Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Foto“

Hallo

Sonntag, 30. Mai 2010

Das angehängte BildDas ist doch endlich mal wieder so ein richtig echter Liebesbrief mit so richtig echten Gefühlen und so einem richtig appetitlichen Foto, das so richtig echt aus irgendeiner Website genommen wurde, um auch wirklich das Wasser im Munde zusammenlaufen zu lassen. Da die wirkliche Frau, deren Bild hier von den Spammern missbraucht wird, nichts dafür kann, habe ich ihr allerdings das Gesicht verpixelt. Und natürlich kommt so ein richtig echter Liebesbrief auch mit dem richtig beliebten Betreff für solche Mitteilungen daher, mit einem kurzen „Hallo“. Auch die sprachliche Ausgestaltung der dürftigen Nachricht entspricht dem Standard, oder hätte ich lieber „Standart“ schreiben sollen…

Ach, genug gelästert, ran an den Liebesbrief:

Hallo! Wie geht es Ihnen? Ich hoffe, du bist ok. Ich bin Anete.

Hallo, mir gehts gut. Nur die viele Spam frisst an meinem Nervensystem.

Sie erinnern sich, wir mit Ihnen haben bei Dating-Site bekannt?

Wie jetzt, „wir“. Seid ihr mehrere? Aber natürlich seid ihr mehrere. Und wenn man mit euch Kontakt aufnimmt, denn kriegt man es mit richtig abgefuckten Arschlöchern zu tun, die herzzerreißende Geschichten erzählen und immer einen ordentlichen Trief aus den Sekreten der Vagina hinzufügen, damit sich auch Herz und Geldbeutel des Opfers öffnen. Der Hosenstall kann natürlich zubleiben, denn aus dem Treffen wird niemals etwas. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Opfer ordentlich Geld „für das Ticket“ mit Western Union durch die Welt schicken. Natürlich immer mit Western Union, denn ihr wollt ja doch nicht ermittelt werden.

Toll übrigens, dass „ihr“ mich von einer Dating-Site kennen wollt, aber nicht wisst, welche das ist und wie ich mich da genannt habe.

Sie haben mir Ihre E-Mail und heute schreibe ich Ihnen.

Aber immerhin, die Mailadresse soll ich dabei aus der Hand gegeben haben. Ohne irgendwie mal zu sagen, wie ich überhaupt heiße. Das hat zwar ein kleines Glaubwürdigkeitsdefizit, aber ihr seht es ja auch mehr auf vereinsamte Idioten ab, die ihr so richtig aussaugen wollt.

Ich denke, jetzt konnen wir unsere Bekanntschaft beginnen. Ich werde froh sein! Hoffe du auch.

Schade nur, dass ihr beim Zusammenpfriemeln eurer herzkalten Botschaften aus irgendwelchen Bausteinen nie so richtig die Sprache versteht, die ihr da benutzt. Sonst wüsstet ihr wohl, dass so ein Nebeneinander von persönlicher und höflicher Anrede im Deutschen befremdlich wirkt und sogar bei den dümmeren Empfängern Misstrauen erweckt.

Ich bin 30 Jahre alt. Ich will den Mann finden und ernsthafte Beziehung zu schaffen.
Ich mochte, dass Sie mir geantwortet, wenn Sie noch wollen es mich wissen.
Ich sende Ihnen meine Fotos, und ich mochte, dass Sie das gleiche tun.
Ich freue mich, Sie kennen zu mehr Nahe kennen.

Nun, meine Antwort hast du hier, damit sie ungefähr so oft gelesen wird wie deine millionenfache Müllmail. Mit einem Foto kann ich dir heute nicht dienen, ich habe gerade kein geeignetes herumliegen. Und wenn ich dich in Griffnähe hätte, denn würde ich dich einfach zu Tode ohrfeigen, ganz so, wie du und jeder andere Spammer es verdient.

Erfreulich bei dieser Art, totgeschlagen zu werden, ist es übrigens, dass man stirbt, indem man an seinen Hämatomen verblutet. Das ist langwierig. Okay, für mich ist das eine erfreuliche Vorstellung.

Bitte nur auf meine personliche E-Mail antworten: utinanets (at) BonBon.net

Bitte die „Ernsthaftigkeit“ der angestrebten Beziehung gleich daran einschätzen, dass diese Idioten offen zugeben, dass die Absenderadresse gefälscht ist.

Ich freue mich auf Ihre Antwort. Mit den besten Gru?en, Anete.

Geh bitte sterben!

Gefährliche ICQ-Spam

Freitag, 30. April 2010

Hier der Irrsinn, der heute über ICQ bei mir vorbeischaute, als ich mal wieder diesen Dreck benutzen musste:

Hallo mein Lieber. Erinnerst Du dich an mich? Auf diesem Foto sind wir beide. Hast Du mich erkannt? Schreibe mir, wenn Du dich an mich erinnern kannst.

Nun, das wäre kein Foto gewesen, sondern eine ausführbare Datei für Microsoft Windows:

Der Schädling tarnt sich dabei als harmlose Bilddatei mit der Bezeichnung IMG0207402702010.JPG. Erst auf den zweiten Blick lässt sich erkennen, dass es sich um eine auf Windows-Systemen ausführbare Bildschirmschoner-Datei mit der Dateiendung .SCR handelt.

