Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


GruЯ!!!

Donnerstag, 25. Juni 2015

Ich vermute das diese E-Mail eine Uberraschung fur Sie sein wird, aber es ist wahr.

Nein, nach diesem Betreff bin ich weder über den „Inhalt“ noch über die fehlenden Pünktchen über einigen Vokalen überrascht. Dass es nicht einmal einen Anredeversuch gibt, ist auch nicht weiter verblüffend für mich, und dass der literarisch wenig erquickliche Text der Spam aus Fragmenten zusammengefummelt wurde, die schon vor zehn Jahren (und vermutlich ein, zwei Jahrzehnte davor schon in Faxen und Briefen) benutzt wurden, kenne ich zu gut. Mir quillt jeden Tag das Postfach mit solchem Schrott voll.

Ich bin bei einer routinen uberprufung in meiner Bank (Standard Chartered Bank von Sud Afrika) wo ich arbeite, auf einem Konto gestolen, […]

Bester Verschreiber in einer Vorschussbetrugsspam ever!

[…] was nicht in anspruch genommen worden ist, wo derzeit $14.300,00 gutgeschrieben sind. Dieses Konto geh?rte Herrn Christian Eich, der ein Kunde in unsere Bank war, der leider verstorben ist.

Ja und, ich heiße gar nicht Eich.

Damit es mir moglich ist dieses Geld $14.300,000 [sic!] inanspruch zunehmen, benotige ich die zusammenarbeit eines Auslandischen Partner wie Sie, der mir die erforderliche Hilfe geben kann fur diese In anspruchnahme.

Ich stelle zu deinem „Geschäftsvorschlag“, Spammer, Folgendes fest:

  1. Du bist nach eigenen Aussagen Banker und solltest deshalb viel Wert auf präzise und unmissverständlich angegebene Zahlen legen, aber konsistente Dezimaltrenner bei der Angabe der Summe hast du nicht hinbekommen. Der Betrag ist als 14,30 Dollar oder als 14.300 Dollar lesbar. Solche Fehler passieren nicht einmal einem Hungerkaufmann.
  2. Du gehst mit Millionenbeträgen um und willst dir ein paar Milliönchen unterm Nagel reißen, aber die paar Euro zwanzig für einen richtigen Dolmetscher hast du nicht übrig, so dass jeder Mensch, der auch nur für fünfzig Eurocent Hirnes hat, von deinem mechanisch zum reinsten Dada gemachten Kommunikationsversuch einen gesundheitsgefährdenen Lachanfall kriegt.
  3. Und wenn du mal einen Partner für einen Millionen-Beschiss brauchst, dann schreibst du irgendwelche Leute an, die du so wenig kennst, dass du sie nicht einmal bei ihrem Namen ansprechen kannst. Selbst ein „Geschäft“ mit einer Facebook-Bekanntschaft wirkt damit verglichen glaubwürdig¹.
  4. Ach ja: Und in Südafrika benutzt man beim Verfassen von E-Mails die kyrillische Codepage, genau wie in den meisten slawischsprachigen Ländern. Deshalb habe ich nicht die geringste Chance, Afrikaans zu verstehen². Da ist so viel Russisch drin.

Sei doch mal ehrlich zu dir selbst, Spammer! Findest du nicht, dass du wie ein frisch schädelentkernter Vollidiot rüberkommst?! Da hilft es dir auch nicht…

Bitte Lesen: http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/europe/859479.stm

…dass du einen inzwischen völlig verbrauchten Link in die Website der BBC legen kannst, die in der Tat deutlich seriöser als deine dumme, durch keinerlei Hirntätigkeit mitgeformte Spam ist.

Ihr Anteil ware 30% von der totalen Gange, wahrend die restlichen 70% ist fur mich und meine Kollegen. Wenn Sie interessiert sind, konnen Sie mir bitte eine E-Mail schicken, damit ich Ihnen mehr Details zukommen lassen kann. Bitte, Sie mussen diese Transaktion sehr vertraulich behandeln weil die Transaktion einer DEAL ist.

So so, sehr „vertraulich“: Ich habe diese Spam mit identischem Wortlaut (aber verschiedenen Betreffzeilen und ausgedachten Namen) übrigens auf neun verschiedenen Adressen gesehen. Und das war nur heute. Und der Tag ist erst halb rum.

