein konnten, daran zu glauben, dass man ganz heiße Insidertipps zum Börsengeschehen über einen offenen Kanal bekommt. Ja, einige von diesen Idioten werden sich sogar verschulden, um besser an der Börse zocken zu können, und sie werden dabei in ihrem Kopf solche Bilder sehen wie diesen Avatar eines Twitter-Spammers, diesen Klapprechner, aus dem es schwallhaft Banknoten regnet. Geld fällt ja schließlich einfach so vom Himmel. Und am 25. Dezember kommt der Weihnachtsmann.

Ich musste diese Spammer übrigens nicht suchen. Sie sind mir gefolgt, mir, einem Menschen, der (meistens) nicht einmal die gleiche Sprache twittert und der auch nicht entfernt passende Interessen hat. Sie folgen automatisch, skriptgesteuert, nach dem Gießkannenprinzip und bauen darauf, dass da draußen jede Menge Deppen rumlaufen, die jedem zurückfolgen, der ihnen folgt – man könnte ja sonst etwas verpassen und außerdem gehört es sich so. Und diese unreflektierte, mechanische Haltung vieler Menschen gibt der unreflektierten, mechanischen Spam dieser Idioten eine große Kraft und schon nach kurzer Zeit den Bauernfänger-Spams eine große Zuhörerschaft.

Schon in wenigen Wochen werden sich diese spammenden Internetverpester mit dem hinterfotzig und äußerst asozial eingestrichenen Geld ihren verfeinerten Lebensstil finanzieren. Nicht, dass ich besonderes Mitleid mit den Idioten habe, die auf diese Masche reinfallen und letztlich für ihre Blödheit bezahlen, aber dass diese Scheißspammer sich schon wieder die Taschen mit dem Geld dieser leichtgläubigen Idioten vollstecken, das deprimiert mich.

Die Macher von Twitter wären übrigens gut beraten, wenn sie sich sehr schnell etwas gegen die Pest der Spam einfallen ließen. Sonst wird es bald vorbei sein mit Twitter – schon jetzt hat ein beträchtlicher Anteil der Twitter-Nutzer, mit denen ich persönlich zu tun habe, die eigene Timeline auf Privat gestellt, weil man der Spamflut gar nicht mehr anders Herr werden kann. Es braucht nicht viel, um zu bemerken, dass es jede Menge Alternativen zu Twitter gibt, und das werden im Laufe der Zeit immer mehr Menschen bemerken.

Last year our penny stock choices made over 570% together!

Donnerstag, 26. Mai 2011

Oh, diesen Bullshit hatte ich ja lange nicht mehr! Dass irgendwelche offenbar frisch lobotomierten Spammer auf die Idee kommen, mit ein paar Millionen illegaler und asozialer Spammails ein paar tausend bis zehntausend Idioten dazu zu bringen, irgendwelchen ganz geheimen, echt exklusiven, irre insidermäßigen und garantiert gewinnträchtigen bullenstarken Börsentipps zu folgen – bevorzugt natürlich für irgendwelche Pfennigpapiere am Rande der Wertlosigkeit, deren Tageskurs schon mit mäßigem Umsatz leicht manipulierbar ist. Leider gibt es immer wieder Idioten, die glauben, dass ein Spammer mit gefälschtem Absender dafür wenigstens echte „Geheimtipps“ hat. Was dann passiert, ist klar: Die Spammer verkaufen ihr eigenes, im Laufe etwas längerer Zeit unauffällig angelegtes Paket von Schwindelzetteln mit erheblichem Gewinn, und die gläubigen Idioten zahlen den Gewinn der kriminellen Spammer mit ihren Verlusten.

Stop throwing away cash in the stock market.

Das kommt zwar spamtypisch ohne Ansprache daher, aber so einer Aufforderung kann ich nicht widersprechen: Hör damit auf, Geld an der Börse wegzuwerfen! Lösch einfach diese Mail!

