Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Hallo“

hello

Samstag, 7. März 2015

Hallo, Ik wens u het beste compliment van het seizoen

Hallo, ich habe keine Ahnung, wie du heißt (ich weiß ja nicht einmal, welche Sprache du sprichst) und wünsche dir alles Gute und das Kompliment der Jahreszeit. Nein, so drücken sich nicht einmal Niederländer¹ aus, aber ich bin ja auch kein Niederländer, sondern ein Betrüger, der dir (und mindestens fünfzig anderen) Süßholz ins Ohr raspeln will, um dich in einen anregenden Schriftverkehr zu verwickeln, bis ich dich so weit habe, dass ich dir das Geld nur so in großen Portionen rausziehe.

Mijn naam is Linda, […]

Dazu habe ich mir den hübschen Namen „Linda“ ausgedacht. Das war für diese Spam auch meine größte kreative Leistung, denn…

[…] Nou ik uw profiel zag, ik vind het jammer dat ik niet veel over mezelf heb gezegd, omdat ons profiel niet alles kan zeggen over us [sic! Ich bin kein Niederländer und habe die Sprache nie richtig gelernt, aber ich würde „over ons“ für richtig halten…].

…natürlich fällt mir kein anderer vorgeschobener Grund für meine jämmerliche Spam ein, als der, dass ich irgendein Profil von dir gesehen habe. Irgendwo in diesem Internet. Davon war ich einfach nur überwältigt. Und da stand zwar eine Mailadresse dran, aber weder ein Nick noch ein Name noch sonst irgendwas, was mir eine bessere Anrede als „Hallo“ mit Jahreszeit-Grüßen ermöglicht hätte. Um dem Unsinn dieser Masche ein Krönchen aufzusetzen, sage ich dir, dass ich dir leider nicht viel über mich sage, weil unser Profil nicht alles über uns sagen kann. Für diese gnadenlose Formulierung musste ich nur zwei Eimer Lack austrinken.

I hebben [sic! Siehe Anmerkung oben, ich kann kein Niederländisch, aber ich halte trotzdem »Ik heb« für richtig] een speciale reden om contact met u zo ik zou graag willen dat u te reageren op mijn e-mail adres (linda (punkt) andrew2 (at) outlook (punkt) com) er ik kan u alles vertellen over mezelf, en de reden waarom ik contact met u op en ook stuur mijn foto’s naar je.

Aber glaub mir: Wenn du mich jetzt anmailst, dann sage ich dir alles über mich und verrate dir schließlich sogar noch, warum ich dir eine Mail ins Postfach gemacht habe – dafür war in dieser Mail einfach kein Platz mehr, das Mailpapier war voll. Bitte beantworte meine Spam aber nicht, indem du bei deinem Mailprogramm auf „Antworten“ klickst, denn meine Absenderadresse ist gefälscht.

Wenn du diese kleine Leistung der Selbstenthirnung vollbracht hast, schicke ich dir zur Belohnung ein paar lecker Fotos (ohne Hunde, aber mit Möpsen) und behaupte, es seien Fotos von mir.

In Wirklichkeit sind es ein paar anregende Selfies knackiger junger Frauen (bevorzugt mit großen Brüsten), die wir bei Facebook, Tumblr und Konsorten „mitgenommen“ haben. Dank der naiv-fröhlichen Entdatung einer ganzen Generation haben wir immer wieder Nachschub an gutem Bildmaterial für unsere Betrugsnummern.

Ich bin natürlich keine Frau.

In meiner ganzen Bande, die leichtgläubige und sexuell unterforderte Männer bespaßt und abzieht, ist keine einzige Frau.

Aber das weißt du ja nicht, Opfer.

Diese Spam wurde maschinell erstellt und ist ohne Grußformel gültig.

¹Liebe Niederländer, versteht das bitte nicht als diskriminierend. Ich mag eure Sprache an sich gern (was daran liegt, dass ich sie besser verstehe als so manchen deutschen Dialekt, der südlich von Kassel gesprochen wird), aber sie klingt für einen Deutschsprachigen eben auch manchmal sehr komisch… und ich bin mir sicher, es geht euch mit Het Duits ganz ähnlich.

Antwort

Montag, 23. Februar 2015

42.