Falls Sie mein Angebot akzeptieren und mit mir zusammenarbeiten, wurde mich das sehr freuen. Sobald ich Ihre Antwort (Adresse,email adresse und Telefonnummer) erhalten habe, werde ich Sie mit den Details vertraut machen und unser Treffen in Europa arrangieren.

Immerhin, das muss ich dir lassen: Du hast rausgekriegt (oder dir von einem Neunjährigen erklären lassen), wofür dieser Reply-to-Header in einer Mail gut ist, so dass man auf „Antworten“ klicken kann, um die Spam zu beantworten. Das kriegt nicht jeder hin.

Aber die dort verwendete anonym registrierbare und kostenlose Mailadresse bei AOL will so gar nicht zur „Vertraulichkeit“ passen.

Mit freundlichen Grussen

Richard Etemesi

Du mich auch!

¹Aber kommt jetzt nicht auf die Idee, auf Leute reinzufallen, die sich drüben bei Spambook ihre Opfer suchen. Ich bin mir sicher, dass das läuft, ich bekomme es nur nicht mit.

²Im Gegensatz zum klanglich sehr ähnlichen Niederländisch, das ich nach einigem Einhören relativ gut verstehe…

Angebot für kostenlosen Linktausch

Mittwoch, 24. Juni 2015

Was hatten wir denn richtig lange nicht mehr? Richtig, Post von „Eric Lehrer“. Der hat jetzt fast ein ganzes Jahr lang nichts mehr von sich und seinem Linktausch-Bullshit hören lassen, damit er auch ja nicht so aufdringlich wirke, wie er ist – und ein neuer Text ist ihm in dieser ganzen Zeit auch nicht eingefallen. Nein, ganz im Gegenteil, er findet es sogar zu viel der Mühe, seine kleinen Fehler zu korrigieren. Denn wenn er sich Mühe gäbe, brauchte er ja nicht zu spammen…

Hallo,

Ich möchte mich gerne vorstellen: mein Name ist Eric Lehrer, Da ich sehr viele hochqualitative seiten [sic!] betreibe, möchte ich einen kostenlosen Linktausch mit spam.tamagothi.de oder anderen Seite, die Sie besitzen, vorschlagen.

Sie werden sicher gerne hören, dass ich viele Ideen für einen Linktausch habe [wenn man sonst schon keine Ideen hat], welcher sicherlich zu unserem Vorteil sein und unsere Rankings bei Google vorteilhaft beeinflussen wird.

Bitte lassen Sie mich wissen, ob Sie an weiteren Details interessiert sind oder andere Kommentare dazu haben.

Ich freue mich, von Ihnen zu hören!

Eric Lehrer
http://www.deutschseo.com/

Statt eines in früheren Jahren schon mehrfach gegebenen länglichen Kommentares zu „inhaltlichen“ Aspekten dieser Spam gibts heute einfach nur einen Screenshot der Website dieser grandiosen „SEO-Agentur“, die mich eben gerade doch sehr zum Lachen gereizt hat (zum Vergrößern klicken):

Screenshot der Website der angeblichen SEO-Agentur 'DeutschSEO'.

Immerhin gibts dort unter einem heißluftverheißenden Titelbildchen nicht nur allerlei bunten Bullshit, den ich gar nicht will und für den der minderbegabte Autor gleich drei Synonyme für „kostenlos“ aus seinem nicht besonders guten Wörterbuch raussuchen musste, weil seine SEO-Spezialexpertenkompetenz wohl nicht hinreichte, um das von irgendwo mitgenommene Design mit den vier Spalten anzupassen, sondern auch…

Detail aus der Website -- Was wir ihnen geben können: Höheres Ranking, SEO Konzepte, sofortigen Verkehr, Höheren Seitenrang, Link Lösungen, Qualitative Webseiten, aufsteigen in Sozialen Netzwerken

…sofortigen Verkehr. Ob der wohl befriedigend sein wird? :mrgreen:

Aus aktuellem Anlass: mTAN-Phishing

Dienstag, 23. Juni 2015

Ein aktueller Hinweis auf einen Artikel bei Heise Online – ich selbst habe die Spam noch nicht gesehen und kann mir gut vorstellen, dass es sich um eine personalisierte¹, „gut“ gemachte Spam handelt, die vor allem Kunden zu Gesicht bekommen:

mTAN-Trojaner hat es erneut auf Android-Nutzer abgesehen

Gefälschte E-Mails im Namen der Postbank machen aktuell die Runde und fordern Nutzer dazu auf, eine SSL-Zertifikat-App zu installieren

Das ist mal etwas deutlich anderes als „Bestätigen sie ihre Information weil… ähm… wissen schon, wegen der Sicherheit“ und der Aufforderung, einer „Bank“ auf einer obskuren Website alles noch einmal zu sagen, was die Bank schon längst weiß.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Form des Phishings erfolgreich sein könnte, aber wenn ich nur etwas länger drüber nachdenke, gilt das für beinahe jeden Betrug, den ich jeden Tag zu Gesicht bekomme. Leider fällt immer wieder jemand darauf herein.

Deshalb noch einmal ganz klar für jeden Menschen zum Mitschreiben, Merken und Mitteilen: Wenn ihre Bank sie in einer E-Mail dazu auffordert, eine App für ihr Smartphone oder Tablet aus einer unbekannten Quelle zu installieren, rufen sie sofort den Kundendienst ihrer Bank an und fragen sie so deutlich und genervt wie nur irgend möglich, was die Technik-Spezialexperten bei ihrer Bank geraucht haben, um diese Idee zu entwickeln! Vielleicht bekommen sie ja etwas von diesem tollen Kraut ab… 😉

Etwas weniger flappsig gesagt: Wenn sie wirklich Kunde bei einer Bank sind, die allen Ernstes von ihnen einfordert [!], dass sie aus Sicherheitsgründen [!!] Apps für Smartphone und Tablet aus unbekannter Quelle [!!!] installieren, um „Online-Banking“ betreiben zu können [!!!!], dann wechseln sie sofort fristlos die Bank und stellen sie ihrer jetzigen Bank sämtliche ihnen dabei entstehenden Kosten in Rechnung² und überlegen sich schon einmal in aller Ruhe eine Schadenersatzforderung für den sonstigen ihnen entstehenden Aufwand! Es handelte sich bei einem solchen Schritt nur um eine Maßnahme zum Selbstschutz vor den Folgen der Organisierten Kriminalität im Internet. Die Bank, bei der sie Kunde sind, setzte ihre Sicherheit nämlich grob fahrlässig aufs Spiel, und sie hätte damit jede Vertrauensgrundlage für irgendein Vertragsverhältnis zerstört.

Ich hoffe aber, dass kein wirkliches Kreditinstitut jemals auf eine dermaßen dämliche, solches Phishing geradezu mit dem Megafon herbeirufende und den Kriminellen offen zuarbeitende Idee käme. Und deshalb sind sie vermutlich gut beraten, solche Spam einfach unbesehen zu löschen, genau so, wie auch die anderen Phishing-Spams.

Ich muss allerdings eingestehen, dass die meisten Banken noch nicht einmal dazu bereit sind, ihre E-Mail digital zu signieren, so dass die Kunden überhaupt erst die Möglichkeit hätten, den Absender und den unveränderten Inhalt einer E-Mail „der Bank“ zu überprüfen. Und das, obwohl diese defensive Maßnahme, die jedes Phishing erschwerte, im Betrieb keinen Cent Geld kostete, in der technischen Einrichtung aus der Portokasse bezahlbar wäre und die gesamte dafür erforderliche Technik kostenlos und frei zur Verfügung stünde. Von daher würde mich auch eine weitergehende, grob fahrlässige Dämlichkeit bei einigen Banken nicht überraschen. Vielleicht sollten sie das ihrer Bank auch mal deutlich mitteilen. Damit es besser wird. Damit es weniger Arbeit für die Kriminalpolizei gibt. Damit es weniger Geldwäsche über fremde Konten gibt. Damit es weniger Betrug gibt. Damit weniger Opfer der Internet-Kriminalität ihre Geschichte bei der Polizei oder gar vor einem Untersuchungsrichter erklären müssen, weil sie als Kontoinhaber ins Visier der Ermittler geraten sind. Für die Bank kostenlos. Für alle anderen Menschen – ja, fast jeder kann vom Betrug betroffen sein – eine Verbesserung des Lebens.

