Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Ohne Betreff von FedEx Express

Dienstag, 27. Januar 2009, 19:55 Uhr

Ja, diese Spam kam ohne Betreff und angeblich von „FedEx Express“, wobei allerdings die gefälschte Absenderadresse nicht gerade den Eindruck erweckte, eine offizielle Adresse von FedEx sein zu können…

Greetings!

Wie immer glänzt der Spamkünstler durch eine treffsichere und ausgesprochen persönliche Anrede. Diese Form der Kunst ist nun einmal besonders wenig dazu geeignet, diese geschäftlichen Ideen von Kundenbindung adäquat abzubilden.

I just want to inform you […]

Ohne lange Umschweife kommt der unbekannte Autor zur Sache und teilt mit, dass er nur informieren möchte. Dieses Anliegen klingt unverfänglich und erweckt Vertrauen.

[…] that I have packaged and deposited your UNIVERSAL ATM MASTERCARD worth $500,000,00 USD with FedEx Delivery Services to deliver it to you.

Auf diesem Hintergrund wird jeder gewiss auf der Stelle zu glauben bereit sein, dass es um eine halbe Million Dollar geht. Dabei fällt denn auch nicht mehr auf…

Please reply FedEx with your address and shipment code for re-confirmation.

…dass diese Betrüger zwar vorgeben, einem eine halbe Million vorbeizubringen, aber dabei nicht einmal den Namen und die Anschrift des Empfängers kennen. Doch wer regelmäßig Spamkunst genießt, der weiß, dass solche Brüche im logischen Fluss des Kommunizierten zu den typischen Ausdrucksformen der zeitgenössischen Kommunikationskünstler gehören und nimmt die Zumutung für das logische Subsystem seines Hirnes mit leichtem Lächeln hin.

Relativ ungeschickt ist allerdings die Fortsetzung dieser großartigen Erzählung von der halben Million Dollar:

Once again, Insurance and delivery charges have been paid for, but the only fee remaining is the security safe keeping fee of $210.00 USD which you will be required to pay before delivery, and note that Fedex Services know the content of the parcel, I registered it as an African magazine,they know it contains a UNIVERSAL ATM ASTERCARD inside,this is to avoid them delaying the delivery and besides I do not want you to lose your funds.

Man soll zunächst 210 Dollar überweisen, bevor man die Karte mit der fetten fetten Kohle bekommt. Wer wenig Vertrauen in das Gute im Menschen hat, wird dies im Zusammenhang mit der Tatsache, dass weder sein Name noch seine Anschrift bekannt ist, gewiss als eine ungesickte Form des Betruges begreifen. Nichts könnte ferner liegen als diese naheliegende Interpretation – in Wirklichkeit möchte der im Hintergrund der gleichermaßen offiziell wirkenden wie anonym bleibenden Form schreibende Autor lediglich den technischen Ernst des täglichen Mailverkehres mit einem guten Witz auflockern. Und in der Tat: Das ist ihm gelungen. 😀

Contact the shipment office with the below informations.

Contact Officer: Mr.Peter Patrick Grey
E-mail: fdxexpress52 (at) googlemail.com
Tel: +2348075230192

Dieser Witzcharakter der kurzen Mitteilung wird noch durch das Detail hervorgehoben, dass der Künstler die Millionen Rezipienten seines meist unerwünschten Mailcasts glauben machen will, dass FedEx seinen Mailverkehr über kostenlose Adressen bei Google Mail abwickelt – in der Tat, ein gelungener Witz!

Wer noch mehr gute Witze hören will, kann ja gern einmal Kontakt aufnehmen. Aber Vorsicht, diese Leute verstehen nicht halb so viel Spaß, wie das Lesen ihrer hingestümperten Mitteilungen immer wieder macht.

Ein Kommentar für Ohne Betreff von FedEx Express

  1. Rips Eli sagt:

    Hihi, ja der SPam ist doch schon eine lustige Sache.
    Hab dort mal über Skype angerufen, ich empfehl euch allen das doch auch zu tun – das Gespräch war äusserst spannend 😀
    Ein freundlicher Herr hat mir genau erklärt wohin in Nigeria ich einen Check über die 200-irgendwas Dollar schicken solle.
    Klar – werd ich machen – ich will meine halbe Kiste

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