Dies ist ein Hinweis meines Lesers Uwe, der die Spam auch nicht stumm ertragen will und kürzlich die folgende Mail aus der Grauzone zwischen Satire und der Realsatire einer völlig verkackten Werbemaßnahme bekommen hat. Allein schon die Anrede „Liebe Blogger“ reizt mich ja schon zum Speien, aber der Text der Mail macht mich denn wieder so fassungslos, dass ich kaum noch Worte finde. Die Mail sei hier vollständig (aber mit unkenntlich gemachten Telefonnummern, um einen Missbrauch dieser Daten zu verhindern) zitiert:
Liebe Blogger,
Madeleine Schickedanz lebt von 600 Euro pro Monat. Dabei hatte die Arcandor-Großaktionärin doch einst 3 Milliarden Euro. Daraus sind nun „nur noch“ 27 Millionen Euro geblieben. Den Quelle-Versand unterstützt Vater Staat mit 50 Millionen Euro, aber wer hilft Madeleine Schickedanz. Es ist schon so schlimm, dass sie beim Discounter einkaufen geht.
Deshalb unsere Bitte: Spendet für Madeleine Schickedanz!
Bitte unterstützt uns bei der Bekanntmachung der Aktion, damit möglichst viele Spenden zusammenkommen.
Hier der Link zur Aktion: http://deals.de/gutscheine/quelle-gutschein.html
Viele Grüße
Jens Kunath
aha.de Internet GmbH
Stresemannstraße 29
D-22769 HamburgFon: +49-40-890xxxx-x
Fax: +49-40-890xxxx-xxEmail: jkunath (at) aha.de
Internet: http://www.aha.de
Eingetragen beim Amtsgericht Köln, HRB 63179
Geschäftsführer: Jens Kunath
Nun, weder habe ich irgendein Mitleid mit Frau Schickdanz, noch kann ich einer Form der Satire, die auf unverlangt zugestellte Mail, also auf Spam, setzt, irgendetwas abgewinnen – schon gar nicht, wenn sie mit derart geschäftsbeflissenen Links und einem vom Absender betriebenen Gutscheinhandel daherkommt. Die angeschriebene Mailadresse ist übrigens dem Bild in diesem Impressum entnommen, und der daneben stehende Text ist ja wohl völlig eindeutig. Wer bei der Förderung seiner Geschäftchen so vorgeht, darf sich über die „lobende Erwähnung“ unter anderen Spammern nicht mehr wundern. Ob das für das Geschäft so gut ist, das ist freilich eine andere Frage – ich würde von Geschäften mit solchen Leuten abraten.
Die satirische Idee einer solchen Aktion gibt es übrigens beim Dwarslöper auch völlig spamfrei, und deshalb verlinke ich lieber dahin und mache diesen Text bekannt.
Es ist übrigens gut möglich, dass hier ein „Mitbewerber“ des Absenders systematisch mit falschen Adressen spammt, aber das erscheint mir angesichts eines zugehörigen Blogeintrages sehr unwahrscheinlich. Auch gibt es zwei Tage nach Eingang dieser Mail weder einen Hinweis auf deals punkt de, dass hier ein Spammer Missbrauch betreibt, noch einen diesbezüglichen Eintrag im zugehörigen Blog, obwohl so etwas gewiss zu einigen verärgerten Reaktionen führt. Der Absender scheint also – so weit ich das absehen kann – zu stimmen. Man kann offenbar wirklich so dumm sein.
[…] Der saudumme Spammer des Tages… […]