Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


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@PrizeBoost76106 – Zwitschernder Betrüger…

Dienstag, 23. September 2014

Twitterspammer's Hall of Shame: @PrizeBoost76106

In die „Hall of Shame“ kommen nur die ganz Harten. Die, bei denen sich der mutige Einsatz von Technik und das Streben nach gestalterischer Exzellenz mit gnadenloser Dummheit paart. Die, bei denen die Worte erst einmal Luft holen müssen, ehe sie das Gesehene beschreiben können. Wenn du hier landen willst, Spammer, dann würde eine Lobotomie nicht viel an dir verändern…

Da hat sich ein Verbrecher gefragt: Wie können wir die Twitter-Nutzer mal abzocken. Und dann kam ihm plötzlich die Idee, es einfach so zu machen wie die Vorschussbetrüger. Einfach Spamtweets als Antworten auf irgendwelche Tweets rauspusten…

Tweet von @goebelmasse: Betreff einer Spammail: I am very bored, let's talk... für Leute, die Kommunikation von Inhalten emanzipieren -- Antworttweet von @PrizeBoost76106: You earned 1 ticket to our $50k contest (for real!). Click our linky & use pass 2198 to redeem.

…scheißegal, ob die Sprache passt oder nicht. Und in diese Spamtweets reinschreiben, dass der Empfänger dieser gnadenreichen Antwort jetzt echt, total wahr und wirklich die ganz dicke Chance hat, 500 grüne Lappen mit Benjamin Franklin vorne drauf zu gewinnen. Frisch vom Geldbaum gepflückt. Alles, was man tun muss, um an das Geld zu kommen…

Screenshot vom Kurzprofil des Twitterspammers mit der Aufforderung: NOTICE TO WINNERS: A unique prize code is needed 2 enter our private contest. Click the link below -- gefolgt von einem Link, der unnötigerweise über bit.ly maskiert wurde.

…ist, einen über bit.ly maskierten Link eines Spammers zu klicken, um eine Website eines Spammers zu besuchen, auf der man dann eine Ziffernfolge eingibt.

Ich habe die für mich recht frische Twitter-Betrugsnummer jetzt nicht bis zum bitteren Ende durchprobiert, aber als nächstes kommt… nach einer schier endlosen Kaskade von Weiterleitungen… auf einer Webseite in der Domain freelotto (punkt) com der Hinweis, dass ich gewonnen habe.

Screenshot der betrügerischen Website mit der Gewinnmitteilung

Ich bin ja sowas von glücklich! Niemals hätte ich das erwartet. Ich hätte geglaubt, dass ein Krimineller mir einfach sagt, dass ich leider eine Niete gezogen habe und mir mehr Glück beim nächsten Mal wünscht. Spammer sind die dollsten Lotterieveranstalter, bei denen verliere ich niemals! :mrgreen:

Es ist zwar nicht mehr von möglichen 50.000 US-Dollar die Rede, aber von einem garantierten Gewinn. Alles, was noch fehlt, ist ein kleiner Datenstriptease mit bereits genügend Angaben, um einen kriminellen Identitätsmissbrauch zu machen. (Wenns um die Übersendung von Geld geht, werden mit Sicherheit noch weitere Angaben nachgefordert.) Auf einer obskuren Seite, die durch Spam auf Twitter verbreitet wird. Was kann da schon schiefgehen. Der asoziale Spammer verspricht doch extra mit heiligem Spammerehrenwort, dass die E-Mail-Adresse niemals weitergegeben wird, genau so, wie er zuvor versprochen hat, dass ich wirklich gewonnen habe. Und jetzt stehe ich vor meinem Gewinn, zugesagt auf einer tollen Website…

Für alles weitere verweise ich mal auf die Reputation, die sich diese tolle Website im „Web of Trust“ erworben hat. Kurz zusammengefasst: Betrug, Spam, Phishing, Schadsoftware und unerwünschte Werbung; vorangetrieben mit irreführendem Marketing und natürlich mit Spam, Spam, Spam auf allen nur denkbaren Kanälen. Oder, um es mit CatSwipe zu sagen:

Stiehlt Geld, versendet tonnenweise Spam an dich, erzählt dir, dass du Millionen von Dollar gewonnen hast, aber du musst denen immer erstmal Geld senden, um es zu kriegen

Der hier vorgestellte Enthirnungsrest von Twitterspammer hat seine Spam übrigens als Affiliate-Geschäft betrieben, und vermutlich auf sehr viel mehr Kanälen als diesem einen. Die Ziffernfolge hinter der Twitter-ID macht ja schon deutlich, wie viele Accounts möglicherweise angelegt wurden.