Der Wurm verbreitet sich selbständig: Er versendet automatisch die gleiche Meldung samt Download-Link des Bildes an alle in der Messenger-Liste enthaltene Kontakte. […]

Ist der Schädling mit den oben genannten Datei-Merkmalen erst einmal auf dem System aktiv, ist eine Entfernung sehr schwierig.

Bitte, ihr Windows-Anwender da draußen: Klickt nicht auf alles, was sich anklicken lässt, auch dann nicht, wenn es scheinbar von wirklichen Bekannten kommt. Wer einen Computer hat, der unter Microsoft Windows läuft, kann sein Gerät ganz schnell in eine Spamschleuder der üblen Sorte verwandeln.

Kann es sie sein

Sonntag, 11. April 2010

Die Bilder, die für diesen Beschiss aus dem Internet geraubt werden, sehen aber auch immer entzückend ausAch! Die Bilder, die für diesen Beschiss von irgendwo aus dem Internet geraubt werden, sehen aber auch immer wieder entzückend aus. Wer eine hübsch aussehende Frau ist, sollte besser keine vorteilhaften Fotos von sich irgendwo in irgendwelche Profile stellen, denn sonst könnten sie von diesen Betrügern missbraucht und an ein paar Millionen Spamempfänger gesendet werden, auf dass es bei einer Handvoll Empfänger auch ja das Herz und den Geldbeutel öffnet. Der Hosenstall kann übrigens zubleiben, denn diese „Frauen“ existieren nicht und zum Treffen kommt es niemals, egal, wie viele Fahrkarten man bezahlt, wie viele Behandlungskosten für den kranken Opa man übernimmt, wie viele Bearbeitungsgebühren für Papiere man legt, wie viele Beamte man zu bestechen hilft und wofür man sonst noch sein Geld über Western Union und MoneyGram ins Ungewisse schickt…

Hallo!
Mich rufen Ekaterina, aber die freunde nennen mich einfach Katya. Ich will sie kennenlernen. Ich suche den wuerdigen, guten mann fuer die gegenwaertigen beziehungen. Und was sie suchen?

Hallo Katya,

ich kann dich doch als Freund betrachten und Katya nennen, denn du schreibst mir ja immer wieder, und das auch noch auf allen meinen aktiven Mailadressen. Aber obwohl ich so oft von dir lese, bleibst du für mich ein großes Rätsel. Zum Beispiel wegen der deinen Mails angehängten Fotos, auf denen du jedesmal vollkommen anders aussiehst. Aber immerhin, du siehst jedesmal zum Anbeißen aus…

Ich habe mich entschieden, ihnen diesen brief, und es fuer mich den sehr aufregenden moment zu schreiben. Ich hoffe, dass sie mir antworten werden. Wenn, natuerlich, sie fuer die gegenwaertige bekanntschaft interessiert sind.

Auch frage ich mich immer, Katya, wie du denn eigentlich an meine Mailadresse gekommen bist, aber dabei nicht einmal weißt, wie ich heiße. Glaub mir, Katya, wenn du mich mit Namen ansprechen könntest, denn wäre die Chance viel größer, dass ich dir auch antworten würde. Aber so… weißst Du, Katya, das wirkt einfach ein bisschen… nuttenhaft. Aber ganz billig nuttenhaft. Sich da wie eine öffentliche Bedürfnisanstalt hinstellen und sein Angebot der „gegenwärtigen bekanntschaft“ vor einem Millionenpublikum zu offerieren und auf jede Ansprache zu verzichten. Mit Verlaub, Katya, aber wenn ich an einem guten Puff vorbeigehe, denn denken sich die Frauen dort wenigstens etwas aus, wenn sie mich ansprechen. Und überhaupt hat der Puff einen großen Vorteil, denn dort kriege ich wenigstens etwas für mein Geld. Von dir, Katya, und von allen deinen Freundinnen im Geiste, gibt es nur Lügen und triefende Briefe und – wenn einer erstmal angebissen hat – stetige Bettelei um immer mehr Geld und das Versprechen eines baldigen Treffens.

Ich wunsche, meine zweite haelfte zu finden, die leider ich noch ich nicht begegnet bin. Kann es sie sein?

Wieso sehe ich bei deiner Metapher und bei deinem hilflosen Fleischmarkt-Getue vor meinem inneren Auge auf einmal lauter Schweinehälften an Haken hängen? :mrgreen:

Ich hoffe sehr, dass sie mir antworten werden, und es wird ein anfang unserer beziehungen.

Ach, Katya, ich habe dir doch schon so oft in diesem Blog geantwortet, aber du liest es einfach nicht. Sonst würdest du vielleicht deinen Stil ein bisschen verbessern. Mit „unserer Beziehung“ kommt es so einfach nicht voran.

Mit diesem brief, ich schicke ihnen die fotografie. Ich hoffe, dass ich ihnen gefallen werde. Wenn sie mir antworten werden, werde ich mit dem vergnuegen ihnen groesser ueber mich erzaehlen. Wenn sie fragen haben, koennen sie mich fragen.

