Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Warum man immer mit Adblocker surfen sollte

Donnerstag, 11. Oktober 2012, 0:22 Uhr

Keine Spam, sondern ein Zitat:

Funk hält das Szenario für am wahrscheinlichsten, dass ein Werbepartner des kino (punkt) to-Konkurrenten die Trojaner auslieferte. Möglicherweise wurde einer der Werbeanbieter gehackt. Die Verbreitung durch movie2k (punkt) to selbst hält er für wenig plausibel. Der Schaden der eigenen Reputation stehe in keinem Verhältnis zu möglichen Einnahmen durch gekaperte Computer.

Unsere Anfrage bei mehreren Hackern ergab tiefe Einblicke in den digitalen Untergrund. Die Währung sind die so genannten „vics“. Vics sind victims, also Opfer. Für 1.000 Opfer (infizierte Computer) werden in den einschlägigen Foren um die 100 Dollar gezahlt. Die Geldtransfers der Cyberkriminellen laufen über Anbieter wie Liberty Reserve, Ukash oder Kalixa. […] Den Tätern geht es dabei darum, die IP-Adresse der vics zu missbrauchen, um darüber weitere Trojaner zu verbreiten oder um zu „faken“. Beim Faken werden Online-Einkäufe unter Anwendung gestohlener Kreditkarten mit den IP-Adressen der Opfer getätigt. Die Hardware wird dann an eine Packstation oder an einen Briefkasten eines Dritten (house drop) verschickt, auf den der Täter Zugriff hat.

[…] Sucht die Polizei nach dem Benutzer der gefälschten Kreditkarte, folgt sie der Spur ins Nichts. Dann klingelt es an der Haustüre des vics und nicht des Cyberkriminellen

Gulli.com: Werbeanbieter verbreiten Trojaner bei movie2k.to

Ich kann geradezu in meinem inneren Ohr hören, wie einige Leser jetzt denken: „Aber ich besuche niemals derart zwielichtige Websites, also bin ich sicher, ohne etwas zu tun“.

Nein, das bist du nicht. [Wer es trotz der Dummheit in solchem Denk höflicher liebt, lese bitte einfach: Nein, das sind sie nicht.]

Es wurden auch schon auf Websites mit hohem Ansehen und gutem Ruf Ads platziert, die mit Schadsoftware verseucht waren. Zum Beispiel auf wetter (punkt) com, einer Site, die viele Menschen täglich ansurfen, um zu erfahren, wie das Wetter wird. Eine weitere große Website, die durch ihre eingebettete Werbung in eine Schleuder für Schadsoftware umgebaut wurde, ist msnbc (punkt) com. Ein großer deutscher Freemailer, der übrigens auch bei De-Mail mitmacht, hat auch schon äußerst gefährliche Werbungen ausgeliefert, die allerdings den Betrachter überrumpeln sollten und nicht automatisch Schadsoftware installierten. Für eine kriminelle Übernahme von Privatrechnern durch Missbrauch geschalteter Werbung kann jede Website dieser Welt dienen, wenn ihre Betreiber sich durch eingeblendete Werbung finanzieren – denn praktisch immer bedeutet diese Entscheidung, dass ungeprüfter Code von Drittanbietern über einen Automatismus in den Seiten verbaut wird. Die möglichen Auswirkungen dieser Vorgehensweise auf die Computer von Sitebesuchern werden von den Sitebetreibern in Kauf genommen und gegenüber dem eigenen finanziellen Gewinn für unbeachtlich gehalten.

Es ist – auch wenn einige Sitebetreiber das so verkaufen wollen – kein Zeichen von Solidarität gegenüber den besuchten Websites, wenn man diesen Websites erlaubt, Werbung darzustellen, sondern es ist angesichts der Wirklichkeit des Internet dumm und gefährlich. Gute, wirksame AdBlocker gibt es für alle gängigen Browser. Für Firefox, Opera, Chrome und Chromium und Internet-Explorer setze ich auch gern die Links, wer einen anderen Browser benutzt, wird sich sicherlich selbst zu helfen wissen.

Nach der Installation eines AdBlockers ist das Surfen im Web übrigens nicht nur ein bisschen sicherer (zur weiteren Absicherung sollte die Ausführung von JavaScript mit einem Plugin wie NoScript unterbunden werden), sondern auch fühlbar schneller und weniger nervig. Es handelt sich hier also um den seltenen Fall einer Sicherheitsmaßnahme, die den Komfort erhöht.

Und dazu kann doch niemand „Nein“ sagen, der noch bei Troste ist…

2 Kommentare für Warum man immer mit Adblocker surfen sollte

  1. Bachsau sagt:

    Ein Problem bei vielen Adblockern ist leider, dass man auch in die Control-Panels nicht mehr rein kommt, wenn man selbst auf seinen Seiten Werbung schaltet.

  2. […] seine Leser dazu auf, einen wirksamen Schutz gegen Schadsoftware aus dem Internet auszuschalten. [Siehe auch hier!] So nach dem Motto: Tragt ihr mal ein bisschen Risiko, das schadet uns nicht und ist gut für unser […]

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