Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Bundesagentur für Arbeit“

Arbeitsstelle frei als Testeinkaufer

Mittwoch, 28. April 2010

Das mit dem Umlaut im Betreff kriegt ihr auch noch hin! Ist nicht so schwierig… :mrgreen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich bin aber nur einer.

wir bieten Innen die Möglichkeit zusammen mit uns erfolgreich tätig zu sein. Bitte lesen Sie diese Nachricht, und treffen erst dann ihre Entscheidung. Sie fragen sich bestimmt wie wir auf Sie aufmerksam geworden sind. Die Bundesagentur für Arbeit hat uns ihre Personaldaten übermittelt, damit wir selbst mit Innen in den Kontakt treten konnten. Leider können wir auf der Etappe noch nicht eine personalisierte Anwerbung vornehmen und bitten Sie höflichst um eine Entschuldigung und um ihr Verständnis für diese Tatsache, dass wir Sie nicht angerufen haben oder Sie noch nicht bei ihrem Namen nennen. Wir sparen einfach die Zeit damit. Und die gesparte Zeit können wir zusammen für ihre Einschulung nutzen. So kommen wir zusammen an das Ziel.

Was hat die Bundeskörperagentur denn genannt? Meine Mailadresse, ohne Namen? Das ist so ziemlich die bescheuerste Ausrede, die ich seit langem gelesen habe. Und dass durch das Nichteintragen eines Namens (gefühlte Zeitersparnis bei langsamer Arbeitsweise unter einer Minute) so irre viel Zeit für die „Einschulung“ frei wird, hat erheblichen realsatirischen Charakter.

Wir suchen zur Zeit aktive Mitarbeiten für lang und kurzfristige Arbeit in den Bereich Testeinkäufer. Die Stellen sind ab sofort frei und sofort zu belegen.

Ihr seid vor allem mal wieder eine „Firma ohne Namen“ und – obwohl sie so richtig fett im Internet macht – ohne Website. Und überhaupt ohne alles.

Voraussetzungen die Sie mitbringen sollten:
– Computer-Grundkenntnisse (Email, Word, Drucken)
– Pünktlichkeit und Genauigkeit
– telefonisch erreichbar
– Volljährig

Wow, „Drucken“ ist eine Grundkenntnis geworden! Die haben aber echt harte Anforderungen. Das liegt wohl daran, dass es ihnen scheißegal ist, wer auf diese Spam reinfällt. Hauptsache, es fällt jemand darauf rein und wird „Testeinkäufer“ – also macht in seinem eigenen Namen die Geschäfte für die mafiös organiserten Kriminellen, die solche Spams durch die Welt schicken. Das hat für die Kriminellen viele Vorteile. Zum Beispiel, dass sie lustig den „gekauften“ und niemals bezahlten Ramsch weiterverscherbeln können, während die Polizei ihre „Mitarbeiter“ besucht. Ganz tolles Geschäft! Nur nicht für den, der auf diese Spam reinfällt.

Aus den Versprechungen der Gangster…

Was wir Ihnen bieten:
– Flexible Arbeitszeiten auch in Teilzeit
– Abwechslungsreiche Tätigkeit
– Fortlaufendes Training durch verschiedene Aufgaben
– 5 Tage-Woche
– Urlaubsgeld / Weihnachtsgeld

…wird nichts.

Wir werden Innen sicherlich nicht die Geldberge versprechen können. Wir konnen Innen aber eine weitgehende Unterstützung zusichern.

Wenn ich irgendwo arbeite, will ich keine Unterstützung, sondern einen Lohn. :mrgreen:

Wir bitten Sie nur in dem Fall uns zu schreiben wenn die Interesse an einer Zusammenarbeit besteht. Es würde das Bewerbungsverfahren beschleunigen, wenn Sie bei der Antwort an diese Mail uns ein detailliertes Lebenslauf mit einem Lichtbild zukommen lassen konnten. Wir werden Innen spätestens in zwei Tagen, nach dem Sie uns die Antwort zugesandt haben, einen personalisierten Vorschlag machen können.

Klar, ordentlicher Datenstriptease vor Leuten, die bestimmt auch noch mit Adressen handeln. Das ist das perfekte Selbstbedienungssystem.

Die Arbeitszeit beträgt 2-3 Stunden 5 Tage die Woche. Der Verdienst beträgt 1350 Euro monatlich netto. Sie können die Tätigkeit auch als Zweitberuf ausführen. Für Rentner sind die Stellen besonders gut geeignet. Ein Firmenfahrzeug stellen wir ihnen auf Wunsch zur Verfügung.

Die Stellen sind so ziemlich für jeden geeignet, der kein Gehirn hat.

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, dann freuen wir uns auf Ihre Antwort mit kurzen Bewerbungen an unsere Bewerbung-Stelle: bewerbung (at) net.hr

Und auf gar keinen Fall die Mail beantworten, indem man auf „Antworten“ in seinem Mailprogramm klickt, denn der Absender ist – wie immer – gefälscht. Das ist genau die richtige Grundlage für eine „vertrauensvolle Zusammenarbeit“, nicht wahr!?

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Und zu guter Letzt noch eine als Höflichkeit getarnte Unverschämtheit. Meine Aufmerksamkeit wurde von Spammern erzwungen.