Wie üblich, Katya, hast du das Bild so ausgewählt, dass es wohl vielen Empfängern spontan gefallen wird. Aber eigentlich habe ich an dich nur noch eine Frage: Wie willst du eigentlich jemanden weis machen, dass du eine langfristige Beziehung zu ihm wünschst, wenn du nur seine Mailadresse hast und noch nicht einmal seinen Namen kennst, geschweige denn etwas über seine persönlichen Lebensumstände weißt? Findest du das nicht ein bisschen unglaubwürdig?

Ich werde auf ihre antwort warten. Ich hoffe, dass sie nicht zwingen werden, auf mich im laufe langer zeit zu warten.

Ich hoffe vor allem, dass du, Katya, im Laufe der nächsten Wochen einen besseren und weniger verwerflichen Broterwerb findest als die hilflose Betrugsnummer.

In der aufregung und der erwartung der antwort, Ekaterina!

P.S: Bitte antworten sie nur auf meine e-mail: katyakukolka (at) yahoo.de

P.S.: Bitte auf gar keinen Fall die Mail beantworten, indem man auf „Antworten“ in der Mailsoftware klickt, denn die Absenderadresse ist natürlich gefälscht. Eine ideale Grundlage für eine langdauernde und tragfähige Beziehung. 😈

Diese „Liebesbriefe“ werden zurzeit auch immer mieser…

Hi

Mittwoch, 17. März 2010

Das angehängte FotoAha, mal wieder der Standardbetreff aller dummen Spammer, das ist doch einen Blick wert. Wird es diesmal wieder eine Pimmelpille sein? Nein, es ist ein angeblicher Grund, dass ich, in dessen Liebesleben der ewige Herbst herrscht, doch noch ein paar Pimmelpillen brauchen könnte. Wie immer bei dieser Art Spam mit einem entzückenden Foto, das natürlich irgendwo aus dem Internet genommen wurde. Und natürlich…

Hi, my name is Marina

..weiß die „Absenderin“ auch gar nicht, wie sie mich nennen soll, weil sie…

I‘m looking for my soulmate on the site of the acquaintance.

…auf der „Bekanntschafts-Site“, auf der sie nach jemanden wie mir sucht, nicht einmal einen Nick oder so etwas gefunden hat. Das hindert sie natürlich nicht daran, mich anzumailen. Immerhin, sie hat sich eine gute Geschichte ausgedacht, warum sie nicht weiß, wie sie mich ansprechen soll:

And someone has sent me your address there.

Irgendjemand – sie sagt auch lieber nicht, wer das war, denn sonst fällt der Beschiss gleich auf – hat ihr dort meine Mailadresse gegeben. Auf so einer tollen Site, auf der gar keine Mailadressen sichtbar werden. Der muss aber echte Insider-Infos haben. Der kennt sogar Mailadressen von Leuten, die auf die Dienste einer solchen Website gut verzichten können. Aber…

Maybe it is mistake or maybe it is destiny.

…vielleicht ist das ja gar kein Fehler, sondern einfach nur Bestimmung. Der Empfänger soll glauben, und nachdem er geglaubt hat, soll er sich in einem reizenden Schriftverkehr verwickeln lassen, und dann soll er sich ordentlich das Geld aus der Tasche ziehen lassen. Nur mit dem Treffen wird es niemals etwas. Geld ist ja auch besser als ein Treffen, vor allem, wenn man gar keine entzückende Frau ist, sondern ein spammender Verbrecher.

I do not know nothing about you, and I do not know how you look. But everything is in our hands. 🙂

Tja, Mädchen, das ist eben so, dass ein Spammer nichts über seine Opfer weiß. Und alles ist in unserer Hand, insbesondere die Löschtaste.

If you are interested in me, i can tell more in the next letter.

Nee, auf diese Art „Verkehr“ kann ich wirklich gut verzichten.

Please, write by my personal email: marinafl (at) lavabit.com

Bitte die Mail nicht mit einem Klick auf „Beantworten“ beantworten, denn die Absenderadresse ist gefälscht.

Bye-bye, Marina

Geh sterben!

Guten Tag

Freitag, 5. März 2010

Das angehängte BildAch, wie hübsch. In warmen Zuckungen will sich mein darbendes Herz ergießen. Schon wieder einer dieser Liebesbriefe, die von so liebestollen „Frauen“ kommen, dass sie gleich an hunderttausend Empfänger gehen, damit auch ja eine Handvoll antwortet. Und was für entzückende Bilder doch immer an diesen Mails hängen, damit den Empfängern auch wirklich das Wasser im Munde zusammenläuft. Denn die sollen ja drauf anspringen, wenn sie schon nix zum aufspringen haben. Dann wird ein hübscher Schriftverkehr aufgebaut, und dann wird dem heiß gemachten Opfer mit herzzerreißenden Stories das Geld aus der Tasche gezogen, hier ein Fuffie, da zwei Hunnies und immer noch ein bisschen mehr. Alles im Versprechen auf ein baldiges Treffen. Zu dem es natürlich niemals kommt.

[Der schwarze Balken im Bild ist von mir. Die arme Frau, deren Bild von diesen Spammern missbraucht wird, ist gestraft genug.]

