Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Spam“

Wegen Spam zu Geldstrafe verurteilt: Google

Donnerstag, 4. September 2025

Hier geht es nicht um eine Spam, sondern um eine aktuelle Meldung zu den Machenschaften von Google – inzwischen als „Alphabet“ firmierend, der Name ändert sich, sonst ändert sich leider nichts. Ich bezeichne Google ja gern und häufig als den dicksten Kumpel und Komplizen der Spammer und Betrüger, weil ich über mehrere Jahre hinweg geradezu eine Weigerung erkennen konnte, gegen einen Missbrauch von Google-Diensten (GMail, Cloud, etc.) durch Kriminelle vorzugehen. Einige von mir gemeldete GMail-Adressen von klaren Trickbetrügern waren auch ein Jahr später noch in aktiver Benutzung, wie ich an meiner Spam gesehen habe. Ich melde inzwischen keine Spammer mehr an Google. Es ist einfach nur eine Verschwendung begrenzter Lebenszeit, wenn man in die Porzellanschüssel eines WC redet. Google ist die eigene Reputation egal. Google ist das Internet egal. Google ist der Schaden durch Trickbetrug egal. Und der Journalismus schreibt lieber die PResseerklärungen von Google ab, statt über die Machenschaften aufzuklären.

Aber darum geht es gar nicht. Google spammt auch selbst Nutzer einer GMail-Adresse voll, ohne dafür auch nur die Spur einer Einwilligung zu haben, und das hat jetzt in Frankreich zur Verhängung einer Geldstrafe in Höhe von 325 Millionen Euro geführt.

Vor mehr als drei Jahren hat noyb eine Beschwerde gegen Google eingereicht, weil das Unternehmen unerwünschte Werbe-E-Mails direkt in den Posteingang von Gmail-Nutzer:innen verschickt hatte. Entgegen dem EU-Recht hatte das Unternehmen die Betroffenen nie um ihre Einwilligung gebeten. So sieht es auch die zuständige französische Datenschutzbehörde (CNIL): Die CNIL hat nun eine Entscheidung veröffentlicht, in der sie sich auf die Seite von noyb stellt – und eine Geldstrafe von €325 Millionen Euro gegen Google verhängt […] Neben der Geldstrafe in Höhe von 325 Millionen Euro hat die CNIL Google angeordnet „Maßnahmen zu ergreifen, um die Anzeige von Werbung zwischen E-Mails in den Postfächern der Nutzer des Gmail-Dienstes ohne vorherige Zustimmung einzustellen und sicherzustellen, dass die Nutzer bei der Erstellung eines Google-Kontos ihre gültige Zustimmung zur Platzierung von Werbe-Cookies geben.“ Google hat nun 6 Monate Zeit, das umzusetzen. Kommt das Unternehmen der Aufforderung nicht nach, muss es eine Strafe von €100.000 pro Tag der Verzögerung zahlen

So hoch die Geldstrafe auch wirken mag: Das ist Portokasse.

Immer wieder übel: Microsofts Desktop-Spam

Samstag, 7. Januar 2017

Microsoft setzt seinen einmal eingeschlagenen Weg des Marketings von Microsoft-Produkten durch überrumpelnde, nutzerverachtende und in der Methodik von Kriminellen abgeschaute Desktop-Spam fort und beglückt Anwender der aktuellen Version von Microsoft Windows mit dem folgenden Hinweis (Foto von einer englischen Version von Windows 10):

Firefox is draining your battery faster. Switch to Microsoft Edge for up to 75% more browsing time.

Der damit kundgegebenen Auffasung Microsofts, dass sich der Microsoft-Webbrowser „Edge“ ohne Spammethodik im Marketing nicht unter die Leute bringen lässt, wage ich nicht zu widersprechen. Eine Empfehlung ist das meiner Meinung nach nicht, und zwar weder für Microsoft Windows noch für den Microsoft-Browser „Edge“. Wenn dieses Vorgehen auf Akzeptanz trifft oder gar erfolgreich ist, können sich Anwender von Microsoft Windows schon einmal darauf einstellen, dass derartige Spam-Hintertüren im Betriebssystem demnächst von Microsoft für Werbezwecke vermarktet werden.

die Teilbeschaeftigung

Dienstag, 10. März 2009

Schoenen guten Tag!

Ja? Was willst du?

Ich bin der Skillmanager der groessten internationalen Gesellschaft (der Firma) «West Union Group».