Herzlichen Glückwunsch, fordern Sie Ihren Gewinne an!

Sonntag, 15. Juli 2012

Sparen Sie jeden Tag.
Um diese Nachricht zu lesen, klicken Sie auf diese Website. [sic!]
Speichern Sie news (at) news (punkt) meec0 (punkt) com in Ihrem Adressbuch.

Klicken sie nicht in einer Spammail herum, sondern auf diese Website! Klick in eine Mail, um in eine Website zu klicken! Gehts noch doofer, Spammer?! Man könnte denken, du liest hier und andernorts mit und willst irgendwie auf die Warnung reagieren, in eine Spam zu klicken – aber wenn man so hirnverbrannt ist, wie du es bist, hilft alles Lesen nicht mehr viel.

Wer wirklich die Absenderadresse eines Spammers in sein Adressbuch übernimmt, einfach nur, damit der Müll nicht immer im Spamfilter hängen bleibt, ist nicht mehr zu retten.

Holen Sie sich heute Ihre € 5 GRATIS und gewinnen Sie bis zu €1.000.000 sofort!

GLÜCKWUNSCH! SIE HABEN € 5 GRATIS GEWONNEN!

Ich fühle vor lauter Freude einen unwiderstehlichen Hüpfzwang! :mrgreen:

Nett übrigens, dass „gewonnenes“ Geld „gratis“ ist. Und ich dachte schon, man muss seinen „Gewinn“ irgendwo einzahlen, um ihn dann abzuholen. Aber nein…

Holen Sie sich heute Ihre € 5 GRATIS (keine Einzahlung erforderlich) und gewinnen Sie bis zu €1.000.000 sofort!

…es ist gar keine Einzahlung erforderlich. Toll! Und eine ganze Million Euro bekommt man gleich hinterhergeschmissen, wenn man nur auf einen doofen Link klickt, an dem übrigens eine eindeutige ID rangeklatscht wurde, dass die Spammer auch erfahren, dass die Spam ankommt, gelesen wird und dass der Empfänger so doof ist, auf die Links zu klicken. Fast dem gleichen Zweck dient das unsichtbare GIF in der Mail, das ebenfalls eine ID an den Server news (punkt) meec0 (punkt) com zurückfunkt, so dass die Spammer auch erfahren, dass der Dreck gelesen wird, wenn man nicht irgendwo herumklickt. Die angepriesenen Millionengewinne und die fünf Euro gratis sind nur so etwas wie der Wurm an einem Angelhaken – wer anbeißt, wird gefressen. Der soll dann das hier tun:

  1. Besuchen Sie www (punkt) PrimeScratchCards (punkt) com
  2. Klicken Sie JETZT SPIELEN an
  3. Registrieren Sie sich mit einem neuen Konto
  4. Spielen Sie mit € 5 GRATIS

Übrigens in dieser Anleitung für ganz Doofe – damit man auch gleich merkt, wie doof die „Zielgruppe“ dieser kriminellen Spammer ist – ohne jeden Link. Schließlich soll man lieber auf das „Klickmichhier“ klicken, das eine ID an den Server funkt, über eine Weiterleitung läuft und ganz nebenbei eine Affiliate-ID der Spammer übertragen kann.

Prime ScratchCards bringt Ihnen fantastische Spiele direkt ins Haus. Wir bieten einige der größten Boni und Promotionsangebote, die es im Internet gibt. Klicken Sie hier, um gleich mitzumachen!

JETZT SPIELEN

Wie üblich ist es das beste Angebot im ganzen bekannten Universum; ja, so überwältigend toll, dass es der illegalen Spamreklame bedarf, weil sich sonst kein Mensch dafür interessieren würde. Das ist doch eine klare Empfehlung, solchen Anpreisungen die angemessene Glaubwürdigkeit zu schenken… :mrgreen:

Sie bekommen diese Nachricht, weil Sie in der Datenbank von Meine Ersparnisse eingetragen sind.
Um sich aus dem Newsletter auszutragen, klicken Sie hier.

Sie bekommen diese Spam ohne jeden Grund. Sie wurde automatisch erstellt und kommt ohne Anrede und Grußformel. Wir haben keine verdammte Ahnung, wer sie überhaupt sind.

Ihre Dummspammer

Erfolgreich teilgenommen !

