Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Google-Ads mit Mischmasch

Freitag, 7. September 2007

Google-Anzeigen: Werteverfall Jugendliche. Stoppen Sie den Werteverfall Durch Bravo. Ihre Unterschrift hier! - Reinkarnation und Karma. Die Alten Weisheitslehren geben dem Leben Sinn und Spiritualität - Kosmidis Rechtsanwälte. Unternehmensgründung Firmengründung AG GmbH KG Griechenland - Diabetes Patienten m/w für klinische Studien gesucht. Information finden Sie hier!

Ich finde es immer wieder lustig, wie sich in Google-Ads das zusammenstellt, was beim besten Willen nicht zusammengehört.

Angeblich soll diese Form der Werbung ja kontextbezogen sein, also Reklame so in Websites einblenden, dass sie zum angezeigten Text passt. Wegen dieser Anpreisung durch Google entscheiden sich ja auch viele für genau diese Form der Werbung. Allerdings wird dieser Kontext auf mechanische Weise hergestellt, indem der Text der angezeigten Seite nach gewissen Schlüsselwörtern gescannt wird – und das geht wie jedes mechanische Verfahren gelegentlich daneben. Ob diese vier Google-Anzeigen wohl auf die offenen Interessen eines Menschen treffen, der im Wirtschaftsteil der Netzeitung darüber liest, dass die Europäische Zentralbank den Geldmarkt mit einer erhöhten Geldmenge ausstattet

Pharma-Bonus

Donnerstag, 6. September 2007

Waren es bislang vor allem die Spam-Casinos, die mir mit ihrer unübersehbar häufig zugestellten Massenpost gewaltige Bonusse versprochen haben, wenn ich nur mein reales Geld gegen deren virtuelle Jetons tausche, so will jetzt auch das Viagra- und Cialis-Spamming nicht mehr länger hinter dieser Masche zurückstehen:

pharma bonus, 4 Viagra pills FREE for every order

Wenn ich diesem stümperhaften Layout einer in die Mail eingebetteten Grafik Glauben schenkte, würde ich bei diesem windigen Versand auf Massenbestellungen verzichten. Immer schön die kleine Packung und dabei die vier Gratispillen im Wert von fast acht Dollar mitnehmen. Die scheinen zu viel davon zu haben – ob das wohl daran auch liegt, dass der Handel mit billigen, gefälschten Pillenpressungen so wunderbar floriert, seit Menschen so doof sind, ihre Pillen nach Empfang einer Spam zu bestellen?

MySpace Hackers Hell geschlossen

Dienstag, 4. September 2007

Die für Einsteiger und „normale“ Anwender sicherlich beste Quelle zum Thema Spam und Phishing auf MySpace, The Hackers Hell, ist geschlossen und steht jetzt nur noch als Archiv-Version zur Verfügung. Die Macher von Hackers Hell nehmen in einem Blog-Eintrag zu dieser Entscheidung Stellung:

Des Weiteren mussten wir uns über unsinnige Fehltritte von MySpace ärgern und auch oft dafür sorgen, dass wieder alles auf einen Nenner kommt. Kürzlich war dann sogar unsere komplette Webpräsenz dem Erdboden (oder MySpace-Boden) gleichgemacht worden.

Wir fragen uns dann in solchen Situationen: „Was soll das eigentlich und warum reißen wir uns täglich den Arsch für MySpace auf…?“

Anstatt das MySpace sich um sicherheitsrelevante Probleme kümmert […], wird lieber an irgendwelchen dämlichen Extras gebastelt, wie dem „Status und Stimmung“-Feature und dem neuen Design des Posteingangs. Glücklicherweise konnte sich MySpace jedoch kürzlich dazu durchringen, wenigstens einen kleinen Spamfilter an den Start zu führen – auch wenn dieser nicht unbedingt so effektiv ist, wie wir ihn uns wünschen.

Eigentlich könnte man denken, die Kampagne besteht aus drei Zahnrädern: MySpace, THE HACKERS HELL und die User. Die letzten beiden, also die Zahnräder THH und die User sind zwar sauber in einander eingehakt, können aber nicht in die vorgegebene Richtung drehen, weil das Zahnrad MySpace in eine andere Richtung rotiert.

Mit anderen Worten ist das Aus der Kampagne nicht Schuld der User, sondern Verdienst von MySpace!

Zunächst ist dieser Entschluss der Macher bedauerlich. Die von MySpace getroffenen Maßnahmen zur Abwehr von Spam und Phishing sind so gut wie nicht existent. Einfache Anwender stehen hilflos vor Attacken, die zum Teil mit erheblicher krimineller Energie vorgetragen werden. Eine elementare Aufklärung über die Gefahren, die mit diesem „Web 2.0″-Angebot einhergehen, wurde niemals gegeben. Unter diesen Umständen ist es kaum ein Wunder, dass sehr viele Profile von Kriminellen übernommen werden konnten, um mit Spam für schlüpfrige und betrügerische Angebote verseucht zu werden.