Auf diesem trüben Hintergrund würde es mich nicht wundern, wenn diese interessante (und für mich neue) Form des Phishings darauf zurückginge, dass einige Banken ihren Kunden sehr ähnliche Zumutungen aufbürdeten.

¹Nach den diversen Datenlecks der letzten Jahre haben die Verbrecher sehr viel Material, um sehr gezieltes Phishing zu machen, wenn sie wollen.

²Dies versteht sich als lebenspraktischer Ratschlag, der dem „gesunden Menschenverstand“ folgt, nicht als juristische Beratung.

Spam-Splitter

Dienstag, 23. Juni 2015

Holla, doch wieder so viele…

Betreff: Überzieh-Sonnenbrille!

😯

Wenn Sie Probleme beim Lesen dieser E-Mail haben, klicken Sie hier für eine Web-basierte Version

Wenn das HTML in unserer kriminellen Drecksspam nichts taugt und zerschossen aussieht, dann schauen sie sich doch einfach das HTML in unserer kriminellen Website an.

Hallo, […]

Ich kenne dich nicht.

Dearest, […]

Ich kenne dich nicht.

Hi! My name is Darina, and what’s yours?

Ich kenne dich nicht.

Drogi webmasterze,

Ich kenne dich nicht und glaube, dass du polnisch verstehst.

Kära webbansvarige,

Ich kenne dich nicht und glaube, dass du schwedisch verstehst.

Sehr geehrter, […]

Ich kenne dich nicht und weiß auch nicht, wie ichs verbergen kann.

Guten Morgen, Liebster, […]

Ich sage dir mit peinlich gespielter Liebe, dass ich dich nicht kenne.

Geschätzte Kundinnen und Kunden, […]

Ich sage dir mit peinlich gespielter Höflichkeit, dass ich dich nicht kenne.

Lieber Freund!!!

Ich sage dir mit drei Ausrufezeichen, dass ich dich nicht kenne. ❗

Dear Client,

Ich sage dir in ganz großen Buchstaben, dass ich dich nicht kenne.

Lieber Freund, Guten Tag, […]

Ich sage dir gleich doppelt, dass ich dich nicht kenne.

DearPlayer, […]

Ich kenne dich nicht, aber ich habe mir gestern beim Kacken einen neuen Trick ausgedacht. Ich streiche jetzt einzelne Buchstaben in bestimmten Wörtern durch und hoffe, dass der Spamfilter das HTML-Markup vorm Durchscannen nicht irgendwie wegmacht und deshalb meinen Müll nicht aussortiert. Und das gleiche versuche ich mit kursiv und fett, immer schön mitten in den Wörtern. Ich bin voll kompedingsda und einfallsreich und habe dir was ganz wichtiges zu sagen, obwohl ich dich nicht kenne. Das muss unbedingt durch den Spamfilter durch.

FINALLE OFFIZIELL GEWINNBENACHRITIGUNG

Aber so was von offiziell und vor allem: final. Wie ein „finaler Rettungsschuss“.

Wir bei Ihrer Sparkasse legen großen Wert auf höchste Sicherheit und Funktionsfähigkeit beim Online-Banking. Darum führen wir zum 1. April 2015 ein neues, aktualisiertes Online-Banking System ein

Und das sagt ihr mir erst Ende Juni?

Betreff: Jackpott der 3 Kategorie
!!! OFFIZIELLE GEWINNBENACHRITIGUNG!!!

Aber du weißt schon, wofür dieser Subject-Header gut ist, so dass man den Betreff auch im Posteingang sieht. Ach, du weißt auch, dass deine „Benachritigung“ dann niemals mehr gelesen würde? Na, dann ist ja alles klar.

ьbersetzte Kopie

Aber aus russkij España von russkij Primitiva Español! 😈

Haben Sie Interesse an Heimarbeit? Erhalten Sie kostenlose Informationen, die Ihre Karriere in Gang bringen könnten!

So so, „Karriere in Heimarbeit“. Fragt sich nur, aus welchem Heim wohl der Autor dieser Zeilen kommt.

Take a ride on the wild side with GoWild Casino!

