Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „gmail.com“

Darlehen in Höhe von Geld zwischen bestimmten hier Angebot

Dienstag, 16. Juni 2015

Nein, das ist nicht der Betreff einer Spam, das ist der angegebene „Name“ eines „Kommentators“ hier auf Unser täglich Spam. Und der hat erfolglos versucht, sich mit folgendem Kommentar am Spamfilter vorbeizumogeln – die Zeilenumbrüche sind aus dem Original:

Mehr sorgen für Sie jetzt weil ich bin da für dich
Hilfe. Wissen Sie, dass viele Menschen in der Welt wollen
erkennen viele Projekt, die Tausende erstellen können Arbeitsplätze? aber
haben Sie kein Geld, um ihr Projekt zu starten. Ich glaube, Sie
Hilfe bei der Finanzierung schnell und zuverlässig. Ich habe Dun Kapital die
wird verwendet, um bestimmte kurz- und langfristige Darlehen zur Verfügung stellen
5000 bis 2.000.000 für ernsthafte Personen wollen dieses Darlehen. 3
LAN, die je nach der bereit Betrag der Zinsen, weil bestimmte möchte ich
nicht gegen Sie das Gesetz über Lusure. Sie können mehr als 20 Jahren bezahlen.
maximal je nach bereit. CEST Sie für sehen die
monatliche Zahlungen. Ich Frage als eine Anerkennung der zertifizierten Schulden
handschriftliche und auch ein paar Teile in angegebenen Kontakt – uns
nur per e-Mail: groleau (punkt) yves5 (at) gmail (punkt) com oder groleau (punkt) yves (at) outlook (punkt) fr

Ohne Worte.

Wer wirklich glaubt, dass er über einen Spamkommentar in einem Blog oder einem Forum an ein Darlehen kommt, den kann ich eh mit Worten nicht mehr erreichen.

Lassen Partner an diesem Projekt

Donnerstag, 11. Juni 2015

Sehr geehrter, [sic!]

Ich habe eine Investitionsmöglichkeit, um mit Ihnen die die Übertragung einer großen Geldsumme zu teilen.
Ich arbeite für ein Geldinstitut hier in den Niederlanden. Ich brauche dich [sic!], mich im Umgang mit der Übertragung [sic!] zu unterstützen
eine riesige Summe Geld ($ 13,5 Mio. USD) zur sicheren Aufbewahrung in Ihrem Land.

Sobald das Geld auf Ihr Konto übertragen worden ist, werden wir im Verhältnis zu teilen, die von mir und euch zu vereinbaren.
Kontaktieren Sie mich durch [sic!] meine private E-Mail-Adresse: (alfreedrobert01 (at) gmail (punkt) com)

Wenn Sie interessiert sind und ich gebe Ihnen mehr Details [sic!].

Ihre schnelle Antwort wird geschätzt.
Herzliche Grüße,

Mr.Alfred Robert.

Ohne Worte.

This message has been scanned for viruses and dangerous content by MailScanner, and is
believed to be clean.

Mit Spamsiegel-Text „Mail ist virenfrei“, und…

This message has been scanned for viruses and dangerous content by MailScanner, and is
believed to be clean.

…doppelt hält besser und klingt gleich doppelt so gut. :mrgreen:

Einer der Gründe, weshalb ich „MailScanner“ überhaupt nicht mag, ist übrigens, dass man diesen Mülltext von Hand abstellen muss, indem man in der Konfigurationsdatei (so um die Zeile 1200 herum) die Optionen Sign Messages Already Processed und Sign Clean Messages auf no setzt. Die standardmäßige Anreicherung von menschlicher Kommunikation um so einen gefährlichen Mechanomüll ist eine der dümmsten Fehlentscheidungen der Entwickler. Warum dieser Text dumm und gefährlich ist? Einfach hier weiterlesen (etwas weiter unten, wo ich den entsprechenden Spruch von „Avast“ ausführlich kommentiere)!

Hello

Donnerstag, 11. Juni 2015

Oh, ein Qualitätsbetreff! Und nicht nur das…

Von: Lea Charest <leacharest8 (at) gmail (punkt) com>

…da ist auch noch ein Absender mit Nummer dran. Dann ist doch schon vor dem Lesen klar…

Hi,

…dass es auch mal wieder eine Qualitätsanrede gibt.

Und jetzt der „Liebesbrief“:

I am Miss Lea Charest unmarried 30 year old canadian citizen, I would like to meet you if there in no problem for a sincere and durable friendship. Excuse me to contact you in this way, but know one thing of chance often beautiful thing and made to know you will be an unforgettable experience for me.

Ich bin ein Name, unverheiratet, weiblich und noch nicht im Zustand des Verwelkens. Ich komme aus Kanada, aber meine Mail wurde über eine dynamisch zugewiesene IP-Adresse in Utah, USA versendet, die zu einem mit Schadsoftware übernommenen Rechner gehört. Ich kenne dich nicht, weiß nicht, wie du aussiehst und habe mir noch nicht einmal die Mühe gemacht, deinen Namen herauszufinden, aber ich möchte eine echte und dauerhafte Freundschaft mit dir haben. Entschuldige, dass ich dich zuspamme, aber ich lebe nun einmal davon, dass ich mit sexuell unterforderten Männern einen intensiven Schriftverkehr unterhalte und ihnen dann zusammen mit meiner Bande nach allen Regeln der betrügerischen Kunst das ganze, wunderschöne Geld aus der Tasche labere, dass sie uns dann über Western Union und MoneyGram schön anonym rüberschicken. Mich kennengelernt zu haben, ist für die meisten meiner Opfer eine unvergessliche Erfahrung, über die sie trotzdem nur ungern sprechen, weil sie sich wegen ihrer Dummheit und Leichtgläubigkeit schämen.

I look forward to read your response on that I tell you bye.

Bitte antworte schnell! Ich habe im Moment so einen großen Kostenapparat wegen des ganzen Kokains und meiner täglichen Bordellbesuche. Natürlich bin ich keine Frau. Aber ich komme ja auch nicht aus Kanada, und alles andere in meine Mail ist ebenfalls Lüge.

Miss Lea Charest.

Kalt wie das Gefrierfach
Ein ausgedachter Name der Romantik-Betrüger

Re: Gewinnbenachrichtigung

Dienstag, 19. Mai 2015

Oh, ich habe schon wieder gewonnen! Und die Mail macht auch nicht so viele Worte wie gewohnt, aber dafür sind die Worte umso schlechter. Das überrascht aber auch nicht weiter, denn…

Von: „Internationale Lotterie Kommission“ <andrealcate (at) gmail (punkt) com>

diese „Internationale Lotterie Kommission“ kann ja nicht einmal eine auch nur halbwegs überzeugende Absenderadresse hinfälschen und will mir stattdessen erzählen, dass sie für die unverschlüsselte Kommunikation über Millionenbeträge eine gleichermaßen anonym wie kostenlos einzurichtende Mailadresse bei Google Mail verwendet.

Nun gut, es kann ja nicht jeder so ein Hirn haben… :mrgreen:

Hier der Text der Mail, unkommentiert:

Wir freuen uns, Sie von der Verцffentlichung des preisgekrцnten PROGRAMME Notifizierung. Beigefьgt ist die Originalkopie der preisgekrцnte Anzeigeschreiben. Herzliche Glьckwьnsche. Danke Raul Gonzales.

This email has been checked for viruses by Avast antivirus software.
www.avast.com

Die „Originalkopie“ – ein Wort, das sich vermutlich der Vizeersatzpressesprecher ausgedacht hat – ist ein PDF-Dokument, das mir nicht nur mit garantiertem Spamsiegel eine 100%-Geld-zurück-Garantie garantiert, sondern auch ansonsten in seiner Gestaltung und seinem Inhalt dem intellektuellen Standard derartiger Vorschussbetrugseinleitungen entspricht:

So sieht die angebliche 'Gewinnbenachrichtigung' der Vorschussbetrüger aus

Wer keine Probleme mit Schüttellachkrämpfen hat: Eine 300dpi-Grafik des stilsicher formulierten „Briefes“…

Sie haben daher für einen Pauschalbetrag von €,950.000,00 (neunhundert und fünfzigtausend euro) Auszahlung genehmigt worden gutgeschrieben Datei Referenz No. POK/1255004/14/ESP durch eine der folgenden Zahlungsarten bezahlt werden

…habe ich zu Flickr hochgeladen. Viel Spaß! 😉

Hallo

Sonntag, 17. Mai 2015

Oh, ein Qualitätsbetreff!

