Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


N41-

Freitag, 31. Oktober 2025, 6:36 Uhr

Was bitte? Ich kenne nur C++. 🤭️

Wer schreibt mir denn überhaupt?

Von: WEIKERT DIETMAR <albeker.maria@t-online.hu>
Antwort an: WEIKERT DIETMAR <ho.buffett@gmail.com>
An: ss@gmail.com

Jemand, den ich gar nicht kenne und der, die oder das wohl Dietmar oder Maria (oder beim Anblick der Antwortadresse: gelegentlich auch mal Warren Buffett) heißen soll, schreibt mir. Aber dafür stehe ich zum Ausgleich auch gar nicht als Empfänger in der Mail, so wie das in allen Mails von denkenden und fühlenden Menschen der Fall ist. Und meine Antwort soll an eine Mailadresse bei Googles GMail gehen, dem dicksten Kumpel und Komplizen des Spammers und Betrügers.

Ich gebe die Formatierung dieser Spam übrigens nicht hunterprozentig original wieder. In der HTML-formatierten Spam ist der größte Teil des Textes ein Zitat eines Zitates eines Zitates…

<blockquote style="color: rgb(34, 34, 34); font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: small; background-color: rgb(255, 255, 255);" type="cite">
   <div dir="ltr">
      <blockquote type="cite">
         <blockquote type="cite">

…vermutlich, weil der Absender dachte, dass diese drei hübschen Streifen am linken Rand des Textes sehr dekorativ und hübsch aussehen. In Wirklichkeit sieht das eher sehr dumm aus. Aber man kann ja auch nicht immer Glück beim Denken haben. 🍀️

Grüße

Genau mein Name!

Herzlichen Glückwunsch! Die Weikert Dietmar Stiftung hat Ihnen 3.250.500 EUR gespendet.

Oh, so drei Millionen kann ich aber gerade gut gebrauchen. Schade, dass diese komische „Stiftung“ gar keine Website zu haben scheint. Na, egal, hauptsache sie hat den Zaster! 😁️

Wie komme ich überhaupt an die Ehre, dass mir jemand 3,2 Megaeuro schenken will? Ich habe doch gar nichts bemerkenswertes gemacht, und ich habe auch keine Bettelbriefe an irgendwelche Geldsäcke geschrieben. Mal weiterlesen:

Hinweis: Die Spende erfolgt per E-Mail. Daher werden Sie nur dann als Empfänger dieser Spende ausgewählt, wenn Sie die Gültigkeit Ihrer E-Mail-Adresse bestätigen.

Aha, ich kriege das Geld, weil ich eine Mailadresse habe. 😂️

Für weitere Informationen zur Stiftung und zur Beantragung der Mittel antworten Sie mir bitte, sofern Ihre angegebene E-Mail-Adresse gültig ist.

Ich erwarte Ihre Antwort zur Bestätigung der Gültigkeit dieser E-Mail-Adresse.

Ich wills mal so sagen, du Spammchen mit deiner Pechsträhne im Denken: Wenn die Mailadresse nicht gültig ist, dann kommt die Mail gar nicht bei mir an.

Mit freundlichen Grüßen

Herr Weikert Dietmar
Weikert Dietmar Stiftung
VC-E-Mail-1: ho.buffett@gmail.com

Häh? „VC-E-Mail-1″? Ist das so gewollt, oder war der Spammer beim Vorbereiten seiner paar Millionen Spams zu besoffen, um das zu bemerken? 🤭️

Übrigens: Diese GMail-Adresse wurde vor 263 Tagen schon einmal als Antwortadresse in einem Vorschussbetrug aus meinem Pesteingang verwendet. Sie scheint ja immer noch für die Betrüger benutzbar zu sein. Google ist das egal. Google lässt so etwas einfach weiter laufen. Das ist viel billiger und weniger aufwändig, als wenn Google etwas gegen den betrügerischen Missbrauch der kostenlos angebotenen Dienstleistungen unternähme, so wie das jedes anständige Unternehmen tut, das Wert auf seine Reputation legt. Oder, wie ich es immer sage: Google ist der dickste Kumpel und Komplize des Trickbetrügers. Google selbst ist Spam geworden. Schon seit zwei Jahrzehnten. Und das Schlimmste: Es ist gar kein Thema. Google kommt damit einfach durch. 😐️

Hinweis: Sollten Sie diese E-Mail in Ihrem Junk- oder Spam-Ordner finden, liegt dies an Ihrem Internetanbieter. Bitte markieren Sie sie als „Kein Spam“ oder verschieben Sie sie in Ihren Posteingang, um zu antworten.

Wenn dieser Müll als Spam erkannt und aussortiert wurde, ist alles in bester Ordnung. Bitte so lassen. Bei mir liegt es übrigens nicht am Internetanbieter. Der rspamd wird selbst betrieben. Und er funktioniert sehr gut. Für diesen Bullshit hat er zum Beispiel 20,54 gülden gleißende Spampünktchen vergeben, und ab fünf Punkten gehts in die Tonne. Mit einer Antwortadresse bei GMail geht es zum Beispiel immer direkt in die Tonne, weil ich so etwas wirklich nur in Spam sehe. Aber für die „Zielgruppe“ dieses Spammers auf Dummenfang passt der dumme Spruch schon.

Das Geld gibt es natürlich nicht. Man kann bei diesen Betrügern nur eine finanzielle Vorleistung nach der anderen bezahlen, am liebsten anonymisiert über Western Union und Konsorten, weil die auch lieber kein Bankkonto verwenden. Wenn solche Betrüger nichts mehr aus ihrem Opfer rausleiern können, bricht der Kontakt plötzlich ab. Spätestens dann fällt dem betrogenen Menschen auf, dass er nicht einmal weiß, mit wem er es die ganze Zeit zu tun hatte.

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