Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Die Mails vom BKA

Sonntag, 24. Mai 2009, 18:57 Uhr

Aus aktuellem Anlass eine Meldung von Heise Online: Bundeskriminalamt warnt vor gefälschten BKA-Mails

Seit kurzem sind erneut gefälschte Mails im Umlauf, die angeblich vom Bundeskriminalamt (BKA) verschickt wurden. Die Polizeibehörde weist darauf hin, dass die besagten Mails nicht vom BKA stammten und dass man die darin geforderte Überweisung keinesfalls vornehmen solle. Das Bundeskriminalamt betonte in diesem Zusammenhang nochmals, dass es keine Strafanzeigen per E-Mail verschicke.

Der Inhalt der gefälschten Mails mit dem Betreff „Bundeskriminalamt“ besage, dass gegen den Empfänger angeblich eine Strafanzeige wegen illegalen Herunterladens von Filmen, Software und MP3-Musikdateien erstellt wurde. Der Empfänger werde aufgefordert, ein „Bußgeld“ an eine in der Mail angegebene Kontoverbindung zu überweisen.

Also einfach löschen und bloß nicht auf die Idee kommen, diesen Betrügern Geld zu überweisen. Wer schon eine Überweisung gemacht hat, sollte diese so schnell wie möglich rückgängig machen und – wenn man schon auf dem Weg ist – man bei der nächsten Polizeiwache vorbeischauen.

Und grundsätzlich immer daran denken: So etwas kommt nicht mit einer Mail. Niemals. Wer in den „Genuss“ einer Strafanzeige kommt, kriegt gute alte Sackpost mit der Aufforderung, zu den Vorwürfen eine Aussage zu machen (was man aber gegenüber der Polizei zunächst nicht tun muss und auch nicht tun sollte, wenn man sich damit selbst oder einen nahestehenden Menschen belasten könnte). Und so ein Bußgeldbescheid kommt ebenfalls in Papierform. Das gleiche gilt übrigens – die Spammer werden diese primitive Nummer mit dem großen Appell an die Angst vieler Netznutzer wohl demnächst noch ein bisschen abwandeln – auch für die Kostennote eines Rechtsanwaltes.

Nach meinem Erachten kann ein derartiger Schwindel nur deshalb ein bisschen funktionieren, weil im Bereich des Internet eine erhebliche Rechtsunsicherheit in der BR Deutschland herrscht. Diese Unsicherheit scheint auch politisch gewünscht zu sein, denn der Anteil von Juristen und juristisch geschulten Mitarbeitern der Verwaltung unter den Mitgliedern des Bundestages ist erheblich. Dass diese Situation neben einem Vorgehen gewisser Juristen, das viele durchaus als „einen schnellen Euro machen“ empfinden, auch eine richtige Kriminalität begünstigen kann, sollte der gesetzgebenden Gewalt viel bewusster sein. Damit endlich ein gesetzlicher Rahmen entsteht, der von normalen Menschen nachvollzogen werden kann – denn unter den dichten Nebelschwaden der in der BR Deutschland mittlerweile geschaffenen Rechtslage ist das gesamte deutsche Internet in Gefahr.

Ein Kommentar für Die Mails vom BKA

  1. Jan sagt:

    Nicht besonders clever, oder? Die Kontoverbindung kann man doch einfach zurückverfolgen bzw. das Guthaben schnell sperren?

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