Antwort

Das hast du schon im Betreff geschrieben.

Hallo, Mein Name ist Herr Andrew Shuhui . Ich suche Ihre Partnerschaft in einem Geschäft Projekt.

Schön, dass du wenigstens deinen eigenen ausgedachten Namen kennst, wenn du irgendwelche Unbekannten mit einer Mailadresse zu Geschäftspartnern machen willst.

Bitte kontaktieren Sie mich zurück über meine private E-Mail-Adresse für weitere Informationen: shuanw (at) bigpond (punkt) com

Wer auf dich reinfällt, soll sich auch nichts weiter dabei denken, dass man deine ziemlich dumm rausgerotzte Strunzmail nicht beantworten kann, indem man einfach auf „Antworten“ klickt. Wir machen alle echt gern Geschäfte mit Leuten, die ihre Absenderadresse fälschen.

Sprechen Sie Englisch? Vielen Dank.

Ja, ich spreche Englisch. Keine Ursache.

Auf Ihre Aufmerksamkeit

Freitag, 20. Februar 2015

Prost! Und hier ein lustiger neuer Text für alte Vorschussbetrugsmaschen der Marke „Ich schenke ihnen völlig grundlos ein paar Millionen Euro, obwohl ich sie gar nicht kenne“:

Hallo,

Wenn ich zu euch senden wollte Diese Nachricht ist kein Zufall. Dies liegt daran, Ihre E-Mail wurde von der elektronischen Roboter ausgewählt sehr sichern meinem PC WX.7AR.

Zunächst möchte ich für diesen Eingriff in Ihr Leben zu entschuldigen, obwohl ich zugeben, dass dies für mich sehr wichtig. Mein Name ist Clara Klaus. Ich leide an einer disfontionnement Herz und Gesamt paralisie meiner menbres seit über dreieinhalb Jahren, und es leider nur mein Arzt sagte mir, dass ich in der Endphase und dass meine Tage sind gezählt, weil Meine ziemlich verschlechtertem Zustand. Ich bin eine Witwe, und ich habe keine Kinder, ich fange an zu bitter bereuen gehabt.

In der Tat, der Grund, warum ich mich an Sie ist, dass ich möchte Don einen Teil meines Eigentums, weil ich nicht alle, die erben könnte. Ich fast alle meine Sachen verkauft, die eine Holzexportunternehmen und Gummi und Stahlindustrie in Afrika, wo ich lebe seit über 10 Jahren. Ein großer Teil dieser Gelder wurde in der ganzen Welt an verschiedene Hilfsorganisationen Zeichen bezahlt, aber besonders hier in Afrika.

Wie für den Rest der Summe, die genau 1.500000 Euro (1,5 Mio. Euro) beläuft sich zur Zeit auf einem Personal Account Geblockt ist mein letzter Wunsch, Sie machen Don, so dass Sie in Ihrer Branche investieren können Aktivität und vor allem im humanitären. Ich bin mir bewusst, was ich zu tun gedenken, und ich denke, auch wenn wir nicht wissen, dass Sie gut gebrauchen, dass zu machen. Ich bitte Sie, dieses Erbe zu akzeptieren, aber nichts bitten im Gegenzug, wenn nicht immer denken, gut um Sie zu tun, dass ich nicht in der Lage, während meiner Existenz zu tun.

Das heißt, dass beruhigt auf jemanden Leiter gefallen und vor allem von Treu und Glauben, würde ich Sie bitten, mich so schnell wie möglich mit Ihnen Kontakt aufnehmen weiteren Erläuterung der Gründe für meine Handlungen und den Lauf der Dinge zu geben, . Bitte kontaktieren Sie mich so bald wie möglich, wenn Sie zustimmen, um mein Angebot.

Gott sei mit euch !!! sein

Bitte kontaktieren Sie mich durch meine private E-Mail-Adresse:

contact (strich) clara (at) claraklaus (punkt) ch

Der Friede und Barmherzigkeit Gottes sei mit euch.

CLARA KLAUS

Ohne weitere Worte.

Anlage- und Kreditfinanzierungen für Großprojekte.

