Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


mit dem guten Glauben…

Montag, 15. Oktober 2007, 19:38 Uhr

Ja, mit diesem Betreff möchte ein mir ein Vorschussbetrüger sein Stümmeldeutsch unterjubeln. Nicht nur bei der Übersetzung von Computer-Programmen, auch bei der Spam sollte man die verwendete Sprache doch wenigstens so weit beherrschen, dass man sich verständlich ausdrücken kann. Leider scheitern auch viele Spammer an dieser minimalen Qualifikation.

Ob so krüppelige Sprache wohl überzeugender wirkt, wenn zu allem Überfluss die Umlaute auch noch durch Leerzeichen ersetzt werden? 😀

Am liebsten,

Ich bin Herr Peter Eze, ein Manager in den Rechnungen und im Austausch an der fremden Rimesse-Abteilung von einer der f hrenden B nke in Ghana. Ich schreibe diesen Brief, um um deine Unterst tzung und Mitarbeit zu bitten, zum dieser Gesch ft Gelegenheit in meiner Abteilung durchzuf hren.

Klar doch, du hängst irgendwo in Ghana und kennst da als „Manager in den Rechnungen“ nicht mal jemanden. Da suchst du dir lieber mit ein paar Millionen Spams deine Opfer „Unterstützer“.

Übrigens, unter den vielen absurden Anredeformen in Spams ist „Am liebsten“ bis jetzt die mit dem größten Liebreiz… :mrgreen:

Wir entdeckten eine verlassene Summe of$12,500,000.00 (nur zw lf Million f nfhundert tausend Vereinigte Staaten Dollar) in einem Konto, das bis einen unserer Auslandskunden geh rt, die zusammen mit seiner gesamten Familie eine Frau und zwei Kinder im November 1999 in einem Selbstabbruch starben.

Klar doch, die haben einen „Selbstabbruch“ gemacht. So richtig alle zusammen, er und sie und die Kinder. Und haben etwas hinterlassen, weil sich Leute mit so viel Geld niemals ums Geld kümmern. Und das liegt da jetzt rum. Und du sitzt da mit deinem tollen Übelsetzungsprogramm und glaubst, das mache gutes Deutsch. Weil deine Bank so doofe Mitarbeiter im „Management“ hat, kriegt sie auch so viel Geld. Dein automatischer Übersetzer weiß ja noch nicht einmal, dass man hier eher „US-Dollar“ statt „Vereinigte Staaten Dollar“ sagt – dabei sollte dir als „Banker“ doch das internationale Währungskürzel „USD“ geläufig sein, das hier von jedem verständen würde, der für ein solches Geschäft in Frage käme.

Aber lesen wir mal weiter dein Stümmeldeutsch mit Restenglisch, du Mananger, du:

Seit wir von seinen Tod h rten, haben wir seine Folgend-vonst mme erwartet, vorbeizukommen und Anspr che f r sein Geld als der Erbe zu setzen, weil wir nicht die Kapital von seinem Konto freigeben k nnen, es sei denn jemand Anspruch als die Folgend-vonst mme an den Verstorbenen beantragt, wie in unserem Bankverkehr angezeigt Richtlinien. Leider weder hat ihr Familie Mitglied noch entfernter Verwandter everappeared, um die besagte Kapital zu behaupten. Sie ist in unserer Bankverkehr Richtlinie, die, wenn keine der Verwandten bis Anspruch diese Kapital nach 6years des Todes des sp ten Kunden kommen, die Kapital als unclaimed Rechnung und wird berwiesen werden auf das Fiskuskonto der Bank angesehen wird.

Vielleicht hättest du diesen Part mal jemanden zum Lesen geben sollen, der Deutsch kann. Der hätte dir nämlich gesagt, dass das auch nach dreimaligem Lesen nicht wirklich verständlich wird.