Aber der Entschluss der Macher ist eben auch völlig verständlich. Wenn sich Menschen in ihrer Freizeit unentgeltlich hisetzen, um eine Arbeit zu leisten, die eigentlich von MySpace geleistet werden müsste, wenn diese Menschen dabei erleben müssen, wie einladende Probleme bestehen bleiben, während ein „cooles“ Feature nach dem anderen eingebaut wird und wenn diese Arbeit keinerlei Unterstützung von MySpace erfährt, denn stellt sich wohl bei jedem Menschen irgendwann die Sinnfrage. Vor allem, wenn MySpace dabei die Umsätze generiert…

Zu befürchten ist, dass Spam und Phishing anhaltende Probleme auf MySpace bleiben werden, ohne dass sich jemand dagegen richtet und die „normalen“ User in allgemein verständlicher Sprache über die elementaren Zusammenhänge aufklärt. Dies wird zumindest so lange anhalten, bis die Spam so prägend für dieses Angebot wird, dass es nicht mehr für die kommerziellen Absichten taugt. Wahrscheinlich wird das Problem erst in diesem Moment so angegangen, wie es häufig bei IT-Projekten der Fall ist – mit der ganz heißen Nadel werden irgendwelche „schnellen Lösungen“ gestrickt, die nur Teilaspekte des Problems bewältigen. Die User dürfen sich unterdessen über immer mehr „bunte“ Features freuen… und eben auch darüber, dass sich ihre eigenen Profile in Pornowerbung und betrügerische Angebote verwandeln.

ALTIKOR Pensionsgeschäftsagenten

Dienstag, 4. September 2007

Was ist im Moment nur los? Ich schaue ja schon immer nach, was sich im Spamfilter verfangen hat, aber etliche Spams kommen gar nicht mehr bei mir an. Bin ich wirklich schon aus den Listen der Schwerkriminellen verschwunden? Liegt das etwa an „Unser täglich Spam“? Denn kann ich regelmäßiges, kritisches Bloggen über Spam nur jedem empfehlen.

Nicht bei mir angekommen ist zum Beispiel die folgende Suche nach neuen Geldwäsche-Deppen für eine angebliche Firma ALTIKOR, deren Text ich hier aus dem Roten Blog zitiere:

ALTIKOR ist sehr froh, Ihnen die Stelle eines Pensionsgeschäftsagenten (Escrow-Agenten) anzubieten.

Klar doch, wenn es Millionen von Arbeitslosen gibt, denn kriegt man seriöse Stellenangebote mit einer illegalen und asozialen Spam. Wer das glaubt, der ist genau richtig für ALTIKOR – weil er dumm ist. Auf die dort angebotenen Aufgaben wird sich nämlich nur ein unbelehrbarer Dummkopf einlassen.

Stellenangebot!
Wir haben jetzt die Stelle eines Pensionsgeschäftsagenten (Escrow-Agenten) zu vergeben:
Wir sind sehr froh, Ihnen die Stelle eines Pensionsgeschäftsagenten anzubieten.

Und weil so ein Dummkopf eben schwer von Begriff ist, muss man gewisse Dinge eben wieder und wieder wiederholen. Vor allem, wenn man sich die Dummheit zu Nutze machen will. In diesem Punkt ist Spam nicht anders als jede andere Form der Werbung. Penetranz ist das oberste Gebot.

Unsere Firma braucht Pensionsgeschäftsagenten in der ganzen Welt.

Klar, und deswegen sucht „die Firma“ mit millionenfach an irgendwelche Anonymen versendeter Spam solche Agenten, denen sie denn auch gleich ihr Geld anvertraut.

Da wir es versuchen, Kunden in der ganzen Welt zu gewinnen, müssen wir Agenten in jedem Staat der Welt haben, um beschleunigte Transaktionen erfüllen zu können.

Gewonnen werden die „Kunden“ vorwiegend durch Phishing, eBay-Betrug und andere unseriöse Machenschaften. Und gesucht werden jetzt Komplizen in aller Welt, die dieses Geld unter ihrem Namen auf ihrem Konto entgegen nehmen, um es in bar an die Spam- und Phishing-Mafia weiterzuleiten. Wer bei solcher Aufgabenverteilung reich wird, und wer dabei in den Knast kommt, sollte sich auch der stumpfeste Einsicht eröffnen. Wenn nicht: Einfach mal auf der nächsten Polizeidienststelle nachfragen!

Wenn Sie davon träumen, teilbeschäftigt zu sein und viel Geld bekommen, dann passt Ihnen die Stelle eines Pensionsgeschäftsagenten sehr gut!
Der wichtigste Vorteil Ihrer Arbeit besteht darin, dass Sie zu Hause arbeiten können!

Wer hier träumt, der träume weiter! Schön zu Hause auf der gemütlichen Couch! Träume sind gut für jene, die vom großen Geld nicht nur träumen, sondern es sich durch organisierte Kriminalität unter den Nagel reißen.

Jedes Jahr wächst die Anzahl unserer Mitarbeiter in der ganzen Welt.