Freitag, 20. Februar 2015

Danke für den Punkt am Ende des Betreffs – diese Regel funktioniert nach wie vor sehr zuverlässig, da beinahe nur Spammer einen Betreff mit einem Punkt beenden… 😉

Aber jetzt zu einem ganz tollen Angebot für ein kleines Darlehen, das in ganz toller Sprache dargelegt wird:

Hallo geehrte Damen und Herren

Ich bin ein Partner von privaten Investoren und wenn Sie sich für die
Investition ein Kapital von 1 Mio. € auf 120 € sind kann ich Ihnen
sagen, eine kuwaitische Investoren, die Mittel zur Verfügung stellen.
Der Transfer wird von seiner Bank hier in Europa speziell in London
für Ihre Bequemlichkeit ist.
Wir werden den Finanzierungsvertrag, die Sie lesen und unterschreiben zu senden.
Dann werden Sie nach London zu gehen, den Vertrag in den Büros des
Anlegers Notar bestätigen und ein Verhandlungs Zinsen sah, dass Sie
eine andere als unsere eigenen Vorschlag gemacht hatte.
Ist das erledigt werden Sie eröffnen ein Konto, auf dem Sie den
Betrag, den Sie möchten, übergeben werden.
Sobald dieser Betrag auf Ihr Konto übertragen können Sie es an die
gewünschte Konto zu lenken.
Danke, dass du uns über Ihren Pass eine Kopie.
Noch zu bestätigen, um Ihnen den Finanzierungsvertrag zu senden.

Bernhard ANTON
Skype: bernhard.axxxxx
E-mail: info (at) finances (strich) investissement (punkt) com
Site web: www.finances-investissement.com

Poittiers, 86000
France

Leute, die hundertzwanzig Megaeuro an jede Mailadresse verleihen wollen, die nicht bei drei auf den Bäumen ist, aber nicht einmal die paar Groschen für einen Dolmetscher übrig haben und deshalb lieber den Computer übersetzen lassen, wirken ja ganz besonders überzeugend…

Neue Nachricht erhalten

Donnerstag, 12. Februar 2015

Stimmt, ich habe eine Spam im Posteingang.

Hallo,

Du hast eine neue Nachricht erhalten von: „Mira_87″

Profil von „Mira_87″:
http://www.deine-nachricht.com/[ID gelöscht]/Mira_87

Nachricht abrufen:
http://www.deine-nachricht.com/[ID gelöscht]/

Der User hat gesucht nach: nachtwaechter (at) tamagothi (punkt) de

Seid lieb zueinander!

Viele Grüße,

Marie
Nachrichtenzentrale
… der besten kostenlosen Message-Community

So so, Dating-Spammer,

diese, dieser oder dieses angebliche(r) Mira_87 hat mir also eine Nachricht zugestellt, weil er, sie oder es zwar nicht meinen Namen kannte, aber meine Mailadresse – dies aber nicht, indem er, sie oder es mir einfach eine Mail schickt, sondern stattdessen meine Mailadresse irgendwo auf einer komischen Site eingegeben. Und deshalb bekomme ich eine Mail, in die ich reinklicken muss, um lesen zu können, was mir gemailt wurde, weil sie angeblich von der besten kostenlosen Message-Community kommt, statt direkt gemailt zu werden. Ich verstehe. Es handelt sich um eine typische Spam für knalle Dummköpfe, die erst auf alles klicken, was sich anklicken lässt und dann denken. Die funken dann als erstes zu dir zurück, dass deine Spam angekommen ist und beklickt wurde. Und außerdem sehen sie nach der Weiterleitung von deiner aktuellen Wegwerfdomain eine ganz tolle Dating-Betrugs-Site in der Domain whatssexy (punkt) net, wo sie vor lauter Möpsen und Mösen ganz vergessen, um was es eigentlich geht und erstmal – mit dem Blut im Schwellkörper, das im Hirne fehlt – einen richtigen Datenstriptease vor dir hinlegen, allein schon ausreichend für einen kriminellen Identitätsmissbrauch.