Klingt ein bisschen nach einem Ritt auf ungezähmtem Pferde, mit vielen Abwürfen und blauen Flecken. :mrgreen:

This is a Final reminder that Your Reward voucher is still awaiting delivery in our transit point Roma (Italy). It has been on hold awaiting pickup since May 2015. You are expected to call or email us with your exact recipient address

Dass auf diesen Adressaufklebern auf Paketen aber auch nie eine Anschrift steht, immer nur eine E-Mail-Adresse! :mrgreen:

Mit ihm ist die Gartenarbeit
SCHNELL und einfach!

Wie, willst du mir einen Sklaven verkaufen?

Sichere Methode gegen SOMMERinsekten!

Kann ich dem Sklaven denn auch eine Fliegenklatsche in die Hand drücken?

Explore how wireless security cameras could be your solution to home security

Es gibt doch kaum jemanden anders, dem man so gern technisches Zeugs zur Erhöhung der „Sicherheit“ abkauft wie einem kriminellen Spammer. Gar nicht auszudenken, wenn die Kamera dann auch noch zum Kriminellen „nach Hause funkt“, wann der kleine Einbruch besonders risikoarm ist.

Fancy a fun, innovative Gold Bar USB to add luxury to your PC. Convince your co-workers that you have your very own gold bar directly from the mint. While stocks last!

Der Marktschreier fuchtelt mit irgendeinem wertvoll aussehenden Technotinnef und brüllt: „Solange der Vorrat reicht“. Neben ihm steht eine Palette, hinter der Palette ein Container, hinter dem Container eine Lagerhalle und hinter der Lagerhalle eine brummende Fabrik, die Strom und Erdöl in fabrikneuen Müll verwandelt.

Find the Right Attorney for You!

Au ja, den Rechtsanwalt suchen, indem man in eine illegale und asoziale Spam klickt! Großartige Idee!

Helena Schmitz hat am 22.06.2015 geschrieben:

„Hey Süßer, meld Dich doch endlich mal wieder ich bin echt total gei[…]“ (Nachricht gekürzt)

Na, endlich habt ihr verstanden, was für Wörter man noch erahnen muss, um die Leute zu eurem (in diesem Fall als „WhatsApp“ getarnten) Dating-Betrug zu ziehen.

Klicke hier, um die ganze Nachricht zu lesen:

http://www.whtsapp-nachricht.biz/[ID entfernt]/

Dass aber auch nie genug Platz in diesen E-Mails ist. :mrgreen:

BITTER FULLEN SIE DIESES FORMULAR SORGSAM AUS UND FAXEN SIE ES MIT EINER FOTOKOPIE IHRES PASSES ZURUCK.

In der Tat, das wird bitter, wenn man darauf reinfällt.

Bitte, Sie mussen diese Transaktion sehr vertraulich behandeln weil die Transaktion einer DEAL ist.

Hey, Spammer! Wenn du so viele Milliönchen durch die Weltgeschichte bewegst, warum kannst du dir nicht mal diese paar Groschen für einen richtigen Dolmetscher leisten?

N.B. BITTE SENDEN SIE MIR Martins D Weber ANTWORT ZU durch mein E-mail: martinsdweber (at) aim (punkt) com f?R VERTRAULICHEN GRUND

Das muss ja eine irre „vertrauliche“ Sache sein, wenn das nur in unverschlüsselter Mail über eine kostenlos und anonym eingerichtete Adresse bei AOL geht.

Ich hoffe, dass ich behilflich sein konnte.

Nein, warst du nicht.

Remain blessed,

Bitte bleib naiv und leichtgläubig!

Mit freundlichen Grussen.

Du mich auch!

Mfg

LMAA!

If you suspect this email was sent without your consent, please exclude yourself

Wie könnte mir nur der Verdacht kommen, dass eine illegale und asoziale Spam mich gegen meinen Willen erreicht?

This email has been checked for viruses by Avast antivirus software. www.avast.com

Diese Spam ist eine Spam.

[Strg]+[A], [Entf], Frieden.

Email

Montag, 22. Juni 2015

Oh, ein Qualitätsbetreff! In der Tat, es handelt sich hier um eine E-Mail. Das hätte ich allerdings auch ohne diese Betreffzeile gemerkt. 😀

Your email address has brought you an unexpected luck, which was selected in The Euro Millions Lottery and subsequently won you the sum of €1,000,000 Euros. Contact Monica Torres Email: euromillionsdpt (at) qq (punkt) com to claim your prize.

