Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 22. Oktober 2007

WordPress: Trackback-Spam vermeiden

Montag, 22. Oktober 2007

Ein wundervoller und verblüffend einfacher Tipp gegen die Trackback-Spam in einem WordPress-Blog findet sich heute bei F!XMBR: Trackback-URL ändern.

Die Vorgehensweise ist sicherlich anspruchvoll, da die Quelltexte von WordPress bearbeitet werden müssen. Aber die Erklärung ist so gut, dass jeder Mensch die Änderungen vornehmen kann, wenn er mit einem Editor umgehen kann.

WKN: 600720

Montag, 22. Oktober 2007

Und wieder geht eine Spam-Kampagne zur Börsenmanipulation durch das weitgehend wehrlose Internet. Dieses Mal haben sich die Kriminellen das Pfennigpapier der ESCOM AG ausgesucht. Besondere Kreativität hat der Schwindel allerdings nicht…

ESCOM AG

RIESENGEWINN ERWARTET
Die Aktie steht kurz vor dem Ausbruch
Ein wahres Kursfeuerwerk
Die Rakete steht kurz vor dem Start!
Dabei sein ist alles!

Ob so ein vorgeblicher „Anlagetipp“ wohl seriöser wirkt, wenn er in der Sprache der Boulevardpresse verfasst ist? Vor allem, wenn die wuchtigen Metaphern so wenig zueinander passen wollen? Wenn eine „Rakete“ startet, möchte man im Allgemeinen kein „Feuerwerk“ sehen, und wenn ein „Ausbruch“ droht, schaut man doch lieber aus sicherer Entfernung zu und verzichtet auf das Erlebnis des „Dabei-Seins“. Aber solche Bedenken können diesen Text in der Drill-Lyrik der Spam-Sprache nicht aufhalten. Immerhin, dieser Spammer hat sich nicht einmal irgendwelche hanebüchenen „Informationen“ ausgedacht, weshalb denn nun ein „Riesengewinn“ zu erwarten steht. Er postuliert es einfach in eine gläubige Welt.

Und wenn die Welt nur gläubig genug ist, wenn nur ein paar hundert der Millionen Empfänger dieses Ätzschriebes so doof sind, dass sie jetzt Escom-Aktien kaufen,  denn können die mafiös organisierten Spammer wirklich einen RIESENGEWINN erwarten. Einfach nur, indem sie ihren Riesen-Stapel Pfennigzettel wieder abstoßen. Natürlich auf Kosten derer, die so dumm sind, dass sie wegen einer millionenfach versendeten Spam mit gefälschtem Absender sauer verdientes Geld für windige und hoch spekulative Börsenwerte ausgeben.

escom AG
WKN: 600720
Tageskurs: 0,03 Eurocent
7-Tage-Ziel: 12 Eurocent
4-Wochen-Ziel 50 Eurocent

Klar doch. Vor einem halben Jahr stand das Papierchen mal so bei acht Cent, und seitdem dümpelt es um die drei Cent herum. Da wird es bestimmt in nur vier Wochen einen Anstieg um 400 Prozent geben. Einfach nur so, ohne weiteren Grund. Wer das glaubt, wird zwar nicht selig, aber ist immerhin wahrscheinlich so dumm, dass er nicht einmal mehr seine eigene Dummheit bemerkt.

Sofort kaufen ist der Tipp des Tages!
Computeraktien sind auf dem Vormarsch.
Unaufhaltsamer Anstieg erwartet. (Vgl. Microsoft und Google)

Aber natürlich. Da wird auch ein Computer-Unternehmen, von dem man seit Jahren nichts mehr gehört hat, einfach so mitgerissen. Einfach nur, weil es ein Computer-Unternehmen ist. Es wird genauso wie Microsoft und Google unaufhaltsam steigen. Schade nur, dass man selbst mit Microsoft an der Börse nicht immer gut bedient ist, dass auch hier Einbrüche zu Verlusten führen können. Aber ein Unternehmen, dass weder Marktmacht, noch geldwerte immaterielle Güter noch eine besondere Substanz hat, wird unaufhaltsam aufsteigen. Vormarschierend.

Mit freundlicher Empfehlung,

Hainer Kampfer
Anlagestrategien
Der Mann der die Banken kennt

Ob der wohl die Banken kennt, weil er da im Vorfeld so einen großen Stapel Escom-Aktien gekauft hat? Mit Krediten, die er von anderen Banken bekommen hat, und die demnächst mit erschwindelten Geld zurück zahlen will? Oh, wie ich ihm wünsche, dass er auf seinen Aktien und auf seinen Transaktionsgebühren sitzen bleibt, weil den Menschen plötzlich ein Gehirn wächst! 👿

Wenn der schon keinen Knast kennenlernt – er kennt ja auch keine eigene Mailadresse und verwendet deshalb diverse gefälschte – denn soll er doch wenigstens die Banken kennen lernen. Als überschuldete, gescheiterte Existenz. Also als etwas, wozu er eigentlich lieber seine leichtgläubigen Opfer machen würde, wenn es sich nur für ihn lohnt.