Natürlich hat diese Spammasche ihre Unvollkommenheiten. In der Absenderadresse ist zum Beispiel von einer „Bethany Kiser“ die Rede, aber dieses entzückende Mädchen nennt sich Kyrenia. Macht aber nichts, denn die verbirgt ja auch in ihrer Mail nicht, dass sie mit gefälschtem Absender schreibt.

Hallo! Wie geht es? Gut?

Klar, ansprechen kannst du mich nicht…

Ich habe deine Mitteilung, Danke bekommen.

…obwohl wir angeblich schon einmal das „Vergnügen“ hatten. Dürftig!

Leider, ich erinnere mich nicht, wenn ich dir schrieb.

Ach so, du warst wohl volltrunken. Na, denn ist ja klar, warum du mich nicht mehr ansprechen kannst. Und dass man solche Nachrichten irgendwo gespeichert hat, das raffst du auch nicht. Alles klar. Du bist eine dumme, versoffene Kuh.

Aber ich werde froh sein, die kurze Korrespondenz mit dir zu haben!

Ach nee, ich nehme das zurück. Es ist eine Beleidigung für die sympathischen Kühe, die derbe, für uns ungenießbare Kräuter in Milch und Fleisch verwandeln. Du verwandelst menschliche Bedürfnisse in Betrug und Scheiße. Du bist einfach nur ein asoziales, widerliches Stück Spammer. Deshalb wird „unsere“ Korrespondenz auch wirklich sehr kurz.

Bald werde ich in Deutschland ankommen, wir konnen uns treffen!

Ich würde dich auch gern einmal treffen. Genau zwischen die Augen.

Ich heisse Kyrenia. Du kannst mich Kyre nennen.

Jetzt habe ich doch schon Hure statt Kyre gelesen. Heute bin ich aber auch wieder unkonzentriert. Aber warum soll ich mich auch auf deinen amöbenhaft ausgedachten Namen konzentrieren, der bestimmt genau so ehrlich angegeben wurde wie deine gefälschte Mailadresse in dieser kriminellen Massenpost.

Ich lebe in Zypern, in der Stadt Lemesos. Moglich, du wei?t?

Ja, schon moglich. Aber woher sollte ich das wissen?

In welcher Stadt lebst du?

Ich lebe hoffentlich in einer Stadt, in der mir so etwas wie ein Spammer niemals übern Weg läuft – denn das würde mich ins Gefängnis bringen. Mord ist nun einmal strafbar.

Ich bin 27 Jahre.

Klar. Das ist genau so wahr wie dein ausgedachter Name und deine gefälschte Mailadresse.

Wenn du englisch sprichst, schreibe mir englisch.
Auch du, wenn willst, wir konnen deutsch abgeschrieben werden.

Hihi, wir können also abgeschrieben werden… :mrgreen:

Hast du deine Strunzpost denn jetzt auch „deutsch abgeschrieben geworden“?

Ich suche die Freunde fur das Treffen in die Realitat.
Ich suche die Freunde nur fur die Korrespondenz nicht.

Schon alles klar. Erstmal, dass du „Freunde“ suchst, indem du mit gefälschter Mailadresse, einem irgendwo aus dem Internet gemopsten, entzückenden Foto und jeder Menge Lügen ein paar hunderttausen Leute anmailst. Das ist genau die richtige Grundlage für Freundschaft. Und natürlich etwas für die Realität, so richtig mit Haut und so, nicht nur Schriftverkehr. Irgendwie muss man ja das Geld anderer Leute locker machen.

Wenn du willst, werde ich dir meine anderen Bilder schicken.

Dass du Bilder aus dem Internet klauen und an die Mails anhängen kannst, das hast du mir schon gezeigt. Eine Demonstration reicht mir. Das nächste Mal sei doch bitte so nett, und speichere dieses JPG nicht völlig verlustfrei mit einer stolzen Größe von 50 KiB, um es an die Mail anzuhängen, wenn deine Vorlage schon so viele Artefakte hatte, dass man sie ohne Qualitätsverlust auf 13 KiB runterbringen kann. Du weißst ja, durch die base64-Codierung wird so ein Mailanhang nochmal 30 Prozent größer. Und den leeren Block mit den EXIF-Daten hättest du auch nicht ins Bild integrieren müssen.

Ach, du weißt gar nicht, was du da tust? Du machst es einfach und kümmerst dich einen Dreck um Sorgfalt, weil es auch ohne Sorgfalt geht? Weil sich immer eine Handvoll Deppen findet, die du dann abmelken kannst? Na, das habe ich mir doch gleich gedacht.

Schreibe mir auf meinen personlich email die Adresse: kyrenia.gittel7 (at) gmail.com

Und dass du deine Absenderadresse gefälscht hast, versuchst du nicht einmal zu verbergen.

Ich werde deine Antwort warten.
Kyre.

Geh qualvoll und einsam sterben!
Elias

Hallo

Samstag, 27. Februar 2010

Das angehängte FotoDas ist ja mal wieder der Standardbetreff für eine Spam. Einfach nur Hallo. Und wenn man dann die Mail öffnet, findet sich ein appetitliches Bild und ein hübscher Liebesbrief. Ach, wenn ich doch nur glauben könnte, dass mich ein ernstgemeinter Liebesbrief erreicht und nicht schon wieder so eine Spam der organisierten Heirats- und Beziehungsschwindler, die den Leuten mit triefenden Briefen das Geld aus der Tasche ziehen wollen.