Hach, das waren noch Zeiten, als Vorschussbetrüger sich wenigstens die Mühe gegeben haben, ein bisschen überzeugend zu klingen…

Wer Lust hat, kann sich ja mal meine Million abholen – in dieser „Gewinnbenachrichtigung“ ist ja nicht einmal genannt, welche Mailadresse gewonnen hat. Aber niemals auch nur einen Cent Vorleistung anonym über Western Union und dergleichen durch die Welt schicken! Niemals zutreffende persönliche Daten angeben (auch keine Mailadresse, die für irgendetwas anderes genutzt wird)! Und: Trotz der extremen Dummheit solcher Spams immer darüber im Klaren sein, dass es sich nicht um lustige Spielkinder, sondern um bandenmäßigen Betrug durch richtig schwere Jungs handelt, die im Zweifelsfall auch vor einem Mord nicht zurückschrecken würden!

Wer nicht weiß, wie man sich im Internet wirksam anonymisiert, sollte es allerdings lieber lassen. Dieses Pack wird es übel nehmen, wenn man ihm die Zeit raubt und es verarscht.

Anfrage Sofort-Kredit ohne Schufa Elias

Montag, 22. Juni 2015

Guten Tag Elias ,

benötigen Sie kurzfristig einen Kredit, einfach und schufafrei?

Prüfen Sie jetzt, zu welchen Konditionen welcher Kreditbetrag möglich ist:

http://www.kredit-einfach.biz/[ID entfernt]/

Achtung: Ihre Anfrage ist kostenlos und unverbindlich – Sie gehen keine Verpflichtungen ein!

Mit freundlichen Grüßen,

Janina Busch
Kundenservice Kreditvergabe

Gute Nacht, Spammer,

zunächst einmal vielen Dank für dein gnadenreiches Angebot, dass ich eine Anfrage stellen kann. Ich verzichte allerdings gern auf die „goldene Mastercard ohne Schufa, mit Hochprägung“, bei der es sich um eine vorsätzlich irreführend angebotene Prepaid-Karte handelt, die mich schon bei der Ausgabe unverschämte und die Grenze zum Wucher hinter sich lassende fünfzig Euro kostet, bevor ich damit auch nur einen lausigen Cent ausgegeben habe. Dieser überteuerte Plastikschrott, für den du unappetitliche Leibespforte von Spammer deine Affiliate-Judasgroschen kassierst, wird keinen Deut besser dadurch, dass man zusätzlich ein Darlehen von bis zu fünftausend Euro beantragen kann, das bei der Zielgruppe dieses Beschisses mit Sicherheit abgelehnt wird. Und es wird auch nicht besser dadurch, dass man nicht vorher erfährt, mit wem man zu welchen Konditionen einen Vertrag abschließt, der möglicherweise zu weiteren, ansonsten eher unüblichen Kosten führt. Nein, das alles macht das eh schon unvorteilhafte Dingens, was du da naiven, jungen Menschen andrehen willst, nur noch mieser.

Aber das, Spammer, das ist es nicht, wofür ich mich bedanke.

Es ist die Kombination von Anrede und Mailadresse, an die du deinen kompletten Satz von kriminellen Sondermüll heute morgen geschrieben hast. Ich habe nämlich extra nur für dich eine Mailadresse aufgemacht.

Ich weiß jetzt ziemlich genau, dass du mit deiner Affiliate-Spam die gleiche lichtscheue Gestalt bist, die mir auch ständig mit etwas anders formulierter Spam russische Dating-Sites andrehen will. Und Vergleiche von Krankenversicherungen. Und anderer gleichermaßen nerviger wie krimineller Schrott mehr. Ich habe das schon lange vermutet und auch das eine oder andere Mal als Vermutung anderer Leute in Kommentaren auf Unser täglich Spam und andernorts gelesen, aber jetzt bin ich davon überzeugt.

Zu schade, dass wir uns nie begegnen werden… 👿

http://www.kredit-einfach.biz/abm/[ID entfernt]/

Sinnlose unerklärte Links sind sinnlose unerklärte Links.

Verbrecherische Spams sind verbrecherische Spams.

