Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 3. November 2007

Domainmangel eines Spammers

Samstag, 3. November 2007

Auch wenn ich wegen der völligen Einfallslosigkeit der Spamtexte nicht mehr viel darüber schreibe, dieses gewiss hoch kriminelle „Magic Euro VIP Super Duper Vegas Jackpot Kasino Cash Royal Casino“ mit seiner Schrotmunition-Spam, es ist immer noch unter den aktiven Spammern.

Dieses „Casino“ zeichnet sich vor allem durch eine ganz besondere Eigenschaft aus. Es benutzt zwar für jede Spamwelle die gleichen blöden Texte…

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…wenn sich auch manchmal das „C“ vom Casino in ein „K“ verwandelt und die Reihenfolge der Textbausteine etwas verändert wird. (Das Zitat war eine heutige Version.) Aber es hat jeden Tag zwei neue Domains, zu denen sich die von Spam angefixten Zocker hinklicken sollen. Es ist eben ein „Casino“, das besonders gern im Internet umzieht – und das bestimmt einen guten Grund dafür hat, dass es nicht zu einer Kundenbindung über eine konstante Internet-Adresse kommt. Ob da wohl schon manches Opfer dieser Spamverbrecher auf leerer weißer Seite die Walzen der virtuellen Slotmachines gesucht hat, für die so viel Geld überwiesen wurde?

Das erklärt übrigens auch die Sache mit dem „K“.

Irgendwann gingen diesen Betrügern einfach die Domainnamen aus, in denen Casino mit „C“ geschrieben wird, und da haben sie lustig noch einmal die gleichen Domainnamen verwendet, nur dass Casino dort mit „K“ geschrieben wurde. Diese Spammer leiden also langsam unter Domainmangel. Und damit das im normalen Text der Müllmails nicht so auffällt, haben sie da einfach die gleiche Falschschreibweise verwendet.

Aber wer jetzt meint, dass denen langsam die Domainnamen ausgehen müssten, dass vielleicht sogar diese äußerst lästige Spam ein Ende finden könnte, der hat sich geschnitten. Heute kam die nächste „kreative Schreibweise“ eines gebräuchlichen Fremdwortes zur Bezeichnung einer Spielstätte, jetzt soll man bei einem…

http://www.eurovipkazino.com/lang-de/

…sein bitter erworbenes Geld an Verbrecher geben, um dafür virtuelle Jetons zu bekommen. Ja, ganz richtig gelesen, bei einem Kazino.

Und als stiller Beobachter und genervter Zaungast dieses an sich recht primitiven Betruges frage ich mich, wann wohl aus dem jetzt recht frischen „Kazino“ über die Zwischenstufe des „Cazinos“ ein „Kazyno“ oder später gar ein „Kazynu“ wird. :mrgreen:

Wer diesem lichtscheuen Gesindel auch nur einen einzigen Eurocent in den Rachen wirft, ist selbst schuld.