Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


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Leseempfehlung: Spam-Golem

Samstag, 12. Januar 2008

Die Spam-Flut wächst unaufhörlich an. Mehreren Studien zufolge hat sich die Menge der weltweit versandten Spam-Mails im Verlauf des Jahres 2007 mehr als vervierfacht. Nur noch fünf bis zehn Prozent der Mails sind zurzeit überhaupt erwünscht, mehr als 90 Prozent dagegen Abfall, der aussortiert und entsorgt werden muss. […]Meist prasselt der Müll in Wellen auf die Mail-Server ein. Einige dieser Schübe haben bereits dafür gesorgt, dass auch eigentlich großzügig dimensionierte Spam-Bekämpfungssysteme zeitweise unter der Last zusammenbrachen. Diese Situation dürfte sich noch verschlimmern, denn die Müllversender schaffen es mit ihrer Infrastruktur, den Durchsatz weiter zu erhöhen, das Hardwarebudget von IT-Verantwortlichen ist dagegen begrenzt. Außerdem provoziert paradoxerweise jede funktionierende Gegenmaßnahme ein weiteres Anschwellen der Flut, weil die Spammer im Trial-and-Error-Verfahren immer neue Zustellversuche starten.

Ein deutlicher und deprimierender Einblick darin, wie die Spam-Kriminalität den menschlichen Austausch über EMail zunehmend zerstört, lässt sich heute im Artikel Spam-Golem auf heise online lesen. Für alle, die wegen ihrer Unkenntnis glauben, dass in diesem Blog in einigen Artikeln „übertrieben“ werde, wird das sicherlich eine bessere Quelle sein.

Das einst so praktische und nützliche Medium Mail ist jetzt bereits beinahe unbrauchbar geworden. Wenn die Spam-Flut nicht wirksam gestoppt wird, denn werden in absehbarer Zeit auch andere Formen des menschlichen Austauschs im Internet zerstört, die von einem Spammer für seine dumme, einseitige und kriminelle „Kommunikation“ missbraucht werden können. Dies wird etwa Webforen und ihre PN-Systeme, Kommentarbereiche in Blogs und solche „social software“ wie MySpace und seine vielen Nachahmer betreffen. Alle Versuche, dieses eher menschliche, in Gier und Dummheit einiger Zeitgenossen verwurzelte Problem auf technischem Wege zu lösen, haben erhebliche Unvollkommenheiten und bieten dazu keinen vollständigen, oft sogar nicht einmal einen ausreichenden Schutz – und sie lasten einem jeden Tag die zusätzliche Arbeit auf, die falsch als Spam erkannten Mitteilungen von Hand aus einer Jauchegrube voller Spam zu fischen. (Zum Glück sind die meisten Spammer noch so doof, dass ihre hingestümperten Versuche auf dem ersten Blick als Spam zu erkennen sind, dies kann sich jedoch schnell ändern, und es wird sich auch irgendwann zum Schaden für alle ändern.)

Letztlich wird sich die Spam-Problematik nur mildern lassen, wenn alle Nutzer des Internet gemeinsam und überlegt tätig werden; wenn jeder Nutzer des Internet endlich begreift, dass er in allem, was er tut, eine Verantwortung für alle anderen Nutzer hat. Dabei sind die Grundregeln einer verantwortungsvollen Nutzung des Internet gar nicht schwierig einzuhalten:

  • Niemals auf irgendeine Form der Spam so reagieren, wie es der Spammer wünscht! Niemals auf einen Link in einer Spam klicken, egal, ob sie ein Kommentar, eine Mail, eine PN oder sonstwas ist und egal, welche Versprechungen darin gemacht werden! Der Umgang mit Kriminellen ist für niemanden vorteilhaft.
  • Niemals einem Mailanhang oder einer anders über das Internet zugestellten Datei blind vertrauen; auch dann nicht, wenn der Absender bekannt zu sein scheint! Eine Absenderangabe lässt sich leicht fälschen. Wenn es sich um Office-Dokumente oder gar um ausführbare Dateien (wie eine EXE oder einen Bildschirmschoner für Microsoft Windows) handelt, in jedem Fall vor der Benutzung persönliche Rücksprache halten.
  • Niemals blind auf Sicherheitssoftware aller Art verlassen! Die Verbrecher sind auf dem neuesten technischen Stand und verfügen über Einsicht in Angriffsmöglichkeiten schon Tage, bevor der erste Angriff bei den Herstellern solcher Software bekannt wird. Diese paar Tage können ausreichen, um hunderttausende von Rechnern zu übernehmen, wenn ihre Nutzer nicht vorsichtig und verantwortungsvoll im Umgang mit dem Internet sind. Der eigene Verstand kann nicht durch Software ersetzt werden.
  • Niemals für den Zugang zum Internet eine Software verwenden, die anfällig für Angriffe durch kriminelle Cracker ist. Die Schwächen aller populären Programme sind dort bekannt und werden ausgenutzt. Immer die aktuellste Version von Browser, Mailprogramm und IRC-Client verwenden! Wenn man weniger verbreitete Software verwendet, bringt dies einen zusätzlichen, wenn auch keineswegs ausreichenden Schutz. Automatische Updates machen diese Vorsorge inzwischen sehr einfach, aber es ist schier unglaublich, wie viele Menschen auch heute noch mit einem Internet Explorer 5.0 auf dieses Blog zugreifen.
  • Niemals einer Website oder einer Mail in Software-Einstellungen etwas unnützes erlauben. Einem völlig unbekannten anderen Menschen im Internet die Erlaubnis zu erteilen, dass er JavaScript, Java und Binärcode in Plugins auf ihrem Rechner ausführen kann, ist als allgemeine Konfiguration ein sehr weit gehendes Privileg. Es wäre etwa damit vergleichbar, als wenn jemand seine eigene Wohnung nicht mehr abschließt und sie zu einem gewissermaßen öffentlichen Raum erklärt, in dem jeder tun kann, was er will. Klar, dass es dabei zu Beeinträchtigungen kommen wird. Die paar Videos und multimedialen Elemente auf einer Website sind es in der Regel nicht wert, dass man allen Websites dieser Welt solche Rechte einräumt. Schauen sie sich also einmal in Ruhe die möglichen Einstellungen ihres Browsers an und treffen sie vernünftige Entscheidungen! In einer EMail haben solche Privilegien übrigens gar nichts zu suchen.
  • Und schließlich: Alle anderen Menschen im Umfeld über die Gefahr von Spam für das Internet an sich aufklären und sie dazu bewegen, dass sie etwas verantwortungsvoller mit dem Internet umgehen. Das Unwissen über eine Problematik, der man schon mit recht einfachen Maßnahmen vieles von ihrer zerstörerischen Kraft rauben kann, ist erheblich.

Wir werden so lange kein spamfreies Internet erleben, wie wir eine Gesellschaftsordnung haben, die alles dem Profitgedanken unterordnet. Aber wir können alles dafür tun, dass im Internet ein Umfeld entsteht, in dem Spam sich immer weniger lohnt. Das liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Nutzers des Internet.

Null

Samstag, 12. Januar 2008

NULL

Ob so ein einfaches NULL wohl der richtige Werbetext ist, wenn man darauf hinweisen will, dass man unlizensierte DVD-Kopien populärer Machwerke der Content-Industrie auf dvdhome.ru vertickt? Ob es wohl eine gute Idee ist, in einem deutschsprachigen Blog eine Site in russischer Sprache zu bewerben?

Das ist diesem Kommentarspammer alles egal. Hier kommt es nicht einmal mehr auf die dürftigste Mitteilung an, denn sein Ziel sind nicht Leser oder verirrte Menschen, die auf alles klicken, was sich anklicken lässt. Das Ziel dieses Spammers sind Google und die anderen Suchmaschinen, die den Link sehen sollen. Damit sie das Ranking einer Website erhöhen, die ohne solche Spam wohl niemanden interessieren würde. Da kommt es nicht auf den Text an. Hauptsache, der Link sitzt. Hier ist ein Blog keine Litfaßsäule für illegale Reklame, sondern einfach nur noch eine Maschinerie, die Google in die Irre führen soll, damit aller Netznutzer Suchergebnisse immer mehr mit weniger koscheren Angeboten durchsetzt werden.

Ein selten dummer Versuch. Hätte unser Spammer sich nur oberflächlich informiert, dann hätte er auch gewusst, dass die meisten Blogsysteme (und insbesondere WordPress) jeden Link mit dem Attribut „nofollow“ auszeichnen, so dass die Robots der großen Suchmaschinen sich gar nicht erst um den Link kümmern. Da die meisten Menschen davon nichts wissen oder diese Standardeinstellung so lassen (es gibt Abhilfe mit einem Plugin), sind diese Links selbst dann noch völlig wirkungslos und damit sinnfrei, wenn sie es wirklich einmal durch den Spamfilter schaffen.

