Stimmt, aber das liegt nicht an PayPal.
Von: "Kundenservice" <Pay-Pal-kudenservicecenter@gmx.de>
Und das ist nicht PayPal. Das ist GMX.
Dass diese Hirnis von Spammern es zwar hinbekommen, eine Absenderadresse zu fälschen, es dann aber nicht hinbekommen, dass ihre Fälschung auch halbwegs überzeugend aussieht, lässt einen tiefen Blick in die Intelligenz dieser Hirnis zu.
Wichtige Kundendurchsage Datum: 21.01.2019
Oh, schön. Mit Datum. Das ist sehr praktisch, falls man das Datum einmal vergessen sollte. Allerdings steht das Datum auch schon im Mailheader und dieses Datum wird auch in der Mailsoftware angezeigt.
Sehr geehrter Herr Tobias Rodde,
Der Empfänger dieses Mülls ist in den letzten Jahren vorsichtig mit seinen persönlichen Daten umgegangen und heißt in Wirklichkeit völlig anders, aber in vielen Fällen wird die Anrede mit Namen stimmen. Die Spammer haben dank der gegenwärtigen Praxis des Datenschutzes viele Quellen dafür.
Seid vorsichtig mit euren Daten! Wenn es nicht darauf ankommt, verwendet Phantasiedaten! So eine Spam mit korrekter namentlicher Ansprache ist ungleich gefährlicher.
im verlauf eines automatisierten Abgleiches Ihrer Kontodaten mit unseren Konto Statistiken wurde das Risiko eines Zahlungsausfalles für Ihr Kundenkonto als sehr hoch eingestuft.
Aha, PayPal hat also angeblich in meinen Daten rumgewühlt, um eine Abschätzung meiner Bonität hinzukriegen. Der Teil wirkt ja noch glaubwürdig.
Um die Liquidität Ihres Kontos auch weiterhin garantieren zu können, ist es unabdingbar Ihre Kundendaten zu aktualisieren.
Aber dass sich durch eine Dateneingabe irgendetwas an dieser Statistik oder an meiner finanziellen Situation ändern kann, ist selbst für einen naiveren Menschen völlig durchschaubarer Bullshit.
Der Link geht natürlich nicht zu PayPal. Er ist über den URL-Kürzer goo.gl gekürzt. PayPal würde (hoffentlich) niemals auf diese Weise Informationen an Dritte weitergeben, und es gibt nicht einmal einen vagen technischen Grund, warum man in einer HTML-formatierten E-Mail einen Linkkürzer verwenden sollte. Auch die Weiterleitung…
$ lynx -mime_header https://goo.gl/ri8qxL | grep ^Location: Location: http://travwall.com/?RVAdSb5Gm0 $ _
…führt nicht in die Website von PayPal. Zwar hat Google den vergifteten Link, der über Google-Dienste realisiert wird, noch nicht unbenutzbar gemacht¹, aber zum Glück ist in dieser Domain schon kein Server mehr zu erreichen, weil ein Hoster keine Lust hatte, zum Schergen einer Verbrecherbande zu werden. Vermutlich hätte es dort eine „liebevoll“ nachgemachte PayPal-Seite gegeben, wo die Menschen, die darauf hereinfallen, sämtliche Daten noch einmal eingeben sollen, die auf Seiten PayPals schon längst bekannt sind – so dass die spammenden Halunken ein PayPal-Konto und oft auch eine Kreditkarte für ihre „Geschäfte“ zur Verfügung haben.
Wir bitten Sie die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen und bedanken uns bei Ihnen herzlichst für Ihre Geduld und Aufmerksamkeit.
Dieser pseudohöfliche Dank für eine Geduld und Aufmerksamkeit, die ich gar nicht habe, ist fast noch eine Spur widerlicher als die allgemeine Missachtung meiner Intelligenz in dieser Spam eines asozialen Großhirnkleinanlegers.
Freundliche Grüße
Ihr PayPal-Team
Nein, PayPal hat mit dieser Spam nichts zu tun.
Dies ist eine automatisch versendete Nachricht.
Stimmt, die Spam wurde über ein Spamskript versendet. An Millionen von Empfängern.
Bitte antworten Sie nicht auf dieses Schreiben, da die Adresse nur zur Versendung von E-Mails eingerichtet ist.
Die Absenderadresse ist gefälscht, wie in jeder Spam. Das Einzige, was unser weitgehend enthirnter Trickbetrüger mit seiner Mail bewirken will, ist, dass Empfänger sich über eine Mail von PayPal so erschrecken, dass sie auf einen Link in dieser Mail klicken und wie die gutdressierten Hündchen brav lauter Daten eingeben, die PayPal schon längst kennt.
Es gibt einen sehr einfachen und hundertprozentig wirksamen Schutz gegen Phishing und viele andere Gefahren, die über E-Mail transportiert werden: Niemals in eine E-Mail klicken! Websites immer direkt im Browser aufrufen! Zum Glück haben die Webbrowser dafür eine praktische Lesezeichenfunktion, so dass man dafür ebenfalls nur klicken muss.
Denn wenn man niemals in eine E-Mail klickt, kann man nicht von so einem asozialen Bratschädel auf eine betrügerische Website gelotst werden. Und so kommt man auch unter persönlichem Stress gar nicht erst in die Versuchung, einer Betrügerbande das PayPal-Konto, das Bankkonto und/oder die Kreditkarte zur Verfügung zu stellen – was nicht nur zum unmittelbaren Verlust von Geld führt, sondern wegen des Identitätsmissbrauches durch eine Betrügerbande auch zu mehrjährigem Ärger mit Polizeien, Staatsanwälten, Gerichten, Inkassobüros, Rating-Unternehmen und erbosten Zeitgenossen, die ebenfalls betrogen wurden und einen für den Betrüger halten.
Deshalb: Niemals in eine E-Mail klicken!
PayPal (Europe) S.à r.l. et Cie, S.C.A.
Nein, PayPal hat mit dieser Spam nichts zu tun.
¹Ich sehe bei Google nicht die geringste Anstrengung, etwas gegen die Kriminalität im Internet und gegen die Spam zu tun. Google scheint mit „wichtigeren“ Dingen beschäftigt zu sein. Es ist leider völlig sinnlos, einen kriminellen Missbrauch an Google zu melden. Es fühlt sich an, als würden entsprechende Hinweise dort direkt in die Mülltonne wandern.
Diese Spam ist ein Zustecksel meines Lesers M.S.