Hallo!

Das sagtest du mir schon im Betreff.

Du schriebst mir auf deutsch single boerse etwas Monate rueckwaerts!

Das glaube ich kaum, denn ich werde an keiner Börse gehandelt.

Ich habe dein Profil gefunden, und ich denke, was wunderbar sein wird, wenn wir die Freunde werden! Dein Profil ist mir besonders positiv aufgefallen und entspricht genau meiner Vorstellung! Ich hoffe, dass ich mit meinen 28 jahren noch in dein Profil passe und hoffe ganz fest eine Chance zu haben?!

Hey, wenn du mein Profil gefunden hast: Da stand doch ein Name oder so ein Nick dabei, oder?! Warum sprichst du mich denn nicht damit an‽ Und warum kontaktierst du mich nicht über diese tolle Seite, auf der ich ein Profil haben soll‽ Die wird doch nicht etwa meine Mailadresse in das ganze Internet rauspusten, sondern eine Kontaktmöglichkeit bieten‽ Und wie ist das möglich, wenn ich doch gar kein Profil bei so einer Dreckssite habe‽ Und wieso verbaue ich heute eigentlich so viele Interrobangs‽ Ach ja, weil ich so eine Drecksmail lese…

[Falls das ein Darstellungsproblem gibt: Es handelt sich um das Unicode-Zeichen U+203D, ein zu einem Zeichen zusammengezogenes Fragezeichen und Ausrufezeichen, auch als Interrobang bekannt…]

Zu mir: Ich bin 28 jahre alt. Mein Beruf ist Erzieher. Meine Hobbys sind Sport, kochen, lesen und Spaziergaenge (Waere einfach toll zu zweit etwas zu unternehmen!). Ich moechte eine Beziehung aufbauen in der Treue, vertrauen und ehrlich sein sehr wichtig sind. Wenn es dir aehnlich geht, dann schreib doch einfach zurueck – wir wuerden uns bestimmt wirklich gut verstehen. Ich werde ueber unsere Bekanntschaft froh sein.

Hey, ich wäre auch total froh, wenn wir zusammen spazieren gehen könnten, Spammer. Ich würde dir sogar gern ein neues Paar Schuhe anlegen. Aus Zement. Gluck, gluck, gluck…

Bitte komm in den Kontakt mit mir auf meine elektronische Adresse:
zartertanja (at) yahoo.de

Hey, ich soll mich nicht einmal daran stören, dass du mit gefälschtem Absender schreibst…

Ich muss dir mehr ueber mich erzaehlen und natuerlich werde ich meine Fotos senden! Freue mich sehr von dir zu lesen und bis bald.

…sondern „dir“ einfach antworten und mir allerhand Geschichten erzählen lassen. Und mir das Geld aus der Tasche ziehen lassen. Für deinen Großvater, deine Schwester und deine Fahrkarte; für deine medizinische Behandlung und was dir in den triefenden Briefen sonst noch so einfällt. Weißste, „Tanja“ mit deiner gefälschten Absenderadresse und deinem irgendwo aus dem Internet mitgenommenen Foto: Du kannst mich mal am Arsch lecken!

Gruss!!!
Tanja!

Geh sterben!

Hallo!

Sonntag, 7. Februar 2010

Angehängtes FotoWas wäre das Leben den Spamempfängers ohne diese tollen Liebesbriefe meist „russischer Frauen“, die mit hingestümpertem Deutsch und entzückenden Fotos um das einsame Herz des Empfängers buhlen. Es wäre doch viel farbloser, bestünde beinahe gänzlich aus Viagra, Roleximitat, nicht lizenzierter Software und den vielen Nachahmungen der Nigeria-Connection. Gut, das Bild ist irgendwo aus dem Internet geklaut, die „Frau“ existiert nicht, der „Liebesbrief“ geht an ein viele zehntausend Empfänger und es geht nur darum, den zwanzig bis fünfzig Hanseln, die darauf hereinfallen, einen Hunnie nach dem anderen mit triefenden Briefen aus der Tasche zu ziehen – aber drauf geschissen! Ohne diese grandiosen Machwerke der Heiratsschwindler würde es kaum noch Spaß machen, einen Blick in das glibberige Sieb des Spamfilters zu werfen.

Wenn ich so etwas wie einen „negativen Nobelpreis“ für maßlos schlechte Werke zu vergeben hätte, diese Liebesbriefe wären mein Spitzenkandidat für die Auszeichnung literarischer Leistungen. Hier finden Form, Inhalt und Sprachgebrauch in einer Weise zusammen, wie man sie nur selten zu Gesicht bekommt und wie man sie eigentlich gar nicht zu Gesicht bekommen möchte. So auch in diesem kleinen Meisterwerk des Herzbetruges, dass mit einem typischen Betreff für solcherart „Mitteilung“ daherkommt, mit einem kurzen „Hallo“, das schon verrät, von welcher Natur der Inhalt sein wird. Angehängt ist ein 48 KiB schweres Portrait einer hübschen Frau, das trotz seiner Artefakte als verlustfreies JPEG gespeichert wurde, um so zwei Dinge auf einmal zu kommunizieren: Den Absendern dieser kriminellen Massenpost ist es scheißegal, wenn sie anderer Leute Postfächer mit so einem Schrott zustopfen, und offenbar haben sie es auch noch nicht geschafft, die Speicheroptionen in ihrem Grafikprogramm zu finden. [Den schwarzen Balken in diesem Bild habe ich hinzugefügt, die arme Frau ist wirklich gestraft genug damit, dass sie von Spammern missbraucht wird.]

