Diese E-Mail kam auf einer Adresse an, die ich niemals für Kommunikation benutze und die nirgends für Menschen sichtbar ist, die ich aber versteckt für Spammer ausgelegt habe. Sie kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von McAfee. Als deutschsprachiger Nichtnutzer von nichtsnutzigen Antivirus-Schlangenölen finde ich den Verschreiber „McAffe“ zwar sehr lustig, glaube aber nicht, dass er bei McAfee passiert wäre. Diese E-Mail ist eine klare Spam, die an jede Mailadresse geht, die der Spammer irgendwo im Web eingesammelt oder im Darknet gekauft hat. Der Spammer missbraucht in seiner Spam einfach eine Firmierung, die mehr Reputation hat, als ein illegal und asozial vorgehender Spammer jemals haben könnte – und zieht diese Reputation damit in den kriminellen Dreck. Spammer sind eben ausgesprochen asoziale Kriminelle.
Die Spam hat nur wenig Text. Ihre Hauptbotschaft ist eine aus dem Web nachgeladene Grafik, die in der E-Mail sehr unvorteilhaft skaliert wird und deshalb nicht besonders hübsch aussieht:
McAffe
Wenn Sie diese E-Mails nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich abmelden, indem Sie hier klicken oder an 801 US Highway 1, N Palm Beach, FL 33408, schreiben.
Dass man sich nicht vor Cyberattachments [🤣] schützt¹, wenn man sich Antivirus-Schlangenöle vom kriminellen Spammer andrehen lässt, brauche ich hoffentlich nicht weiter zu erwähnen. Die helfen natürlich nicht gegen Schadsoftware, sondern sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Schadsoftware. ☠️
Die Grafik in der Spam ist verlinkt und führt nach einer größeren Kaskade von Weiterleitungen auf die folgende, spam-standesgemäß impressumslose Webseite in der Domain meetsap (punkt) com
, die nichts mit McAfee zu tun hat:
So so, „Werbung durch unabhängige Mitglieder von McAfee“. Das ist ein grandioser Impressumsersatz, der hoffentlich bei vernünftigen Menschen Fluchtimpulse auslöst. 🧟🏃
Wie es weiter geht, weiß ich nicht, denn um auf „Bleiben Sie geschützt“ klicken zu können, müsste ich dieser dubiosen, unter falschem Namen auftretenden, durch illegale und asoziale Spam beworbenen Seite die Ausführung von Javascript-Code in meinem Browser erlauben – und das werde ich ganz sicher nicht tun. Das mache ich oft nicht einmal bei halbwegs vertrauenswürdigen Websites. Bei so einer klar kriminellen Website wäre es sehr sehr dumm. 🤕
Nutzen sie wirksame Javascript-Blocker für ihren Webbrowser! Es kostet nichts (aber Spenden an die Entwickler sind willkommen) und bringt mehr für die Computersicherheit im Internet als jedes Schlangenöl. 🛡️
Diese kriminelle, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Schadsoftware verteilende Seite aus der Spam zum Beispiel, sie führt zurzeit nur in
Wer sich auf sein Antivirus-Schlangenöl verlässt und es mit einer relativ neuen Nummer zu tun bekommt, ist meist verlassen. 👎
Wer aber nicht jedem unbekannten Gegenüber in einem abstrakten, anonymisierenden, technischen Medium das Privileg einräumt, beliebigen Programmcode innerhalb des Webbrowsers auszuführen und wer einen wirksamen Adblocker verwendet, um einen der gefährlichsten Transportwege für Schadsoftware an der Wurzel zu blockieren, ist recht sicher mit seinem Browser im Web unterwegs und kann weder leicht gecrackt werden, noch leicht von irgendwelchen Datensammel-Stalkern ausgespäht werden. Die einzigen, die etwas dagegen zu haben scheinen, sind Kriminelle… und Journalisten. Von Kriminellen und Journalisten werden sie in Sachen Computersicherheit nur belogen. Und Werber sind sowieso bezahlte Auftragslügner, die wohl nur von ihrer Mutter vermisst würden, wenn es sie nicht gäbe… 🤢
Ach! 🙁
¹Mein Witz über den Verschreiber „Cyber-Attach-Techniken“ (statt „Attack“) aus der Grafik. Es dürfte ein freudscher Verschreiber des Spammers sein, der sicherlich schon öfter mit E-Mail-Attachments voller Schadsoftware „rumgecybert“ hat.
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