Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 30. Oktober 2007

Auf großem Fuß mit HerbalKing

Dienstag, 30. Oktober 2007

Das sind ja ganz neue „Wahrheiten“, die hier als verschneite, schmierige Grafik in millionenfacher Spam mit gefälschtem Absender in das Internet gepustet werden:

People judge your dick size by your shoes size. With XtraSize+ you dont have to wear bigger shoes to make women think you have a huge dick

Es sind völlig überraschende „Wahrheiten“, die ich hier mal flugs ins Deutsche übertrage… :mrgreen:

Die Leute beurteilen die Länge deines Pimmels nach deiner Schuhgröße.

Au weia, wenn es einen solchen Zusammenhang wirklich gäbe, müsste ich bei jeder Erektion unter Blutarmut im Gehirn leiden, so groß wie meine Füße sind. Auch habe ich noch nie bemerkt, dass irgendwelche Frauen ganz hingerissen auf meine Füße runterschauen, um dann auf mich abzufahren. Meine persönliche Erfahrung ist da eigentlich etwas anders. Sie schauen etwas verstohlen zum Inhalt meiner Geldbörse, wenn ich bezahle, stellen fest, dass ich arm bin und meiden mich anschließend. Was ich für einen Schwanz habe, ist den meisten Frauen nach dieser Information egal.

Aber der Unfug geht noch weiter, da von diesen kriminellen Spammern eine besonders wirksame „Abhilfe“ angeboten wird:

Wenn du XtraSize+ benutzt, musst du keine größeren Schuhe tragen, damit die Frauen glauben, du habest einen langen Pimmel.

Wieso? Wachsen davon etwa auch meine Füße? Da schauen „die Leute“ und somit wohl auch „die Frauen“ doch hin, um meine Penis-Ausmaße zu beurteilen, oder habe ich euch falsch verstanden? Da nützt es auch nicht…

Du kannst ihn (den langen Pimmel) einfach haben.

…dass ich einfach einen stattlichen Hammer habe, wenn „die Frauen“ es gar nicht bemerken, weil meine Füße immer noch zu klein sind.

Oh, ihr Spammer! Manchmal fragt man sich, ob man bei euch mit einem Bolzenschussgerät das Ziel verfehlen könnte. 👿

Oder ist das gezieltes Marketing? Wollt ihr demnächst auch noch Mittel zur Fußvergrößerung an Männer mit Zollstock-Komplexen verkaufen? 😆

Heiratsschwindel-Spam auf Jamendo

Dienstag, 30. Oktober 2007

In erster Linie ist Jamendo eine recht attraktive Plattform, die es Musikern ermöglicht, ihre Musik unter einer CC-Lizenz zu veröffentlichen, und die es Interessierten ermöglicht, die Musik anzuhören und downzuloaden. Die Software von Jamendo ermöglicht ihren Nutzern (das sind Musiker und Hörer) alles, was für das so genannte „Web 2.0″, das Mitmach-Internet, typisch ist. Veröffentlichte Alben können verschlagwortet werden, es können Rezensionen geschrieben werden und es gibt neben der persönlichen Mitteilung an ein anderes Mitglied auch ein paar Foren für den allgemeinen Gedankenaustausch.

Klar, dass Spammer da anfangen, auch eine solche Software als Litfaßsäule für ihre Beglückungsideen zu betrachten. Nun ist ein Spammer sehr unkreativ und letztlich dumm, er übt sich also keineswegs darin, seine Spam einzusingen und als Album zu veröffentlichen. Das hätte auch wenigstens noch einen dadaistischen Reiz. Stattdessen werden die Möglichkeiten der Kommunikation für die Verbreitung von Spam genutzt, wie sich zurzeit im Jamendo-Forum nachlesen lässt.

Die Masche der Spammer ist die übliche Masche für das „social web“, es werden „Partnerschafts-Gesuche“ in Form persönlicher Nachrichten zugestellt. Auf die naheliegende Idee, die Empfänger in ihrer eigenen Muttersprache anzuschreiben, kommt das blöde Spamskript nicht; stattdessen wird ein Standardtext in Englisch benutzt. In der Regel wird es sich bei der plumpen Vorgehensweise um Heiratsschwindel handeln, aber auch das Unterjubeln von Schadsoftware dürfte über diesen Kanal möglich sein.

rejoice27@yahoo.fr Hello dear new friend of mine. is nice taking part in ur profile of today which i see here www.jamendo.com then pick much intrest as one i can have and handle things together as well can shear with my love,caring ,secret etc.Also will like you to mail me at rejoice27@yahoo.fr so that i can give to you my pictures for identification as well let you know more about me,hope to hear soonest from your side rejoice27@yahoo.fr

Der Empfänger dieser Spam hat an die angegebene Mailadresse geantwortet und natürlich eine Antwort bekommen, aber die liest man am besten im Jamendo-Forum nach. Es ist jetzt schon sicher, dass da im weiteren Verlauf der „Kommunikation“ immer wieder einmal ein „paar“ Euros für diese Formalie und für jene Formalie angefordert werden, schließlich noch ein paar Hunderter für das „Flugticket“. Und vielleicht noch etwas für die „Mutter“, die in große Probleme gekommen ist. Alles herzzerreißend und überzeugend vorgetragen, denn das können die Betrüger. Natürlich alles so bar wie möglich und nicht über den Bankweg.

Wer solche PNs auf Websites wie MySpace, Kontakter, Jamendo etc. erhält, sollte sie am besten den Website-Betreibern als Spam melden, wenn dies irgend möglich ist – es muss nicht sein, dass hier noch hunderte von Dummen abgezockt und ein paar mafiös organisierte Kriminelle reich gemacht werden, bevor wirksame Gegenmaßnahmen getroffen werden. Diese Websites werden schließlich gemacht, damit Menschen zusammenkommen, und nicht, damit sie von Verbrechern abgezockt werden.

Wenn es nicht frühzeitig wirksame Gegenwehr durch die Nutzer gibt, wenn nicht dafür gesorgt wird, dass Spammern das Leben so schwer wie möglich gemacht wird, denn entsteht auf diesen Plattformen ein attraktives Umfeld für Verbrecher aller Art, während die normalen User immer mehr erleben müssen, dass die technischen Möglichkeiten unbrauchbar geworden sind. Oder, um es mit dem User zu sagen, der das im Forum bekannt gemacht hat:

Man kennt ja all diese Spams mit gleichem bescheuerten inhalt… aber wenn die das jetzt richtig spitz kriegen und Jamendo für einen solchen scheiss ausnutzen, dann wird’s hier bald ganz übel auf Jamendo…