Last year our penny stock picks cashed in over 600% together!

Letztes Jahr [nähere Informationen zur Entwicklung über diesen Zeitraum haben wir nicht] hat unsere [bei der wir uns trotz der beeindruckenden Performanz unserer Anlagestragie keinen werbewirksamen Namen geben wollen] Auswahl von Pfennigpapieren [über deren Zusammensetzung wir keine Angabe machen wollen] insgesamt über 600 Prozent Gewinn kassiert [unser hingestümpertes und verkacktes Spamskript, das im Betreff von 570 Prozent und im Text von 600 Prozent faselt, korrigieren wir, wenn wir die nächsten zehn Millionen Drecksmails rausschicken].

Selten nur einen so leicht durchschaubaren Bullshit in einer Aktien-Spam gelesen! :mrgreen:

Finally the insider information that is making Americans millions.

Komm, du Namenloser und Unangesprochener, der du diesen Bullshit glaubst! Jetzt glaub auch daran, dass es über deinem Kopf Banknoten regnet! Das…

Today only! 100% Free

…geht aber nur heute [wir wollen schließlich nicht ewig auf den wertlosen Schwindelzetteln hocken] und kostet dich gar nichts [denn wir sind gutherzige Weihnachtsmänner, die Geld einfach so verschenken, statt selbst den Gewinn einzustreichen]. Alles, was du tun musst…

www.awesomebeststocksnow.com

…ist ein Klick in eine Spam, um auf einer komischen Website unter einem komischen Domainnamen [affentittengeiler, bester Aktien-Schnee – ach nee, afftentittengeile, beste Aktien jetzt] zu landen, wo wir dir noch mehr Bullshit und noch dickere Lügen auftischen.

Diese Spam wurde mechanisch erstellt und ist ohne Unterschrift gültig.

Stellenangebot fur Arbeitssuchende

Mittwoch, 25. Mai 2011

Ach, es geht mal wieder los. Die organisierte Internet-Kriminalität braucht mal wieder ein paar Maultiere, die mit ihrem eigenen Konto und ihrem eigenen Namen die Geschäfte der Verbrecher machen. Diese Spam kommt im Moment massiv mit unterschiedlichen Betreffzeilen, zum Beispiel auch als

  • Bieten frei Arbeitsstellen
  • Arbeitsstelle frei fur Testeinkaufer

Im Gegensatz zum Eindruck, den diese Betreffzeilen erwecken, haben die wenig einfallsreichen Texte, die fast unverändert von der letzten Testeinkäufer-Spamwelle übernommen wurden, sogar korrekt codierte Umlaute.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Absender kann ja auch schlecht eine richtige Anrede reinschreiben, schließlich geht dieser Strunz an Millionen von Empfängern.

wollten Sie schon immer Ihr Hobby zum Beruf machen? Lassen Sie sich fürs Einkaufen bezahlen und werdet [sic!] ein beruflicher Testeinkäufer. Die Tester besuchen Filialen der Auftraggeber in ihrer Region und beurteilen den Kundenservice, den sie während ihres Einkaufs erfahren. Zu Hause werden die Produkte getestet, im Anschluss geben sie ihre Einschätzungen per Internet weiter, diese unterstützen mit den Informationen die Firmen bei der Qualitätsmessung und Verbesserung ihres Kundenservices.

Kurz gesagt: Selbst einkaufen, die Ware an die Verbrecher weiterleiten und am Ende, wenn nicht bezahlt wurde, den freundlichen Ermittlern der Kriminalpolizei erklären, dass man völlig arglos gehandelt hat. Ob Kripo und Staatsanwaltschaft das bei einer derart dubiosen Anwerbung wohl glauben werden? Oder ob man wohl doch im vollem Umfang zivilrechtlich für den angerichteten Schaden haftbar gemacht wird und nebenbei noch ein Verfahren wegen Betrugs am Hals hat? Die Spammer jedenfalls, die bleiben in Sicherheit und können sich mit dem ergaunerten Geld ihren verfeinerten Lebensstil finanzieren.