Aber wie gesagt – drauf geschissen! Diese Briefe bringen Farbe in das Leben des Spamempfängers.

Guten Tag!

Diese Anrede wurde einige zehntausend Mal mechanisch erstellt und ist daher ohne Namensnennung gültig…

Es ist Uberraschung fur mich, deinen Brief zu bekommen. Ich verwende mein Profil in der Webseite dating nicht mehr.

Tut mir leid, aber das fur mich kein Uberraschung und ich in der Webseite dating niemals gewesen. Wäre ich dort gewesen, könntest du mich wenigstens mit meinem Nick anreden. Aber das kannst du eben nicht.

Ich bin glucklich, deinen Brief zu bekommen! 🙂

Ich gluckse auch vor Lachen.

Wie geht du?

Ich gehen mit Füße und Beine.

Ich tue Abbitte, aber ich kann mich an dich nicht erinnern. Aber ich werde froh sein, die Freunde mit dir zu sein!

Das trifft sich ja gut, denn ich kann mich auch nicht an dich erinnern. Ich glaube, das liegt daran, dass wir uns gar nicht kennen. :mrgreen:

Ich kann nicht verstehen, welchen Namen du hast? Bitte, schreibe mir deinen Namen.

Ja, da musst du eben mal dein Ohr vom Monitor nehmen und dein Auge darauf richten. Diese komischen Kringel darauf, die nennt man Buchstaben. Sie sind Symbole für Laute der Sprache.

Ich hoffe, ich scheine dir schon! 🙂

Und wie du mir scheinst! Aber sowas von! :mrgreen:

Ich spreche deutsch nicht, ich spreche englisch. Du kannst mir englisch schreiben.

Das man merken, aber geschrieben wie diese Zeile? And why do you not simply write your mindless message in English. I‘d assume it was the only language we could use for communication in the past, if you can’t speak German. But you‘re just a mindfucking sockpuppet whore of the Russian advance fee spam-mafia, that’s all. You understand? 😈

Ich heisse Natalya. Ich habe 27 Jahre.

Wie, 27 Jahre hast du für deine Betrugsnummern bekommen? Das ist immer noch zu wenig. :mrgreen:

In welcher deutscher Stadt lebst du?

Ich muss dir ja echt wenig erzählt haben…

Wir konnen uns in deiner Stadt nach dem Monat treffen, ich kann dorthin ankommen.

Klar, vor allem, nachdem „du“ mir das Geld für die Fahrkarte, den Pass, das Visum, deinen frierenden Vater, deine hungernde Mutter, deine kranke Tochter und eine absolut lebenswichtige medizinische Behandlung aus der Tasche gezogen hast, immer schön über Western Union, weil „du“ so etwas doch lieber nicht in einer Weise abhandelst, die polizeilich ermittelbar ist. Dann kann ich irgendwann vielleicht auch mal am Bahnhof oder Flughafen stehen und auf dich warten – vergebens, versteht sich.

Wenn du die Fragen hast, schreibe mir, werde ich antworten!

Nee, eigentlich habe ich keine weitere Frage.

Bitte, schreibe mir in meinen personlich email die Adresse!!!!

Ich kann dir nur aus der Adresse antworten: natalyaselina9 (at) lavabit.com

Die Mailadress ist natürlich gefälscht, wie immer…

Ich warte deine Antwort und deine Bilder!

Natalya.

Na gut, denn will ich mal… 😉

Ein stark bearbeitetes Bild von Papst Benedikt XVIHallo Natalya,

ganz, wie du es wünschtest, an dieser Mail das Bild von mir. Ich habe es – genau wie du – irgendwo im Netz gefunden, als ich nach dem von mir angestrebten Amt suchte und sage dir einfach, dass ich so aussehe. Weil es sich um ein solches Fundstück handelt, ist es auch so klein. Ich hoffe, es entspricht deiner Vorstellung von einem angemessenen Partner. Auch ich gefalle mir sehr darin, nett zu klingen und böse zu sein.

Ich habe mich wahnsinnig über deinen Brief gefreut. Er war einfach nur schrecklich schön.

Besonders hat es mich vom Hocker gehauen, wie du mich über irgendeine Dating-Site gefunden hast, wo ich doch bei keiner zu finden bin. Ich habe dann aber nicht weiter darüber nachgedacht. Das Wunder der Liebe lässt mich alles vergessen, während der obere Bereich meines Schädels voller verstimmter Geigen hängt. Ich bin einfach total untervögelt, ganz so, wie du es wohl von allen erwartest, die dir antworten.

