Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Plakat & Co.“

Mit Helm?

Samstag, 4. Oktober 2025

Am Nordufer des Maschsees in Hannover aufgestelltes Transparent des Landes Niedersachsen und der Verkehrswacht Niedersachsen: Mit Helm mehr Boah!

Wenn man vom Helmtragen anfängt, so komisch und dümmlich zu sprechen und zu schreiben, dann bleibe ich aber lieber ohne Helm. Ich mein ja nur: Wenn man schon so redet, wie denkt man dann erst… 🤭️

Dem Land Niedersachsen und der niedersächsischen Verkehrswacht gebe ich zu bedenken, ob eine dermaßen intelligenzverachtende Ansprache der Menschen wirklich zielführend sein wird, oder ob sie vielleicht kontraproduktiv sein könnte, selbst, wenn sie die gewünschte Aufmerksamkeit eines schrillen Auftritts erregt. Einer im Clownskostüm, der durch die Stadt rennt und nach Hilfe schreit, weil sein Zirkus abbrennt, ist halt eher eine Lachnummer und wird nicht ernst genommen. Einmal ganz davon abgesehen, dass Fahrradhelme keine Lösung gegen vorsätzlich körperverletzende und unfallprovozierende Fahrradinfrastruktur sind, die auch durch das massenhafte Auftragen roter Farbe auf die Fahrbahnen nicht besser, sondern eher in ihrer körperverletzenden und unfallprovozierenden Zumutung zementiert wird. Oder, wie ich es gern und oft in Hannover sage: „Wenn dieser Weg einen Vorteil für Radfahrer hätte, müsste man keine Benutzungspflicht anordnen und mit Ordnungsgeldern durchsetzen, sondern er würde einfach so angenommen“. Von den teilweise irrwitzigen Baustellenverkehrsführungen für Radfahrer habe ich da noch gar nicht angefangen. Ideen, wie man es in einer Großstadt mit riesigem Verkehrsaufkommen besser machen könnte, lassen sich zum Beispiel in København oder seit jüngerer Zeit in Paris betrachten, und natürlich schon seit längerem in Amsterdam. In diesen drei Städten hat man übrigens eine überraschende Entdeckung gemacht: Wenn die Fahrradinfrastruktur da ist und man sich als unmotorisierter Verkehrsteilnehmer nicht mehr gefühlt jeden verdammten Tag in Lebensgefahr begibt, dann wird sie auch schnell angenommen und massenhaft von ganz normalen Menschen im Alltag benutzt. Normale Menschen meint hier: Nicht irgendwelche „Kampfradler“. Ein Kleidungsstück, das man in København, Paris und Amsterdam recht selten bei den vielen Radfahrern sieht, ist übrigens der Fahrradhelm. Er ist dort wohl nicht nötig.

Es fällt mir übrigens schwer, so etwas noch halbwegs höflich zu formulieren, weil das Thema sehr weit und gefährlich in mein eigenes Dasein hineinragt. Aber wenn ich hier ganz offen hinschriebe, was ich Leuten mit solchen Ideen alles an den Hals wünsche und dazu diesen ganzen Menschenhassern und Gewohnheitsschreibtischtätern aus Politik und Verwaltung die dazu einzig passenden schimpflichen Namen gäbe, stünde ich wegen des vollumfänglichen Rechtsschutzes kraft des zur Meinungsäußerungsunterdrückung eingeführten Standesrechtes für beleidigte Leberwürste mit Parteienhintergrund in der Bundesrepublik Deutschland mit einem Bein im Knast. Es haben in der BRD schon Menschen sieben Monate für die satirische Bearbeitung eines Fotos der damaligen Innenministerin Nancy Faeser (SPD) aufgebrummt bekommen. (Ja, ich kenne die dafür verwendete Schriftart. Die tut aber nichts zur Sache.) Fühlt euch wenigstens beleidigt, ihr intelligenzbeleidigenden Mettschnäuzchen! Ich habe immerhin nicht Hackfressen geschrieben…

Zwei Marken. Eine Mission. Keine Vernunft.

Donnerstag, 25. September 2025

Es hat schon einen starken realsatirischen Liebreiz:

Ströer-Displaywerbetafel vor der zerfallenden Fassade der Ruine des Ihmezentrums in der Spinnereistraße in Hannover-Linden. Angezeigte Werbung »Zwei Marken. Eine Mission. Das perfekte Duo für Dein Zuhause. www.elephantsolar.de. Elephant Solar + Elephant Therm«.

Ob so eine Werbetafel direkt an der monströsen Ruine des Ihmezentrums wohl an einem gut geeigneten Platz steht? Zumindest sorgt sie immer für Kontraste zwischen den bunten, photoshopoptimierten Reklamelügenbildern und der betongrauen, massiven Realität des Zerfalls in der Bundesrepublik Deutschland.