Wir sind eine der weltweit größten Firmen im Bereich der Bewertung von Kundenservices und Produkten und suchen zur Zeit aktive Mitarbeiter im Bereich Testeinkäufer in ganz Deutschland. Die Nachfrage nach Testeinkäufern ist groß. [sic!] Ebenso groß ist unser Bedarf an motivierten Mitarbeitern. Wenn Sie engagiert und ehrgeizig sind, dann verwirklichen Sie gemeinsam mit uns Ihre Ziele und die Ziele unserer Kunden. [sic!] Wir bieten Ihnen eine Möglichkeit zusammen mit uns erfolgreich tätig zu sein. Uns ist auch nicht wichtig, ob Sie studiert haben oder nicht. Bei uns zählt nur, was Sie leisten. [sic!]

Die Absender sind eine echt jetzt total riesen große Firma, die unglücklicherweise keinen Wert darauf legt, ihre Firmierung auch nur zu erwähnen. Sie schreiben allerlei Bullshit in diese Spam, der nur beim Lesen als Bullshit bemerkt werden kann. Zum Beispiel, dass es eine riesengroße Nachfrage nach Testeinkäufern gibt, die sich aber seltsamerweise niemals in den Stellenangeboten der Tageszeitungen bemerkbar macht und die auch nicht dazu führt, dass man so einen tollen „Job“ von der Bundesagentur für Arbeit vermittelt bekäme. Stattdessen gibts diesen „Job“ nur über kriminelle und asoziale Spam mit gefälschtem Absender, und diese Absender nehmen anscheinend jeden, der glaubt, dass er beim Einkaufen etwas leistet und seine Ziele zusammen mit den Zielen der Kunden einer unbenannten Unternehmung verwirklicht.

Sie sprechen gut Deutsch, haben eine gute Auffassungsgabe, sind mind. 18 Jahre alt, zuverlässig, ehrlich und pünktlich? Dann sind Sie bei uns genau richtig!

Wenn sie einen deutschen Pass haben oder so lange in Deutschland leben, dass sie völlig unverdächtig sind, wenn sie darüber hinaus geschäftsfähig sind und auch ansonsten keinen Verdacht erregen, reicht das schon für diese Verbrecher. Denn bei den meist osteuropäischen Mitgliedern dieser Banden würde jeder Verkäufer sofort vorsichtig, wenn sie wertvolle Güter kaufen wollten und nicht bar bezahlten.

Aber ein bisschen was können muss man denn doch, zum Beispiel muss man mindestens auf grundlegendem Level…

Voraussetzungen die Sie erfüllen sollten:

- Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit [doppelt gemoppelt, hatten wir oben]
– gute Auffassungs- und Beobachtungsgabe [doppelt gemoppelt, hatten wir oben]
– Spaß am Bewerten von Serviceleistungen und Produkten
– gute deutsche Sprachkenntnisse [doppelt gemoppelt, hatten wir oben]
– Computergrundkenntnisse (Microsoft Windows, Microsoft Word, Drucken, Scannen)

…unter Microsoft Windows drucken können, was eine letzte echte Herausforderung in dieser Welt ist. :mrgreen:

Benutzer anderer Betriebssysteme haben meist zu viel Verstand und sind deshalb für diese Halunken uninteressant.

Was wir Ihnen bieten:

- abwechslungsreiche Tätigkeit
– flexible Arbeitszeiten auch in Teilzeit
– Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld
– fortlaufendes Training durch verschiedene Aufgaben

Dafür kriegt man aber auch das total tolle Training durch verschiedenste Aufgaben geboten, muss man doch alle jene ständig wechselnden, völlig zusammenhanglosen Geschäftsvorgänge über seinen eigenen Namen und sein eigenes Konto laufen lassen, die am Ende nur eines gemeinsam haben: Das die Waren weg sind und nicht bezahlt wurden. Und dass der „Testeinkäufer“ zusammen mit dem betrogenen Händler auf einem erheblichen Schaden sitzen bleibt.