Geh sterben, Spammer, aber qualvoll!

Dein dich „genießender“
Nachtwächter

„Sourcepoint Surfer“: Ein Kommentar

Samstag, 20. Juni 2015

Nein, es geht hier nicht um eine Spam, sondern um eine aktuelle Meldung auf Heise Online, die ich hier nur in ihren wesentlichsten Bruchstücken zitiere:

Ein ehemaliger Google-Mitarbeiter will mit einem neuen Startup namens Sourcepoint Surfer dazu bringen, sich freiwillig Werbung anzusehen. Dabei setzt er vor allem auf Dialog und gegenseitiges Verständnis, aber auch auf das technische Umgehen von Adblockern, wenn diese trotz Opt-in eingeschaltet bleiben […] Barokas findet mitunter harte Worte für das technische Unterbinden von Werbeeinblendungen und nennt den Vorgang „Erpressung“ […] Sollte ein Leser diesem Opt-in-Modell jedoch zugestimmt haben, wäre das fortgesetzte Blockieren von Werbung zumindest auf dieser Webseite nach Barokas‘ Ansicht „illegal“

Was ich zu Adblockern zu sagen habe, habe ich bereits am 13. Mai 2013 aus einem konkreten Anlass heraus gesagt und werde es hier nicht wiederholen. Im soeben verlinkten Artikel habe ich auch klar formuliert, dass es sich bei den von Drittanbietern eingebetteten „Ads“ um einen durchaus häufigen und ausgesprochen gefährlichen Transportweg von Schadsoftware handelt, dass Adblocker deshalb als eine elementare Sicherheitssoftware – wichtiger noch als ein Antivirusprogramm, weil die Übernahme des Computers an der Wurzel verhindert werden kann, ohne dass krimineller Code erst auf den Rechner kommen muss, und dies selbst noch für Schädlinge, die von Antivirusprogrammen noch nicht erkannt werden – zu betrachten sind und unter welchen Umständen und in welcher technischen Darreichungsform eingeblendete Werbung zur Finanzierung von Internet-Angeboten überhaupt erst diskutabel wird. Nichts daran hat sich geändert. Und die ätzende Polemik in diesem Artikel ist heute noch genau so angemessen wie vor zwei Jahren.

Stattdessen werde ich auf den Versuch eines Dienstleisters für Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell – der Versuch, Profit über die Vergällung erwünschter Inhalte mit im Regelfall unerwünschten, gleichermaßen die Privatsphäre als auch die Computersicherheit gefährdenden „Inhalten“ zu erwirtschaften, ist weder seriös noch dauerhaft tragfähig – eingehen, der scheinbar die „Dienstleistung“ anzubieten beabsichtigt, Menschen etwas aufzuzwingen, was sie aus gutem Grund nicht wollen.

Nun, ich fasse mich kurz. (Ich hätte beinahe geschrieben: Ich komme zum Ende.)