Die Anzahl der aktiven Mitarbeiter wird aber recht konstant bleiben, da ein erheblicher Teil des Mitarbeiterstammes einsitzt. :mrgreen:

Unsere Einkommen wachsen ständig. Und da die Firma-Einkommen wachsen, wachsen auch die Einkommen von jedem Agenten.
Ein Pensionsgeschäftsagent soll operativ Finanzbewegungen und Geldüberweisungen bearbeiten. Wir bieten hohes Einkommensniveau und ergebnisbezogener Aufstieg.
Wenn Sie sich beschließen, bei uns zu arbeiten, können Sie 3000 Euro pro Monat verdienen und dazu 5-7% von jeder erfüllten Transaktion zwischen unseren Kunden.

Die Aufgabenstellung bei ALTIKOR ist die übliche: Der „Mitarbeiter“ soll die Aufgaben einer Bank übernehmen, indem er in seinem Namen Gelder entgegennimmt und an seine Auftraggeber weiterleitet. Dass die Anbieter solcher „Jobs“ auf die relativ billigen Dienstleistungen eines Bankhauses verzichten und statt dessen lieber irgendwelche Unbekannte mit Spam anwerben wollen, die nicht vertrauenswürdig sind und dennoch hoch bezahlt werden, das zeigt nur, dass es sich hier um „Geschäfte“ handelt, die keine Bank dieser Welt mitmachen würde.

Der Nervenkitzel von Vegas

Montag, 3. September 2007

Nein, ich bin eigentlich zu kitzelig an meinen Nerven, um mir ein solches Erlebnis zu geben. Der unbekannte Autor dieser Glücksspiel-Spam hätte mir aber auch keine Chance gelassen, meine Nerven so richtig auskitzeln zu lassen. Denn der gesamte Text seiner Mail lautet so:

Melden Sie sich jetzt an = und erleben Sie, was es heißt, ein VIP zu sein!

Auf hilfreiche Links, unter denen man sich anmelden könnte, wurde verzichtet.

Wie man sieht, sind die Spammer des Euro VIP Super Duper Royal Magic Bonus Jackpot Vegas Casino Kasino immer noch sehr damit beschäftigt, ihre Skripten so zu schreiben, dass sie vielleicht etwas häufiger durch die Spamfilter kommen. Wo kommt man da auch hin, wenn Menschen selbst darüber bestimmen, ob sie kriminelle und asoziale Spam lesen wollen oder nicht! Wer also jemals auf die Idee kommt, bei denen zu zocken, der sollte wissen, mit was für eine Art von Genoven er es zu tun hat.

Allerdings haben die momentaten Strokel-Maßnahmen nur geringen Erfolg, und auch diese Müll-Mail hat sich im schleimigen Netz des Filters verfangen. Schade, dass die nicht einfach aufgeben.

Politische Suchmaschinen-Spam

Montag, 3. September 2007

Natürlich sind nicht nur Verbrecher und windige Kaufleute, sondern auch fragwürdige politische Insitutionen zuweilen geneigt, ihre Propaganda mit Hilfe von Spam in das Bewusstsein der Internet-Nutzer zu zwingen. Dass es den mit Sendungsbewusstsein ausgestatteten Überbringern irrationaler Ideologien in politischer Einkleidung nicht gefallen kann, wenn sich die kritsche Auseinandersetzung mit diesen Lehren schon auf der ersten Seite einer  allgemeinen Google-Suche zu einem Thema findet, ist auch für die stumpfeste Einsicht offensichtlich. Deshalb verwundert es auch nicht, dass Google systematisch mit eigens dafür errichteten Blogs beeinflusst werden soll, deren Aufgabe darin besteht, für eine große Menge von Links „aus dem Internet“ zu sorgen, um auf diese Weise den Ranking-Algorithmus Googles auszutricksen.

Dass sich auch die in Deutschland medial schon sehr einflussreiche „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ offenbar solcher Methoden zu bedienen scheint, zeigt, dass beim Kampf um Aufmerksamkeit und Einfluss die angewendeten Mittel zunehmend gleichgültiger werden. Da stört es nicht, dass man einerseits „neusozial“ (eine nahe liegende Wortschöpfung von mir, nicht die Sprache der INSM) sein will, auf der anderen Seite jedoch antisoziale Methoden der Werbung benutzt. Auch scheint es niemanden zu stören, dass die in dieser Werbeform sichtbare methodische Nähe zu Anbietern illegaler Glücksspiele, fragwürdiger Medikamente, Pornografie und betrügerischer Geschäfte aller Art durchaus so verstanden werden könnte, dass sie auch eine ethisch-moralische Nähe der ideologisch verblendeten Spammer zu diesem lichtscheuen Gesindel zeigt.

Test, Hallo, Tschüss

Montag, 3. September 2007

Dieser unbekannte Kommentarspammer hat beim Austesten seiner Strokel-Skripten im Internet eine wunderbare Zusammenfassung der menschlichen Kommunikation gegeben, die hier ohne weitere Worte zitiert sei:

Test - Hello - Bye