Ach, ihr schon wieder, ihr mit den Punkten und den Anführungszeichen im Betreff, die ihr eure Probleme mit dem Spamskript nicht in den Griff bekommt. Was seid ihr denn heute?
Von: "Temu-Kundenerlebnis" . <info@ow.wildpowerlevelrace.website>
Hui, sogar den Namen zum Absender gibt es jetzt in Anführungszeichen und mit Punkt am Ende.
Aber eins seid ihr ganz sicherlich nicht: Ein Erlebnis für Temu-Kunden. Ich bin nämlich kein Temu-Kunde. Ich habe dort keinen Account und ich habe nicht einmal Interesse an dem ganzen fabrikneuen Müll, der da verhökert wird.
Ich weiß ja nicht, was Temu so unternimmt, um von zufälligen Besuchern seiner Website zu wissen, wofür sie sich möglicherweise interessieren könnten, aber als ich mir eben – uneingeloggt und tatsächlich zum ersten Mal in meinem ganzen Leben – die Website anschauen wollte, bevor ich etwas möglicherweise despektierliches dazu sage, wurde mir die Kategorie „Damen Sommerkleid“ präsentiert. Das ist ein bisschen deneben. Ach, ich bin gar nicht die Zielgruppe? Das ist für Konsumtrottel, die ihre Klamotten eh nicht mehr waschen, sondern nach dem Tragen wegschmeißen? Na gut, die bemerken auch nicht, dass man ungefähr einem Drittel der Fotos schon beim Hinschauen ansieht, dass sie aus einem angelernten neuronalen Netzwerk – von Journalisten, Politikern und anderen digitalen Analphabeten durchgehend mit dem Reklamewort „künstliche Intelligenz“ bezeichnet – stammen. Mal in andere Kategorien gucken… oh, das ist überall so! Nee, dafür bin ich definitiv der falsche Kunde. Wenn man mich schon belügen will, dann sollte man besser darauf achten, dass ich es nicht so leicht bemerke.
Aber nach diesem Anblick verstehe ich schon, weshalb die Spammer glauben, dass man die Leute, die dort ihren fabrikneuen Müll kaufen, leicht übern Tisch ziehen kann. Die Spam – die in dieser Form übrigens von nahezu jedem Spamfilter aussortiert werden müsste, weil die verlinkte Website auf den Blacklists steht – sagt mal wieder fast alles in einem Bild und kümmert sich weder darum, dass das so eine fette Stopfmasse für das Postfach ist, noch darum dass blinde und schwer körperbehinderte Menschen keine Chance haben, einen so verpackten Text zu lesen:
Alles, was man nach dem Beantworten von acht bis zehn hirnverbrannt trivialen und für die Marktforschung völlig irrelevanten Fragen und nach Genuss einer kleinen Javascript-Show, die so tut, als wäre als Gewinner ausgewählt worden – ja, genau diese Nummer läuft schon seit Jahren, und sie läuft immer noch, weil immer noch darauf reingefallen wird – eingibt, geht direkt an spammende Kriminelle. Die Einwilligung, Briefkasten, Telefon und Mailpostfach mit Reklame zuzuscheißen, wird man nie wieder so richtig los. Die angegebenen Daten sind für einen kriminellen Identitätsmissbrauch ausreichend, der einem jahrelangen Ärger bereiten kann. Die Palette mit dem fabrikneuen Müll von Temu gibt es nicht.
Selbst wenn eine ganze Euro-Palette voller „Überraschungen“ tatsächlich geliefert würde, gehörte ich auch sicher nicht zu dieser Zielgruppe – ich hätte nich mal eine Plan; wo ich so einen Haufen Zeug hinstellen sollte, geschweige, was damit anfangen..