Mir macht das nichts aus. Ich kenne diese Betrugsnummer und weiß, was du sagen willst. Da ist einer verreckt, hat aber sein Geld auf dem Konto gelassen. Und es gibt keinen Erben, der es sich abholt. Und wenn sich niemand um die hübschen Millionen kümmert, geht das Geld einfach so ohne weiteres Aufheben an den Staat. Wie gesagt, ich kenne solche Betrugsmails und weiß daher, was du sagen willst. Aber deine Opfer, die diesen Beschiss noch nicht kennen, die werden bestimmt Verständnisprobleme haben. Das ist doch sogar schlecht für dein Geschäft. Aber das ist dir scheißegal. Lieber flutest du etliche Millionen Mailadressen, um eine Handvoll strohdummer Opfer zu finden, als dass du auch nur eine Sekunde lang versuchst, mit einer auch nur minimalen Sorgfalt vorzugehen.

Nach dieser Entdeckung sind I und andere Beamte in meiner Abteilung damit einverstanden gewesen, Gesch ft mit dir zu bilden und die Gesamtmenge in dein Konto als der Erbe der Kapitals freizugeben, da niemand f r es kamen oder entdeckten, da er Bankkonto unser beibehielt, andernfalls wird die Kapital zum Bankfiskus wie unclaimed Kapital zur ckgebracht.

Klar doch, ihr seid überein gekommen, mit mir „Geschäft zu bilden“. Und das, obwohl ich mich gar nicht kennt und nicht einmal mit Namen anreden könnt. Lieber einmal in die Kristallkugel schauen, bevor man etwas als unclaimed Kapital an den Bankfiskus gibt, so kriegt man vielleicht einen unnamed Komplize. Das soll euch einer glauben?

Na, der wird denn vielleicht interessiert sein, wenn er die folgende Rechnung in Restdeutsch überhaupt noch verstehen kann:

Wir haben darin bereingestimmt, da unser Verh ltnis des Teilens ist, wie folglich angegeben; 30% f r dich als fremden Partner, 65% f r uns die Beamten in meiner Abteilung und 5% f r die Regelung aller lokalen und fremden expences genommen von uns und von dir w hrend dieses Gesch fts. Nach der erfolgreichen Beendigung dieser bertragung, kommen I und einer meiner Kollegen zu deinem Land und k mmern sich um unseren Anteil. Er ist von unserem 75%, das wir beabsichtigen, landwirtschaftliches Machineries in mein Land als Weise der Wiederverwertung der Kapitals zu importieren. Um diese Verhandlung zu beginnen, ben tigen wir dich dein Interesse durch eine R ckhole-mail mit den folgenden Informationen sofort anzuzeigen:

1.)Dein privates Telefon und Telefax Nr.
2.)Dein voller Name

Klar, „Rückhole-mail“ ist viel verständlicher als „Antwort-Mail“. Vielleicht kriegst du ja ein paar Mails, ich habe eben auch schon eine geschrieben. Je mehr du mit interessiert klingendem Unsinn zu tun hast, desto weniger kommst du zu deinem eigentlichen Geschäft, dem Abzocken von Dummköpfen. Aber Telefon, das habe ich nicht; da musst du schon mit einem ziemlich teuren Ansagedienst in der Schweiz vorlieb nehmen. Sei froh, dass ich nicht die Nummer des BKA reingeschrieben habe. Und mein Name, na ja, der stimmt auch nicht so richtig. Die Absenderadresse der Mail übrigens auch nicht, ich bin doch nicht blöd und gebe irgend etwas Persönliches an schwer kriminelle Arschlöcher raus. Aber ich denke, dass viele Leser dieses Blogs auch nicht blöd sein werden und genau so vorgehen werden wie ich. Die freuen sich bestimmt schon…

Nach dem Empfang von diesem, erhalte ich Willeinturn zur ck zu dir und gebe dir die mordalities f r die Bank, um dich als das folgende der St mme zu genehmigen. Auch merken, diese Verhandlung mu wegen seiner Natur gehalten werden. Ich freue, deine sofortige Antwort zu empfangen. Zur ck zu mir an meinem privaten email bitte erhalten: e_ze123@hotmail.com

…auf die Zustellung der „mordalities“ – ein herrlicher Verschreiber, der wie eine Mischung aus „mortal“ und „modalities“ wirkt… 😀

Bester Respekt,
Peter Eze

Alle Ächtung!

Der Nachtwächter
(Nach Diktat verreist)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert