Oh wie schön, eine „echte“ Kreditkarte, bei der das „echt“ in Anführungszeichen steht, als wenn sie doch nicht ganz so echt wäre…
Gleich mal reinschauen!
Hallo,
Der Spammer hat zwar keine Ahnung, wie ich heiße…
In Suedamerika bekommen Sie jetzt das Bankkonto mit Kreditkarte ohne SCHUFA.
…aber der Spammer hat trotzdem ein tolles Angebot für mich. Ich soll ein von ihm angebotenes Bankkonto außerhalb des Rechtsraums der Europäischen Union eröffnen und vermutlich auch mein Geld darüber laufen lassen. Das ist bestimmt ein sehr „seriöses“ Angebot. Genau so, wie die Kreditkarte „echt“ ist.
Übrigens weiß das Spammerchen auch im Jahr 2013 noch nicht, wie man einen Umlaut in die Mail bekommt. So wird wenigstens jedem klar, dass hier nicht etwa ein halbwegs seriöser Unternehmer schreibt, sondern ein technisch unbedarfter Lumpenkrimineller, der keine Lust auf Stil und Sorgfalt hat. Aber das wurde ja schon durch die Spam klar.
Ihr ueberziehungsrahmen auf der Kreditkarte ist sofort Ihr 6-faches Monatseinkommen.
In Südamerika interessieren sich die Banken also nicht für so ein trockenes Krämerzeug wie Bonität und geben einfach jedem ein Darlehen? Und das erfährt man nur durch kriminelle Spammer? Wer das glaubt, darf sich nicht wundern, wenn er so richtig abgezogen wird. Ich bin mir sicher, dass man dort nichts Brauchbares bekommt, aber trotzdem einen Batzen Geld als Vorleistung legen muss.
Eroeffnen Sie jetzt das neu Konto [sic!] mit Kreditkarte [Punkt fehlt] Besuchen Sie unsere Seite: CREDITCARDSLATINAMERICA und fuegen Sie an ohne die Fuellzeichen: c>o>m. [sic!]
Der Spammer schreibt lieber keine richtige und damit für die meisten Empfänger auch anklickbare Internetadresse in seine Schrottmail, sondern stellt seine Leser vor der Aufgabe, diese zusammenzusetzen und (möglichkerweise falsch) in die Adresszeile des Browser zu übertragen. Die Domain des großartigen „Finanzdienstleisters“, der bei der Registrierung einen russischen Namen, eine anonym einrichtbare Mailadresse bei einem russischen Freemailer und eine für Google Maps unbekannte Anschrift in der Dominikanischen Republik angegeben hat, ist immerhin schon einen halben Monat alt. Der etwas müde Trick, sich mit solchen „Denksportaufgaben“ für die Spamempfänger an Spamfiltern vorbeizumogeln, scheint also im Moment noch in vielen Fällen zu funktionieren. Wo eine Zeichenfolge wie „credit cards“ nicht sofort als Spam aussortiert wird, kommt eben so mancher Müll durch.
Wenn Sie Geld fuer private Anschaffungen oder als Unternehmer benoetigen, dann ist unser Angebot genau passend.
Der Spammer hat Geld im Angebot. Das Geld liegt aber bleischwer im Regel und geht nur durch illgeale und asoziale Spam weg. Mehr muss ich eigentlich nicht mehr zu diesem Müll sagen…
Mit freundlichen Gruessen
Alexander Schmidt
Mit mechanischem Gruß vom Dummgangster des Tages.