Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Geld ist kein Problem mehr

Mittwoch, 9. Juli 2008, 21:54 Uhr

Einige Verbrecher, die nach Gehilfen für die Geldwäsche suchen, kommen sogar schon völlig ohne Umschweife zur Sache:

Kriege dein Geld!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Suchen Sie nach einer Moeglichkeit, mehr Geld zu verdienen? Wir schlagen Ihnen vor,schnell und leicht so viel Geld zu verdienen, wie Sie wollen. Dafuer brauchen Sie ein Bankkonto und 2-3 Stunden pro Tag. Wir machen eine Ueberweisung auf Ihr Konto, gewoehnlich zirka 3-4 Tausend Euro, Sie heben das Geld ab und ueberweisen es weiter an uns via Western Union. Fuer diese Arbeit bekommen Sie 20% von der Summe, die auf Ihr Konto ueberwiesen wurde.

Oder kurz gesagt: Die wirklichen Empfänger der Phishing- und Betrugsgelder bleiben anonym, während sich die Aufmerksam der polizeilichen Ermittlung auf einen geldgierigen Deppen richtet. Und damit auch ein Depp kapiert, was das mit den 20 Prozent bedeutet, gleich noch ein paar konkrete Zahlen hinterher.

Zum Beispiel ueberweisen wir 5.000 Euro auf Ihr Bankkonto, Sie verdienen 1.000 Euro sofort, sobald das Geld auf Ihrem Konto eingelangt ist.

So kapiert es auch jemand, der damals beim Dreisatzrechnen nicht mitgekommen ist und der deshalb das Prozentzeichen für eine postägyptische Hieroglyphe hält. Und andere Leute werden ja auf ein derart eindeutiges Angebot nicht reinfallen.

Zu guter Letzt noch ein paar Vorschläge der Verbrecher, wie man den Verbrechern die Abschöpfung noch ein bisschen erleichtern kann:

Sie koennen auch mehrere Konten uns zur Verfuegung stellen oder zusammen mit Ihren Freunden arbeiten.

Wer solche „Freunde“ hat, braucht keine Feinde mehr.

Ihr Verdienst haengt nur von Ihren Beduerfnissen und Ihrem Wunsch,zu arbeiten, ab.Um die Arbeit anzufangen, muessen Sie uns die Bankdaten mitteilen, die fuer eine Bankueberweisung notwendig sind: IBAN, BIC/SWIFT, die Adresse der Bank, in der Sie das Konto haben, oder Ihre Adresse (PLZ, Land, Stadt, Strasse, Hausnummer) und Ihre Telefonnummer, unter der Sie erreichbar sind.

Irgendeine weitere Qualifikation als das Abschreiben der Kontonummer und Bankleitzahl ist nicht erforderlich, um so viel Geld zu kriegen, wie man für seine Bedürfnisse eben braucht. Spätestens nach der fünften Transaktion werden die Grundbedürfnisse vielleicht sogar durch den Staat gedeckt, da man eine wirklich gute Chance hat, ein Gefängnis von innen zu sehen. Das ist eben der Unterschied zwischen den anonym bleibenden Verbrechern und den Leuten, die ihren Namen und ihr Konto für die Betrügereien der Spam- und Phishing-Mafia hergeben. Doch selbst, wenn es nur eine Bewährungsstrafe geben sollte, darf jeder Idiot, der darauf reinfällt, den entstandenen Schaden aus seiner eigenen Tasche ersetzen. Nähere Fragen zu diesem trüben Thema wird jede Polizeidienststelle beantworten können.

Falls Sie Interesse fuer unseren Vorschlag haben, dann koennen Sie Fragen an de@getgeld.com stellen.

Und ja nicht die Antworten-Funktion des Mailprogrammes nehmen, die kommt nämlich nicht bei hochkriminellen Spammern an, die einen gefälschten Absender für ihre Angebote verwenden. Den Trick mit der Antwortadresse haben die immer noch nicht kapiert. Diese Verbrecher sind nicht nur gierig, sie sind auch noch zu dumm, sich mal mit dem verwendeten Medium „Mail“ zu beschäftigen.

Ihre E-Mail wurde den offenen Quellen entnommen und als fuer Werbung, Arbeitsangebot und andere Informationen zugaenglich bezeichnet.

Die „offene Quelle“ ist das, was ein Harvester der Spammafia aus dem Internet extrahiert hat. Und dass die Mailadresse dadurch „zugänglich“ wird, sehe ich an meinem Mailempfang. Das reicht denen aber noch nicht…

Wenn Sie keine Mails von uns mehr bekommen wollen, senden Sie bitte eine leere Mail an del@getgeld.com.

…und deshalb bieten sie besonders merkbefreiten Empfängern auch noch eine bequeme Möglichkeit, dass sie den Spammern mitteilen können, dass es sich um eine gültige Mailadresse handelt.

3 Kommentare für Geld ist kein Problem mehr

  1. Michael sagt:

    Nur so als Hinweis, die E-Mail-Adresse die du da angibst, ist zwar im Browser verlinkt, aber mein Feedreader (Thunderbird) zeigt sie als klickbare E-Mail-Adresse. 😉

    Nur so zur Info, die Dummen sind noch nicht ausgestorben. 😉

  2. Zu Michael: Erstmal danke für den Hinweis. Dieses „Feature“ vom Thunderbird war mir nicht bewusst, und ich werde wohl in Zukunft Mailadressen wieder auf andere Weise „unschädlich machen“ müssen. Alle Feedreader, die ich jemals verwendet habe, lassen die Links so, wie sie gesetzt sind. Warum der Thunderbird sich in neueren Versionen (eine etwas ältere verwende ich auch manchmal) so seltsam verhält, kann ich mir nicht erklären; vielleicht wollten die Entwickler auf diese Weise vor Phishing schützen. Schließlich ist es für die Gauner da draußen ja durchaus verführerisch, eine harmlos aussehende Mailadresse mit einer völlig anderen Adresse zu verlinken.

    In meinem speziellen Fall dieses Blogs tritt nun der genau gegenteilige Effekt des Gewünschten ein. Die „Intelligenz“ von Software kann schon manchmal etwas schwachsinnig wirken…

    Ich sehe immer wieder, dass Empfänger eienr Spam mit Google nach den angegebenen Mailadressen suchen, was mich letztlich dazu motiviert hat, die Adressen im Text unverändert zu lassen und durch einen Link zu „entwerten“. Im Moment habe ich noch keine Idee, wie ich in Zukunft vorgehen werde. Auf keinen Fall möchte ich jemanden dazu animieren, allzu leichtfertig mit diesen Schurken in Kontakt zu treten; aber das Einbetten von verlinkten Grafiken für die Mailadressen scheint mir auch keine sinnvolle Lösung zu sein.

  3. […] Trafficbringer des Tages ist dieser dreiste Versuch der Spammer und Phisher, Komplizen für die Geldwäsche zu werben. Diese Spam scheinen doch ein paar Leute mehr bekommen zu haben… […]

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