Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Brauchen Sie einen Nebenjob?

Freitag, 30. Mai 2008, 2:31 Uhr

Da sage noch einmal jemand, es gäbe keine Arbeit! Es gibt so ein Überangebot an gut bezahlten Arbeitsstellen, dass sogar schon mit krimineller Massenmail dafür geworben werden muss – wobei sich diese Arbeitgeber natürlich schützen, indem sie eine falsche Absenderadresse angeben.

Ein wachsendes Handelsbetrieb sucht neue Mitarbeiter !!

Ich weiß natürlich nicht, womit dieser Betrieb handelt. Vermutlich sind es aber eher Phishing-Gelder als Abhandlungen über die deutsche Grammatik. Auch die Typografie lässt ein bisschen zu wünschen übrig, so viel wird in dieser Mail geplenkt. Das lässt sich nur schwer durch die tapfere Verdoppelung der Satzzeichen ausgleichen.

Sie haben 4 Stunden in der Woche Zeit , besitzen einige Computerkenntnisse und sind laufend erreichebar??

Ja, wenn man mir nachläuft, bin ich sogar mal erreichebar. Und so ein paar Kenntnisse hätte ich auch. Ich habe schon einmal ein Programm gestartet und sogar eine selbstverfasste Mail geschrieben. Und ich blogge. Ist das alles? Das kann ja kein toller Job werden.

- Sie haben dann die Moeglichkeit bei uns einzusteigen und Zweitausend monatlich zu bekommen!!

Aber für die geforderten Fähigkeiten eines Achtjährigen gibt es immerhin einen Stundenlohn von über hundert Euro. Wer von der kriminellen Spam noch nicht skeptisch geworden ist und wer jetzt immer noch glaubt, dass er es hier mit einem ernsthaften und legalen Angebot zu tun hat, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Soll er doch Anlauf nehmen, bevor er gegen die Wand rennt! Allen anderen sei gesagt, worin diese „Jobs“ bestehen. Es geht darum, Gelder von Betrugsopfern unter eigenem Namen entgegenzunehmen und anonym zu den Betrügern weiterzuleiten. Dafür kriegt man einen ordentlichen Anteil ab. Und man ist für die Ermittler der einzige namentlich bekannte Täter, der sich hinterher wegen Geldwäsche vor Gericht verantworten darf. Natürlich muss man den Schaden der Betrogenen auch in voller Höhe zurückzahlen. Man wird also richtig abgezockt.

Und wer mir das nicht glaubt…

Neugirig? – schreiben Sie uns an elfingo@mail.ru und lassen Sie sich genauere Details zumailen.

…der frage doch einfach mal den Absender dieser Mail, der hierfür selbstverständlich nicht unter seiner (gefälschten) Absenderadresse angeschrieben werden möchte – weshalb man die Mail auch nicht einfach mit der Antworten-Funktion seiner Mailsoftware beantworten kann. Sicher, dieser Spammer hätte in seiner kriminellen Schrottmail eine Antwortadresse angeben können, aber so viel technischer Aufwand (eine Zeile im Quelltext) ist für die Deppen, die darauf hereinfallen, gar nicht nötig. Die merken nämlich gar nichts.

WARNUNG: Wer denen wirklich eine Mail schreibt, sollte darauf achten, dass er keine persönlichen Daten angibt und eine Wegwerfadresse verwendet. Das sind keine kleinen Kinder, sondern schwer kriminelle Menschen, die nicht lange fackeln, wenn ihnen jemand in die Quere kommt. Aber mit der angemessenen Vorsicht kann man denen schon ein bisschen Arbeit machen, so dass sie sich weniger um das Betrügen von unerfahrenen Netznutzern kümmern können. Natürlich darf man sich niemals auf ein persönliches Treffen einlassen, und wenn es doch einmal dazu kommen könnte, sollte man ruhig der nächsten Polizeiwache einen Besuch abstatten, damit ein weiterer Halunke dingfest gemacht werden kann.

Mit freundlichen Gruessen

ELFYN Corp.

Klar, in jeder Firma unterschreiben die Mitarbeiter einfach mit einem Firmennamen. Vor allem, wenn der dermaßen „bekannt“ ist, dass Google nicht einmal eine Homepage dieses Unternehmens finden kann. Es ist eben – wie ja auch in der Mail gesagt wird – ein „wachsender“ Handelsbetrieb, und noch kein existierender. :mrgreen:

Ein Kommentar für Brauchen Sie einen Nebenjob?

  1. Rosemarie sagt:

    Ich zweifle, ob es sich noch um schwer kriminellen Menschen aus der Anfangszeit handelt, oder ob diese nicht längst mit den wie Pilze aus dem Boden wachsenden Banken gemeinsame Sache machen.
    Wenn in einer russischen „Stadt“ in der weder gepflasterten noch geteerten Hauptstraße in jedem dritten Haus eine Filiale der Western Union und Konsorten ist, läßt dies so manche Vermutung zu.

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