Die Stellen sind ab sofort frei.

Dabei werden natürlich immer wieder neue Stellen frei. Die Kripo schläft schließlich nicht.

Der Verdienst beträgt ab 2000 Euro monatlich (Brutto). Sie können die Tätigkeit gerne auch als Zweitberuf ausüben. Für Rentner sind die Stellen besonders gut geeignet. Ein Firmenfahrzeug stellen wir Ihnen auf Wunsch zur Verfügung.

Vom Verdienst hat man nichts, wenn man ihn überhaupt in Geld ausbezahlt bekommt (und nicht etwa nur in Form eines platzenden Schecks). Man haftet mindestens für das Dreißigfache dieses Betrages, denn mit Kleinkram halten sich diese Verbrecher nicht auf. Und weil kaum jemand darauf reinfallen könnte, nehmen diese Mafiosi jeden, auch gern einen wegen seiner Armut bedrängten Rentner ohne Auto. Das „Firmenfahrzeug“ wurde übrigens von einem anderen „Testeinkäufer“ angeschafft.

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, dann freuen wir uns auf Ihre Antwort mit kurzer Bewerbung, diese richten Sie bitte mit aktuellem Foto und tabellarischem Lebenslauf an unsere Personabteilung per E-Mail: bewerbung (stich) ff (at) mailbox (punkt) gr

Wer dabei gar nicht widerstehen kann, sollte die Mail sofort beantworten. Aber auf keinen Fall, indem er in seinem Mailprogramm auf „Antworten“ klickt, denn die Absenderadresse ist natürlich gefälscht. Stattdessen schön in der Spam herumklicken, wobei diesmal verschiedene Mailadressen zur Auswahl stehen. Ich hatte hier etwa folgende Adressen @mailbox.gr vorliegen:

  • bewerbung-bb
  • bewerbung-cc
  • bewerbung-ee
  • bewerbung-ff
  • bewerbung-hh

Das Schema sollte klar geworden sein, und wenn diese Adressen alle verbrannt sind, denn werden eben welche mit zwei verschiedenen Buchstaben genommen. Natürlich soll man seine „Bewerbungsunterlagen“ an eine anonym eingerichtete, kostenlose Adresse bei einem Freemail-Provider senden, weil „eine der weltweit größten Firmen im Bereich der Bewertung von Kundenservices und Produkten“ nicht einmal einen eigenen Mailserver für die geschäftliche Kommunikation hat. Und wer solche Kleinigkeiten wie verschlüsselte und signierte E-Mail kennt, ist sowieso nicht das richtige Opfer für diese äußerst asozialen Verbrecher.

Wir werden Ihnen spätestens in drei Tagen die Antwort zusenden und ein personalisiertes Arbeitsangebot machen.

Genommen wird jeder.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Und zum Schluss noch einen pseudofreundlichen Dank dafür, dass mir ein paar Minuten meiner Aufmerksamkeit mit dieser kriminellen Nummer geraubt wurden. Oh Mann, fühle ich mich wegen so einer Formel freundlich und menschlich behandelt!

Geht sterben, Spammer, aber so qualvoll, verzweifelt und einsam wie möglich!

Die beliebtesten und exklusivsten Spiele

Mittwoch, 25. Mai 2011

Wie, meint der freundliche gefälschte Absender hier etwa Pacman, Bubble Bobble, Galaga, Time Pilot und Donkey Kong? Nein, er meint…

Verdoppeln Sie Ihre Gewinne im Kings Spin

http://www.super-bingo-game.ru/de/

…einfach nur, dass man sein sauer verdientes Geld bei einem obskuren, nur über Spam bekannt gemachten „Casino“ im Internet mit vom Veranstalter beliebig manipulierbaren „Spielen“ ablegen soll; ein „Casino“, das man natürlich über die Wegwerfseite eines kriminellen Spammers „installieren“ soll, damit dieser auch ja seine Affilate-Groschen für den geworbenen Kunden verdienen kann. Halt der übliche Bullshit-Bingo der Casino-Spammer.