Dieser herz- und zwerchfellzerreißende Liebesbrief lag in meinem Honigtopf. Er kommt mit dem Absender retuanas (at) gmail (punkt) com, es dürfte jedoch sicher sein, dass die Betrügerbande diverse Mailadressen verwendet. Der Text, der so tut, als sei er im ungezügelten Sturm hirnfressender Hormone entstanden, wird hier in seiner geistlosen Gänze zitiert, ohne dass ausführliche Anmerkungen seine Entfaltung hemmen – lediglich das von irgendwo aus dem Internet „mitgenommene“ Foto hat einen schwarzen Balken von mir bekommen, um die arme Frau zu entlasten, deren lebensfroher Gesichtsausdruck von Verbrechern missbraucht wird:

Servus!!! Ich habe Ihre adresse von dating-agentur [sic! Von der ohne Namen].
Ich legte my bild [sic!]. Ich hoffe, es gefallt euch [sic!]. Magst du mich? Ich bin Anastasia. Mein alter ist 36 Ich denke, du schon mensch [sic!]. Ich wei?, dass jetzt viele Menschen erfullt Beziehungen im internet.
Also ich entscheiden, zu verwenden, internet-dating. Ich mochte sie und ich nahm eine entscheidung kennen sie [sic!]. Wer wei?, vielleicht haben wir erfolg. Wie andere leute.
Ich mochte informieren ich suche nach nur lang beziehung [sic!]. Ich bin kein suchen nur chat, spiele oder virtuelle romance Ich will nicht umsonst ausgegeben, meine zeit fur diese [sic!]. Alles, was ich Wunsche ist zu finden, Menschen mit dem ich glucklich sein kann fur das ende von mein leben [sic!]. Konnen sie sagen, ein paar fakten uber dein Leben [sic!], bitte. Wenn sie die aktuellste foto ich werde froh sein, sie zu sehen.
ich freue mich auf ihre antwort, Anastasia.

Angehängtes Foto in Originalgröße, der schwarze Balken ist von mir

„Brieffreundinnen“ aus der Spam können übrigens sehr teuer werden, wenn man auf sie reinfällt. Aber auf diesen „Liebesbrief“ wird wohl keiner reinfallen…

UNITED NATIONS PAYMENT RECONCILIATION OFFICE

Dienstag, 12. Mai 2015

Mit ganz WICHTIGEN GROẞBUCHSTABEN! Aber um was es eigentlich geht, wird im Betreff nicht gesagt.

UNITED NATIONS PAYMENT RECONCILIATION OFFICE
LONDON QUARTERS,
LONDON-UNITED KINGDOM

Nicht einmal für eine digitale Signatur hats gereicht. Oder auch nur für einen besseren gefälschten Absender als peterredward616 (at) gmail (punkt) com. Ich meine ja nur: Wenn man schon den Absender fälscht!

Da reißt es dieser lächerliche „Briefkopf“ auch nicht mehr raus.

Honorable Beneficiary,

Toll, ich bin ein Begünstigter – oder im „schönsten“ Deutsch der Juristen, ein „Genussberechtigter“ – aber ich habe keinen Namen.

RE: NOTIFICATION OF PAYMENT

Worum es in der Spam… ähm… hochwichtigen Mail der Vereinten Nationen überhaupt geht, sollte besser im Betreff stehen. Nach der Headerzeile Subject:. Aber dafür müsste der Spammer ja etwas von der Technik verstehen, die er zum Betrügen benutzt.

This is to notify you that United Nations Secretary General has deliberated with the world bank for a compensation payment on scammed victims from Asia, America and Europe so your name emerged as one of the lucky beneficiaries.

Schön, dass mein Name als der Name eines Begünstigten herausgekommen ist, aber das wirkte viel glaubwürdiger, wenn ich auch mit meinem Namen angesprochen würde. Es geht ja immerhin…

I write to let you know that the sum of $5,850,000.00 (Five Million Eight Hundred and Fifty Thousand United States Dollars) Only has been approved in your favor.

…darum, dass die Vereinten Nationen [!] mir [!!] grundlos 5,8 Megadollar [!!!] schenken [!!!!] wollen. Wir kennen das ja alle, dass die UN irgendwelchen Unbekannten ein paar Milliönchen gibt.