  1. Kriminell sind nicht die Menschen, die mit einem Adblocker sicherstellen, dass von ihnen erwünschte Inhalte nicht durch unerwünschte, die Privatsphäre und die Computersicherheit gefährdende Zusatzinhalte von dubiosen Drittanbietern „vergällt“ werden, sondern diejenigen Betreiber von Websites, die Werbung von Drittanbietern in ihre Websites einbetten. Das klandestine, site-übergreifende Tracking und Anlegen von pseudonymen, mit weiteren Daten eventuell persönlich zuzuordnenden Surfprofilen ist ein Ausspähen von Daten, das lt. Heise-Bericht von „Sourcepoint Surfer“ mit kriminellen Programmiertricks versuchte Überwinden technischer Schutzmaßnahmen ist eine Computersabotage, desgleichen ist der immer wieder vorkommende Transport von Schadsoftware über eingebettete Ads von Drittanbietern eine Computersabotage, meist in Tateinheit mit gewerbsmäßigem Betrug zu ihren Lasten. Der von „Sourcepoint Surfer“ angebotene „Opt-In“ dürfte angesichts dieser Tatsachen juristisch unwirksam sein, denn ich darf auch nicht in ihre Wohnung einbrechen, nur, weil ich ihnen unter Ableiern vorsätzlich irreführender Phrasen ein Einverständnis mit einem schweren Diebstahl abgerungen habe.
  2. Erpresserisch ist es keineswegs, wenn man als Internetnutzer selbst entscheidet, welche Inhalte man haben will und welche nicht. Es handelt sich um ganz gewöhnliche Internetnutzung. Ich glaube zum Beispiel kaum, dass sie sich von mir vorschreiben ließen, welche Websites sie jetzt besuchen sollen, und ich glaube noch weniger, dass sie sich einer spontanen Heiterkeit erwehren könnten, wenn ich diese ihre Weigerung, mir bei einem aus ihrer Sicht unsinnigen Wunsch zu folgen, als eine „Erpressung“ bezeichnen würde. Tatsächlich sind in der Bundesrepublik Deutschland Menschen schon für deutlich geringere Realitätsverluste in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden.
  3. Illegal ist es auch nicht, frei und freiwillig ins Internet gestellte Inhalte wahrzunehmen und zu nutzen, sondern es ist der ganze und einzige Zweck des Internet. Seit Jahrzehnten. Und es ist auch niemand dazu gezwungen, seine Inhalte frei und freiwillig in das Internet zu stellen. Daran ändert sich nichts dadurch, dass sich jemand hinstellt, die Welt mit seinem gnadenlosen Bullshit unterhält und die Nutzung frei und freiwillig ins Internet gestellter Inhalte für „illegal“ erklärt. Es bleibt Sitebetreibern übrigens unbenommen, technische Vorrichtungen zu treffen, die Besucher mit Adblockern auszusperren versuchen¹. Ich meine, dass die bloße Tatsache, dass das noch niemand ernsthaft versucht hat, deutlich genug belegt, dass selbst noch der dümmste Journalist oder Presseverleger nach kurzem Nachdenken bemerkt, dass ein solches Aussperren von Lesern, die Adblocker nutzen, wirtschaftlich dumm ist.
  4. Computersicherheit ist für jeden Menschen wichtig. Ads von Drittanbietern sind ein häufiges Einfallstor für Schadsoftware, und zwar selbst auf renommierten Websites, denen die meisten Menschen vertrauen. Wer zum Abschalten des Adblockers aufruft, der solche Angriffe an der Wurzel unterbindet, ist nicht anders als jemand, der sie auffordert, dass sie ihr Antivirusprogramm abschalten und/oder ein Loch in ihre Firewall bohren, nur, damit sein Geschäftsmodell besser läuft. Ich hoffe, sie kommen niemals auf die Idee, einer solchen Aufforderung Folge zu leisten.
  5. Privatsphäre ist für viele Menschen wichtig. Das site-übergreifende Tracking und damit das systematische Ausspähen von Neigungen und Interessen durch Ads von Drittanbietern ist eine große Gefahr für die Privatsphäre. Wie würden sie es finden, wenn ihnen ein Stalker nachstellte, der große und wichtige Teile ihres Daseins auskundschaftet? Genau so ein Stalker ist die Werbeindustrie im Internet.
  6. Bullshit ist kein Ersatz für ein seriöses Geschäftsmodell. Auch dann nicht, wenn der Bullshit von einem früheren Google-Mitarbeiter – man beachte: Google ist der größte Werbevermarkter der Welt, der übrigens selbst schon Schadsoftware ausgeliefert hat – ausgesprochen wird, um Menschen durch systematische und medial unterstützte Ausbreitung von Furcht, Ungewissheit und Zweifel daran zu hindern, ihren persönlichen Lebensbereich vor grenzkriminellen bis offen verbrecherischen Methoden der Werbewirtschaft und der Organisierten Internet-Kriminalität zu schützen.

Ende der Mitteilung.

tl;dr – Verwenden sie niemals einen Browser ohne aktivierten Adblocker! Es ist nicht nur ihr Recht, es ist angesichts der gegenwärtigen Internet-Kriminalität sogar ihre Pflicht! Egal, was irgendwelche unseriösen Klitschen PResseerklären lassen! Danke.

¹Ebenso bleibt es Sitebetreibern übrigens unbenommen, nach einem seriöseren Geschäftsmodell als der Vergällung der ins Internet gestellten erwünschten Inhalte durch im Regelfall völlig unerwünschte Ads von Drittanbietern zu suchen.