Und wie „exklusiv“ das mal wieder ist… kam nur auf sieben Mailadressen gleichzeitig. 😀

Angriffe auf Computer jetzt kostenlos

Dienstag, 24. Mai 2011

Es empfiehlt sich generell niemals, auf einen Link in einer Spam zu klicken. Es handelt sich immer um die Machwerke von schwer kriminellen Zeitgenossen, die großen Schaden anrichten können.

Zurzeit empfiehlt es sich allerdings gar nicht. Dies gilt vor allem, wenn ihr Computer unter Microsoft Windows läuft. Ein Baukasten zum Ausnutzen von Sicherheitslöchern in Microsoft Windows steht nämlich zurzeit auch solchen Spammern kostenlos zur Verfügung, die nicht einmal Geld für ihre Attacken ausgeben wollen:

Zwei Wochen nachdem der Quellcode des ZeuS-Bots seinen Weg ins Internet gefunden hat, sinkt die Einstiegshürde für Cyberkriminelle weiter: Unbekannte haben nun die Exploit-Packs BlackHole und Impassioned Framework in Umlauf gebracht, die unter Ausnutzung diverser Sicherheitslücken Windows-Systeme mit der eigentlichen Malware wie etwa ZeuS infizieren.

BlackHole zählt zu den professionellsten illegalen Angriffswerkzeugen, die man derzeit auf dem Schwarzmarkt erwerben kann […] Eine Besonderheit von BlackHole ist laut Threatpost das Traffic Direction Script, mit dem man die Opfer in spe abhängig vom eingesetzten Browser und Betriebssystem auf verschiedene Landingpages umleiten kann.

Wer nicht gerade ein unbezwingbares Interesse daran hat, seinen Computer Kriminellen zur Verfügung zu stellen – und damit sein Online-Banking in die Hände dieses Packs zu geben, seinen Internet-Anschluss zu einer Spamschleuder zu machen, diese Canaillen sein Mobiltelefon benutzen zu lassen (es kann über die Synchronisation befallen werden), die Zugangsdaten diverser Accounts von Foren und Web-2.0-Diensten in die Hände von Spammern zu legen oder den Gangstern dabei zu helfen, illegale Dateien aller Art so zu verbreiten, dass die Polizei bei ihm an der Tür klingelt und den Computer beschlagnahmt – der sollte ab jetzt nicht nur vorsichtig, sondern sogar paranoid sein. Es ist so gut wie sicher, dass der jetzt frei verfügbare Baukasten für Angriffe auf Windows-PCs benutzt werden wird.

Was kann man tun?

Es gelten die „üblichen“ Vorsichtsmaßnahmen:

  1. Niemals in einer Spam herumklicken! Egal, ob es eine Mail, ein Blogkommentar, ein Gästebucheintrag ist, ein Link in einer Twitter-Timeline, ein über Facebook verbreiteter Link oder sonstwas ist. Niemals! Das bisschen befriedigte Neugierde kann den möglichen Schaden nicht aufwägen.
  2. Äußerste Vorsicht auch in der normalen Kommunikation bewahren! Es wird in nächster Zeit vermehrt dazu kommen, dass Web-2.0-Accounts, Forenaccounts und Mailkonten anderer Menschen kompromittiert und von Spammern missbraucht werden. Wann immer irgend etwas an Wortwahl, Inhalt oder Stil auffällig ist, genau so vorsichtig sein wie bei einer sicher erkannten Spam. Dies gilt selbst dann, wenn eine derartige Nachricht mit namentlicher Anrede kommt, denn die Spammer werden in Zukunft vermehrt auf Adressbücher in Handys und Mailprogrammen zugreifen können, und dort steht in der Regel ein Klarname zur Mailadresse assoziiert.
  3. Restriktive Konfiguration der Internet-Software! Nicht jeder Website im Internet das Ausführen von JavaScript und Plugins gestatten, sondern diese Features pauschal verbieten und nur in Ausnahmefällen freischalten. Ein Plugin wie NoScript für Firefox ist eine große Hilfe, solche Einstellungen komfortabel nach Bedarf vorzunehmen. Immer daran denken: Mit dem Freischalten von JavaScript und Plugins gestattet man einer anderen (möglicherweise sogar ohne Wissen ihres Betreibers von Kriminellen kompromittierten) Website das Ausführen von beliebigem Code auf dem eigenen Computer. Eine Website, die einem ohne derartige Privilegien nichts zu sagen hat, wird in aller Regel auch mit derartigen Privilegien nichts zu sagen haben.
  4. Nur aktuelle Internet-Software verwenden! Egal, ob es ein Mailclient, ein IM-Programm, ein Browser oder sonstwas ist – immer Updates durchführen. Außerordentlich viele Angriffe erfolgen auf bekannte Fehler in der Internet-Software. Den Adobe-Reader muss man, weil er oft in Form eines Plugins eingebettet wird, ebenfalls als Internet-Software betrachten, und er hat vor allem wegen seiner eher weniger genutzten Möglichkeiten¹ eine inzwischen bemerkenswerte Sicherheitsgeschichte. Leider kann man ihn nicht so restriktiv konfigurieren wie einen Browser, deshalb ist es um so wichtiger, dass der Browser standardmäßig einer Website nicht das Einbetten von Plugins gestattet.
  5. Nach Möglichkeit niemals Microsoft Windows im Internet verwenden! Es handelt sich immer noch um das Lieblings-Betriebssystem der Internet-Kriminellen, und die Mehrzahl der Angriffe richten sich auf Schwachstellen in Windows. Der Versuch, ein Windows durch so genannte „personal firewalls“ und Virenscanner „sicher“ zu machen, führt vor allem zu eingebildeter Sicherheit, die zur Sorglosigkeit anreizen kann und deshalb sehr gefährlich ist. Es gibt verschiedene Linux-Distributionen, die sich direkt von einem Speicherstick booten lassen, es ist aber auch möglich, ein Linux in einer virtuellen Maschine unter Windows laufen zu lassen. In einer solchen Umgebung ist die Benutzung des Internet zwar nicht sicher, aber deutlich sicherer. Und es kostet nichts.
  6. Auch Google-Suchergebnissen gegenüber misstrauisch bleiben! Googles Ranking – das, was letztlich zur Sortierung der präsentierten Ergebnisse führt – ist manipulierbar und wird zunehmend manipuliert. Bei einigen Suchbegriffen – vor allem zu Markennamen und zu Termini aus dem sexuellen Bedeutungskreis – ist die Google-Suche bereits jetzt so gut wie unbrauchbar für jeden, der richtige Informationen (und keine Werbung von oft schäbigen oder fragwürdigen Vermarktern) sucht. Auch Kriminelle werden alles dafür tun, Einfluss auf Google zu nehmen, weil sie wissen, dass viele Menschen den Google-Suchergebnissen mit großem Vertrauen gegenübertreten.
  7. Und generell: Niemals auf Software verlassen, die mühelose Sicherheit verspricht! Keine Software kann den aufmerksamen Verstand bei der Nutzung des Internet ersetzen. Immer aufmerksam bleiben! Wenn einer das Blaue vom Himmel verspricht – etwa, dass man mühelos zu Geld oder wertvollen Gütern kommen könne – ist er ein Betrüger. Immer. Nicht nur im Internet. Was so ein Halunke im Internet anbietet, sollte allerdings gemieden oder nur mit der Kneifzange angefasst werden. Wenn einer obskure Zusatzdienste zu irgendwelchen Web-2.0-Angeboten verheißt – vor allem Facebook ist bei dieser Art Schwindel der Spammer sehr beliebt; vermutlich, weil dort die Mehrzahl der Menschen unkritisch genug für derartige Maschen ist, noch unkritischer als die meisten Twitter-Nutzer – ist das ebenfalls mit äußerster Vorsicht zu behandeln. Besonders, wenn dabei obskure Codezeilen in die Adressleiste des Browsers eingegeben werden sollen oder Software zum Download angeboten wird. Generell bedeutet jede Form der Software aus dem Internet, dass man einem unbekannten Gegenüber das Privileg einräumt, Code auf dem eigenen Rechner auszuführen, deshalb sollte großer Wert auf vertrauenswürdige Quellen für die Software gelegt werden. Spammer, kontextlose Links in Foren und Blogkommentaren und obskure Warez-Sites sind niemals vertrauenswürdig. Die Software-Verzeichnisse der großen Zeitschriften schon eher. Ich empfehle übrigens das Software-Verzeichnis von Heise Online. Vor jedem Klick kurz nachdenken ist ein besserer Schutz als jeder so genannte Sicherheitssoftware. Die so genannte Sicherheitssoftware aber hinkt den aktuellen Angriffen der Kriminellen im Internet immer ein paar Tage hinterher, sie bietet nur einen unvollständigen Schutz, der im besten Fall als Ergänzung zur vernünftigen Nutzung des Internet dienen kann.