Mittwoch, 16. Februar 2011

Ich lobe ja wirklich ungern einen Spammer, aber dieser hier hat zumindest eine recht gute Spam geschrieben, die leider viele Menschen zu Opfern machen wird. Auch glänzt dieses Stück Spam durch eine interessante Variation des Themas „Vorschussbetrug“.

Absender ist angeblich ein „Reisebüro Time 4 Travel“ – es gibt übrigens auch ein echtes Reisebüro mit dieser Firmierung, dessen Reputation von diesen gierigen Halunken einfach in den Dreck gezogen wird, denn Spammer sind nun einmal asoziale Verbrecher [Dank an Heike Nordeweit]. Versendet wurde die mir vorliegende Mail über die IP-Adresse 80.187.107.140, die angegebene Absenderadresse lautet time4travel (at) t-online (punkt) de. Etwas sinnlos wurde diese Adresse auch in den Reply-To-Header eingetragen, als ob eine Mail beim Beantworten nicht standardmäßig an die Absenderadresse zurückginge. Vermutlich haben die kecken Spammer auf der anderen Seite solche Feinheiten ihres Spamskriptes nicht verstanden. Die Mehrzahl der Empfänger wird ja auch keinen Verdacht schöpfen.

Der Empfänger ist nicht als Bcc: aufgeführt. Hier übernimmt also nicht der Mailserver die Verteilung der Spam, sondern für jeden einzelnen Empfänger geht eine eigene Mail heraus.

Alles in allem gibt diese Mail einem Spamfilter nur wenig Anlass, sie auszufiltern. Diese Menschen wissen also, wie man durchkommt – und sie wollen damit ihr „Geschäft“ machen. Köder für den Betrug ist einmal mehr ein ominöser Gewinn bei einem Spiel, an dem man niemals teilnehmen muss, um zu gewinnen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hallo Empfänger(in), ich weiß nichts über dich, nicht einmal wie du heißt.

hiermit möchten wir Ihnen miteilen das Sie mit Ihrer e-Mail Adresse ausgelost worden sind und eine exklusive Türkei Wellness Reise gewonnen haben.

Und dabei bist du doch „ausgelost“ worden. Oder genauer: Deine E-Mail-Adresse ist ausgelost worden. Wie es dazu kommen konnte, dass deine E-Mail-Adresse ausgelost werden konnte und wie deine E-Mail-Adresse uns überhaupt bekannt wurde, sagen wir dir nicht. Wir machen einfach wertvolle Geschenke an irgendwelche Unbekannten. Die brauchen dafür keine unserer Werbeaktionen mitzumachen, an keinem Preisausschreiben teilzunehmen und auch nicht unsere Kunden zu sein. Wir sagen denen einfach, dass sie gewonnen haben. Und damit das nicht zu werbewirksam wird, legen wir auch keinen Link irgendwo hin, der über dieses Preisausschreiben aufklärt. Nein, wir sagen dir nicht einmal, wer oder was wir sind. Wir wollen dich einfach nur gierig machen, indem wir die ein hübsches orientalisches Märchen erzählen:

Ihre 8 tägige Wellness/Badereise in die Türkei für 4 Personen hat einen Wert von 1196,– EUR,
exclusiv der Buchungsgebühr und Kerosinzuschlag / Pax Tax.

Folgende Leistungen sind in Ihrem Preis enthalten:

- Flug mit renommierten Fluggesellschaft nach Antalya und zurück
– 20 Kg Freigepäck
– Verpflegung an Bord
– Transfers Flughafen Antalya – Hotel – Flughafen
– Begleitung eines deutschsprachigen Reiseleiters [sic!] während des gesamten Aufenthaltes
– Begrüßungs Getränk [sic!] bei der Ankunft in Ihrem Hotel
– 4 Übernachtungen im 5 Sterne Hotel in der Region Belek
– 1 Übernachtung in einem Thermal Hotel
– 2 Übernachtungen im 5 Sterne Hotel in der Region Kemer
– Inklusive Frühstück
– Inklusive Nutzung des Türkischen Bades
– Inklusive Nutzung des Thermal Bades
– Inklusive Nutzung des Sauna
– Inklusive Nutzung des Dampfbad [sic!]
– Inklusive Nutzung des Hallenbad [sic!]
– Inklusive Nutzung des Fitnessraum [sic!]
– Moderne klimatisierte Reisebusse
– Reisepreissicherungsschein