Apropos Kontraste: Wie sieht eigentlich die Kohlendioxidbilanz so einer Werbetafel aus, deren Display selbst dann noch deutlich und hell gleißend lesbar ist, wenn die Sonne warm und sommerlich mit hunderttausend Lux (also Lumen pro Quadratmeter) auf die Erde knallt und sogar die eine oder andere Verkehrsampel nicht mehr so deutlich erkennbar ist, wie es wünschenswert wäre. Ich habe den starken Verdacht, dass das eine nennenswerte Energieverbrennung ist. Ich gebe mal weiter an Golem, wo mir dieser starke Verdacht bestätigt wird. Man kann natürlich – so wie „Elephant Solar“ und „Elephant Therm“ – trotzdem glauben, dass so etwas eine ideale Form ist, um Produkte mit der Zielgruppe „ökologisch verantwortungsbewusste gehobene Mittelschicht“ und „andere Ablasszettelkäufer mit genug Geld“ zu bewerben, aber man belegt mit dieser Stromverbrennung im Grunde nur eines: Dass einem die Umwelt und das Klima beim Geschäftemachen ziemlich gleichgültig ist, dass jede andere Haltung nichts als Reklamelüge ist. Denn sonst würde man ja Plakate kleben lassen, die die gleiche Wirkung mit erfreulich geringem Energieverbrauch erzielen und zudem niemanden mit ihren ständigen Bildwechseln vom Verkehrsgeschehen ablenken. Diese hätten übrigens den weiteren Vorteil, dass die im Auto, im Bus oder in der Straßenbahn vorbeifahrenden unfreiwilligen Reklamegenießer nicht die Domain der Website während der Fahrt über einen ergnomisch ungenügenden Touchscreen in ihr Handy eingeben müssten, sondern wie gewohnt das Handy auf einen QR-Code halten könnten, um sich das „Angebot zu sichern“. Das ist übrigens auch eine schlechte Angewohnheit, und es gibt in Hannover zurzeit überklebte QR-Codes, um Handynutzer auf Websites unter der Kontrolle von Trickbetrügern zu locken, aber das ist ein ganz anderes Thema. Die zum Abtippen angepriesene Angabe einer Website in diesem Kontext ist einfach nur dumm. Ich hätte mir auch ohne diese Angabe gedacht, dass das Unternehmen eine Website haben wird. 😁️

Wenn ich nach Solar- und Heiztechnik suchte, würde ich nach Genuss eines solchen Bekenntnisses zur Verantwortungslosigkeit jedenfalls einen anderen Anbieter nehmen. Einen, der in seinem öffentlichen Auftritten für die Kundenwerbung nicht ganz so dumm und verantwortungslos wirkt. Denn meine Lebenserfahrung hat mir beigebracht, dass offen dumme und verantwortungslose Unternehmen generell viele Probleme machen, die man gar nicht haben möchte.

Eine hundertprozentige Nullaussage

Sonntag, 9. März 2025

Werbung für das Shampoo "head&shoulders" mit dem Claim: "bis zu 100% Schuppenschutz klinisch bestätigt".

Wenn bei der „klinischen Untersuchung“ der Wirkung herausgekommen sein sollte, dass dieses teure Shampoo in Wirklichkeit überhaupt keinen „Schuppenschutz“ bietet, dann würde diese tolle Aussage auch noch stimmen, denn auch 0 % sind bis zu 100 %. Nicht, dass ich öffentlich behaupten möchte, dass die Klitsche Procter & Gamble unter ihrer vielbeworbenen Marke ein völlig wirkungsloses Produkt verkauft, aber wenn man sich so viel Mühe gibt, dass eine absolute Nullaussage auf dem ersten Blick wie ein vollumfängliches Wirkungsversprechen aussieht, dann bekomme ich schon einen gar nicht so leisen Verdacht, dass es mit der wirklichen Wirksamkeit eher nicht so weit her ist. Aber hundertprozentig nicht!

Man kann übrigens viel Geld sparen, wenn man nur Produkte kauft, für die keine Reklame gemacht wird. Weiterer Vorteil: Man finanziert beim Kauf nicht die intelligenzverachtende und dumme Reklame mit.

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Montag, 16. September 2024

So nannte sich der Kommentator mit seiner IP-Adresse aus Indonesien und seinem schlecht programmierten Spamskript, der heute um 14:08 Uhr den folgenden Kommentar hier auf Unser täglich Spam veröffentlichen wollte:

makasih min, untuk artikel tentang Wg: Wirst du mir helfen « Unser täglich Spam.
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Saya sering lihat di link child porn ini.

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So schnell steht man mit einem Bein im Knast, wenn man nichts gegen die Leute tut, die jeden interaktiv nutzbaren Teil des Internet als eine Litfasssäule für ihre kriminellen Tätigkeiten betrachten.

Werbung sichtbar, Sonne unsichtbar machen

Montag, 7. November 2022

Keine Spam, sondern nur ein Hinweis auf die ganz allgemeine Verachtung von Menschen, ihren Bedürfnissen und ihrer Intelligenz, die stets mit der hergestellten Allgegenwart der Werbung einhergeht [Archivversion des verlinkten Artikels]:

Ein Vermieter hat in Berlin ohne Genehmigung die Front seines Wohnhauses mit einem riesengroßen Plakat abgehängt. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, nimmt die undurchlässige Plane den Bewohnern des Hauses in der Sonnenallee 7 im Bezirk Neukölln Sonnenlicht und Frischluft.

Deutlicher kann es kaum noch werden.

Ob das eine gelungene Reklame ist?

Dienstag, 19. April 2022

Foto einer Wechselreklamewand von Stroer in der hannöverschen Innenstadt. Gegenwärtig gezeigte Reklame: WENN gerade alles wichtiger als Versicherungen ist -- DANN seid ihr bei uns in besten Händen. -- VGH fair versichert.

Ich lese das ja als „Wenn du gerade keine Versicherung brauchst, dann sind wir genau die Richtigen für dich. VGH. Und jetzt versichere dich bei uns“. 😁️

Ja, ich weiß, dass das Foto eines gegen den Missbrauch durch Reklameheins wehrlosen Kleinkindes da etwas ganz anderes suggerieren soll. 😉️