Dass derartige Vorsichtsmaßnahmen auch dann wärmstens zu empfehlen sind, wenn es gerade nicht „brennt“, brauche ich hoffentlich nicht weiter zu erwähnen.

¹Ich werde nie verstehen, wozu zum schwefelkackenden Höllenhund ein druckbares Dokument eine Art JavaScript benötigt. Oder eingebettete Animationen. Oder Plugins. Das ist reiner Bullshit, was Adobe sich ausgedacht hat, ein Versuch, die „Weltherrschaft durch Software“ anzutreten. Dieser Bullshit hat riesige Schäden verursacht, weil immer noch viele Menschen glauben, ein PDF sei sicher. Es ist nicht sicher – außer, man betrachtet oder druckt es in alternativen Programmen, die nicht von Adobe kommen und nicht mit so viel Bullshit überfrachtet sind.. Dass diese Programme oft nicht nur sicherer, sondern auch schneller und schlanker sind, ist dabei ein erfreulicher Nebeneffekt. Es gilt übrigens die Faustregel: Je komplexer eine Software ist, desto unsicherer ist sie.

SEO-Spamsau: escort24h.de

Dienstag, 24. Mai 2011

Die grunzende SEO-Kommentarspamsau des Tages: www.escort24h.de

Der recht bordellfreie Fleischmarkt in München liefert ja allerlei andere Modelle für den Handel mit warmem Frauenfleisch, aber das heißt noch lange nicht, dass ein solches Angebot nicht ein Ladenhüter bliebt. Die Betreiber der nicht empfehlenswerten Website www (punkt) escort24h (punkt) de scheinen ihre Damen jedenfalls nur loszuwerden, wenn das Angebot auch über handgeschriebene SEO-Spam in Blogkommentaren bekannt gemacht wird, und so verfasste ein billiger und williger Zuarbeiter dieser Leute unter beträchtlicher Merkbefreiung ausgerechnet hier in Unser täglich Spam den folgenden „Kommentar“.

Autor: Escort München (IP-Adresse ist mir bekannt)
URL: http (doppelpunkt doppelslash) www (punkt) escort24h (punkt) de.