Kurz: Wer sein kriminelles Geschäft auf technischem Wege machen will, der sollte sich mit der Technik, die er verwendet, schon ein bisschen auskennen. So ein Spammer ist aber genau so dumm wie seine Hervorbringungen, der glaubt einfach nur daran, dass das Internet eine große Geldmaschine ist, die jeden rücksichtslosen und asozialen Deppen reich machen kann. Von daher ist der Text NULL schon eine gelungene Selbstoffenbarung. :mrgreen:

Milk

Donnerstag, 10. Januar 2008

So lautete der Betreff, einfach nur „Milch“. Und dahinter verbarg sich wieder einmal mehr etwas fröhliche Sinnlosigkeit aus fehlerhaften Skripten, die ohne Spamlink und ohne Inhalt Millionen von Mailservern belastet:

Weapon Coffee-shop Dung Umbrella

Spammer! Nimm deine Wumme und erschieß dich! Geh in den nächsten Coffeeshop und blas dir die Rübe so voll mit Kiffe, dass sich dein Gehirn in assoziativen Spasmen auflöst! Friss Scheiße! Steck dir einen Regenschirm in den Anus und spann ihn auf! Aber lass die Welt mit deiner unreifen Häckselscheiße in Ruhe!

Danke.

Niemand ist unzufrieden!

Mittwoch, 9. Januar 2008

Der Betreff des folgenden dadaistischen Kunstwerkes anonymer Betrugsspammer lautet “ Bei uns können Sie bis 39 Euro pro Woche von unserem Autoverkauf machen.“ – die haben also auch nicht kapiert, dass HTML-Entitäten im Subject der Mail nichts verloren haben, selbst wenn die Mail HTML-formatiert ist. Aber diese Krankheit haben im Moment so viele Spammer, dass die Erwähnung fast ein wenig ermüdet. Dafür macht die Mail wieder wach, weil man vom glucksernden Lachen am Schlaf gehindert wird:

Guten Tag!
laut unserer Umfrage sind 00% Menschen in Ihrem Alter mit ihrem Monatseinkommen unzufrieden und wurden es gern erhöhen.

Das ist ja eine tolle Umfrage, die ihr da gemacht habt. Null Prozent sind unzufrieden. Also einen Bettler wie mich habt ihr nicht gefragt, und meine arbeitenden Freunde wohl auch nicht. Die schlagen sich nämlich auch nur so durch.

Deswegen mochte ich Ihnen eine Teilzeitbeschäftigung anbieten. Um von 215 bis 769 Euro pro Woche zu verdienen, mussten Sie wöchentlich von 3 bis 5 Stunden arbeiten.

Das muss ein ganz toller Job sein, bei dem ich auf einen Stundenlohn von über 100 Euro kommen kann, so durch bloßes Telefonieren. Und für diesen leichten, tollen und gut bezahlten Job findet ihr so schlecht Leute, dass ihr schon mit illegaler und krimineller Spam suchen müsst. Wahrlich, paradiesische Zustände, in denen ihr zu leben scheint. Die Zustände sind so paradiesisch, dass die genaue Menge des Geldes gar keine Rolle mehr spielt. Zwischen 215 und 769 Euro liegt ja doch eine gewisse Spannweite. Und die 39 Euro aus dem Betreff passen da gar nicht so richtig rein, obwohl diese Spannweite so klaffend groß ist. :mrgreen:

Sie brauchen ein Telefon am besten wäre ein Handy, einen Computer und Internet. Wenn Sie diese Zeilen lesen können, verfugen Sie über alles, um mit Ihrer Arbeit zu beginnen.

Ich will ja nichts sagen, aber ich lese „diese Zeilen“ gerade in einem Mailclient. Ein Handy habe ich nicht. Oder sollte diese Mail ursprünglich eine SMS sein? Denn ist sie aber etwas zu lang geworden. Und auf die falsche Weise versendet worden.

Diese Chance gibt es für Sie bis Ende des Monats; bis jetzt haben wir 52 freie Stellen in Ihrer Ortschaft von unseren Kunden bearbeiten. Das ist ganz leicht, was aber Sorgfältigkeit und Pünktlichkeit voraussetzt. Sie werden von uns eingeschult und bekommen alles, was für diese Arbeit erforderlich ist.

Boah, ey, das is‘ fett! Ihr wisst nicht einmal meinen Namen, und wo ich mich gerade aufhalte, das könnt ihr nur mit „Ihre Ortschaft“ ausdrücken, aber ihr habt an diesem euch offenbar unbekannten Ort gleich 52 freie Stellen. Mit einem ganz leichten, angelernten und gut bezahlten Job.

Aber „einschulen“ müsst ihr mich jetzt wirklich nicht mehr, das habe ich im Alter von sechs Jahren schon hinter mich gebracht. Vermutlich sucht ihr für eure Geschäfte bevorzugt Menschen ohne jegliche Schulbildung. :mrgreen:

Von Ihnen wird kein Kapital gebraucht.

Na, das kommt mir doch entgegen. Ich habe ja auch gar keine Knete. Aber ein Handy müsste ich vorher kaufen. Kriege ich einen Vorschuss?

Wer sind wir? Wir sind ein großer weltinternationaler Autoverkäufer.

Schade nur, dass euch die Firmierung entfallen ist, und das bei so einer Weltmarke. Aber die Firmierung ist im Geschäftsleben völlig unwichtig. Namen sind Schall und Rauch. Und. Spam hat noch viel weniger Substanz als Schall oder Rauch.

Falls Sie sich entscheiden sollen, für uns zu arbeiten, stellen Ihnen unsere Gesellschaft zur Verfügung 5% Rabatt beim Kauf eines Wagens von uns als zusätzlichen Bonus und helfen Ihnen wenn es nötig ist, einen Kredit dafür zu kriegen.

Das ist ja toll. Aber bei dem Einkommen brauche ich wirklich keinen Kreditvermittler, ich arbeite einfach Vollzeit. Denn habt ihr auch gleich ein paar von euren 52 Stellen auf einmal besetzt. Das macht es für euch und für mich leichter. Bei der Entlohnung und der leichten Arbeit mache ich sogar 50 Stunden. Mit den 7000 Euro im Monat sollte es eine Kleinigkeit für mich sein, fast jeden denkbaren Kredit zu kriegen. Die Banken geben einem das Geld ja immer gern, wenn man nur nachweisen kann, dass man eigentlich gar kein Geld braucht.

Wir würden uns freuen, extra Ihnen Information persönlich zu übermitteln. Wir benutzen keine automatisierten Antwortprogramme, jeder Brief wird von uns gelesen und persönlich beantwortet.

Schade nur, dass eure Scheiß-Spam dafür ziemlich automatisiert ist. Wenn ihr jede Mail persönlich tippen würdet, denn hätte ich ja noch einen Rest von Respekt vor eurer gigantischen Mühe beim Betrug und bei eurer Suche nach mittellosen Schergen, die euch die heißen Kohlen aus dem Feuer holen. Aber so – das ist einfach nur billig… 😛

Um unsere Antwort zu beschleunigen, schicken Sie bitte an meine E-Mail: LaneBrooksYE@gmail.com einen Brief.

Klar, ich schicke immer Briefe an Mailadressen. Ich stecke den Brief einfach in das CD-ROM-Laufwerk, schließe die Klappe und drücke Absenden in meinem Mailprogramm. Leider kriege ich nur ganz selten eine Antwort. Eigentlich sogar nie.

Wieso hat eure „weltinternationale“ Firma eigentlich keine eigene Website und muss kostenlose Mailadressen bei Google-Mail verwenden?

Tragen Sie bitte folgende Angaben ein:
1. Ihren Namen
2. Ihr Alter
3. Ihr Land

Vielleicht solltet ihr euch mal einen Geographie-Beauftragten leisten. Ihr wisst so genau, dass an meinem Ort bis zum Ende des Monats 52 Stellen frei sind, aber ihr wisst nicht, in welchem Land dieser Ort liegt. Und ihr wisst, dass Menschen in meinem Alter mit dem Geld zu null Prozent nicht so zufrieden sind, aber ihr kennt das Alter nicht. 😆

Im Voraus möchte ich Ihnen sagen, dass unsere Antwort Sie erst in 1-3 Arbeitstagen erreichen kann, weil unsere Mailserver überlastet sind.

Dass eure Mailserver überlastet sind, glaube ich euch sofort. Die müssen ja dauernd Spam raushauen.

Aber ihr empfangt „meinen Brief“ ja gar nicht auf euren Mailservern, sondern über Googles kostenlosen Maildienst. Und da habe ich noch nie eine Überlastung festgestellt, die gleich drei Tage lang den Mailbetrieb so richtig unmöglich macht. Oder seid ihr vielleicht sogar Google? Ich wusste gar nicht, dass Google sich jetzt auf Autos diversifizieren will. „Google Cars“ klingt aber echt sexy, da findet bestimmt jeder das Richtige. Habt ihr deshalb eure Firmierung verschwiegen? Ist das der nächste große Coup von Google? ❓

Aber ich kann Sie versichern,, dass Ihre Sendung gelesen und beantwortet werden wird.

Nein, „versichern“ müsst ihr mich nicht. Eben so wenig, wie ihr mich „einschulen“ müsst. 😀

In Erwartung Ihrer Antwort,
Gans A.

Mit Freude gelesen und herzlich gelacht

Nachtigall S.
(Nach Diktat verreist)

PS: Diese fröhliche Nachtigall zwitschert jetzt auch gleich zu Google, dass ein Mailkonto von Spammern missbraucht wird. Bevor ihr noch zu viele Deppen findet, die trotz der erbämlichen Schwächen in eurem Köder angebissen haben. Die meisten Menschen haben aber wohl noch ein funktionierendes Gehirn und werden sich hüten… 👿

Das Geocities-Casino

Mittwoch, 9. Januar 2008

Ich bringe das mal in seiner englischen Herrlichkeit Dämlichkeit (keine Lust, einen derart geistlosen Strunz auch noch zu übelsetzen):

Online gambling is not only fun and exciting. It can bring real money! All you have to do is to download free software, receive great $2400 welcome bonus and start playing. Enjoy the real casino atmosphere with Golden Gate Casino!

Great online casino Golden Gate is one of the leading casinos known for fair playing, excellent customer service available to contact 24 hour a day, 7 days a week and prompt payouts.

http://geocities.com/AndreaCalderon35/

Schon klar, du Spamkopf! Was so ein tolles Casino ist, das voller Spaß und Gewinn steckt, das jedem Spieler erstmal 2400 Dollars in virtuellen Jetons schenkt und das echte Casino-Atmosphäre verbreitet, das kann sich für seine im Online-Zockgeschäft nicht so ganz unwichtige Website nichts besseres als einen kostenlosen (und für Spammer weitgehend anonymen) Webspace bei GeoCities leisten. Das passt zum angebotenen, großartigen Online-Zockplatz, der sich Golden Gate nennt und eine ausgezeichnete, rund um die Uhr verfügbare Betreuung seiner Kunden hat.

Unglaublich! Für wie doof werden die Menschen von Spammern eigentlich gehalten?!

Was man auf dieser Seite untergejubelt bekommen hätte, wird gewiss nichts lustiges gewesen sein; gerade die GeoCities-Sites wurden immer wieder für Angriffe auf den heimischen Rechner missbraucht. Zum Glück für die Millionen von Idioten in der Welt ist dieser Hackangriff inzwischen von Yahoo aus dem Internet entfernt worden.

Became an experienced casino gambler without visiting the real casino!

Werden sie ein erfahrenes Opfer der modernen Straßenräuber, ohne dass sie jemals ihr Haus verlassen müssen! Ein einziger Klick in eine Spam genügt.

Ciiaaaaaalis, Viiaaaagra, Betrug

Montag, 7. Januar 2008

Ich war in den letzten Monaten so genervt von der alles überflutenden Spam des Casinos, das zwei Mal täglich seinen Server wechselt, dass ich gar nicht richtig bemerkte, dass auch andere Spammer die immer gleichen Angebote mit regelmäßig wechselnden URLs machen. Dies gilt etwa für den Spammer, der ganz viel Viiaaaagra und Ciiaaaaaalis anzubieten hat und dabei immer wieder einmal betont, dass es die ersten vier Dosen für umsonst gibt – natürlich nur, nachdem man diesen Verbrechern etwas Geld zugesandt hat. Wer das glaubt, wird nicht selig und kriegt auch keinen härteren Schwanz.

Die Tatsache, dass die angebliche „Bestell-Website“ häufiger die URL wechselt als so mancher Zeitgenosse seine Unterwäsche, lässt nicht erwarten, dass man für eventuell hingelegtes Geld irgendeine Gegenleistung bekommt. Dies ist eine unvollständige Liste der URLs, die in den letzten acht Tagen von dieser Bande verbrannt benutzt wurden. (Und ich habe nicht einmal alle Spams dieser Machart angeschaut.)

Die Mails sind bei dieser Vielfalt wenig angemessener Domains geradezu langweilig eintönig und kommen ganz offensichtlich aus der gleichen Quelle. Immer wieder stehen da die gleichen „Erfahrungsberichte“ zufriedener Anwender drin, überschrieben mit „Meinung von unserem Kunden“. Der Kunde kann dabei aber weder das Wort „Viagra“ noch das Wort „Cialis“ richtig schreiben und fügt jede Menge zusätzlicher „i“ und „a“ ein. Auch hat der „Kunde“ nicht nur vorher Probleme mit seiner Erektion gehabt, sondern er hat das immer noch bestehende Problem, das Wort „Erektion“ richtig zu schreiben; offenbar ist er so traumatisiert, dass er jede Menge Bindestriche, Punkte, Underscores und Leerzeichen reinsetzen muss und gelegentlich zusätzlich ein paar Konsonanten verdoppelt. :mrgreen:

Diese betrügerischen Spams kommen mit Betreffzeilen wie zum Beispiel „Wieder Spaß am Leben“, „Man lebt nur einmal“, „Belebt Geist und Körper“, „Potenzprobleme? Jetzt nicht mehr“ oder „Energy für ihren Schwanz“. Im Text werden die großen „Vorzüge“ dieser angeblichen Pillenverticker in folgender Weise beschrieben:

- Diskrete Verpackung und Zahlung
- Kein peinlicher A r z t b e s u c h erforderlich
- Kostenlose, arztliche Telefon-Beratung
- Kein langes Warten – Auslieferung innerhalb von 2-3 Tagen
- Bequem und diskret online bestellen.
- Visa verifizierter Onlineshop
- keine versteckte Kosten

Darauf folgend gibt es eine Preisliste, die kurz oder recht lang sein kann. Das folgende Beispiel ist die Kurzfassung:

Originalmedikamente
Ciiaaaaaalis… 10 Pack. 27,00 Euro
Viiaaaagra… 10 Pack. 21,00 Euro

Wenn so betont wird, dass es sich hier um „Originalmedikamente“ handelt, fragt man sich schon, warum der Markenname derart verstümmelt wird. Aber um diese Frage gar nicht aufkommen zu lassen, gibt es den immer wieder gleichen Bestell-Link mit Appell an die Gier und einem ganz besonderen Hinweis:

Jetzt bestellen – und vier Pillen umsonst erhalten
(bitte warten Sie einen Moment bis die Seite vollständig geladen ist)

Offen bleibt allerdings die Frage, warum so eine Seite so lange zum Laden brauchen sollte. Angesichts der ständig wechselnden Domains dieser Verbrecherbande ist so gut wie sicher davon auszugehen, dass die so beworbene Website nicht koscher sein wird. Oder, um es ganz klar zu sagen, es ist davon auszugehen, dass es auf diesen Sites überhaupt nichts zu bestellen gibt, dafür aber den Interessierten ein übler Satz von Trojanern und anderer Schadsoftware hinterhältig auf dem Computer aufgespielt wird. Das kann übrigens auch recht teuer werden, wenn man durch manipuliertes Online-Banking Geld verliert – und nebenbei der Spam-Mafia den eigenen Rechner zur freien Verwendung zur Verfügung stellt.

Von daher die DRINGENDE EMPFEHLUNG: Niemals auf einen Link in diesen Spams klicken! Und wenn man es dennoch getan hat, ist eine umfassende Untersuchung des Computers fällig.

Sollte es dort auch etwas „zum Bestellen“ geben, denn ist es so gut wie sicher, dass das Geld verschwindet und die Ware niemals kommt. Es ist grundsätzlich keine gute Idee, Geschäfte mit Spammern und Betrügern zu machen – außer man schätzt die Erfahrung, abgezogen zu werden.