Kindly reply us immediately on how to receive it without any delay, When you respond I shall send you a copy of your Funds Approval Certificate from the United Nations. Please send your complete information details as listed below;

Also ganz schnell antworten und erstmal ein paar Daten an die „Vereinten Nationen“ senden. Zum Beispiel die für den weiteren Fortlauf des Vorschussbetruges auf der anderen Seite recht interessante Information…

Full Name:
Contact Address:
Telephone/Fax number:
Occupation:

…was denn eigentlich der Name des Begünstigten ist, der da hervorkam.

All correspondence should be direct to the below email:
peteredward728 (at) gmail (punkt) com

Natürlich können sich die „Vereinten Nationen“ keinen Server für ihre Mail leisten. Kein Wunder, wenn sie ihr ganzes Geld immer verschenken. Die unzähligen eingerichteten Adressen bei Google Mail sind für jeden Mitarbeiter in praktischer Weise durchnummeriert, damit auch jeder ein paar mehr hat.

Yours Sincerely
Mr. Edward Peter.
United Nations Co-coordinator
London- United Kingdom.

Mit schwer freundlichem Gruß vom Edward…

本信件可能包含崴凌科技機密資訊,非指定之收件者,請勿使用或揭露本信件內容,並請銷毀此信件。

…aus London.

This email may contain confidential information. Please do not use or disclose it in any way and delete it if you are not the intended recipient.

Ganz geheime Geheimsache! Bitte die Spam nach dem Lesen aufessen, wenn man nicht der richtige Empfänger war. So etwas wie Kryptografie kennen die „Vereinten Nationen“ nicht.

Kommt, Spammer, das könnt ihr besser und mit besserem Text. So macht es ja kaum noch Spaß, euch zu verspotten!

Re:new order..

Dienstag, 5. Mai 2015

Oh, zwei Punkte, das hatte ich lange nicht… 😀

Absender Rizk Brothers Co. <bavisihi.sm (at) gmail (punkt) com>

Geschäfte mit Geschäftsleuten, die keine andere Mailadresse als eine anonym und kostenlos bei Google abgeholte haben, könnten etwas „rizkant“ sein. :mrgreen:

Dear Supplier/ Seller

We are interested to Purchase your product, i got your contact information

from two of our customers.

Please contact us with the following below:-

– Your minimum order quantity.

– Your FOB Prices and FOB Port.

– Your estimated delivery time.

Please fine attached company details and requirements below to preview the samples/specifications needed.

Best Regard

Rizk Brothers Co. For Refrigeration Gas & Equipment

Head Office: 380 Corniche El Nil St ,gawharet el Maddi tower, Cairo, Egypt

Tel: +202 / 2524xxxx/2528xxxx

Fax: +202 /2528xxxx

Selbstverständlich fühle ich mich wie ein knalldummer Idiot geschmeichelt, wenn jemand mit seinen Kunden im fernen Ägypten angeblich über meine Produkte spricht und deshalb jetzt unbedingt Geschäfte mit meinen Produkten machen will. Das Futter für meinen Narzissmus wird auch dadurch nicht weniger nahrhaft, dass beide Kunden des unbekannten Ägypters weder zu sagen vermochten, wie ich heiße bzw. wie meine Unternehmung firmiert noch zu einer Präzisierung fähig waren, um welches Produkt es sich überhaupt handelt. Denn der Narzissmus ist – wie jede psychische Bestrebung – dumm, mechanisch und gefährlich.

Deshalb hat mich dieser Narzissmus auch nicht dazu bewogen, den Mailanhang namens Invoice.rar zu entpacken und die darin befindliche Datei namens Invoice.scr – eine ausführbare Datei für Microsoft Windows¹ (Bildschirmschoner), die in 494,6 KiB die konzentrierte Güte der kriminellen Spammer enthält – mit einem Doppelklick zu starten. Das ist vielleicht auch besser so, denn diese Pest wird zurzeit nur von rd. einem Drittel der gängigen Antivirus-Schlangenöle als das erkannt, was sie ist: Schadsoftware, die keiner auf seinem Computer haben will. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb man niemals, niemals, niemals Mailanhänge von irgendwelchen Unbekannten öffnet und generell – also auch bei scheinbar bekannten Absendern, denn der Absender einer E-Mail ist beliebig fälschbar – an eine Mail angehängte Archive nur mit der Kneifzange anfasst. Selbst, wenn der „Virenscanner“ schweigt. Denn die Pest, die mit der Spam kommt, ist oft brandneu und manchmal sogar bei keinem „Virenscanner“ dieser Welt bekannt. So genannte „Antivirusprogramme“ sind nämlich Schlangenöl, und wenn sie dazu führen, dass man sich auf ihre Funktion verlässt, sind sie hochgefährliches Schlangenöl.

