Hier geht es nicht um eine Spam, sondern ich verlinke einen möglicherweise für einige Leser interessanten Artikel bei Tarnkappe über eine laufende, vermutlich mit SEO-Spam und gekauften Werbeeinblendungen vorangetriebene Abzocke der SSS Software Special Service GmbH:
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt vor der Internetplattform service-rundfunkbeitrag .de. Diese hätte den Rundfunkbeitrags-Service ausgetrickst mit dem Anspruch, solche Leistungen wie das Melden von Adress- oder Namensänderungen sowie einer neuen Bankverbindung bequem per Online-Formular zu erledigen. Jedoch erhebt der Drittanbieter damit für an sich völlig kostenfreie Leistungen Gebühren. Für die Daten-Übermittlung an den Beitragsservice fallen satte 29,99 Euro an
[…] Die Website bietet keinerlei Mehrwert. „Alle angebotenen Änderungen können auf der Seite des Beitragsservice per Online-Formular kostenlos beantragt werden. Der Hinweis auf die Kosten kann zwischen der Formulierung zum SEPA-Lastschriftmandat leicht übersehen werden.“
[…] In einer Pressemitteilung macht die Verbraucherzentrale Niedersachsen zudem auf die leichte Verwechslungsgefahr der beiden Seiten rund um den Rundfunkbeitrags-Service aufmerksam
Bitte nicht darauf reinfallen! Mit den rd. dreißig Euro kann vermutlich jeder Mensch etwas besseres anfangen, als einen fragwürdig vorgehenden „Dienstleister“ mit Abzockergeschäftsmodell zu bezahlen.
Bitte unbedingt, immer und auf jeden Fall einen wirksamen Adblocker für den Webbrowser benutzen! Der schont nicht nur die Nerven und die Privatsphäre, sondern im Falle irreführender, halbseidener und grenzkrimineller Werbung solcher Spezialdienstleister auch den Geldbeutel. Außerdem schützt er den Computer vor den Folgen eines Schadsoftwaretransports über Werbebanner. Das ist nicht selten, insbesondere, wenn sehr „frische“ Sicherheitslücken in Webbrowsern von Kriminellen ausgebeutet werden, für die noch nicht auf jedem Computer eine Sicherheitsaktualisierung eingespielt ist. Die Gefahr einer mit Schadsoftware verseuchten Werbung kann einem sogar auf renommierten Websites begegnen, denen man aus guten Gründen vertraut. Es hat in den letzten Jahren zwar etwas abgenommen, bleibt aber eine sehr ernste Bedrohung. Das Antivirusprogramm – von mir liebevoll als „Schlangenöl“ bezeichnet – hilft in solchen Fällen nicht, denn es hinkt dem Stand der Kriminellen immer ein paar Stunden hinterher. Ein Adblocker geht dieses Problem an der Wurzel an, indem der Transportkanal dicht gemacht wird. Außerdem wird das gesamte Web mit einem Adblocker viel erfreulicher. Vor allem auf den contentindustriellen Websites unserer werten Presseverleger.
Bitte niemals und auf gar keinen Fall glauben, dass die Suchergebnisse einer Websuche nicht mit SEO-Spam manipuliert wurden! Gerade für die spammige Manipulation von Google wird ein sehr großer und leider auch verheerend wirksamer Aufwand betrieben, und das keineswegs nur von Kriminellen. Auch die Suchergebnisse anderer Suchmaschinen werden dadurch beschädigt, aber dort ist der Effekt etwas geringer, weil sie nicht die eigentliche Zielscheibe dieser unerquicklichen Tätig- und Tätlichkeiten sind; nicht der Ort, an dem SEO-Spammer überprüfen, wie gut ihnen die spammige Verspammung einer Dienstleistung gelungen ist.
Tim-Oliver Tettinger rät Verbrauchern, damit sie auf ihrer Suche gar nicht erst Seiten von Drittanbietern anvisieren, dazu: „sich die Ergebnisse bei einer Online-Suche genau anzusehen. Insbesondere die als „Anzeige“, „Gesponsert“ oder „Werbung“ markierten ersten Treffer sollten gemieden werden. Auch ein Blick ins Impressum und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen kann helfen, Drittanbieter als solche zu identifizieren“
In einem anonymisierenden, technischen Medium kann man gar nicht vorsichtig genug sein, wenn man Daten eingeben soll oder wenn man eine Dienstleistung rund ums Geld in Anspruch nimmt. Das ist schon wahr.
Aber:
Die richtige Website des Beitragsservice, aus früheren Zeiten auch noch als GEZ bekannt, habe ich eben gerade mit dem sehr naheliegenden Suchbegriff „beitragsservice ard zdf“ als ersten Treffer auf DuckDuckGo gehabt, der nicht mit „Anzeige“ gekennzeichnet war. Ohne irreführende Werbung für diesen Dienstleister, obwohl ich für den Test mal kurz meinen Adblocker und meinen Javascriptblocker abgeschaltet habe. Es gab dort auch zum Suchtreffer einen unmittelbaren Link auf das kostenlose und bequeme Onlineformular des Beitragsservice zum Ändern der Daten. Wer DuckDuckGo naiv benutzt hat, hat also im Gegensatz zu naiven Googlenutzern möglicherweise rd. dreißig Euro gespart. Das ist eine ziemlich gute Entlohnung für die nicht einmal eine Minute Arbeitszeit, die man für die Änderung der Standardsuchmaschine in seinem Webbrowser aufwänden muss. Google ist dort nicht etwa als Standard eingetragen, weil Google so gut wäre, sondern weil Google Geld dafür bezahlt.
Meine Empfehlung, auf jeden Fall eine andere Websuchmaschine als ausgerechnet Google zu verwenden, bleibt nach wie vor bestehen. Google ist eine Spamhölle, von der vor allem halbseidene Geschäftemacher profitieren. Ich finde es schade, dass die Verbraucherzentrale Niedersachsen nicht diesen naheliegenden Tipp gibt – der natürlich auch keine absolute Sicherheit schafft…