Na ja, wenigstens gibts im Moment anstelle der aus dem Internet zusammengeklaubten pr0n-Fotos eine wenig erregende Fehlermeldung von CloudFlare. Von der kann ich sogar einen Screenshot machen, ohne, dass ich hinterher die ganzen niemals von dir gefragten Frauen – es gibt ja bei dir immer nur Frauen – wenigstens ein bisschen unkenntlich machen muss. (So wie in diesem Screenshot sieht das aus, wenns mal nicht ganz so viele primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale gibt.) Im „Web of Trust“ stimmt die Reputation auch! Dafür hast du aber auch schon jahrelang hart an deiner Menschenverachtung gearbeitet.

Und solltest du, Dating-Spammer mit deinen gleichermaßen hirn- wie einfallslosen Spams es tatsächlich geschafft haben, dass sogar CloudFlare deine betrügerischen Dreckssites sperrt, dann erfüllte mich das mit ganz besonderer Freude. Du wärest nämlich der erste Spammer, der mir im Postfach begegnet ist und das „hinbekommen“ hat.

Geh einfach sterben!

Dein dich „genießender“
Nachtwächter

Hallo

Samstag, 31. Januar 2015

Oho, mal wieder ein Qualitätsbetreff! 😀

Ich sende dir gleich Bilder von mir in Dessous die du mir geschenkt hast.

Wieso „gleich“, wenn du mir jetzt schon was zusendest. Und wer zum hackenden Henker bist du überhaupt, der oder die mich gar nicht erst irgendwie anredet und gleich mit Unterwäsche-Bildern kommt. Bist du etwa die Frau aus dem Versandhauskatalog?

Dein Freund hat wirklich gute Bilder gemacht in seinem Fotostudio.

Und welcher von meinen Freunden hat ein Studio?

Er ist auch sehr einfühlsam und nett.

Ah, ich sehe: Ihr beide habt die Session ein wenig „vertieft“. :mrgreen:

Die nächste Foto mit meiner Freundin.

Klar doch. Noch mehr Unterwäsche-Bilder, diesmal gedoppelt. Ich würde allerdings ein Video bevorzugen¹… du weißt schon, du richtest dich ja an Wichser.

schreib mir bitte.

Ich glaube nicht, dass „deine“ Absenderadresse echt ist.

Das Passwort für die Fotos: sexy21

Wie jetzt, die Fotos haben ein Passwort? Ach, da hängt ja ein Anhang an der Spam. Eine ZIP-Archiv mit dem lustigen Namen sexyfoto.zip, 427 moppelige Kilobytes groß.

SPÄTESTENS JETZT sollte jeder den folgenden Satz denken: „Ein ZIP-Archiv, das mit einer E-Mail kommt, stinkt. Und zwar immer“. Die nächste Reaktion ist dann der Druck auf die Entf-Taste…

Dieses ZIP-Archiv ist allerdings besonders gefährlich! Es ist mit einem Passwort geschützt, so dass ein Antivirusprogramm keine Chance hat, es zu entpacken, um seine Inhalte zu überprüfen. Deshalb ist es für mich auch nicht weiter überraschend, dass zurzeit kein einziges Antivirus-Schlangenöl diesen Mailanhang als gefährlich erkennt. Das wird vermutlich noch lange so bleiben, und wir werden vermutlich alle in Zukunft häufiger derartige ZIP-Archive mit Passwort sehen.

UND DESHALB sollte der Satz folgendermaßen ergänzt werden: „Ein ZIP-Archiv, das mit einer E-Mail kommt und mit einem Passwort geschützt ist, stinkt und ist garantiert hochgiftiger, krimineller Sondermüll, den man nur mit der Kneifzange anfassen sollte. Und zwar immer“. Ich habe ja wirklich lange darauf gewartet, dass den verbrecherischen Spammern einmal etwas besseres einfällt als das „übliche“ ZIP-Archiv mit einer Datei der Marke .pdf.exe, und genau das scheint jetzt geschehen zu sein.

