Die Spamfilter für Blogsysteme sind ja leidlich zuverlässig, aber sie lösen nicht jedes Problem. Eines dieser Probleme scheint zu sein, dass es eine Menge billiger (und leider auch williger) Arbeitskräfte im deutschen Sprachraum gibt, die dafür bezahlt werden, dass sie ein paar leidlich gerankte Blogs mit ihrer schnüffelnden Nase durchwühlen und dort handgeschriebene „Kommentare“ zu allerlei Themen verfassen – nicht etwa, um irgendeinen eigenen Standpunkt zum Besten zu geben, sondern um eine meist nicht sonderlich empfehlenswerte Website mit einem Keyword zu verlinken und über diesen Umweg die Indizes der Suchmaschinen vollzuspammen. Das Ziel dieser spammigen SEO-Bemühungen aus der Mülltonne ist es, dass die Menschen, wenn sie Google und Konsorten benutzen, nicht mehr diejenigen Inhalte finden, die sie suchen, sondern jene Inhalte, von denen widerwärtige, asoziale und oft kriminelle Spammer wollen, dass sie gefunden werden.
Am Rande bemerkt: Ist es nicht erstaunlich, welche Gestalten vom Umbau der Bundesrepublik in ein Billiglohnland und vom staatlich subventionierten Elendsarbeitsmarkt profitieren?
Die automatische Abwehr handgeschriebener Spam ist kaum möglich, und so hat man immer wieder ein bisschen Nacharbeit mit diesem ganzen Müll – denn unverändert stehenlassen möchte man etwas wie den folgenden „Kommentar“ zu einem alten Posting im Blahblog, der über einer IP-Adresse aus dem IP-Bereich der Unity Media Group abgesetzt wurde, kaum:
Da ich in letzter Zeit leider 8 Kilogramm zugenohmen habe, würde ich jetzt gerne wieder abnehmen. Dabei will ich gesund essen und außerdem noch Fitnesssport machen. Kann mir jemand von euch Rezepte zum Kochen von kalorienarmen und gesunden Essen geben?
Das Wort „Kochen“ war hier mit der von Kommentarspammern empfohlenen, auf hinterfotzige Weise in Suchmaschinen nach oben gebrachten und daher nicht weiter empfehlenswerten Website www (punkt) shop (punkt) cookmax (punkt) de
der Pentagast eG verlinkt. Was dort angeboten wird, habe ich mir nicht angeschaut. Die Tatsache, dass es offenkundig nach Meinung seiner Anbieter ohne Spam in Blogkommentaren nicht vermarktbar ist, reicht völlig aus, um es zu meiden.
Ich werde hier auch in Zukunft immer wieder einmal auf die besonders idiotischen SEO-Versuche über Kommentarspam eingehen und willkürlich herausgegriffene, auf diese Weise „nach oben“ gebrachte Websites benennen, während ich die völlig entbehrlichen Kommentare lösche oder ihre Links auf andere Sites setze. Bei keiner anderen Form der Spam ist der Verursacher so offensichtlich wie bei dieser Form, denn die entsprechende Website ist direkt benannt. Wenn sie eine kommerzielle Website betreiben und eine solche Erwähnung in „Unser täglich Spam“ nicht wünschen, kann ich ihnen nur empfehlen, auf das recht asoziale Werbemittel der Spam zu verzichten.
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