Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Webbrowser“

Firefox!

Dienstag, 16. November 2021

Der Firefox-Browser der Mozilla-Foundation beglückt jetzt manchmal seine Leser beim Start mit einer unverlangten Reklameseite für andere Produkte der Mozilla-Foundation:

Screenshot eines frisch gestarteten Firefox-Browsers, der Reklame für den VPN-Dienst Mozilla VPN anzeigt.

Diese überrumpelnde und spamartige Reklame – oder, um es mit dem intelligenzverachtenden PR-Schönsprech der Mozilla-Foundation zu sagen: Diese Willkommensseite (Archivversion)¹ – die übrigens zu jedem beliebigen Zeitpunkt nach aus Anwendersicht undurchsichtigen Kriterien erscheinen kann, steht leider in einer langen Firefox-Tradition der Gängelung von Nutzern und Missachtung ihrer Bedürfnisse. Ja, der eben von mir verlinkte Text ist sieben Jahre alt. Und da ging es schon ein paar Jahre. Geändert hat sich seitdem nichts, sondern ganz im Gegenteil. Vermutlich fragen sie sich in der Mozilla Foundation inzwischen jeden Tag, warum kaum noch jemand ihren tollen Browser nutzt, und dann bauen sie einfach die nächste derartige Beglückungsidee ein, trinken gemeinsam einen Eimer Lack und klopfen sich gegenseitig auf die Schulter für ihre grandiose Idee.

Wenn ich persönlich nach einem VPN-Anbieter suchen würde, käme Mozilla VPN nach dieser überrumpelnden, spamartigen Reklame für mich nicht mehr in Frage.

¹Dort steht übrigens auch, wie man diese Beglückungsidee abstellt.

Neu und super: Browser-Addon-Spam

Dienstag, 15. November 2016

Hier geht es nicht um eine Spam, sondern um einen Artikel bei Heise Online, dessen Lektüre ich dringend empfehle:

Einige beliebte Browser-Erweiterungen werden offenbar zur Verbreitung dubioser Werbeanzeigen missbraucht. Betroffen sind laut dem Web-Entwickler Chris White die Erweiterungen Live HTTP Headers, Inject jQuery, W3Schools Hider und HTTP Headers. Möglicherweise gibt es weitere, die bislang noch nicht entdeckt wurden

Die destruktive „Fantasie“ von Spammern, Menschen an den unerwartesten Stellen mit asozialer Spam zu belästigen, kennt nun einmal kein Ende – in diesem Fall wurden einige populäre Addons für den Webbrowser „Chrome“ in Spamschleudern umgebaut, welche die Spam in sämtliche aufgerufenen Seiten integriert haben. Aus Benutzersicht sah das so aus, als handele es sich hier um „normale Werbebanner“ innerhalb der besuchten Websites.

Gegen diese relativ neue Form der Spam gibt es nur ein Mittel: Aufmerksamkeit. Keine Addons verwenden, wenn man nicht genau weiß, zu welchem Zweck diese Addons dienen und welchen Nutzen man davon haben soll! Nicht mehr benötigte Addons wieder löschen! Keine unnötigen Experimente mit Addons! Wenn der Browser sich sonderbar verhält, alle Addons deaktivieren, danach jedes Addon einzeln aktivieren und schauen, welches der Addons für das sonderbare Verhalten verantwortlich sein könnte, um dieses zu deinstallieren (und nach Möglichkeit andere Menschen gut begründet und mit einer Beschreibung der eigenen Beobachtungen davor zu warnen, um spambasierten Geschäftsmodellen so schnell wie möglich den Strom abzustellen)!

Und nein, es handelt sich nicht um ein Problem des Chrome-Browsers; derartige Addon-Spam kann auf jedem modernen Browser auftreten. Auf dem Firefox ist vor einigen Tagen das Addon „Web of Trust“ in Verruf geraten, weil es sich offenbar um einen Trojaner handelt, der seinen Nutzer überwacht und trackt. Die mit diesem Trojaner gewonnenen Überwachungsdaten wurden an jeden verkauft, der es sich leisten konnte, den Preis dafür zu zahlen. Angesichts der Tatsache, dass „Web of Trust“ als Addon gegen kriminelle Machenschaften und zur Erhöhung der Computersicherheit angepriesen wurde, handelt es sich um ein ausgesprochen niederträchtiges und verachtenswertes Geschäftsmodell. Aber es macht klar, dass es bei keinem Addon eine Garantie dafür gibt, dass es „sauber“ ist. Der einzige Schutz besteht darin, so wenig Addons wie möglich zu verwenden und aufmerksam zu bleiben.

Es gibt nun einmal keinen möglichen Spamkanal, den Spammer nicht irgendwann nutzen werden. Dazu gehören leider auch die Addon-Schnittstellen der populären Browser. Spammer spammen. Und das, was mit derartiger Spam transportiert wird, ist immer gefährlich.