Die Idee, gezielt Computer von Geschäftsleuten und kleinen Unternehmungen zu übernehmen, weil dort durch übliche Betrugsgeschäfte mehr krimineller Reibach zu machen ist, ist ja aus der Sicht eines Halunken keine völlig dumme – aber hey, Spammer, an deinem Stil musst du noch arbeiten, der ist nämlich dumm!

Wie gefährlich eine solche Spam sein kann, wenn sie gut gemacht ist und mit ein wenig Recherche im Vorfeld einhergeht, kann sich hoffentlich jeder vorstellen. Dieser Spammer war faul und dumm. Gar nicht auszudenken, wenn so etwas mit namentlicher Ansprache des Empfängers kommt, konkrete Formulierungen anstelle nebulösen Bullshits enthält und einen vernünftigen Grund angibt, warum man den Anhang öffnen sollte, statt ihn einfach mit sehr allgemeiner Erwähnung dranzuhängen! Der einzige Schutz, nicht von geschickt vorgehenden Kriminellen mit einer Schadsoftware-Spam gepwnt zu werden, besteht darin, jedes an eine Spam angehängte Archiv nur mit äußerster Vorsicht zu behandeln: Nicht klick, klick, klick schnell öffnen, sondern immer vorher anschauen, was sich darin befindet – und wenns eine ausführbare Datei für Microsoft Windows ist, den Müll unbesehen löschen (oder Strafanzeige erstatten). Und das muss in einem Unternehmen natürlich jeder einzelne Mitarbeiter so machen, der Mail von außen empfangen kann… oder aber, jemand hat am Mailserver dafür zu sorgen, dass Archive als Mailanhang niemals durchgehen und dann die wenigen Fälle, in denen das kommunikativ sinnvoll ist, von Hand zu bearbeiten. Das wird ein Aufwand sein, der fast immer „eingespart“ wird, und die verblödene Reklame für Antivirus-Schlangenöle lässt es so aussehen, als sei das eine sinnvolle Entscheidung – in Wirklichkeit hat es aber viel davon, wie unerfahrene Teenager an den Sex rangehen: schnell, einfach und gefährlich.

¹Es ist jetzt fünfzehn Jahre her, seit das erste Mal eine Irreführung von Mailempfängern über den Typ einer Datei zu riesigen wirtschaftlichen Schäden geführt hat, und Microsoft ist in diesen fünfzehn Jahren nichts, aber auch gar nichts eingefallen, um derartige Angriffe auf Windows-Installationen zu erschweren oder noch besser: unmöglich zu machen. Immer noch reicht es völlig aus, einer Datei einen bestimmten Dateinamen zu geben, damit sie bei einem Doppelklick ausgeführt wird; immer noch brauchen die Schadsoftware-Spammer aus der organisierten Kriminalität nicht nach ausbeutbaren Lücken im Betriebssystem zu suchen, sondern einfach nur mit Spam-Streumunition nach unerfahrenen, gleichgültigen, unaufmerksamen, eingeschüchterten oder übereilten Benutzern suchen, die klick klick die Trojanerbombe starten. Diese fünfzehn Jahre des Nichthandelns von Seiten Microsofts sind ein klarer Beleg für die Tatsache, dass Microsoft die Computersicherheit von Windows-Installationen für unwichtig hält und sich lieber um Dinge kümmert, die es für wichtiger hält. Wenn sie ihren Computer, ihr Netzwerk, ihre Arbeitsplätze vor Sabotage, Betrug und Ausspähung mit Schadsoftware absichern wollen – und das sollten sie wollen – dann verwenden sie bitte kein regelmäßig wirkungsloses Antivirus-Schlangenöl, sondern stattdessen ein Betriebssystem, dessen Entwickler wenigstens ein Bemühen darum zeigen, diesem kriminellen Pack das Leben schwer zu machen! Im Falle von Linux und BSD kostet sie das nicht einmal Geld.