Im ZIP-Archiv gibt es einen Ordner sexyfoto, dieser enthält zwei Dateien mit folgenden Dateinamen:

  1. IMG_1389.JPG – Ein JPEG-Bild
  2. IMG_1390.SCR – Ein Windows-Bildschirmschoner

Beim JPEG-Bild IMG_1389.JPG handelt es sich um ein softerotisches Foto einer lasziv herumliegenden Frau in Unterwäsche, das die Spammer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendwo aus dem Internet „mitgenommen“ haben. (Gut möglich, dass die Frau nichts davon weiß.) Die Datei IMG_1390.SCR ist ein Bildschirmschoner für Microsoft Windows, also eine direkt ausführbare Datei für Microsoft Windows, die mit einer asozialen und kriminellen Spam zugestellt wurde. Diese Schadsoftware wird inzwischen von knapp der Hälfte der gängigen Antivirus-Programme als das erkannt, was sie ist: Ein Trojaner. Wer sich da durchklickt und – nachdem sich so viel Blut im Schwellkörper und so wenig Blut im Hirne befindet – nach dem ersten Bild das „zweite Bild“ anschauen möchte, der hat hinterher einen Computer anderer Leute auf dem Schreibtisch stehen.

Ich befürchte, dass diese Masche, um anderen Leuten Schadsoftware unterzujubeln, in den nächsten Monaten zu einer Pest wird. Natürlich mit besseren Spamtexten, um einen glaubwürdigen Vorwand dafür zu haben, passwortgeschützte ZIP-Archive zu vesenden. (Nein, hier mitlesender Spammer, ich gebe dir jetzt keinen Tipp, was du schreiben könntest, obwohl mir eine Menge einfällt.) Ein Virenscan auf einem Mailserver scheitert bei diesen Anhängen immer, so dass viele dieser Spams auch ankommen, und… leider… führen sexuelle Inhalte auch immer wieder dazu, dass selbst vernünftigere Menschen etwas leichtsinnig werden.

Deshalb seid bitte aufmerksam und macht niemals ein ZIP-Archiv aus einer E-Mail auf, und schon gar nicht, wenn es durch ein Passwort geschützt wurde. Das bisschen befriedigte Neugierde wiegt den Ärger, den man sich durch einen übernommenen Computer einhandeln kann, nicht auf. Selbst, wenn eine E-Mail mit einem ZIP-Anhang von einem Bekannten zu kommen scheint, immer darüber bewusst sein, dass sich Absenderadressen in einer E-Mail beliebig fälschen lassen und dass Spammer inzwischen riesige Datensammlungen haben, auch von Adressbüchern und auch mit Zuordnungen von Mailadressen zu echten Namen. Deshalb lieber rückfragen, bevor ein ZIP-Archiv aus einer E-Mail geöffnet wird, und zwar nicht über E-Mail oder IM – der Computer des Bekannten könnte bereits trojanifiziert sein und die Frage könnte von einem Halunken beantwortet werden – sondern über ein anderes Medium, zum Beispiel Telefon.

Wer sein Windows so konfiguriert, dass er Dateinamenserweiterungen sieht, tut übrigens viel für seine Computersicherheit. In diesem Fall wäre auch mäßig geübten Anwendern sofort aufgefallen, dass .SCR ein „komischer Typ“ für eine Bilddatei ist – die dann aufkommende Frage wird schnell von Wikipedia beantwortet, und zwar mit einem deutlichen Hinweis:

Windows Bildschirmschoner. Warnung: Häufiges Ziel von Virusinfektionen

Wie man sein Windows so konfiguriert, dass man auch sieht, wie die Dateien heißen, lässt sich hier auf der Support-Website von Microsoft nachlesen. Warum Microsoft seine vor siebzehn Jahren für Windows 98 getroffene Entscheidung, den Anwendern den Typ einer Datei nicht mehr im Dateinamen anzuzeigen, angesichts der extrem häufigen Ausbeutung dieser Entscheidung durch Kriminelle nicht ändert, gehört zu den Fragen, die man am besten immer wieder Microsoft stellt. In meinen Augen wird hier mit einer Voreinstellung, die dem Anwender nichts nützt, ein Biotop geschaffen, in dem die organisierte Kriminalität des Internet aufblüht. Aber böse Zungen würden sagen, dass sich diese Aussage generell auf Microsoft verallgemeinern lässt²…

¹Zugegeben, ich musste in bisschen suchen, bis ich eines fand, das jugendfrei ist und doch was hermacht… ich habe länger danach gesucht, als ich an diesem Text geschrieben habe.

