Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 5. Dezember 2007

my-adventskalender.de: Abzocke!

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Offenbar dient das mit illegaler und asozialer Spam beworbene Angebot von my-adventskalender.de (bewusst nicht verlinkt) nur dazu, Menschen ganz unweihnachtlich mit unerwarteten Kosten zu überrumpeln, um ihnen eine saftig veranlagte Teilnahmegebühr von 59 Euro aus den Taschen ziehen zu können. Natürlich ist der hinweisende Text auch etwas kontrastarm gehalten, damit man ihn bei der Anmeldung auch leicht übersehen kann, vor allem, wenn man ganz heiß auf die angepriesenen Gewinne geworden ist. Näheres lässt sich bei Perspektive 2010 nachlesen.

Dies ist einmal mehr ein Beispiel dafür, dass jedes über Spam beworbene Angebot gefährlich ist – allein schon deshalb, weil die Werbeform der Spam illegal ist. Wer dennoch darauf hereinfällt, wird eben schon einmal abgezockt. Es gibt keine „gute“ Spam.

Den Menschen, die von den etwas überraschenden Vereinbarungen überrumpelt wurden, kann ich nur empfehlen, sich an jemanden zu wenden, der sich mit Verbraucherschutz ein wenig besser auskennt. Ich kann das als Nicht-Jurist natürlich nicht beurteilen, aber es ist gut möglich, dass ein so geschlossener Vertrag nicht gültig ist. Das allein aber wird aber die Veranstalter dieses teuren Spieles nicht davon abhalten, Rechnungen zu schreiben und mithilfe eines Inkasso-Unternehmens weitere Kosten zu verursachen, wenn diese Rechnungen nicht bezahlt werden. Denn die Absicht dieser Leute ist es, Gewinn zu machen – und nicht etwa, ein heiteres, harmloses Spielchen für die Adventszeit zu präsentieren. Deshalb ist es im Einzelfall erforderlich, eine fachkundige Beratung einzuholen, um sich gegen unerwartete Kosten zur Wehr zu setzen.

Das gilt natürlich nicht, wenn jemand wirklich der Meinung ist, dass ihm die Teilnahme an einem solchen Gewinnspiel 59 Euro wert ist… :mrgreen:

Nachtrag: Es gibt noch ein bisschen mehr zu diesen Abzockern im Netz zu lesen:

  • Alter Falter meint, dass eine Möglichkeit fehlt, dem Betreiber solcher Seiten mit einem einfachen Klick entweder ins Gefängnis zu bringen oder ihm doch wenigstens etwas negatives soziales Feedback in Form einer Faust im Maul zu geben.
  • Bei Anti-Abzocke.net hält man diese Form für „eine besonders üble Adventsüberraschung“.
  • Bei OnlineAbzocke.de stellt man fest, dass bei der Abzocke nicht nur mit der Zeit, sondern auch mit der Jahreszeit gegangen wird.
  • Im Board von Gulli.com gibt es erste Hilfe für Betroffene bei dieser und bei anderen Formen der Abzocke.

Diese Masche scheint noch relativ jung zu sein. Deshalb warnen sie bitte in ihrem Bekanntenkreis und in von ihnen verwendeten Foren und Blogs andere Menschen vor dieser unerwarteten Kostenfalle, die viele Menschen auf dem ersten Blick für ein durchaus ansprechendes Angebot zur Weihnachtszeit halten könnten.