Hallo!
Aber hallo doch! Für eine Anrede mit Namen hat es mal wieder nicht gereicht, was? Na ja, wer nicht einmal einen Umlaut in den Betreff kriegt, der schafft eben auch andere Dinge nicht.
Unser Unternehmen bietet Ihnen die Position eines Manager-Assistenten in Teilzeit von zu Hause aus. […]
Euer Unternehmen, das es in dieser Mail leider verabsäumt hat, auch nur seine Firmierung, eine Website oder gar eine Anschrift mitzuteilen, will also einen Unbekannten, den es nicht einmal namentlich kennt, zum Assistenten im „Management“ machen. Das muss aber ein heiteres Unternehmen sein, das auf diese Weise an seine „Führungskräfte“ kommt. Und das müssen heitere Hohlnieten sein, die so etwas glauben können.
[…] Sie brauchen nichts zu investieren und keine speziellen Kenntnisse. Sie brauchen nur einige Stunden in der Woche und können den Job von überall in Deutschland ausführen.
Und das Beste daran: Eure „Führungskräfte“ müssen nicht einmal etwas können. Es reicht bestimmt aus, wenn die ein Konto haben, auf dem sie Geld in ihrem eigenen Namen annehmen, das sie dann bar und anonymisiert an eure tolle „Firma“ weiterleiten. So kommt ihr an das Geld, und eure „Assistenten des Managements“ kommen vor Gericht. Das ist doch wirklich toll, wer würde das nicht wollen?
Unsere Anforderungen:
Oh, jetzt muss man doch noch etwas können…
- Sie sollten PC-Kenntnisse haben, sich sicherim Internet bewegen und E-mail´s bearbeiten können.
[Schreibfehler und Deppenapostroph aus dem Original]
Wer diese Schrottmail empfangen hat, der kann ja schon Mail. Und wer darauf reinfällt, der bewegt sich alles andere als „sicher“ im Netz der Netze, denn dafür bedarf es eines Gehirns. Aber hirnlose Opfer sind euch bei eurem Betrug bestimmt recht. PC-Kenntnisse hat wohl auch jeder Mailempfänger…
- Sie sollten Englisch-Grundkenntnisse haben.
Of course, für Grundkenntnisse reicht es noch bei jedem. Kriegt man schließlich in der Schule. Und ich dachte schon, hier kämen jetzt die harten Anforderungen.
Sind Sie interessiert und möchten mehr über uns und Ihre Position erfahren? Dann richten Sie Ihre Kurzbewerbung an: germany@pix-consult.com
Nein, ich bin nicht interessiert. Schon gar nicht, wenn ich eure Spam nicht einmal mit der Antworten-Funktion meiner Mailsoftware beantworten kann, weil ihr nicht so viel Internet-Kenntnisse habt, dass ihr eine anständige Antwortadresse angeben könnt. Und solche Schwachköppe fordern von mir, dass ich E-Mails bearbeiten kann. Das mit der Antwortadresse in einem Skript kriegt jeder fünfjährige Nachwuchshäcker auf dem Kackpott hin, wo kriegt ihr also diese hirnlosen Loser her, die eure Spamskripten immer wieder so schmählich verkacken? Sucht doch besser mal jemanden, der ein bisschen programmieren kann und sich mit der guten, alten E-Mail auskennt, den braucht ihr gerade viel dringender.
Ach ja, und fälscht eure Absenderadressen mal etwas besser. Und verwendet für den Mailversand keine Rechner mit einer dynamischen IP-Adresse von einem Einwahlprovider. Und gebt, wenn eurer Scheißskript SMTP macht, beim HELO nicht einfach nur eine IP-Adresse an. Schon gar nicht eine, die schon längst in der Blacklist von Spamhaus ist, weil ihr den Zombie-PC schon so lange benutzt habt. Wenn ihr solchen Kleinkram auch noch hinbekommt, denn kommt ihr vielleicht sogar durch meinen Spamfilter.
Und wenn ihr da durchgekommen seid, denn denkt euch eine anständige und plausible Firmierung für euren Ableger der Phishing-Mafia aus. Und überlegt einmal in aller Ruhe, dass niemand euren schnell hingepfuschten Text ernst nehmen kann, selbst wenn er ihn zu Gesicht bekommt. Wer so blöd ist, das er darauf reinfallen kann, der kriegt hier nicht einmal mehr ein Konto und ist damit für euch unbrauchbar. Also denkt euch eine etwas bessere Story aus. Selbst ich lese und kommentiere das viel lieber als eurer hier hingestümpertes Werk. Wenn ihr es dann auch noch schafft, eine HTML-formatierte Mail so zu gestalten, dass ihr eine unsortierte Liste nicht mit Minuszeichen am Zeilenanfang einleitet, sondern das dafür vorgesehene Tag nehmt, denn nähert ihr euch langsam einer gewissen Chance, sogar noch ein paar dumme Opfer zu finden.
So könnt ihr es einfach nur vergessen. Eure Schrottmail ist nutzlos und bringt gar nichts.
Vielen Dank.
Aber gern geschehen!
Bezeichnenderweise sind nicht wenige „normale“ Stellenangebote auch nur Spam mit allen charakteristischen Merkmalen von Spam: sie werden massenhaft an das Heer der erwerbslosen Arbeitssklaven verteilt, aber man wird scheinbar „persönlich“ angesprochen, es werden einem Dinge eingeredet, leere Versprechungen gemacht und am Ende ist alles nur fauler Zauber.