Oh, mal wieder eine Börsenspam, die mir irgendein windiges Pfennigpapier zum Kaufen nahelegt.
Nein, diesmal nicht, denn die Spammer…
Personalagentur sucht Personal fur eine schweize Firma.
…haben offenbar Skriptschmerzen und bekommen gerade nicht die richtigen Betreffzeilen zur jeweiligen betrügerischen Masche eingefügt. So wird wenigstens beim Lesen der Spams klar, welche Geschäftsmodelle diese namenlose „schweize Firma“ hat. Da wird nicht nur der klassische Betrug gemacht, für den hier Mulis und Hilfsgeldwäscher gesucht werden, da wird nebenbei auch noch ein bisschen Börsenmanipulation betrieben.
Position: Manager fur Warenversand.
Position: Verschleierer der wirklichen Empfangsadresse bei Warensendungen.
Arbeitsbereich des Unternehmens umfasst internationale Lieferung von Waren, Kurierdienste.
Das „Unternehmen“ arbeitet mit internationalem Betrug und bestellt hochpreisige Güter, die niemals bezahlt werden. Einen Namen hat das „Unternehmen“ nicht.
Aufgaben:
– Empfang, Sortieren und Versand von Waren per Post.
– Artikel sortieren.
– Erfassung der eingehenden und ausgehenden Waren.
– Rechtzeitige Lieferung und Versand.
– Abfertigung der Dokumente.
Aufgabe: Sie sind unser Postamt. Sie kriegen Pakete auf ihrer Anschrift und senden diese an eine andere Anschrift im Ausland weiter. Nach ein paar Wochen bekommen sie Besuch von der Polizei, die mit einem Hausdurchsuchungsbefehl anrückt und Beweise sichert, weil sie wegen gewerbsmäßigen Betrugs ermittelt. Und zwar gegen sie. Weil ihr Name und ihre Anschrift der Name und die Anschrift sind, über die alle Geschäfte liefen. Die Waren wurden natürlich nie bezahlt, das hier ist organisierte Internet-Kriminalität. Kein Richter wird ihnen bei einem „Job“, den sie über eine illegale und asoziale Spam bekommen haben und der zudem so eine obskure Tätigkeit beinhaltet, abkaufen, dass sie dabei arglos waren, so dass sie sehr sicher an ihre Vorstrafe kommen. Zum Strafverfahren kommt das zivilrechtliche Verfahren, bei dem sie für den von ihnen angerichteten Schaden (der leicht ein sechsstelliger Euro-Betrag werden kann) haftbar gemacht werden. Ihr „Arbeitgeber“ hat hingegen das Geld mit Kokain und Nutten verprasst und interessiert sich einen Scheißdreck dafür, was aus ihnen geworden ist.
Anforderungen:
– Sicherer Umgang mit Microsoft Office, Mail, Internet.
– Fester Wohnsitz in Deutschland.
– Alter von 20 bis 55 Jahren.
Und zu allem Überfluss: Sie müssen für diese „Arbeit“, die auch bei hoher Arbeitslosigkeit nicht ohne Spam wegzugehen scheint, nichts können. Ihr Alter und ihr Wohnsitz sind das neue Können – denn ihre Adresse in Deutschland ist bei diesem „Geschäft“ das Wichtigste.
Arbeitsvertrag.
Zeitplan fur den ersten Monat: zunachst 3-4 Stunden pro Tag.
1000 Euro Bezahlung + monatliche Bonus.
Nicht wundern, wenn sie zur Bezahlung einen „versehentlich“ zu hoch ausgestellten Scheck mit der Post zugesendet bekommen – die internationalen Banküberweisungen sind ja so langsam – und gebeten werden, den Restbetrag über Western Union oder MoneyGram zurückzusenden. Der Scheck ist natürlich nicht gedeckt, und hinterher haben sie ein weiteres Verfahren wegen Scheckbetrugs am Halse.
Sie werden von diesen Verbrechern ausgenutzt und schnell weggeworfen. Das ist alles.
Bitte senden Sie Ihren Lebenslauf per E-Mail cv (at) secretrecruit (punkt) net
Bitte beantworten sie diese Mail nicht, indem sie auf „Antworten“ klicen, denn der Absender ist gefälscht.
Mit freundlichen Gruben [sic!] Sean Enderson
Staffing agency „Secret Recruit“
cv (at) secretrecruit (punkt) net
Mit mechanischer Grube von einem Unternehmen, das auch in Börsenspam macht.
Hallo Nachtwächter … 🙂
diese „schweize Firma“ secretrecruit (punkt) net weist laut URLquery auf ein bekanntes „Russian Business Network“ mit Hunderten von Domains … jau – rischtisch schweize Weetaabeit … 😉
Irgendwann müssten doch selbst Voll-Honks in dieser schönen Welt begriffen haben, dass niemand Geld verschenkt … und Lüge die Welt regiert … 😉
Lass es Dir gutgehen … 🙂