²Nein, so eine böse Zunge bin ich nicht – Microsoft hat in den letzten Jahren auch einiges zur Absicherung seines Betriebssystemes getan. Allerdings muss wegen der großen Bedeutung dieses Betriebssystemes alles kompatibel zu früheren Versionen bleiben, und deshalb lassen sich einige Fehlentscheidungen aus der Anfangszeit nicht mehr leicht korrigieren. Dazu gehört auch die Codierung des Dateityps im Dateinamen, die dann beim Doppelklick auf die Datei entweder die zugeordnete Anwendung startet oder aber – im Falle einer ausführbaren Datei – die ausführbare Datei startet. Handelte es sich bei der Ausführbarkeit, so wie in „richtigen“ Betriebssystemen, um eine von der Datei unabhängige Kennzeichnung im Dateisystem und müsste der Anwender vor dem erstmaligen Ausführen einer Datei diese Kennzeichnung von Hand setzen, wäre das zwar unkomfortabel, aber dabei sehr viel sicherer und besser, weil nicht mehr aus Versehen Code von Verbrechern gestartet werden könnte. Solche Kleinigkeiten aus den Sechziger Jahren sind es übrigens, die unixoide Betriebssysteme sehr viel sicherer als Microsoft Windows machen – es ist wirklich nicht so, dass es unmöglich wäre, Trojaner zu programmieren, ganz im Gegenteil, es ist sogar sehr leicht, aber es ist so, dass es schwierig ist, einen Anwender zur Ausführung des Schadcodes zu bringen. Leider ist es auch dort nicht unmöglich, und sollte es wirklich einmal dazu kommen, dass sehr viel mehr Menschen als die heutigen knapp 1,5 Prozent Linux benutzen – womöglich auch noch fast alle die gleiche Distribution – und damit ein attraktives Ziel für Kriminelle werden, dann werde ich hier sehr viel über Schadsoftware für Linux schreiben müssen, die ich jeden Tag sehe. Bis dahin ist der Umstieg auf ein anderes Betriebssystem, wenn er möglich ist, ein sehr guter Schutz. Vor allem, wenn man Spam sofort erkennt und löscht, denn zurzeit kommt ein Großteil der Trojaner über Mailanhänge aus der Spam. Das beste Schutzprogramm auf jedem Betriebssystem ist und bleibt BRAIN.EXE.

Hartz4 und richtig viel Spaß!

Freitag, 30. Januar 2015

Hallo!

Aber hallo! Ich habe lange kein tolles Roulettesystem mehr gesehen…

Es ist doch erstaunlich, dass jede dieser Betrugsnummern aus der Spam nach längerer Pause wiederkommt, wenn die Spammer glauben, dass wieder viele junge und naive Opfer nachgewachsen sind. Heute: Affilate-Geld von Online-“Casinos“ einsammeln, indem man Menschen mit mathematischem Analphabetismus weismacht, sie könnten dort durch einfache Systeme dauerhaft Geld gewinnen. Frei nach dem Motto: Die Welt ist doch reif, man kann doch jeden Scheiß verkaufen.

Hartz4 und richtig viel Spaß, ein Wiederspruch? Falls auch Du wissen willst, wie man ohne festen Arbeitsplatz an Geld kommt, ohne sich die Hände schmutzig zu machen, dann bist Du bei uns genau richtig. Hier angucken und staunen, sowas geniales hast Du noch nie gesehen! Reinhardt erklärt auf wie es geht!

So so, er „erklärt auf“, und zwar „wie es geht“, der Reinhardt. Man braucht nichts zu können und kommt an Geld, und es ist auch keine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, sondern irgendein betrügerischer Bullshit, so dass man ganz nebenbei auch noch einen kleinen Sozialbetrug machen kann.

Ich habe jetzt nicht direkt auf den Link geklickt, weil dieser wie bei Spammern üblich um eine eindeutige ID „angereichert“ wurde, sondern bin schön über die Zwischenablage gegangen und habe die ID vorm Absenden geändert. Schon die Titelgrafik der gnadenlos doofen Seite hat mir dann ganz schnell klar gemacht, wie man nach Meinung dieses Spammers „Geld verdienen“ soll:

Detail eines Screenshots der betrügerischen Website

Bingo! Im Spielcasino! Aber nicht in einem Casino, wo Kugeln in den Roulettekessel geworfen werden, sondern in einem windigen und in der BRD illegalen Internet-Zockladen, der für seine Betreiber beliebige Manipulationen des Spielgeschehens in unentdeckbarer Weise ermöglicht. Denn die tolle Methode dieser schwarzen Null mit Spamskript – es handelt sich dabei übrigens um das Martingale-System – „funktioniert nicht überall“, sondern nur in den „Casinos“, bei denen dieser Platitüdenbaron auch ein paar Affiliate-Groschen kassiert, wenn man sich dort über den Link von seiner unfreiwillig lustigen Website anmeldet. Deshalb kann man sich auf der tollen Beschreibung auch schön bequem zu den „Casinos“ durchklicken.