Hey, das klingt doch so richtig gut, und dass des Genitives garstige Gemeinheiten sich hier nicht in der richtigen Endungen Auswahl niederschlugen, fällt ebensowenig auf wie das Deppen Leer Zeichen in „Begrüßungs Getränk“. Immerhin hat der Autor dieser Zeilen mehr als nur rudimentäre Kenntnisse der deutschen Sprache, und das ist in der Spam wirklich nicht selbstverständlich. Wie gesagt, es ist gut möglich, dass diese Spam sehr viele Opfer findet, die dann…

Ihre Gewinnnummer: MSI14211
Gewinnbestätigung unter: www.timee4travel.net

…auf den angegebenen Link herumklicken und dort ihre „Gewinnnummer“ eingeben. Vermutlich ist es völlig gleichgültig, welche Nummer eingegeben wird – aber es wird sich mit der Angabe einer Menge weiterer Daten verbinden. [Ich habe gerade keine Lust, mir anzuschauen, was die Spammer da gebastelt haben.] Das ermöglicht schon einmal einen heiteren Adresshandel, denn Listen von Mailadressen zusammen mit Realnamen und vielleicht sogar einer Anschrift sind ja sehr wertvoll auf dem Markt – ja, auch diese Spam wäre sehr viel überzeugender, wenn sie mit einer richtigen Anrede gekommen wäre. Das datenmäßige Freimachen vor einem kriminellen Spammer wird vermutlich auch dazu führen, dass noch weitere Mails dieses „Reisebüros“ kommen, und leider wird wohl doch die eine oder andere finanzielle Vorleistung der „Gewinner“ fällig werden. Der Gewinn ist ja „exklusiv“ einiger Zusatzkosten, sage keiner, das hätten die nicht gleich gesagt. Nur die Reise, die wirds nicht geben. Jedenfalls nicht so, wie es sich jemand nach dem Lesen der Spam vorstellen könnte. Denn kriminelle Spammer leben nicht vom Geben, sondern vom Nehmen.

Bei Fragen zu Ihrer Reise wenden Sie sich bitte direkt an das Reisebüro

Bei weiteren Fragen wenden sie sich bitte an ein Reisebüro, dass seine Firmierung die ganze Zeit durchgehend verschweigt. Aber dazu bitte nicht die Mail beantworten, denn der Absender ist gefälscht. Und machen sie schnell mit ihrem Datenstriptease, denn sonst…

Bitte melden Sie Ihren Gewinn bis zum 21.2.11 an.

…verfällt der schöne Gewinn einfach so.

Bis zu dem Tag [sic!] nicht angemeldete Gewinne werden neu verlost.

Es wäre ja zu schade, wenn jemand anders in diesen Genuss käme. Natürlich gibt es sehr viele von diesen Reisen.

Mit freundlichen Grüßen

ichaela Kleinhens [sic!]
Reisbureau [sic!]

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Internetbetrüger mit Vornamensbuchstabenschwund, der irgendwo in einem Reis-Büro sitzt.

Nachtrag: Ich habe die Seite mal archiviert – es handelt sich natürlich spamtypisch um eine Weiterleitung auf die eigentliche Website, damit die Spamfilter auch nicht so schnell lernen. Alle Links sind indirekt gesetzt. Hier die Startseite mit dem unvermeidlichen Datenstriptease und der kleinen Androhung, dass die IP-Adresse mitgespeichert wird, die AGB, denen man zustimmen muss, wenn man seine angeblich „gewonnene“ Reise auf der Website „bucht“, die Beschreibung des Reiseverlaufes, in der von Kosten die Rede ist, und unter der Beschreibung der Leistungen (von einem Gewinn ist längst keine Rede mehr) kann man sich mal anschauen, wie unten in kleiner Schrift Zusatzkosten in eher intransparenter Weise versteckt werden. Außerdem ist die Teilnahme an einigen Veranstaltungen Pflicht, ich würde darauf wetten, dass dabei weitere Kosten entstehen. Na, klingt das nach einem tollen Gewinn? Ich hatte mich tatsächlich erst einmal über die wirkliche Motivation der Spam getäuscht.

Nachtrag Zwei: Was die kostenlose Reise wirklich kostet, sollte man vielleicht vorher lesen. Und der Fehler mit der Einschätzung ist auch schon anderen passiert, so taucht diese Mail auch im Scambaiter-Forum auf – inhaltlich sehr ähnlich, aber aus dem Juni des Jahres 2009. Schade, an mir ist diese Masche bis jetzt vorbeigegangen. Auch dieser 2009er-Eintrag am Forum des Antispam e.V. vermittelt interessante Einblicke.

