Der Kommentarspamdepp des Tages hat ganz offensichtlich den Übersetzungsdienst von Google oder ein vergleichbares Instrument zur Erzeugung von Stammelsprache entdeckt, und das motiviert ihn, seinen ziemlich ausgebrannten Hirnstummel in einem möglichst großen Internet-Mülleimer auszudrücken und seine Anpreisungen nachgemachter Markenprodukte gleich im Hunderterpack in die Kommentarbereiche von Blogs (und vermutlich auch Foren, Gästebücher und andere für die Interaktion von Nutzern vorgesehene Bereiche) zu erbrechen.
Ob freilich Texte wie dieser…
[…] Nach der akzentfrei Nach dem Erfolg Thomas Sabo schmuck fränkisch spricht Vollendung des ChinaRed in Cottesloe und Floreat, nahm das Paar ein Antrag von Thomas Sabo zu öffnen erhältlich und run Shop WA in diesem Thomas Sabo Onlineshop Jahr […]
…auch nur einen einzigen Menschen dazu bewegen würden, einen Klick auf diesen „tollen“ Anbieter zu wagen? Das ist dem Spammer ziemlich egal, denn seine Spam richtet sich vor allem an Google. Der Text ist gleichgültig, so lange die wichtigen Keywords für den Google-Index mit jeweils einem Link auf seine mutmaßlich kriminelle Dreckssite belegt sind – und Opfer derartiger Versuche ist jeder, der sich auf die so manipulierten Suchergebnisse verlässt und bei der Website salethomassabo (punkt) com
dieser Halunken landet.
Und wer glaubt, so etwas gäbe es zurzeit nur in schlechtem Deutsch, der hat sich getäuscht – ziemlich genau die gleiche Machart des Drecks zeigt sich auch bei gleicher Sinnlosigkeit des „Mitgeteilten“ in etwas besserem Englisch, diesmal allerdings für andere, nachgemachte Markenprodukte:
Dass auch diese Drecksspam für die nicht empfehlenswerte und mutmaßlich kriminelle Website tiffanyfree (punkt) com
aus der gleichen Quelle kommt, zeigt sich durch bloßes Hinschauen. Ich habe die Kommentarspams hier einmal mit ihren Meta-Informationen eingefügt, damit auch etwas anderes daran sehr klar wird, nämlich die IP-Adressen, die für den Eintrag der Spamkommentare verwendet wurden.
Die Adresse 217.23.12.147
liegt beim niederländischen Hoster WorldStream, die Adresse 212.235.107.31
beim israelischen Internet-Dienstleister 013 Netvision. (Ich habe leider zu früh mit dem Durchlöschen begonnen, sonst könnte ich noch einen bunten Strauß weiterer lustig verteilter IP-Adressen anführen.) Allein in dieser räumlichen Ausbreitung der zum Spammen benutzten Rechner zeigt sich etwas vom Aufwand, der hier betrieben wird, um den Google-Suchindex mit Verweisen auf mutmaßlich kriminelle Websites zu verseuchen, die im besten Fall irgendwelchen Tinnef im Design gewisser Markenprodukte verkaufen und im wahrscheinlicheren Fall ihre „Kunden“ ganz direkt prellen werden. Damit man auch ja nicht herausbekommt, welcher Strohmann die hierzu verwendeten Domains verwaltet, wurde diese kleine Information mit Hilfe von WhoisGuard™ verborgen – ein Dienst, der trotz seiner unendlichen Nützlichkeit für derartige Kriminelle und Spammer vorgibt, dass er vor Spam schütze.
Ich hoffe, dass nach diesem kleinen Schlenker durch den alltäglichen Wahnsinn jedem eine Sache wirklich klar geworden ist: Wer in einer derartigen Spam herumklickt, kommt nicht zu einem billigen Shop (der mit imitierten Markenwaren handelt), sondern zur Website von organisiert Kriminellen. Mit Spam wird nicht gespielt. Von niemanden.