Der 999999. Besucher

Sonntag, 6. Januar 2008

Na sowas, da muss sich wohl der Computer beim Zählen ein bisschen verschluckt haben…

Sie sind unser 999999. Besucher, jetzt online um 03:46:10 Uhr - Herzlichen Glückwunsch - Sie haben dadurch die freie Auswahl gewonnen: - AUDI A5 - 25.000,- EURO - Multimedia Paket. Falls ausgewählt, hier klicken: www.freie-auswahl.de

…denn ich bin jetzt schon am vierten Tag hintereinander der angeblich 999.999ste Besucher und habe deshalb schon wieder ganz ganz fett gewonnen. Wie ich doch diese 25.000 Euro gebrauchen könnte! Wer aber dem in dieser Lügenwerbung angegebenen Link folgt, kommt natürlich nicht auf eine Gewinner-Seite, wo er sich sein Geld (oder sein Auto) abholen kann, sondern wird auf mehreren aufeinander folgenden Seiten zum fröhlichen Datenstriptease gebeten wird, auf dass die Werbe- und Adressmafia neue Anschriften von leichtgläubigen Deppen bekomme. Denn mit denen lassen sich noch viele krumme Geschäfte machen.

Diese ausgesprochen unseriöse, überrumpelnde und in ihrer Form und Durchführung betrügerischen Machenschaften auffallend nahe stehende Form der Werbung wird übrigens bei MySpace in den Titelbereich eingeblendet. (Vielleicht auch noch andernorts, das weiß ich nicht.) Offenbar ist den Machern und Verantwortlichen von MySpace inzwischen wirklich jede Reklame-Kooperation recht, wenn sie nur ein bisschen Geld einbringt. Egal wie schmuddelig, verlogen und betrugsnah sie auch sein mag. Ob MySpace auf diese Weise wohl so ein richtiger „Platz für Freunde“ wird? Es sieht eher nach einem Platz für fragwürdige „Freundchen“ aus. :mrgreen:

Oder ist diese Bereitschaft selbst eines Großen des „social web“ zu geschäftsschädigenden Kooperationen das erste Zeichen dafür, dass das Platzen der ganzen „Web 2.0″-Blase unmittelbar bevor steht?

Die gute Nachricht des Tages

Sonntag, 6. Januar 2008

Für jeden täglichen „Genießer“ der Spam hat heise online heute eine gute Nachricht im Ticker: Spammer Alan Ralsky angeklagt

Alan Ralsky, einer der bekanntesten und aktivsten Spammer, wurde zusammen mit zehn seiner Mitarbeiter angeklagt und muss sich vor einem US-Bundesgericht verantworten. Außer dem Versand von Spam wirft man ihm Aktienbetrug, Geldwäsche und Betrieb von Botnetzen vor.

Immerhin hat dieser Ganove mit seinen Spams zur Börsenmanipulation etliche Millionen Dollar kassiert – Geld, das letztlich von leichtgläubigen Empfänger der Spam bezahlt wurde, die sich wegen der „Informationen“ aus der mechanisch erstellten Massenmail so verhalten haben, wie es die Spammer wollten. Ob eines der Opfer dieser Machenschaften im Falle einer Verurteilung Ralskys auch nur einen einzigen Cent vom verlorenen Geld wiedersieht, ist eine ganz andere Frage. Auch ist nicht davon auszugehen, dass es eine Entschädigung für den Arbeitsaufwand ungezählter Computernutzer geben wird, deren Rechner durch verbrecherisch präparierte Websites mit Hilfe von Schadsoftware übernommen und zu Zombies der Spam-Mafia gemacht wurden.

Deshalb gilt auch in Zukunft: Niemals auf eine Spam so reagieren, wie es der Spammer will, niemals einen Link in einer Spam klicken, niemals irgendein Geschäft wegen einer Spam machen, und klinge es auch noch so verlockend! Egal, ob es Spam-Mail, ob es ein Spam-Kommentar in einem Forum, Gästebuch oder Blog oder ob es irgendeine neue, andere Form des mechanisch erstellten Massenmülls ist! Niemals blind auf irgendwelche Schutz-Software für den eigenen Computer vertrauen und deshalb voller Neugier dem Spammer eine Chance geben! Diese Kriminellen sind auf dem neuesten technischen Stand und kennen jedes mögliche Einfallstor und jede ausbeutbare Sicherheitslücke, denn das gehört zu ihrem „Geschäft“, von dem Ralsky einmal unüberbietbar zynisch sagte, dass es das „großartigste Geschäft der Welt“ sei.

Auch wenn jetzt wirklich einmal ein großer Spammer in den Knast kommen sollte, das Problem der Spam bleibt bestehen. Dieser Sumpf kann nur ausgetrocknet werden, wenn möglichst viele Menschen ihr Gehirn benutzen. Denn nur das schafft Bedingungen, unter denen sich die Spam nicht mehr lohnt, obwohl sie einfach herzustellen ist.