Sir/Madam

Freitag, 1. Mai 2015

Ja, eines von beiden wird schon meistens stimmen. Ansonsten ist es weder ein Ersatz für einen aussagekräftigen Betreff noch für eine persönliche Anrede.

Diese alles in allem recht lieblos verfasste Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges tut sich einmal mehr dadurch hervor, dass sie Bezug auf aktuelle Nachrichten über fürchterliche Ereignisse nimmt:

Good tidings to you, I am Mrs. Muyassar Ahmadi of Syrian nationality and mother of two kids, at the present time here in the camp for Syrian refugees Turkey. He was killed by terrorist attack in Syria. I need your assistance to receive Seven Million Three Hundred Thousand Euro with a bank in Turkey, which was my late husband deposit. I belief you know of the untold sorrow the scourge of war have
brought to the Syrian people and I beg you to find it in your heart to help us receive the fund and also towards moving out from here to reaffirm hope of survival to my poor kids. I will provide you with more information after I hear
from you. Muyassar.

Eine Frau aus dem Flüchtlingslager mit zwei Kindern, die irgendwo weit weg ein paar Millionen Euro liegen hat – und die einzige Idee, die ihr kommt, um Hilfe zu finden, ist irgendwelche völlig unbekannten Leute anzumailen und diese in einer unverschlüsselten, offen wie eine Postkarte durchs Internet beförderten E-Mail anzuflehen, ihr doch bitte zu helfen, das Geld für die armen armen und so kleinen Kinder flüssig zu machen. Bitte an eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei Googles Maildienst antworten (diese steht im Reply-To-Header, man kann also auf „Antworten“ klicken), denn mit diesem ganzen Zaster war es der Familie wohl auch niemals möglich, sich irgendwo ein kleines virtuelles Serverchen hosten zu lassen, das wenigstens für etwas Vertraulichkeit sorgt. Diese… wenn man es sehr teuer macht… dreißig Euro im Monat kann man doch einsparen, wer braucht schon Geschäftsgeheimnisse?!

Wie immer: Sehr sehr überzeugend. 😀

Und wie immer: Kalt, menschenverachtend und widerwärtig!

Da braucht man gar nicht mehr in den Mailheader zu schauen und erwartungsgemäß festzustellen, dass diese Spam nicht etwa aus einem türkischen oder syrischen Internetcafé kommt, sondern (in meinem Exemplar) von einer IP-Adresse aus den Vereinigten Staaten versendet wurde. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen mit Schadsoftware gekaperten und in ein Botnetz eingefügten Computer anderer Leute – schließlich tragen diese Halunken nicht so gern Handschellen. Und nein, obwohl die (gefälschte) Absenderadresse in der Domain gmail (punkt) com liegt: Die IP-Adresse gehört nicht zu Google und die Spam hat niemals auch nur einen Server von Google gesehen…

Wenn die hier versuchte Nummer mit den aktuellen Flüchtlingskatastrophen für die Spammer „erfolgreich“ sein sollte, gehe ich davon aus, ähnliches demnächst auch in deutscher Sprache zu lesen. Deshalb: Vorsicht! Vor allem, wenn Menschen irgendwelche Unbekannten um Hilfe bitten, größere Geldbeträge (oder Wertsachen aller Art) zu transferieren und dafür verlockend große Gegenleistungen anbieten. Niemand, der noch bei Troste ist, würde so etwas einem völlig Unbekannten anvertrauen, von dem er nur eine Mailadresse und sonst gar nichts kennt! Und niemand, der für neunundneunzig Eurocent kritischen Verstand hat, sollte auf die Idee kommen, auf eine derartige Geschichte hin auch nur ein paar Euro als Vorleistung vollständig anonym über Western Union oder MoneyGram ins Unbekannte zu beamen. Dieses Geld kommt nicht Flüchtlingen zugute, sondern dem lokalen Autohändler, dem Kokaindealer und dem lokalen Bordell irgendwo in dieser Welt, wo eine widerliche, menschenverachtende Bande von Betrügern sitzt.