Detail aus der betrügerischen Website: Ein gespiegelter Laptop, der in seinem Display den Setzplan eines Internet-Casinos zeigt Ach ja, die lustige Website. Die dafür verwendete Domain wurde von einem „Chinesen“ namens „Zhu Bing“ mit seiner Firma „Bing Zhu“ registriert, dessen chinesische Anschrift leider in Google Maps unbekannt ist. Dafür hat er aber eine anonym einzurichtende und kostenlose Mailadresse bei Hotmail – vermutlich hat er so viel Erfolg beim Roulettespielen, dass er die paar Euro zwanzig für den eigenen Mailserver lieber spart. Für echte Genießer habe ich einen Screenshot des dümmlichen Werkes zu Flickr hochgeladen. Zu den lustigen Details dort gehört übrigens der nebenan abgebildete Klapprechner, der aus nicht näher nachvollziehbaren Gründen gespiegelt wurde, wie man leicht beim Blick auf die Tastatur erkennt. Aber wer wird sich denn schon noch die Tasten anschauen, wenns so schönes Zocken auf dem Bildschirm gibt?! 😀

Nach Genuss dieser gnadenlos dummen Darbietung kann der Bullshit mal mit früheren Versionen der gleichen Nummer verglichen werden, etwa mit dem Roulettesystem von Nadine, oder mit dem von Malte Wagner, oder mit dem von Rudolf Richter, oder mit dem von Gerhard Frommel, oder mit dem von Ben Liez, oder mit dem hier sehr ausführlich gewürdigten Affilate-Unfug von Moritz Ahlborg – die ausgedachten Namen ändern sich ständig, der unter diesen Namen behauptete Unsinn bleibt über die Jahre erstaunlich gleich.

Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Dem Spammer ist es völlig egal, ob gewonnen oder verloren wird. Er hat nichts davon. Er bekommt sein Geld vom „Casino“, wenn er einen neuen Kunden gemacht hat, der da Geld einzahlt. Dieses Geld wird vom „Casino“ über die Verluste der Spieler wieder reingeholt. Geld soll ja dieses Ding sein, von dem man nicht so viel hat, wenn man von Hartz 4 leben muss… aber hey, was interessiert sich dieses Schloch von Spammer dafür, ob Leute was zu beißen haben.

Liebsten Gruß
Reinhardt Seigel

Ach, und auf der Website heißt dieser „Reinhardt Seigel“ dann auf einmal „Reinhard Siegel“ – vermutlich hat er es noch nicht gelernt, seinen Namen richtig zu schreiben. :mrgreen:

Reinhardt Seigel ist aus unzähligen Auftritten im deutschen Fernsehen bekannt und zeigt wie man auch mit Hartz4 mehr Mittel zur Verfügung hat, um gut zu leben. Falls Du jedoch kein Interesse hast, dann bitte hier raufgehen.

So so, aus dem „deutschen Fernsehen“ bekannt… sogar nach „unzähligen Auftritten“ dermaßen bekannt, dass man Reinhardt Seigel gar nicht mit einer Suchmaschine findet. Und auch Reinhard Siegel scheint niemals eine Spur seiner riesigen Bekanntheit „aus dem deutschen Fernsehen“ im Internet hinterlassen zu haben. Aber das ist ja kein Wunder, denn er ist ja schließlich nicht aus dem Internet bekannt. Außer vielleicht aus der täglichen Spam.

Möge er kein einziges Opfer für die inzwischen müde Masche mehr finden.

Diese Spam aus dem Beklopptenbrutschrank des Internet ist ein Zustecksel meines Lesers R.R.F.