Ich bin der Kaiser von China und wohne im Inneren der hohlen Erde. Außerdem gehört mir die größte Firma der Welt, „All You Need Inc.“, die natürlich – genau wie du – keine Website angeben kann. Deshalb nenne ich auch keinen Namen und spreche die Empfänger meiner Mitteilungen niemals mit Namen an. Und so etwas wie eine Website habe ich schon gar nicht…

Das Nebeneinander von typografischen Anführungszeichen nach französischem Vorbild und der Unfähigkeit zur Codierung von Umlauten in einer HTML-formatierten Mail ist übrigens gelungen. :mrgreen:

Schon viele Jahre gewähren wir die Finanzdienstleistungen fuer unseren Kunden in den ganzen Welt, […]

Ach, ihr habt nur einen Kunden? Der muss aber mächtig für Umsatz sorgen!

[…] und deshalb unter unseren Mitarbeitern sind auch die ausländischen Bürger.

Zum Beispiel würden euch ein paar Dolmetscher echt gut tun, eure automatisch erstellte Übersetzung ist echt mal wieder grottig.

Huch? Habe ich da eben ein „ä“ gesehen? Geht doch! Warum nicht gleich so?

Unsere Gesellschaft arbeitet in verschiedenen Richtungen, unter ihnen:

- die Finanzberatung
- die Eröffnung der Firmen (sogar im Ausland)
- die Eröffnung und die Begleitung der Bankrechnungen
- usw.

Meint ihr mit „usw“ den Versand von millionenfacher Spam, mit der ihr Hilfsverbrecher für eure Geldwäsche sucht? Solche Leute, die das Geld auf ihrem Konto empfängen, bar an euch weitersenden und für eure Betrügereien und sonstigen Verbrechen in den Knast gehen? Denen man – obwohl man sie in der Mail nicht einmal namentlich ansprechen kann – gleich anbietet, ein „Manager“ zu werden:

Zur Zeit nehmen wir die Mannschaft der regionalen Manager aus Deutschland zusammen.

Leute, das ist so etwas von verbraucht! Darauf fällt hoffentlich keiner mehr rein. Das ging sogar schon durch die Presse, durch den Videotext des Staatsfernsehens der BRD und in alle möglichen Magazine. Alle möglichen Stellen der Polizei haben davor gewarnt. Jeder, der sich die Suchmaschine seiner Wahl schnappt und das Wort „Finanzmanager“ sucht, findet dieses ganze Zeug.

Also denkt euch wenigstens ein besseres Wort als „Manager“ aus. Wie wäre es denn, wenn ihr einfach mal ehrlich wäret und von einem „Hilfsgeldwäscher“ sprächet. Die Leute, die euch jetzt eure hirntote und im Seltsamdeutsch verfasste Nummer abkaufen, werden euch selbst dann auf dem Leim gehen, wenn ihr direkt um Geldwäscher werbt und…

Wir bieten Ihnen die wuerdigen Bedingungen der Arbeit an. Das Gehalt bildet 2.500 Euro + die Preisen.

…nur genug Geld für eine ungelernte Tätigkeit anbietet.

Diese Arbeit gibt Ihnen eine gute Gelegenheit, auf der Haelfte des Satzes zu arbeiten. Dank unserem flexiblen Zeitplan können Sie die Stunden selbst wählen, wenn Sie arbeiten moechten. Wenn Sie an unser Angebot interessiert haben, bitte, schicken Sie uns Ihre Zusammenfassungen per E-Mail: IngaWestUnGrp (at) gmail.com

Solchen Leuten fällt es auch nicht weiter auf, dass diese „groesste internationalen Gesellschaft“ keine eigene Domain hat und deshalb anonyme und kostenlose Mailadressen bei Google Mail verwendet, sie stören sich auch nicht daran, dass man die Mail nicht einfach mit „Beantworten“ beantworten kann, weil ihr Stümper nicht einmal solche Kleinigkeiten hinkriegt, wenn ihr die Absenderadresse fälscht. Die lassen sich einfach von dem ganzen Geld verblenden, dass ihnen von Verbrechern wie euch angeboten wird, und die fragen sich auch nicht, was davon übrig bleiben wird, wenn sie für die angerichteten Schäden haftbar gemacht werden.

Also, Spammer, habt euch nicht so und sucht direkt nach Geldwäschern! Jemanden mit einem Rest von cerebraler Funktionsfähigkeit könnt ihr mit euren hanebüchenen Stories eh nicht überrumpeln.

Achten Sie Darauf!
Wir suchen nach die Menschen, die das Recht auf die Arbeit in Deutschland haben.

Auch solche schwer verständliche Lyrik wird da nicht helfen.