Wer jetzt immer noch nicht die Finger davon lässt, ist selbst schuld, wenn er sich die Flossen verbrennt.

Kein Scherz

Samstag, 13. Februar 2010

Sie sind unser millionster Besucher Kein Scherz! Dadurch hat sie unser Zufallsgenerator soeben als möglichen Gewinner ausgewählt. MacBook von Apple Hier klicken

Lassen wir einmal dahingestellt sein, was die Zusicherung „Kein Scherz“ hier bedeuten mag – es ist eine dieser Zusicherungen, die nebenbei die Frage aufwerfen, warum sie überhaupt gegeben werden. Dieses bei TwitPic (bewusst nicht verlinkt) eingeblendete Ad verkündet also, dass ich – kein Scherz – der millionste Besucher bin. Eine solche Verkündigung klänge vielleicht ein bisschen glaubhafter, wenn sie mir nicht so häufig eingeblendet würde. Und die Frage, was es denn bedeuten mag, dass ich ein „möglicher Gewinner“ bin, ist auch recht lustig. Wenn ich darauf klicke, komme ich zu einem tollen Gewinnspiel, das von mir die Angabe von allerhand Daten fordert und es wohl gern sähe, dass ich auch dieses Kontrollkästchen neben dem folgenden Text anklicke:

Ich bin einverstanden, dass der Veranstalter, dessen Partner und Sponsoren mich telefonisch/per E-Mail/per SMS/Post über interessante Angebote aus dem jeweiligen Geschäftsbereich informieren. Das Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. Weitere Infos dazu hier. Ich kann auch ohne Einverständnis durch Sendung einer Postkarte mit dem Stichwort „Gewinnspiel“ teilnehmen. Bitte beachten Sie die u.g. AGB / Teilnahmebedingungen.

Natürlich kann ich auch eine Postkarte hinschicken, um an einem unkontrollierten Gewinnspiel mit zweifelhaften Aussichten teilzunehmen, das in einer Weise beworben wird, die man nur als irreführend und unseriös bezeichnen kann. Ich bin mir auf diesem Hintergrund sicher, dass das Geld für das Porto besser angelegt wäre, wenn man es in das nächste Geldspielgerät steckt, denn dort hat man eine gewisse Gewinnaussicht, weil ein allzu offenes Vorenthalten von „möglichen Gewinnen“ eben nachteilhaft für das Geschäft des Aufstellers wäre. Wer das Geld für das Porto sparen will, macht dort also schrittweise seinen fröhlichen Datenstriptease und gibt den Werbern etwas Stoff, mit dem sie ihre Zielgruppe besser ins Fadenkreuz nehmen können.

Leider nützt das auch nicht viel, denn die Chancen auf den zugesagten „möglichen Gewinn“ für den „millionsten Besucher“ der Website sehen sehr düster aus. In kleiner Schrift, hell auf grau, steht der folgende Text im Fußbereich der verlinkten Seite:

Einsendeschluss ist der 31.12.2010, um 24 Uhr. Dieses Gewinnspiel der PLANET49 GmbH wird garantiert durchgeführt.

Diese Aktion läuft also bis zum Ende dieses Jahres. Selbst, wenn das MacBook von Apple wirklich – wer schon mit einer Lüge die Leute auf seine Gewinnspiel-Site führt, dem glaube ich keine „Garantie“ mehr – verlost wird, tritt bei der Auslosung dieses Preises jeder Teilnehmer mit allen anderen Teilnehmern in Konkurrenz, die im Verlaufe eines ganzen Jahres darauf reingefallen sind und fröhlich ihre Daten eingegeben haben, weil sie sich schon als Gewinner gesehen haben. Das dauert also nicht nur ein bisschen, das werden auch recht viele Leute sein, die da ebenfalls nach einem Preis anstehen. Die persönliche Aussicht ist also eher als gering einzuschätzen.

Das soll jetzt aber niemanden davon abhalten, dort seine Daten einzugeben – es fängt harmlos mit dem Namen und der Mailadresse an, und es wird im mehrschrittigen Verfahren denn doch ein bisschen mehr. Wer sich gern mit Reklame zuballern lässt: Immer nur zu.

Dass TwitPic es für seine Finanzierung nötig hat, mit „Partnern“ zusammenzuarbeiten, die eine derart fragwürdige Werbung schalten, ist geeignet, den Ruf von TwitPic nachhaltig zu beschädigen. Denkt mal darüber nach bei TwitPic.

PRIZE WINNING DETAILS

Freitag, 11. September 2009

Was, gewonnen habe ich?

Reference Number: 24-33-79-88-2

Ach nee, auch diesmal diesmal gewinnt wieder nur irgendein…

import random
'-'.join([str(random.randint(1,100)) for i in range(5)])

…Zufallsgenerator. :mrgreen:

LuckyDay Lotto Email Sweepstakes program This is to inform you that your Email Address attached to a Ticket Number (15-21-4-19-27-44) has won the prize Sum of EUR450,000.00 Only ( Euro Only), in an Email Sweepstakes program held on the 8 th of sep 2009.

LuckDay Lotto E-Mail Vorschussbetrug Versuch Dies ist Ihre Information dass Ihre Mailadresse, die irgendwie zu einem Haufen sinnloser Zahlen, die nichts mit den Zahlen da oben zu tun haben, einen Gewinn in Höhe von 450000 Euro abgesaht hat. Unsere tolle Lotterie finanziert sich über das E-Mail-Porto und gefällt sich darin…

Your full Names:
Fax/Telephone:
Age:

…so zu tun, als würde sie irgendwelche völlig unbekannten Menschen beschenken. Wer darauf reinfällt, kommt in richtig persönlichen Kontakt mit uns und wir sorgen dafür, dass er sich als ganz großer Gewinner sieht. Leider ist der Transfer des imaginären Gewinnbetrages nicht ganz so einfach, und deshalb muss unser Opfer ein bisschen in Vorleistung treten. Nachdem der Depp ein paar tausend Euro geblutet hat, brechen wir den Kontakt einfach ab. Leicht verdientes Geld.

Und weil das so leicht verdient ist und der Weltvorrat an Deppen schier unerschöpflich ist, deshalb…

Mr.David Moolman
Tel:+31-647-226-334
Email:reply to chaletsp40 (at) aim.com

…geben wir uns nicht einmal Mühe mit unserem Spamskript. Wenn wir mit gefälschtem Absender schreiben, kann man unsere Drecksmail eben nicht einfach beantworten, indem man auf „Beantworten“ klickt. Richtige Deppen stören sich daran nicht und wundern sich auch nicht, dass wir sechsstellige Eurobeträge über eine kostenlose Mailadresse bei einem Freemail-Provider bewegen, keine Homepage haben, keine Anschrift haben und unsere vorgebliche Lotterie nicht einmal auf eine Kakerlake überzeugend wirken würde. Und stattdessen schreiben wir…

Below are your Winning Datas:
Email Ticket Number 15-21-4-19-27-44
Reference Number: 24-33-79-88-2
Draw Lucky Number:8-17-10-13-37
Batch Number :JKPN44521412,
Serial Number: HMML235524453

…jede Menge völlig sinnloser Zahlen in unsere Dreckstexte. Wir wissen schließlich genau, wie so ein richtiger Depp tickt, wir leben schließlich von diesen Deppen. Der sieht die Zahlen, versteht nicht, wie das mit seiner Mailadresse zusammenhängt, und weil der das nicht versteht, glaubt er es. Genau das gleiche Prinzip, nach dem auch jede Religion funktioniert: was nicht verstanden wird, aber einem irgendwie gefällt, das wird eben geglaubt. Und dann muss der Idiot, der auf uns reinfällt…

Please note All winnings must be claimed not later than 14 days

…nur noch ein bisschen in Eile versetzt werden, damit ja nicht zwischendurch sein Hirn mal durchblutet wird. Wenn die Gier das Denken bestimmt, wundert der sich auch nicht mehr über so ein verwaistes Wort in unseren Zeilen, das entstanden ist, als wir diesen Dreckstext einfach aus den Texten früher erfolgreicher Maschen zusammengeschustert haben.

automatically,

[Das steht da wirklich so!]

Jetzt noch schnell eine Grußformel nebst einem ausgedachten Namen druntergeklatscht, damit der Depp vergisst, dass er nicht einmal angeredet wurde…

Sincerely,
Mrs. Gina Borst

…und fertig ist unser neuer Vorschussbetrug.

Dreißig Minuten leichte Arbeit, und wenn fünf Leute drauf reinfallen, haben wir wieder einen ganz tollen Stundenlohn.