Kurz an prominenterer Stelle erwähnt, damit sie nicht so schnell im Kommentarbereich in die Vergessenheit rollt, sei diese diese Leckerli-Beobachtung, die mein Leser RW in einem Kommentar mitgeteilt hat.
Ich habe letzthin der HMP-Online UG in Dresden, die mich unter diesem und anderen Namen wöchentlich mehrfach mit „Newslettern“ zum Thema Versicherungsvergleiche zugespammt hat, mit der Bundesnetzagentur und Strafanzeige gedroht. Newsletter kamen keine mehr. Dafür setzte ca. 14 Tage später eine regelrechte und bis heute andauernde Spamflut aus allen Teilen der Welt ein. Die Vermutung, dass diese Vollspacken (so nannte ich sie auch in der Mail) Adressen von „Abbestellern“ – die natürlich zuvor nie etwas bestellt haben – weiterverticken, liegt nahe…
Ich bitte um Beachtung der Tatsache, dass das eine von mir völlig unüberprüfte Behauptung in einem Leserkommentar und keineswegs eine gesicherte Tatsache ist, aber gehe davon aus, dass diese Information auch für andere Menschen interessant sein könnte. Vor allem für solche Menschen, die mir nicht glauben wollen, dass es sinnlos ist, die Spam über „Abbestellen-Links“ abzubestellen und dass man damit nur bestätigt, dass Mail auf der Mailadresse ankommt, gelesen wird und beklickt wird. Das hat schnell Folgen, jeden Tag ein Postfach voll. Denn verifizierte Mailadressen sind ein Handelsgut unter Spammern. Und jemand, der spammt, hat jedes Vertrauen verspielt.
[…] Teufel werde ich tun, euch irgendwie mitzuteilen, dass eure Spam ankommt! Ich habe schon genug Spam. […]
Na ja, per „Abbestellen-Link“ habe ich die Newsletter-Zusendung natürlich nicht gestoppt, sondern in einer kurzen, im Ton eher unfreundlichen Mail, die mit „Verpisst euch, ihr Vollspacken“ endete, mit Bundesnetzagentur und Strafanzeige gedroht. Und ja, ich habe schon vorher gewusst, was da auf mich zukommen würde – einfach mal mit beliebiger Suchmaschine das Web nach „hmp-online ug spam“ durchforsten.
Aber deren Mails rund um Kranken- und Rechtsschutzversicherungen waren halt so unendlich öde (ich weiß Spam mit einem gewissen Unterhaltungswert durchaus zu schätzen, sonst würde ich doch auch nicht täglich hier vorbeischauen). Und das wirklich Faszinierende ist, dass von deutschem Grund und Boden aus von einer im Handelsregister eingetragenen Firma mit ordentlicher Adresse seit Jahren auf Teufel komm raus gespammt wird, ohne dass jemand etwas dagegen unternimmt.
Geht man bei der Suche und Recherche noch weiter ins Detail, kommen Dinge zutage, die ich an dieser Stelle dann doch nicht erwähnen möchte, da man sie erst verifizieren müsste. Wäre ich nicht schon alt, würde ich das vermutlich in Angriff nehmen – ich gehörte dereinst zu einer Berufsgruppe, der der Macher von tamagothi.de gern mal ein fröhliches „Verrecke!“ mit auf den Weg gibt ;-).
Oh, hat sich ein Werber hierher verirrt? Oder etwa einer seiner hässlicheren Brüder, der sein ganzes Leben in den Dienst der Werber stellt, die den eigentlichen Inhalt der Zeitungen und sonstigen Medien machen, so ein Journalist, so ein Wurm am Angelhaken des Werbers? 😉
Aber ich kenne das. Manchmal gerate ich auch an Dinge, wo ich nach kurzer Zeit bemerke, dass ich mehrere Wochen Lebenszeit opfern müsste, um ihnen auf den Grund zu gehen. Meistens lasse ich es dann. Zeit, Kraft und Möglichkeiten sind bei mir sehr begrenzt, und von Mitteln will ich gar nicht erst anfangen…
Werber? Pfui Deibel! Nein, in jungen Jahren journalistisch unterwegs, später nur noch als Autor und gelegentlich als Übersetzer. Und sogar recht erfolgreich.
Leider bin ich aber auch relativ lebensuntüchtig, so dass wir zumindest von den Lebensumständen her Brüder im Geiste sind. Trost spendet mit mein Ableton Live – Amen!