Ich bin Elijahu, richtig dichter Richtig-Dichter und brotloser Künstler, 43 Jahre alt und lebe dort, wo mein Kadaver gerade vor sich hinwest – das ändert sich öfter, als mir lieb ist. Ein Schwerpunkt meines Wirkens ist rund um Hannover, die harmlose Landeshauptstadt Niedersachsens am Rande der sumpfigen norddeutschen Tiefebene.

Da du mir deutsch geschrieben hast, glaube ich, dass du meine Antwort irgendwie gelesen bekommst. Es gibt ja Übersetzungen von Google und vom Babelfish. Allerdings haben automatische Übersetzer, die im Internet in wechselhafter Qualität angeboten werden und dortens für mancherlei Verwendung und vielfachen Missbrauch zur Verfügung stehen, gelegentlich ein Problem mit meiner überdem stilistisch hoch fragwürdigen Neigung zur Verschachtelung meiner Sätze, wie du sicherlich in diesem Absatz bemerken wirst, wenn du ihn mit einem solchen Programm zu übersetzen suchst; zur weiteren Steigerung der Unverständlichkeit neige ich zum Gebrauche veralteter grammatikalischer Formen und ebensolcher Wörter, welche meinem Texten ein ganz eigenes Gepräge geben – wer mich des Öfteren liest, weiß das zu hassen. Auch du wirst es erst so richtig zu hassen verstehen, wenn wir in einen intensiven Schriftverkehr kommen, bin ich doch in solcherart Sprachgebrauch beinahe beliebig zum absurden Ausbau des sinnlosen Strebens nach unangemessener Form fähig, bis hin zum seitenfüllenden Schachtelsatze unter möglichst weitgehendem Verzicht auf jegliche Form klärender Satzzeichen.

Einem Treffen mit dir sehe ich mit freudiger Erwartung entgegen. Meine vom ständigen Onanieren gelangweilte Hand freut sich jetzt schon auf die Gelegenheit einer laut klatschenden Ohrfeige, die von einigen hundert weiteren Ausprägungen dieser Art des negativen sozialen Feedbacks gefolgt wird. Du kannst es als ein persönliches Glück betrachten, dass es dazu nicht kommen wird.

Geld ist bei mir nicht zu holen.

Bitte antworte mir nicht unter meiner Absenderadresse, sondern sende deine Antwort direkt an die hannöversche Kriminalpolizei.

Mit schmatzendem Judaskuss

Elijahu

Danke fur den Brief

Sonntag, 24. Januar 2010

An die Spam angehängtes FotoNa, das ist ja mal wieder eine „entzückende“ Mail. Und wie es sich für diese Art Mail von einer solchen „Frau“ gehört, auch mit einem entzückenden Foto (siehe rechts). Im Original, das sich die Spammer gewiss irgendwo aus dem Internet geholt haben, war das Gesicht natürlich nicht verpixelt – aber ich finde, die darauf abgebildete Frau ist jetzt wirklich schon gestraft genug.

Hallo!

Ich bin verwundert, deine Mitteilung zu bekommen.

Faszinierend, Mädchen! Du hast eine „Mitteilung“ von mir bekommen und kannst dich darüber so richtig verwundern, aber meinen Namen (oder doch wenigstens meinen Nick), den ich darin angegeben habe, denn kannst du nicht in den Gruß aufnehmen. Stattdessen grüßst du mit dem Standardwort der Spammer, mit einem schlichten Hallo.

Bei so wenig Kenntnissen über mich nehme ich es dir auch nicht übel, dass zehn der Absätze deines Strunztextes mit dem Wort „Ich“ anfangen.

Ich habe uber mein Profil in der Webseite singles.freenet.de vergessen. Aber ich bin froh, deine Mitteilung zu bekommen!

[Freenet hat natürlich nichts mit dieser Spam zu tun. Die Verbrecher brauchen aber einen Vorwand, wo der Kontakt angeblich herkommen soll.]

Hey, ich habe ganz vergessen, dass ich jemals so eine Website besucht habe. Und irgendeine Mitteilung habe ich da auch nicht gemacht. Aber wenn ich das getan hätte, denn hätte ich da bestimmt einen Namen druntergeschrieben – wenn etwas schon mit „singles“ im Domainnamen beginnt, denn sucht man dort ja auch Partner für die eher physikalische und zweiarmige Form der Liebe. Und leider muss man sich meistens vorm Sex ein bisschen kennenlernen, ich finde das auch immer wieder bitter… :mrgreen:

Aber du kannst das total gut ausgleichen, dass du nichts über mich weißt. Wahrscheinlich hast du drei Flaschen Wodka zu viel getrunken, als du den Rechner hochgefahren hast… :rolleyes:

Wie geht es?
Entschuldige, ich erinnere mich dich nicht. Aber ich werde froh sein, die Freunde mit dir zu sein!

…und kannst dich deshalb nicht mehr erinnern. Und generell scheinst du ein bisschen durcheinander gewesen zu sein…

Ich habe nicht verstanden, wie du heisse? Bitte, schreibe mir deinen Namen.

