Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kannst du mir helfen?

Freitag, 13. Juli 2018, 16:13 Uhr

Von: Mrs. Michelle Richard <bishopman101@gmail.com>
Antwort an: michellerrichard@outlook.com

Der Absender ist gefälscht.

Lieber geliebter,

Abt.: Was kommt raus, wenn man eh schon unangemessene Anreden wie „Dear Beloved“ von einem Computer übersetzen lässt. 😀

Der, die oder das Absender dieser E-Mail kann oder will sich also keinen Dolmetscher leisten.

Bitte lesen Sie dies langsam und sorgfältig, da es eine der wichtigsten E-Mails sein kann, die Sie jemals bekommen. Ich bin Frau Michelle Richard, ich war mit dem verstorbenen Robert Richard verheiratet. Er arbeitete früher mit Shell Petroleum Development Company London und war auch ein erfahrene Auftragnehmer in der Westafrikanischen Region. Er starb am Montag, den 31. Juli 2003 in Paris. Wir waren sieben Jahre ohne Kind verheiratet.

Schön, „Michelle“, dass wenigstens du einen Namen hast, wenn du von mir nur den Namen „Lieber Geliebter“ kennst. Und dass du mir Dinge erzählst, die jetzt schon fuffzehn Jahre her sind.

Während du das liest, will ich nicht, dass du Mitleid mit mir hast, weil ich glaube, dass jeder irgendwann sterben wird. Ich wurde mit Speiseröhrenkrebs diagnostiziert und mein Arzt sagte mir, dass ich aufgrund meiner komplizierten Gesundheitsprobleme nicht lange überleben würde.

Zu schade, dass das genau so eine Lüge ist wie dein gefälschter Absender, deine spammechanische Zuneigung zu mir und deine ganze Geschichte, denn die Mitteilung, dass ein Spammer und Trickbetrüger wie du langsam und unter Angst und Schmerzen verreckt, finde ich doch immer recht erfreulich.

Ich möchte, dass Gott mir gnädig ist und meine Seele akzeptiert, also habe ich beschlossen, Wohltätigkeitsorganisationen / Kirchen / Moscheen / mutterlosen Babys / Tempeln / weniger Privilegierten und Witwen Almosen zu geben, so wie ich möchte, dass dies eine der letzten guten Taten ist Ich mache es auf der Erde, bevor ich sterbe. Bis jetzt habe ich Geld an einige Wohltätigkeitsorganisationen in Großbritannien, Dänemark, Italien und Schweden verteilt. Jetzt wo sich meine Gesundheit so stark verschlechtert hat, kann ich das nicht mehr selbst machen.

Wie, du kannst keine Überweisung und keinen Scheck mehr ausfüllen? Erstaunlich, dass du dann noch eine E-Mail schreiben kannst. :mrgreen:

Ich habe einmal meine Familienangehörigen gebeten, einen meiner Konten zu schließen und das Geld, das ich dort habe, an eine Wohltätigkeitsorganisation in Österreich, Polen, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz zu verteilen. Sie weigerten sich und behielten das Geld für sich. Daher vertraue ich nicht sie mehr, als sie scheinen, nicht mit dem bestraft zu werden, was ich für sie verlassen habe. Das letzte Geld, das niemand kennt, ist die riesige Barkaution von 6 Millionen US-Dollar, die ich bei einer Bank in Thailand habe, wo ich den Fonds eingezahlt habe. Ich möchte, dass Sie diesen Fonds für Wohltätigkeitsprogramme nutzen und die Menschen in Ihrem Land unterstützen, wenn Sie nur aufrichtig sind.

Aha, weil du deinen Angehörigen gar nicht mehr trauen kannst, hast du dir gesagt: „Schreibe ich einfach mal jemanden an, von dem ich nicht einmal den Namen kenne, weil der so eine schöne Mailadresse hat und drücke diesem Unbekannten sechs Megadollar in die Hand, der wird mich schon nicht betrügen“. Bist du dir sicher, dass du den Krebs nur in der Speiseröhre hast? Dein Gehirnchen scheint nämlich auch nicht mehr so ganz frisch zu sein.

Ich habe diese Entscheidung getroffen, weil ich kein Kind habe, das dieses Geld erben würde, ich habe keine Angst vor dem Tod, daher weiß ich, wohin ich gehe. Ich weiß, dass ich im Schoß des Herrn sein werde. Sobald ich Ihre Antwort erhalten habe, gebe ich Ihnen den Kontakt zur Bank und erteile Ihnen ein Vollmachtsschreiben, das Sie als Erstbegünstigten dieses Fonds ermächtigt, dieses Wohltätigkeitsprogramm sofort in Ihrem Land zu beginnen.

Schon seltsam, dass du angeblich keinen Scheck ausfüllen und jemanden zustellen kannst, aber dafür eine Vollmacht. 😀

Ich möchte, dass Sie immer für mich beten. Jede Verzögerung Ihrer Antwort wird mir Raum geben, eine andere Person für diesen Zweck zu beschaftigen. Wenn Sie nicht interessiert sind, entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie kontaktiert habe. Sie erreichen mich mit oder antworten Sie mir unter meiner privaten E-Mail:
(michellerrichrd@outlook.com).

Wie üblich im Vorschussbetrug wird auf fromm gemacht, wohlwissend, dass religiöse Menschen oft etwas naiv und leichtgläubig sind. Das scheint eine dieser Früchte des hl. Geistes zu sein, den Denkenden zur Last und den kriminellen Spammern zum Wohlgefallen.

Aber jetzt für den Anfang eines von Lüge und Irreführung geprägten Schriftverkehrs um ein paar Millionen Dollar, für die man doch die eine oder andere finanzielle Vorleistung über Western Union und Konsorten an irgendwelche Unbekannten verschieben soll: Bitte auf gar keinen Fall an die gefälschte Absenderadresse antworten! Sozusagen als vertrauensbildende Maßnahme. :mrgreen:

Vielen Dank,
Dein,
Frau Michelle Richard
Email; michellerrichrd@outlook.com

Danke, dass du dich bei mir für nichts bedankst. Gern doch! Und jetzt geh bitte ganz schnell sterben!

Tschüss!

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