This might become your most amazing writing yet!

http://www.escort24h.de

Auf der nicht empfehlenswerten Website dieses Anbieters, der mutmaßlich ob seines „Geschäftsmodells“ zu der Auffassung gelangt ist, dass sich ohne Spam wohl niemand für seine Website interessieren würde, gibt es angeblich… ähm… Leihfrauen. Oder, um es mit der Startseite dieses durch SEO-Kommentarspam nach vorne gebrachten Machwerkes zu sagen:

Sie suchen pure Erotik in München? Wir bieten ihnen einen Begleitservice, Escort und Hostess service [sic!] in München und Umgebung. Unsere Damen verwöhnen Sie gerne, begleiten Sie aber auch zu Geschäfstreffen, wichtigen Anlässen oder auch zu einem netten Abendessen. Sie suchen ein Call Girl? Bei uns werden Siesicher [sic!] fündig. Bei uns können Sie rund um die Uhr, 24h am Tag [sic! Komma fehlt!] den Escort Service in Anspruch nehmen. Unsere Damen stehen ihnen dabei gerne zur verfügung [sic!]. Suchen Sie sich einfach eine unserer Damen aus und melden Sie sich bei uns. Wir finden bestimmt ein passendes Angebot für Sie. Unsere Damen können Seriös [sic!], aber auch ganz schön heiß sein. Melden Sie sich bei uns, wir freuen uns auf Sie.

Nun, der Spambeauftrage dieser Anbieter scheint ja sein Werk ganz gut getan zu haben – vielleicht wäre es aber auch hilfreich gewesen, wenn vorher der Duden-Beauftragte mal einen Blick auf die fragwürdigen Zeilen in der Startseite geworfen hätte – fünf Fehler in einem derart kurzen Absatz sind selbst für Internetverhältnisse schon ein bisserl deppert und runden den bereits durch die Spamwerbung erweckten, äußerst unseriösen Eindruck harmonisch ab. Auch beim Blick in die Quelltexte der wenig empfehlenswerten Website entsteht ein starker Eindruck von „Wir machen uns keine Mühe, stümpern rasch etwas mit einem Joomla-CMS hin und zocken die gläubigen Idioten ab“, was zum Beispiel zu dieser JavaScript-Anweisung führte:

var texte=new Array("Hallo",
"Dies ist ein Test",
"Blubber");

Was man bei diesem Anbieter mit dem extratollen Impressum für sein Geld kriegt, sollte besser niemand ausprobieren. Mühe mag er sich jedenfalls nicht geben, nicht einmal auf seiner eigenen, vorgeblich gewerblichen Homepage.

Ich werde mir auch in Zukunft immer wieder einmal einen dieser „Kommentatoren“ rauspicken, die mit verlinkten Keywords die Indizes der Suchmaschinen beeinflussen wollen, auf dass die Menschen nicht mehr das finden, was sie suchen, sondern das, was die SEO-Kommentarspammer sie finden lassen wollen. Diese „Kommentare“ sind reine Spam, ein asozialer, widerwärtiger und böser Missbrauch von Kommunikationskanälen auf Kosten vieler anderer Menschen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Formen der Spam steht hier jedoch ein Verursacher mit Sicherheit fest – eben der Betreiber der so „hochgebrachten“ Website. Es kann sich auch nicht um Sabotage durch den Mitbewerb handeln, denn niemand kann ein Interesse daran haben, dass sein Konkurrent einen Vorteil am Markt erlangt. Deshalb werde ich diese Websites, die ganz sicher von Leuten betrieben werden, die selbst spammen oder Spam bei anderen Leuten in Auftrag geben, hier immer wieder unter Namensnennung, aber ohne Link erwähnen und als Spammer brandmarken. Wenn sie eine gewerbliche Website betreiben und eine solche „lobende Erwähnung“ nicht wünschen, kann ich ihnen nur empfehlen, auf das gleichermaßen asoziale wie illegale Werbemittel der Spam zu verzichten. Sie könnten es ja mal mit Inhalten versuchen, die auch Leser anziehen.