…und hast deshalb dein Ohr an ein kleines Textfeld gelegt. Kein Wunder, dass du nichts gehört hast. Diese Art von Hören macht man mit den Augen. :mrgreen:

Ich schicke dir mein Bild. Ich hoffe, du findest mich attraktiv! 🙂

Ehrlich gesagt finde ich dich nicht besonders attraktiv. Du siehst auf dem Bild und im Zusammenhang mit dieser Drecksspam aus wie eine billige Straßennutte. Sicher, um diesen Eindruck zu erwecken, hast du es ja auch aus irgendeiner Website rausgesucht, damit der Empfänger auch an ein billiges und williges Gegenüber denkt. Aber das trifft überhaupt nicht meinen Geschmack. Ich bevorzuge eine sichtbar größeren Hang zu allerlei Spielchen, die man etwas unrühmlich als pervers benennt und auch die nur wenig mit dem selbst bei Spießern so beliebten SM-Gepose zu tun haben. Leider würde ich gegen die Gesetze zum Jugendschutz in der BR Deutschland verstoßen, wenn ich jetzt in die Details gehe, und deshalb lasse ich es bleiben.

Aber ich kann dich ja auch verstehen. Schließlich richtest du dich nicht an Feinschmecker, sondern an die breite Masse – denn diese Spam ist hunderttausendfach durch Deutschland gegangen. Und so ein Mensch mit eher gewöhnlichen Wünschen soll dann einen ausgedehnten Schriftverkehr mit dir haben, und dann ziehst du ihm so nach und nach Geld aus der Tasche, mal hierfür, mal dafür. Und immer schön über Western Union, weil… na, dafür findet ein Gesindel wie „du“ immer drei Dutzend Gründe. Und von diesem Geld finanziert ihr Drecksspammer euch denn euren Lebensstil, denn ihr zieht das mit vierzig bis fünfzig Opfern gleichzeitig durch. Die Frau existiert nicht.

Ich spreche deutsch nicht, ich spreche englisch. Du kannst mir englisch schreiben.

Du kannst mir deutsch schreiben, wenn du englisch nicht sprichst. Ich werde dich verstehen 🙂

Wie jetzt, du sprichst deutsch nicht (was schon einmal total toll ist in so einer deutschen Mail) und ich kann dir englisch schreiben, aber ich kann dir deutsch schreiben, wenn ich kein Englisch kann und du wirst das verstehen. Habe ich das jetzt richtig verstanden? :mrgreen:

Ich heisse Viktoria. Ich habe 27 Jahre.

Hübscher Name, den du dir da ausgedacht hast. Deine letzte geistige Schwester, die mich (in ungleich langweiligerer Form) angeschrieben hat, hieß übrigens Vicky. Wisst ihr in Russland eigentlich, dass solche Namen mit „Vik“ zumindest unbewusst (wegen der zwei Laute, die vom Zeichen „V“ repräsentiert werden) an eine umgangssprachliche Bezeichnung des Geschlechtsverkehrs anklingen? Ich möchte es fast glauben, denn die Häufung ist schon sehr beachtlich.

In welcher Stadt in Deutschland lebst du?

Es ist übrigens total seltsam, dass du meinen Namen nicht mehr kennen willst, aber noch weißt, dass ich in Deutschland lebe.

Ich kann in deiner Stadt fur das reale Treffen nach dem Monat ankommen!

Nee, bei mir wird das nix. Ich bezahle dir keine Fahrkarte, um dann notgeil am Bahnhof zu warten und enttäuscht zu werden. Nur, um dann einen Brief oder eine Mail zu kriegen, dass das Geld irgendwie verschütt gegangen ist und dass ich dir vielleicht noch einmal das Geld für eine Fahrkarte vorstrecken soll. Nee, vergiss es, Ficktoria. Das machen nur komplett merkbefreite Idioten, die auf diese ausgesprochen abgegrabbelte Form des Betruges noch reinfallen und gar nicht bemerken, wie windig allein schon deine tolle Kontaktaufnahme ist.

Ich hoffe, wir konnen uns treffen!

Alles klar, denn das ist die Sache, die bei dieser Nummer niemals klappt. Trotz triefender Texte voller Sehnsucht. Es ist bestimmt total praktisch, dass man so ein herztümelndes Geschwafel gleich für dreißig Opfer auf einmal verwenden kann.

Du kannst mir deine Fragen vorlegen. Ich werde antworten!

Nur eine Frage, Ficktoria: Schämst du dich gar nicht? Also wenn schon Betrug, denn könntest du doch wenigstens ein bisschen origineller sein. Und wenn du schon ein Spamskript benutzt, denn könntest du wenigstens so viel über Programmierung lernen, …

Bitte, schreibe mir in meinen personlich email die Adresse! Ich kann dir nur aus der Adresse antworten:
vikroriashelet (at) lavabit.com

…dass du diesen Trick mit dem Reply-To im Mailheader hinbekommst. Denn kann man deine Drecksmails nämlich einfach beantworten, indem man auf „Beantworten“ in seiner Mailsoftware klickt. Dann besteht auch eine kleine Chance, dass nicht jeder Mensch mit mehr als fünf Tagen Computererfahrung bemerkt, dass du deine Absenderadresse gefälscht hast – wohl um einen ersten Eindruck der von dir gewünschten „Vertraulichkeit“ zu geben.

Ich warte deine Antwort und deine Bilder!
Vikroria.

Ach, geh einfach sterben, Ficktoria!