Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 16. August 2007

Viagra-Spammer!

Donnerstag, 16. August 2007

Eure Texte werden langsam richtig einfallslos. Wollt ihr mir etwa die Freude an diesem Blog verderben?

Lest doch mal eure „Meinungen von euren Kunden“, die ihr mir unablässig mitteilen wollt. Die sind so öde, und sie werden durch die monotone Wiederholung kein bisschen interessanter.

Fantastische Wirkung! Fünf Jahre lang hatte ich es nicht mehr geschafft, meine Err. ..ektion während des Verkehrs zu halten und war richtig ängstlich geworden. Ich hatte auch ein Problem mit vorzeitigem Samenerguss. Außerdem bin ich Zuckerkrank. Vor einiger Zeit habe ich eine 50-mg-Dosis Viiaaaagra genommen und zwei Stunden später mit einer 22-jährigen geschlafen Kurz vor dem Vorspiel wurde mein Penis hart und ich konnte es kaum glauben. Ich habe in dieser Nacht dreimal Sex gehabt und es gab keine Probleme dabei. Kein Schuss ging daneben. Ich bin ein glücklicher Mann. Achmet, 52

Und eine Furunkel am Arsch habe ich auch noch. Das war lange Zeit das einzige an meinem Körper, was sich noch hart anfühlte.

Ich bin 28 Jahre alt und habe keine Err. ..ektionsprobleme. Ich wollte Viiaaaagra einfach nur so probieren. Es funktioniert, aber die Durchblutung ist stärker als sonst und es fühlt sich an, als würde ich mit einem Dildo vögeln und nicht mit meinem Schwanz. Ich hatte ziemliche Probleme, wieder runterzukommen. Aber ich würde es wohl wieder tun …

Klar, ich brauch das Zeug nicht. Aber ich würde es trotzdem immer wieder nehmen, einfach weil ich beim Sex so verfügbar wie ein Dildo sein muss. Schließlich kommt Orgasmus doch von orgasmüssen.

Ich habe eine Affäre mit einer Bekannten, sie hält mich für einen Sex-Gott. Ich habe Viiaaaagra ungefähr zehn Minuten, bevor wir uns im Hotel getroffen haben, genommen. Ich habe davon nicht nur einen strammen Riemen bekommen, sondern auch die Selbstsicherheit, die die Frauen lieben. Ich habe es ihr drei- oder viermal besorgt, und sie ist absolut hingerissen. Ich komme ziemlich schnell, danach wird ihr Organsmus jedesmal unkontrollierbar. Viiaaaagra hat mich bei ihr zur Legende gemacht!! Ich kann es kaum abwarten, wieder eine zu schlucken

Aber im Moment kann ich keine mehr schlucken, weil der Seitensprung im Hotelzimmer doch ein bisschen ins Geld geht.

Als wir Liebe gemacht haben, fühlte ich mich wieder wie ein Neunzehnjähriger. „Er“ war so hart, ich hätte Nägel damit einklopfen können. Meiner Frau sagt, ich hätte sie noch nie so lang und so hart geliebt. Sie ist ganz versessen auf mich. Und ich brauche wohl bald einen Nachfüllpack.

Er war so hart wie Kruppstahl, so zäh wie Leder, so flink wie ein Wiesel. Ach nee, falscher Text…

Ich muss sagen, Ciaaaalis ist wirklich nochmals viel besser als Viiaaaagra. Es ist alles viel natürlicher als mit Viiaaaagra. Aufgrund der langen Wirkungszeit von 24 Stunden kann man sich richtig Zeit lassen und mehrer Runden einlegen.

Klar, immer eine Runde nach der anderen. Ohne Pause. Das Doping bei den Radprofis finde ich übrigens Scheiße.

Ich habe drei Jahre lang keine befriedigende Er_rektio_n hinbekommen. Das hat mich fertig gemacht. Viiaaaagra haben meine Frau, sie ist 54, und ich in zwei Jahren nicht einmal auf befriedigen Sex verzichten müssen. Und die Liebe ist genauso intensiv wie vor einem halben Jahrhundert! Jetzt machen wir es wieder drei- bis fünfmal pro Woche. Ich bin 75 Jahre alt und dankbar, dass ich Viiaaaagra kennengelernt habe.

Jetzt brauche ich nur noch etwas gegen meine Inkontinenz.

Nee, Spammer, jeden Tag immer wieder die gleichen, dummen Texte mit ausgedachten Erfahrungsberichten von ausgedachten Kunden. Ihr seid wirklich öde. Geradezu lusttötend. Und immer diese Schreibweisen „Viaaaagra“, „Err…ektion“, „Er_rektio_n“ und „Ciaaaalis“, damit ihr durch die Spamfilter kommt. Und das tollste daran: Ihr schafft es nicht einmal.

Steckt euch doch mal bitte eine Viagra in das Gehirn! Vielleicht ist es denn nicht mehr so erbärmlich weich, und vielleicht fällt euch dann mal wieder ein neuer Text ein. So einer, zu dem ich gern wieder etwas ausführlicher Stellung beziehe.

Meint jedenfalls euer

Nachtwächter

Axelrod Consult Group

Donnerstag, 16. August 2007

Die Internet-Kriminellen brauchen schon wieder ein paar Komplizen, um ihre verbrecherischen Geschäfte mit gephishten Daten von Bankkunden und eBay-Teilnehmern in klingende Münze zu verwandeln. Deshalb schreiben die in ihre Mail den schönen, ermutigenden Betreff „Gehen Sie einen neuen Weg“.

Der Text ist fast richtig. Völlig richtig würde er so lauten: „Gehen Sie in das Gefängnis! Gehen Sie nicht über Los! Ziehen Sie nicht 3000 Mark ein!“ :mrgreen:

Sehr geehrte Damen und Herren!
Zur Zeit schreiben wir folgende Stellen öffentlich aus

Sehr geehrte Damen und Herren!

Zur Zeit nennen wir unsere illegale Spam eine „Stellenausschreibung“, weil das so irre seriös klingt. Hoffentlich gibt es noch genug Deppen, die darauf reinfallen.

On-line-Zahlung Manager
Freie Stellen vorhanden : 21
Geographische Lage : Europa
Gehalt : 430-550 EUR pro Woche (in ersten 2 Wochen Probezeit)
Beschäftigung : teilweise (2-4 Stunden pro Tag)

So Deppen, die glauben, dass man solche Jobs mit einer Spam angeboten kriegt. Jobs, wo man schon in der Probezeit für einen halben Tag Arbeit stolze 2000 Euro im Monat auf die Kralle kriegt. Solche Deppen, die sich nicht darüber wundern, dass wir bei Millionen von gemeldeten Arbeitslosen so auf unseren angebotenen Jobs sitzen bleiben, dass wir mit millionenfacher und illegaler Spam jemanden dafür müssen. Solche Deppen glauben natürlich auch, dass ein solcher Job legal ist und sie niemals mit dem Gesetz in Konflikt bringen wird.

Wir nennen solche Deppen „Manager“. Die haben auch richtig was zu tun für ihr Geld, diese „Manager“.

Arbeitsbeschreibung:

  • Anrufe beantworten und elektronische Post bearbeiten
  • die projektverbundene On-line-Zahlungen verwalten

Diese „Manager“ müssen nämlich für uns das Geld auf ihrem Konto unter ihrem Namen entgegen nehmen, um es dann bar zu uns zu schicken. So ein „Manager“ wundert sich auch nicht darüber, dass er die Aufgabe einer Bank übernimmt, und er fragt sich auch nie, warum wir dafür nicht einfach eine Bank benutzen, die doch viel billiger ist. Nein, dafür sind unsere „Manager“ zu deppert.

Wer sich nicht vom „Management“ angezogen fühlt, aber dennoch dumm und gierig ist, der kann uns auch assistieren – das ist gar nicht so schwierig:

Fernassistent
Freie Stellen vorhanden : 19
Geographische Lage : Europa
Gehalt : 350-480 EUR pro Woche (in ersten 2 Wochen Probezeit)
Beschäftigung : teilweise (2-4 Stunden pro Tag)

Arbeitsbeschreibung:

  • Korrespondenz von unserer Firma und unserem Konsument bekommen
  • Anrufe beantworten und elektronische Post bearbeiten
  • begrenzte Zahl von telephonischen Anrufen machen

So ein depperter Assistent muss einfach nur mit seinem Namen unsere Nepper-Nummern durchziehen. Das Geld, das er dabei ergaunert, geht denn zum Manager und wird schließlich bar an uns übergeben. So sind alle dumm, und wir werden reich. Eventuell reicht das „Gehalt“ aus den ersten beiden Wochen Probezeit sogar für die erste Kostennote des Anwaltes, den diese Deppen bald brauchen werden.

Was so ein richtiger Depp ist, das wundert sich über gar nichts mehr. Weder darüber, dass wir manchmal eine etwas eigenartige Sprache am Leib haben…

WICHTIG:
Diese Stellen fordern keine Investitionen Ihrerseits.
Wir brauchen Investitionen Ihrer Zeit und Ihres Bemühens für gute Ergebnisse

…weil wir in Russland nun einmal ein bisschen anders ticken beim Sprechen und Schreiben, noch darüber…

Um unsere Zusammenarbeit fortzusetzen, füllen Sie den untengegebenen kurzen Fragebogen aus und meilen an uns: [… Mailadresse von mir entfernt]

…dass wir glauben, dass das Wort „Mail“ von „Meile“ kommt und deshalb das hübsche Verb „meilen“ bilden. Ein Depp, der bei uns Manager für Geldwäsche oder Assistent für praktisch durchgeführten Betrug werden will, der merkt so etwas nicht. Es stört ihn übrigens auch nicht weiter, dass die hier angegebene Mailadresse für die Rücksendung nicht die Absenderadresse ist, so dass die Schaltfläche mit der Aufschrift „Mail beantworten“ nicht wie gewohnt benutzbar ist. Nein, so etwas stört einen Deppen nicht.

Deshalb geben wir uns ja auch nicht die Mühe, unsere Antwortadresse als „Reply-to“ einzutragen, damit das mit dem Antworten funktioniert. Dafür müssten wir ja etwas über den Aufbau von Mails wissen, vielleicht sogar das verwendete Spamskript verstehen. Nee, so viel Mühe sind diese „Manager“ und „Assistenten“ nicht wert, die fallen auch auf plumpen Schwindel rein.

Die fragen sich übrigens auch nicht, was wir bei den folgenden Worten in der Mail mit dem Terminus „ausfüllen“ meinen könnten:

Vorname:
Familienname:
Land:
Ort:
Telefonnummer:
E-MAIL:

Zusätzliche Information:

Wahrscheinlich fügen sie es – wie ein richtiger „Manager“ oder „Assistent“ – einfach über die Zwischenablage in ihre neue Mail ein und schreiben treudoof die gewünschten Angaben daneben. Nur bei „zusätzliche Information“ werden sie wohl kurz innehalten und sich fragen, was damit gemeint sein könnte. Und dann tippt so ein blindgieriger Depp einfach „Ich nehme auch zwei von euren Halbtagsstellen, vielleicht sogar drei“ an diese Stelle, denn er hat die Augen voller Eurozeichen.

Das sind genau die Richtigen für uns und unsere „Geschäfte“.

Wären sie nicht gierig, sie hätten diese Mail längst gelöscht.

Vielleicht hätten sie sich vorher noch kurz gefragt, warum unsere geschäftliche Mailadresse ein kostenloser Account bei Google Mail ist; warum wir für unsere Mails keine eigene Domain verwenden, obwohl eine solche Domain nicht einmal zehn Dollar im Monat kostet; warum unsere Firma mit dem großen Finanzumsatz nicht einmal eine kleine Homepage hat, aber Leute mit Internet-Kenntnissen sucht. Aber gierige Deppen fragen so etwas nicht.

Aber Menschen, die nicht vollkommen verblödet sind, die bemerken spätestens bei der Grußformel so eine gewisse Schwäche, kommen die „freundlichen Grüße“ doch von einem Copyright-Hinweis:

Mit freundlichen Grüssen
© Copyright 2004-2007 „AXELROD CONSULT GROUP“

Der wenig depperte Blogger hier, der den Deppenfängern das Geschäft vermiesen will, er hat sich einfach über das plump proklamierte Copyright hinweggesetzt. Wahrscheinlich weil er glaubte, dass es sich um den Namen des Absenders handeln müsse. 😀

Das ist ein fantastisches

Donnerstag, 16. August 2007

Nein, die Überschrift dieses Eintrages ist nicht unvollständig. Sie gibt die Betreffzeile der heutigen Casino-Spam vollständig wieder. Was das für „ein fantastisches“ ist, sagt einem schon der Text der Mail – natürlich wird „Kasino“ immer noch mit „K“ geschrieben, weil man hofft, mit der neuen Schreibweise besser durch die Filter zu kommen:

Spielen Sie in Europas bestem Online-Kasino, sie erhalten 400 extra, wenn Sie sich anmelden!

Vierhundert was? Äpfel? Kotballen? Wertlose Chips?

Ja, es ist schon ein Jammer, wenn es mit der Angabe des Zeichensatzes mal wieder nicht so richtig war und deshalb das Währungszeichen einfach so verschwindet. Und nicht nur dieses, auch die Umlaute haben die übliche Schwindsucht. Warum sollte sich ein Spammer mit seiner asozialen und illegalen Mitteilung auch Mühe geben, es gibt doch genug Deppen, die irgendwelchen Kriminellen ihr Geld hinwerfen. Man kriegt ja auch so richtig was dafür:

Fr die ersten vier Einzahlungen erhalten Sie jeweils bis zu 100 VIP-Matchbonus. Das ist ein fantastisches Angebot von Europas fhrendem Anbieter!

Man wird in diesem „Super Euro Duper Vegas Royal VIP Magic Kasino“, das schon seit Jahren die Postfächer zumüllt, aber natürlich heute wieder einmal eine andere Homepage hat, nicht zur zum VIP (also zu einer „sehr wichtigen Person“ – was ja stimmt, da man die Geldquelle für die mafiös organisierten Gauner ist), sondern kriegt sogar einen „VIP-Matchbonus“. Was immer das auch heißen soll. Aber es muss ja etwas ganz tolles sein, ist es doch „ein fantastisches Angebot“ beim „fhrendem Anbieter“. Und das ist so toll, dass das gar nicht oft genug gesagt werden kann:

Das Angebot ist wirklich toll, insbesondere, wenn Sie bedenken, was Euro VIP Kasino sonst noch zu bieten hat: – ber 100 Spiele, realistische Grafiken – die neueste und sicherste Software – professionelle Betreuer, die Ihnen zu jeder Tages- und Nachtzeit beratend zur Seite stehen.

Ja, schon klar. Das schreiben die Spammer schon seit Monaten, und zwar immer wieder. Schade nur, dass jede Mail eine andere Homepage angibt. Wer da Geld einzahlt oder sogar die tolle Software installiert, der wird schnell wissen, was die folgende Selbstanpreisung wirklich bedeutet:

Besuchen Sie Euro VIP Kasino, und erleben Sie den Unterschied

Im Unterschied zu anderen virtuellen Zockstätten wird man hier nämlich sofort betrogen.

Legal, legal, scheißegal

Donnerstag, 16. August 2007

Und heute einmal ein ganz legales Angebot mit dem Betreff „Our price $129.95 save: $6590.05 Autodesk Autocad“:

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ADOBE CREATIVE SUITE 3 DESIGN PREMIUM $269.90; AUTODESK AUTOCAD 2008 $129.95 plus many more!

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Die URL des Links ist natürlich geändert, ein Klick bringt nicht das vom Spammer gewünschte Ergebnis. Und wenn man die gleiche Software mit eDonkey, eMule, aMule, Sheraza oder einem ähnlichen File-Sharing-Client herunterlädt, erwirbt man noch wesentlich billiger, aber ganz genau so legal.

Und sind wir doch mal ehrlich: Es ist doch wirklich scheißegal, ob man sich die Viren und Trojaner übers Filesharing auf seinen Rechner schaufelt, oder ob man dafür irgendwelche mit Spam beworbenen Websites besucht. 👿